von Yol » Sonntag 28. Dezember 2008, 22:57
@ Anna-Lena
Kuhmilchintoleranz bedeutet nur keine Kuhmilchprodukte.
Glutenintoleranz: da bleibt Mais, Reis, Hirse und Produkte daraus.
Hafer denke ich, hat Gluten.
Da ich analoge Probleme habe, (in meiner Nahrung dürfen? 86 Substanzen nicht enthalten sein) dies nun schon seit 5 Jahren mit äusserster Disziplin lebe, habe ich extrem wenige Reaktionen auf Nahrungsmittel.
Ich esse also seit 5 Jahren nur Schafs- und Ziegenkäse, wobei Schaf auf Grund der Beschaffenheit besser vertragen wird als Ziege, aber Ziege geht auch, nur nicht so oft.
Seit 5 Jahren esse ich keinerlei Produkte wo Gluten enthalten sein könnte, d.h. ich muss alles aus Basisprodukten zu einem Essen zusammentun. Es gibt für mich keinerlei Möglichkeit irgendetwas zu kaufen, was schon verarbeitet wurde, ich habe immer ein Notessen (Reiskräcker) dabei. Gluten ist in ALLEM drin, was verarbeitet wurde.
Seit 5 Jahren bleibt mir nur noch Maisbrot, das hierzulande nur noch ein Bäcker auf Bestellung bäckt. Reis- und Hirsebrot gibt es nicht mehr, da ohne Gluten das Zeug nicht zusammenhält. In den verpackten Broten ist Buchweizen drin, das geht für mich auch nicht. Die Zöliakievereinigung rät zum Selberbacken, doch bei Zöliakie gibt es meist nur ein, bezw. 2 Probleme (Gluten und Kuhmilch), ich habe nur Mais/Reis/Kartoffelmehl und Wasser zum Backen, der Falden der daraus entsteht, den schaffen leider meine Zähne nicht mehr.
Dennoch fühle ich mich sehr viel besser, stärker und habe vom essen her kaum noch Reaktionen. (Ausser der Verkäufer irrt sich und gibt mir Kuh- statt Ziegenkäse, dann seh ich innerhalb einer Stunde nur mehr Blitze).
Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, dass ich trotz der erheblichen Einschränkungen gut essen kann, mit ausgezeichnetem Appetit und auch nicht wenig, es kostet mich allerdings 4 Stunden Küchendienst pro Tag, damit ich (+ die 3 Männer die zu meiner Familie gehören) beschwerdefrei überlebe - aber dadurch lebe ich essensmässig tatsächlich beschwerdefrei.
Das hört sich nun vielleicht schlimm an, mit eiserner Disziplin nur mehr das zu essen, was der Körper noch vertragen kann, aber der Preis ist nicht zu hoch für das was an Lebensqualität/kraft zu gewinnen ist.
Versuch es Anna-Lena, Du hast schon soviel geschafft, Du schaffst diese Mass an Disziplin. Es braucht nicht bei jedem eine so lange Abstinenz wie bei mir, aber ich laufe auch schon mindestens seit 30 Jahren auf dieser Schiene, mit einigen Intoleranzen seit 60 Jahren, da kann es sein dass es für länger oder immer ist.
Meistens gibt es Abstinenzzeiten von 2 Monaten bis ca 2 Jahren, das ist machbar.