Fürs Handelsblatt sind MCS- Kranke Hypochonder

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Beitragvon Monja » Sonntag 1. Februar 2009, 10:58

Ein Bekannter schickte mir grade diesen Bericht, dem sollte man unbedingt mal
nachgehen; anfänglich noch relativ vernünftiger Text, wird es im letzten großen
Absatz zu schlimmer Diskriminierung von Umwelterkrankten. Das darf man doch so
nicht hinnehmen?!!! Wie stehen wir denn da? Es geht ja rückwärts mit dem öffent-
lichen Verständnis für MCS durch derlei Verbreitung.
Herzlichst Monja

Handelsblatt.com
Wenn der Luxus krank macht
Freitag 30. Januar 2009, 09:59 Uhr

>>>siehe Link von Maria


- Editiert von Monja am 01.02.2009, 11:31 -
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Beitragvon Maria » Sonntag 1. Februar 2009, 11:08

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Beitragvon Clarissa » Sonntag 1. Februar 2009, 11:08

moin mona, das hatten wir schon hier, hatte Dundee eingestellt. viewtopic.php?t=7661
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Energiefox » Sonntag 1. Februar 2009, 11:36

Den Bericht habe habe ich auch irgendwo aber nur die Überschrift und ein paar
Zeilen gelesen und hatte gedacht wenn man keine Probleme hat dann machen die
reichen Leute sich welche . Jedenfalls hatte ich nicht gelesen den Rundumschlag
und die Diskriminierung der Leute die an MCS leiden.
Es ist für mich leider auch in der Zeitung die meine Schwester bekommt Lingener-Tagespost ich sagte immer CDU -Blatt dazu, die haben oft Kommentare und Berichte
oberflächlicher und schlechter recherchierter geht es nicht. Ich habe immer den Verdacht die sind von der Werbeindustrie abhängig und betreiben leichte Kost, nur nicht die großen Masse der Leser auf die Finger klopfen. Bei Minderheiten da nehmen wir es nicht so genau. Ich bin entsetzt über so einen Journalismus. Habe mal gesehen ein Schreiber einer Zeitung dem das auf den Keks ging, hat recht erfolgreich ein eigenes Blatt herausgebracht, wurde von der alten Zeitung für die er vorher arbeitet aber schärfstens angefeindet. Ich wünschte mir im Emsland auch Konkurenz, ich lese im der Zeitung von meiner Schwester fast nur Lokalnachrichten.

Gruß Energiefox
- Editiert von Energiefox am 01.02.2009, 10:42 -
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Beitragvon green poison » Sonntag 1. Februar 2009, 13:04

Was meinst Du Mona, hilft Musik auch bei Privatdozenten?

Na vielleicht das hier:
http://de.youtube.com/watch?v=CX-24Zm0bjk
green poison
 

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Beitragvon Juliane » Sonntag 1. Februar 2009, 14:10

Er gehört noch nicht zur Altherrenliga, green poison.

Aber hier steht viel Interessantes.



"Als zentraler Treffpunkt bietet die Jahrestagung die Möglichkeit

des lebhaften Austausches, auf den wir uns sehr freuen. Der Vorstand möchte dabei

die dermatologischen Kollegen motivieren, auch im Zeitalter der knapperen

Ressourcen (Zeitdruck, Budgetierung abrechenbarer Leistungen) den Vorteil der

psychodermatologischen Sichtweise bei der Therapie von anspruchsvolleren

Patienten und Problempatienten oder Kommunikationsproblemen aufzugreifen."


http://www.akpsychderm.de/downloads/APD-Rundbrief_2007.pdf
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Beitragvon Clarissa » Sonntag 1. Februar 2009, 14:29

das klingt für mich wie: na wie wir alle wissen ist das geld knapp aber mit ein paar kleinen tricks können wir wieder geld machen, man muss nur an den diagnosen ein bisschen drehen und schon passt es wieder. das ist ja schon fast wie eine aufforderung für abrechnungsbetrug. wenn ich jetzt an den dr. binz denke dem betrug vorgeworfen wird und die STA schon gute 3 jahre sucht und nichts findet ...... dann frage ich mich warum solche sachen nicht verfolgt!


