Endgültige Behördenantwort zu MCS ICD-10

Endgültige Behördenantwort zu MCS ICD-10

Beitragvon Silvia K. Müller » Freitag 10. Oktober 2008, 15:47

In jüngster Zeit kam es wiederholt zu Aussagen, der Diagnose Code für MCS sei nicht mehr im ICD 10 enthalten, MCS sei dort psychisch einklassifiziert, etc. Diese Behauptungen wurden von interessenabhängigen Medizinern, einigen Selbsthilfegruppenleitern und Einzelaktivisten getätigt. Einige dieser Personen fühlten sich sogar berufen ihre unwahren Behauptungen auch im Ausland, insbesondere in den USA zu streuen. Auch versuchten sie zu erwirken, dass der international anerkannte und verwendete Krankheitsbegriff MCS von den Erkrankten selbst nicht mehr benutzt werden solle.

Die aggressiv durchgeführte Streuung der Falschaussagen (z.B. MCS sei eine psychische Krankheit; der Name MCS sei abgeschafft worden; MCS sei nicht mehr im ICD-10 aufgeführt; etc., etc.) führte letztendlich zu einer eklatanten Verunsicherung und starker Verängstigung bei den MCS Erkrankten und bei einigen Patientenvertretern.

Um der Verunsicherung der MCS Patienten endgültig ein Ende zu bereiten, traten drei MCS Organisationen unabhängig voneinander an das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) heran und klärten verschiedene diesbezügliche Fragen ab. Eine Organisation holte beim Bundesministerium für Gesundheit(BGM)zusätzliche Informationen ein.

Mehr dazu erfahrt Ihr im CSN Blog:


MCS – Multiple Chemical Sensitivity – WHO ICD 10 T78.4

http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/10/10/mcs-multiple-chemical-sensitivity-who-icd-10-t784/

- Editiert von Silvia K. Müller am 12.10.2008, 12:09 -
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Entgültige Behördenantwort zu MCS ICD-10

Beitragvon Maria » Freitag 10. Oktober 2008, 17:10

Danke Silvia für diese erstklassige Arbeit. Endlich herrscht Klarheit beim Thema MCS und Klassifizierung beim ICD-10 Code. So wurde in vergangener Zeit bewusst viel Unruhe in SHG und in Foren verbreitet.

Durch Deinen gelungenen Blog lassen sich die Behauptungen einiger Unruhestifter nun nicht mehr so gut unter´s Volk bringen. Ich hoffe, dass die allgemeine Verunsicherung somit beendet ist und wir zu neuen Taten schreiten können.

Liebe Grüsse
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Entgültige Behördenantwort zu MCS ICD-10

Beitragvon Analytiker » Freitag 10. Oktober 2008, 22:30

Behauptungen, MCS sei zukünftig nicht mehr im ICD 10 enthalten oder gar als psychische Erkrankung eingestuft, sind m. E. nur auf Sand gebaut.

Zum Glück gibt es den CSN Blog, der mit fundiertem Wissen und Fakten zum ICD 10-Code und MCS, alle Unklarheiten problemlos beseitigt. Anderslautende Behauptungen können diesen Tatsachen “leider” nicht länger standhalten, sie wurden durch dieses aussagefähige Werk ein für allemal zum Einsturz gebracht.
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Entgültige Behördenantwort zu MCS ICD-10

Beitragvon Juliane » Freitag 10. Oktober 2008, 22:37

Nun, bleibt zu hoffen, dass ein großer Informationsverteiler in Sachen Medizin diese Fakten auch zur Kenntnis nimmt.

Denn bislang kann man im Internet der


Kinderumwelt gemeinnützige GmbH
Geschäftsführer: Prof. Karl Ernst von Mühlendahl, Osnabrück
Gesellschafter: Deutsche Akademie für Kinderheilkunde und
Jugendmedizin e.V. (DAKJ)
Sitz: Osnabrück


http://www.allum.de/impressum.html">http://www.allum.de/impressum.html

ALLUM - das Informationsangebot zu Allergie, Umwelt und Gesundheit
http://www.allum.de/


zur ICD 10 -Klassifikation folgendes lesen:


"Diese Zuordnung des MCS-Phänomens zu T78.4 "Allergie, nicht näher bezeichnet" wird sowohl von vielen umweltmedizinisch tätigen Medizinern und Wissenschaftlern als auch von MCS-Selbsthilfeverbänden als unglücklich empfunden."

http://www.allum.de/krankheiten/multiple-chemical-sensitivity-mcs-smcs.html
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Entgültige Behördenantwort zu MCS ICD-10

Beitragvon Kobold » Samstag 11. Oktober 2008, 11:19

Das Ignorieren der MCS-Fakten wird für unsere Widersacher immer schwieriger,
zumal das Ausland nicht schläft, siehe am Beispiel Schweden.
Wären die Ursachen für MCS psychogener Natur, würde man Krankenhäuser sicher nicht komplett
duftstofffrei schaffen.

