Erworbene Chemikalien Intoleranz

Erworbene Chemikalien Intoleranz

Beitragvon Infoportal für Chemi » Sonntag 28. Januar 2007, 14:46

Nach Empfehlung von Prof. Dr. med. H. Müller-Mohnsen sollte nicht länger der Begriff "Multiple Chemikalien- Sensitivität (MCS)" bzw. "Multiple Chemikal Sensitivity" sondern der Begriff "Erworbene Chemikalien Intoleranz" ("acquired intolerance against chemicals", AIC, Toxicological letters 1999) für dieses Krankheitsbild genutzt werden.
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Erworbene Chemikalien Intoleranz

Beitragvon Lucca » Sonntag 28. Januar 2007, 15:14

Hallo Silvia,

der Begriff MCS hat sich eingebürgert und wird nicht so schnell wegzubekommen sein.
An der Tatsache das "MCS" nicht gewünscht ist, wird auch "erworbene Chemikalienintoleranz"
nicht das geringste ändern. Die Verursacher wollen nicht zugeben, daß Chemie krank machen
kann, deshalb ist es egal, wie es heißt was aus ihren toxischen Produkten entsteht.

Der von der Industrie eingebrachte Begriff IEI hat sich ebenfalls nicht durchgesetzt.

Müller-Mohnssen war bei den offiziellen Besprechungen über MCS und wie man es handhaben soll dabei,
er müßte wissen, daß es sich dabei um die Interessen dreht und nicht um ein Mißverstehen
eines Begriffs.

Viele Grüße, Lucca
Lucca
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Erworbene Chemikalien Intoleranz

Beitragvon Silvia K. Müller » Sonntag 28. Januar 2007, 16:13

Wir von CSN sagen nach außen hin nur Chemikaliensensibilität.
Den Begriff versteht jeder richtig und er sagt alles aus.
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Erworbene Chemikalien Intoleranz

Beitragvon Infoportal für Chemi » Samstag 7. April 2007, 18:11

Diese Bemühung um begriffliche Klarheit hat nicht nur theoretisch-wissenschaftliche, sondern vor allem praktisch-medizinische und juristische Gründe. Die Diagnose MCS, CFS ist eine Ausschluß-Diagnose, d.h. sie trifft zu, wenn andere Erkrankungen oder bekannte Ursachen, z.B. eine Vergiftung, ausgeschlossen wurden.
In der Sprachregelung der Hersteller, des Gesundheitsministeriums und Behörden sind MCS- und CFS- rein funktionelle Störungen, sodaß man sie auch als psychogen abtun kann, ohne ernsthaften Widerspruch in der Ärzteschaft befürchten zu müssen. Das wird zusätzlich begünstigt dadurch, daß die Bezeichnung \\\\\\\"chemical sensitivity\\\\\\\" dem Ausdruck \\\\\\\"sensitiver Beziehungswahn\\\\\\\", d.h. dem Psychiatrischen Fachausdruck für Hysterie ähnelt und deshalb als wahnhafte Beziehung zu Chemikalien verstanden werden kann (Toxikophobie). Nach meinen Unterlagen wurden die Sozialversicherungen und Berufsgenossenschaften schon 1995 dahingehend instruiert, daß MCS, CFS Ökohysterie bedeuten und die Betroffenen entsprechend zu behandeln, d.h. Entschädigungsansprüche abzulehnen sind.

Noch im Jahr 1995 berief das BgVV eine fachtagung über MCS ein. Obwohl die WHO festgestellt hat, daß die Ergebnisse dieser Tagung nicht Meinung der WHO wiedergeben, wird sie heute noch fälschlich als WHO-Tagung ausgegeben. Unter den Teilnehmern bestand Einvernehmen über die Bedeutung des Terminus \"MCS\", nämlich, daß er für eine idiopathische, also ohne erkennbarer Ursache entstandene Krankheit steht (MCs = \"idiopathie environmental intolerances\" IEI). Diuese Definition lehnt sich an die schon bestehenden Definition der CFS an (chronic fatique syndrom, K.FUKADA et al., 1994). Durch den Schlüsselbegriff \"idiopathisch\" werden MCS und CFS zu Buchstabencodes für Krankheiten, für die keine Rechtsperson als Verursacher verantwortlich zu machen ist und die deshalb auch nicht entschädigungspflichtig sind.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr H. Müller-Mohnssen
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industriegesteuerte Aufmischung gegen Begriff MCS

Beitragvon Dundee » Dienstag 10. April 2007, 19:26

Das ist die Meinung eines sehr alten Mannes, der einige Fakten vollständig
durcheinanderwirft. Diese polemische Ausführung entspricht nicht dem State of the Art.
Außerdem wüßte ich gerne, auf welcher Seite dieser ehemalige Wissenschaftler jetzt steht.
Auf unserer kaum noch, deshalb abhaken!

Wer MCS hat und sie nicht nennen muß, der hat auch keine.
Wer MCS richtig hat, kann sie nicht verschweigen.

Gruß
Dundee
- Editiert von Dundee am 10.04.2007, 19:34 -
Dundee
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Erworbene Chemikalien Intoleranz

Beitragvon Didi » Dienstag 10. April 2007, 20:16

Dundee, du sprichst mir aus der Seele!

Auch mit einem anderen Namen hätten wir unsere Beschwerden trotzdem und der Kampf wäre bestimmt derselbe. Bei mir wurde MCS diagnostiziert und dies nicht nach dem Prinzip der Ausschlussdiagnose, nein, weil mein Arzt genau beobachten konnte, wie stark ich auf Duftstoffe reagiere.

Lg Heidi
Didi
 


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