- Editiert von Clarissa am 01.02.2009, 13:30 -
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
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T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Juliane » Sonntag 1. Februar 2009, 15:57

Ja, Clarissa,man muss nur den richtigen Weg finden.

Ich hatte es schon mal eingestellt, wie einträglich das Geschäft mit der Psyche ist

Die Dermatologen sind nicht die einzigen, die öffentlich darüber sprechen:


Hier nochmalein Beispiel aus der Fachpresse:

" Die an der Studie teilnehmenden Hausärzte zeichneten über ein Jahr Original-Gespräche aus ihrer Praxis auf. Dr. med. Klaus Wasserfuhr, Allgemeinarzt, Köln: „Ich war zunächst erschrocken über meine Gesprächsführung, aber man kann auf jeden Fall etwas verändern.“ Die Studie bestätigt, dass auch erfahrene ältere Ärzte ihr Gesprächsverhalten so verändern können, dass es von den Patienten positiv wahrgenommen wird. Umgekehrt verbessert eine lange Erfahrung nicht das Gesprächsverhalten.
Wie wichtig es ist, „Erzählungen“ der Patienten auch unter den zeitlich knappen Bedingungen einer Hausarztpraxis zuzulassen, betont ein anderer Studienteilnehmer, Dr. med. Thomas Reimer, Nideggen, Allgemeinarzt mit Zusatzbezeichnung Psychotherapie: „Es ist verblüffend zu sehen, was passiert, wenn man dem Patienten nur minimalen Raum gibt. Die Diagnostik und Therapie in seiner 20-jährigen Praxis habe sich durch sein geändertes Gesprächsverhalten enorm verbessert. Neben der größeren Zufriedenheit habe habe sich der Wechsel zur Psychosomatik auch finanziell gelohnt: Sein Jahresumsatz ist bei rückläufiger Patientenzahl gestiegen. Reimers profitiert in der Abrechnung jedoch von seiner Zusatzweiterbildung in Psychotherapie. Hausärzte, die die besser dotierten Gesprächsziffern nicht abrechnen können, seien gezwungen, den zeitlichen Aufwand für Gespräche durch mehr technische Leistungen auszugleichen, erklärte Wasserfuhr"


http://www.freie-arzt-jobs.de/v4/archiv/artikeldruck.asp?id=24460


Oder hier: Ein netter Geburtstagsgruß


Lieber, sehr geehrter Herr Professor von Uexküll,

anlässlich Ihres Geburtstages und Ihres lebenslangen Bemühens psychosomatische Medizin in den Alltag der Medizin zu integrieren, möchte ich Ihnen eine Rückmeldung aus meiner allgemeinärztlichen Praxis in Nideggen in der Eifel geben.

Im Rahmen der Praktika für Medizinstudenten in der Allgemeinmedizin haben wir unter anderem Arzt-Patienten-Gespräche während der täglichen Praxis kontinuierlich auf Video aufgezeichnet. Es kommen Gespräche von wenigen Minuten bis 20 Minuten und länger vor. Dank der Video-Konferenz-Technik wurde die Intimität der Gespräche nicht wesentlich beeinflusst, da der Mitschnitt in einem separaten Raum erfolgte. Mittlerweile verfügen wir über mehr als 14 Tage Dokumentation mit mehr als 150 Einzelgesprächen, die auf eine wissenschaftliche Auswertung warten.

Die erste grobe Durchsicht der Bänder ergab, dass ungefähr 90% aller dokumentierten Patienten-Gespräche mit Schilderungen von körperlichen Symptomen beginnen und ca. 80% der Gespräche mit Themen über Affekte oder Beziehungen enden.