Die Zeit arbeitet für uns, merkt Ihr das?

Grüsse von Kobold
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MCS ICD-10

Beitragvon Croft » Donnerstag 22. Januar 2009, 23:31

Diagnosen in der Arztpraxis: AOK für korrektes Kodieren
Mittwoch, 21. Januar 2009

„Die vom Arzt oder seinen Praxismitarbeitern dokumentierten Diagnosen müssen den Krankheitszustand korrekt und vollständig abbilden“, sagten die geschäftsführenden Vorstände des AOK-Bundesverbandes Herbert Reichelt und Jürgen Graalmann. Es dürfe keine Erfassung von Diagnosen geben, die nicht der tatsächlichen Behandlung entspreche.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=35131
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Endgültige Behördenantwort zu MCS ICD-10

Beitragvon Amazone » Donnerstag 22. Januar 2009, 23:49

Fortsetzung:

KBV warnt vor „Diagnosen-Tuning“

Andreas Köhler /Lopata

Die Manipulation von Diagnosen befürchtet der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Andreas Köhler. „Kassenvertreter versuchen, Ärzte zu ködern, um Diagnosen zu korrigieren. Das kann Ärzte zu Fehldiagnosen verleiten“, sagte Köhler der Online-Ausgabe der Bild-Zeitung.

Hintergrund ist, dass einige Krankenkassen den Ärzten offenbar durchschnittlich zehn Euro für Diagnosen bieten, die ihnen mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds garantieren. Seit dem Start des Fonds zu Jahresbeginn gilt eine Liste mit 80 Krankheiten, die maßgeblich über die Verteilung der Beitragsgelder an eine Krankenkasse entscheidet.

Dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) liegen nach eigenen Angaben keine konkreten Fälle vor, in denen Ärzte Diagnosen absichtlich falsch aufgeschrieben haben. Die Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Doris Pfeiffer, forderte am Donnerstag die Ärztevertreter auf, sie sollten „Ross und Reiter benennen oder dies nicht weiter behaupten“.

Wenn es Fälle gebe, in denen sich Ärzte von Krankenkassen schmieren lassen oder dies das Ziel einer Krankenkasse sei, dann wären die zuständigen Aufsichten und gegebenenfalls die Justiz gefragt.

Pfeiffer betonte zugleich, es sei die gesetzliche Pflicht der Ärzte, die Diagnosen korrekt aufzuschreiben. Wenn dies systematisch hintertrieben würde, wäre der gerade neu eingeführte Finanzausgleich zwischen den Krankenkassen gefährdet. Die richtige Codierung sei die Grundlage für die Verteilung des Geldes zwischen den Krankenkassen.

Für den Präsidenten des Bundesversicherungsamtes (BVA), Josef Hecken, steht fest, dass derartige Praktiken eindeutig gegen den Datenschutz verstoßen. Sie ständen zudem im Widerspruch zu dem vom Gesetzgeber vorgegebenen Meldeverfahren. „Ich werde deshalb ein solches Verhalten in meinem Aufsichtsbereich nicht dulden“, so Hecken.

Ferner will der BVA-Chef Daten, von denen das BVA annimmt, dass sie auf gesetzwidrige Weise beschafft wurden, nicht im Morbi-RSA berücksichtigen werden. So stellen wir sicher, dass sich keine Krankenkasse ungerechtfertigte Vorteile zulasten der anderen Kassen verschafft“.

weiterlesen im Ärzteblatt
- Editiert von Webmaster am 23.01.2009, 10:00 -
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Endgültige Behördenantwort zu MCS ICD-10

Beitragvon Juliane » Freitag 23. Januar 2009, 00:43

Hier gab es auch noch einen Eintrag, zeitgleich

viewtopic.php?t=8379
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Endgültige Behördenantwort zu MCS ICD-10

Beitragvon salömchen » Freitag 23. Januar 2009, 09:08

MCS ist nicht Psychich, mit ich bin dass beste beispiel dafür,was man überhaubt finden kann,dass bestätigen auch meine Ärzte.
Ich bin Jahrelang auf Psyche behandelt worden mit Psychopharmaka und mein zustand wurde immer schlimmer.
Jetzt ist mein zustand nach absetzen der Psychopillen zwar bleibend schlimm,aber ich habe in keinster weiße debresionen oder gar psychosomatische schmerzen.
Hier wird ganz sicher versucht,den dreck unter den Tisch zu kehren um einer Staatlichen massenklage aus dem wege zu gehen.
Danke Sylvia für deine aufopfernde Arbeit für uns alle.
salömchen
 

Endgültige Behördenantwort zu MCS ICD-10

Beitragvon Amazone » Freitag 23. Januar 2009, 17:41

Beliebt bei manchen Ärzten ist z.B. statt MCS-Diagnose T 78.4 eine verbale Intervention bei psychosomatischen Krankheitszuständen abzurechnen. Dafür gab es mehr Geld.
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