von Yol » Dienstag 11. November 2008, 22:39
Das ist nicht nur ein Unding, das zeugt von Desinteresse oder Inkompetenz, vielleicht auch beidem.
Ich hatte am Freitag ein Gespräch mit einem befreundeten Psychiater, der sehr an der MCS-Problematik interessiert ist und von mir sehr gut informiert und dokumentiert wird. Da sein Verhalten immer noch nicht statisch geworden ist kann er dieses Wissen sehr gut einsetzen. Er kann MCS als Störung schon einordnen, d.h. er gebraucht für diese Symptomatik auch den Namen MCS dazu.
Er kennt mich seit vielen Jahren, hat mir auch sehr geholfen in der Zeit als ich nicht mehr weiterkonnte. Er hatte damals mit mir zusammen rekonstruiert, dass meine Symptome mit Vergiftung zu tun hatten und dass seine ärztlichen Kollegen die körperlichen Schäden behandeln sollten, bezw. suchen sollten. Jedenfalls sei ich kein Fall für ihn, da ich nicht psychisch sondern körperlich sehr krank sei. Diese Haltung war damals mitentscheidend für mich, auf die Suche nach einem Umweltarzt zu gehen. Er war es auch, der mich daran gehindert hatte, mich selbst in die Klapsmühle zu befördern, worum ich gebeten hatte, weil ich mein Nervenkleid nicht mehr unter Kontrolle bekommen konnte - eben durch Vergiftungen.
Dieser Psychiater hat mir bestätigt, dass es für einen Psychiater der sein Handwerk versteht und korrekt ausübt, möglich sein muss, die Unterschiede zwischen psychischer Krankheit und psychischen Symptomen als Folge von... zu analysieren.
Derselbe Psychiater war es auch, dem ein Professor während seiner Studienzeit gesagt hatte, er solle nicht meinen, dass der Prozentsatz an Trotteln in seinen Kreisen ein anderer sei als in der Normalbevölkerung - und diesen Satz hat er bis heute nicht vergessen können. (Scheint ihm gut zu bekommen, das nicht zu vergessen.)
Wenn das so ist (und es ist so), dann gibt es die unterschiedlichsten Gründe, warum die Psychokiste so praktisch für viele Ärzte ist. Nur die kompetentesten und integersten Psychiater können/wollen einen Patienten aus solchen Fehl/Falschdiagnosen rausboxen. Das müssen auch sehr mutige Ärzte sein, denn sie stehen in der Regel fast allein gegen alle, genau wie die Patienten.
Soviel zu einer Diskussion mit einem engagierten Psychiater, der sich nicht aus Bequemlichkeit oder sonstigen Gründen (was auch er angeboten bekommt - die Kreuzfahrten) von seiner Mission als Arzt abhalten lässt.
Dies als Beitrag, dass es auch anders geht.