Dies macht eine deutliche Veränderung sowohl meiner Gesprächsführung als auch meiner veränderten Beziehung zu Patienten deutlich. Dazu haben Sie einen wesentlichen Grundstein gelegt. Dafür möchte ich mich bei Ihnen aus Anlass Ihres 95. Geburtstages bedanken

und gratuliere Ihnen von Herzen
Ihr
Thomas Reimer

Nachzulesen hier:http://www.karl-koehle.de/archiv/uexkuell/gratulation/briefe.html
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Beitragvon Yol » Sonntag 1. Februar 2009, 16:00

Als ich den Bericht ganz gelesen hatte, überkam mich ein Grauen. Ich stellte mir vor, ich müsste mich von einem Arzt dieser Klasse "behandeln" lassen, nicht wissend was er so von sich gibt. Wer mit MCS bei ihm landet, der ist ihm gnadenlos ausgeliefert.

Erschrecken tut mich diese Ärztementalität und sie errinnert mich an sehr ungemütliche Zeiten für mein Land (auch für andere, doch mein Land war und ist ein freies Land).

Dieser Mann begreift nicht mal, dass seine Ausdrucksweise überdeutlich seine Arroganz kundtut, die ja bekanntlicherweise für Inkompetenz steht - ausnahmslos.

Dann stell ich fest, dass ihm jegliche ethiscbe Komponente fehlt die ja eigentlich zwingend für den Arztberuf sein sollte.

Daraus resultiert auch der Mangel an Respekt vor dem Patienten als Mensch, dieser wird hier als manipulierbarbares Objekt gehandelt.

Fazit: Ich persönlich würde lieber krepieren, als so einem Arzt unter die Klauen zu fallen - und das meine ich nun wirklich todernst.

Es gäbe noch viel zu dem zu sagen, was in dem Bericht so steht, vorausgesetzt ! es wurde auch wirklich so gesagt, wie es da steht, doch mir reicht schon das wenige was mir als ausfällig aufgefallen ist.
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Beitragvon Stier » Sonntag 1. Februar 2009, 16:14

Der Artikel im Handelsblatt ist bezüglich der Äußerungen zu Umwelterkrankungen eine große Sauerei.
Hat schon jemand rausgefunden, wer dieser (Dr.?) Harth ist, der viele Patienten in seinem Sprechzimmer hatte?
Da muss ein saftiger Beschwerdebrief hin mit der Aufforderung, sich bei uns MCS Patienten zu entschuldigen.
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Beitragvon Juliane » Sonntag 1. Februar 2009, 16:21

Hallo Stier,

es war eine ap Meldung, die u.a. auch in der FR abgedruckt wurde. Wie das heute so üblich ist.

AP versort nach eigener Aussage 70 Prozent der Tageszeitungsauflage in Deutschland

http://www.ap-online.de/index.htm


Hier kann man die Meldungen nach Themen finden.

http://www.ap-online.de/APonline/APonlineD/APonlineD.htm


Deshalb findet man dann auch identische Meldungen in unterschiedlichen Medien.


Hier steht mehr über den Privatdozenten:

viewtopic.php?t=8456
- Editiert von Juliane am 02.02.2009, 08:51 -
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Beitragvon Juliane » Sonntag 1. Februar 2009, 16:26

"Wolfgang Harth ist 1962 in Bonn geboren und studierte seit 1983 an den
Universitäten (Florenz, Berlin) mit Abschluss in Berlin. Bereits in seiner Promotion bei
Prof Orfanos/ Prof. Gollnick wurden psychosoziale Aspekte aufgegriffen, die sich mit
soziokulturellen Unterschieden von einheimischen und ausländischen
dermatologischen Patienten befassten und mögliche psychische Störungen
(hypochondrische Entwurzelungsdepression) im Hintergrund thematisierten.
Die ärztliche Weiterbildung und die Tätigkeit als Facharzt/ Oberarzt an der
Medizinischen Hochschule Erfurt (später Helios Klinikum Erfurt) beinhaltete die
Integration von psycho-dermatologischen Aspekten in einer dermatologischen
Akutklinik. Als wissenschaftlicher Schwerpunkt fiel in diese Zeit die damals noch
neuen Phänomene der Lifestyle- Einflüsse auf das dermatologische Fachgebiet,


welches seitdem eine drastische Wandlung hin zur kosmetischen Dermatologie
durchlaufen hat. Weitere Spezialgebiete sind die Psychoandrologie, insbesondere
Stress und Aspekte der Fertilität, die letztendlich auch Ausdruck in der Habilitation
2002 an der Universität in Leipzig fanden. Hier ist er bis heute als Privatdozent in der
Lehre tätig.
2004 folgte ein Wechsel als leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor
zunächst in die Hautklinik in Berlin, Prenzlauer Berg, später Friedrichshain. In Berlin
folgte zusätzlich die Integration der Psychodermatologie in ein tagesklinisches
Konzept, welches sich dort aufgrund des großen Einzugsgebietes großer Beliebtheit
erfreut.
Die Berücksichtigung biopsychosozialer Aspekte in der Andrologie sowie bei
Männern mit Wechseljahrbeschwerden und in der „Midlife-crisis" führte 2006 zur
Konzeption und Übertragung der Leitung des Schwerpunktes für Männermedizin der
Vivantes Kliniken Berlin.
In die „Berliner Zeit" fallen besonders auch die Autorenschaft an dem Lehrbuch
Harth/Gieler „Psychosomatische Dermatologie" sowie zahlreiche Vorträge, die immer
den erweiterten Aspekt der Psychodermatologie als einen festen und „normalen"
Bestandteil der Dermatologie aufzeigten."


http://www.akpsychderm.de/downloads/APD-Rundbrief_2007.pdf
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Beitragvon Juliane » Sonntag 1. Februar 2009, 17:06

"ICD-Schlüssel aus dem F-Register
2002-05-00
Liebe Kollegen,

bei der letzten Mitgliederversammlung war der Wunsch geäußert worden, eine Liste der gängige ICD-Schlüssel aus dem F-Register zu bekommen. Diesem Wunsch sei hiermit entsprochen.."


"Angst vor Pandoras Büchse oder Angst vor leerer Sparbüchse?*
2003-02-00
Welche Vorteile bietet die Integration psychosomatischer Dermatologie?

* Dieser Beitrag wurde in leicht gekürzter Fassung in der Februarausgabe 2002 des DEUTSCHEN DERMATOLOGEN abgedruckt (S.90-95)."


http://www.akpsychderm.de/index.php?do=textCate&item=Tipps%20für%20die%20Praxis
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Beitragvon Monja » Sonntag 1. Februar 2009, 22:15

Wer schreibt denn nun dieser studierten Pappnase mal,
was Umwelterkrankungen wirklich sind? Wie sagt Greenpeace
so schön? Taten statt warten. Ich kleines Lichtlein kann
mich doch gar nicht so passend ausdrücken, hätte dem
sonst gern geschrieben. Ist genau der Jahrgang meines
letzten Freundes, der war zwar "nur" Elektriker, hätte aber
solchen Schwachsinn niemals von sich gegeben, sondern sich
eher die Zunge abgebissen, als Schwerkranke so abzustempeln.
Und: Er konnte lesen! Jawohl, er hätte sich erstmal über
Umwelterkrankungen informiert und mit Betroffenen gesprochen.
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Beitragvon Juliane » Freitag 10. Februar 2012, 13:33

Neue Leitlinien und Uwe Gieler ist dabei



Deutsche Dermatologische
Gesellschaft (DDG)
(Mandatsträger: Uwe Gieler)

Deutsche Gesellschaft für
Allergologie und Klinische
Immunologie (DGAKI)
(Mandatsträger: Uwe Gieler)

http://www.funktionell.net/S3-LL%20Nicht-spezifische,%20funktionelle%20und%20somatoforme%20Koerperbeschwerden%20Langfassung.pdf
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