Konsiliar- und Liaisondienste

Konsiliar- und Liaisondienste

Beitragvon Juliane » Donnerstag 18. Juni 2009, 11:10

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde DGPPN vergibt an ihre Mitglieder auf Antrag ein Zertifikat "Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Konsiliardienst".

In Anbetracht der Bedeutung von Konsiliar- und Liaisondiensten für die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung von Patienten im Allgemeinkrankenhaus soll die Vergabe des Zertifikats einen Beitrag leisten zu einer Verbesserung der Versorgungsqualität. Dem einzelnen Mitglied soll dies ermöglichen, sich über die Facharzt-Anerkennung hinaus eine besondere fachliche Kompetenz durch externe Überprüfung bestätigen zu lassen. 1)


Anlage 2:

Inhalte der Fortbildung in spezieller Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie, -psychotherapie und –psychosomatik:


Fibromyalgie, Chronic- Fatigue- Syndrom, Multiple Chemical Sensitivity, Elektrosmog, Sick- Building- Syndrom und andere "Umweltkrankheiten".


DGPPN- Zertifikat "Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im

Konsiliar- und Liaison-Dienst"

verabschiedet vom Vorstand der DGPPN am 25.07.2008

http://media.dgppn.de/mediadb/media/dgppn/pdf/referate/verhaltens/cl-zertifizierung-info.pdf

http://resources.metapress.com/pdf-preview.axd?code=2h55j6l781316786&size=largest
Juliane
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Beitragvon Janik » Donnerstag 18. Juni 2009, 11:17

Was ist eine Liaison?

Antwort: http://de.wikipedia.org/wiki/Liaison
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Konsiliar- und Liaisondienste

Beitragvon Frank-N-Furter » Donnerstag 18. Juni 2009, 11:57

Eine Liaison mit der Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik lehnen Umweltkranke ab.
Das dürfte langsam durchgedrungen sein.

Wir sollten diesbezüglich etwas formulieren und unsere Position dazu klar definieren.
Wir sind die Kranken, auch Kranke haben laut Grundgesetz Rechte.
Sogar Umweltkranke, und wir Umweltkranken haben keine Lust mehr abgeschoben und für dumm verkauft zu werden.
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Konsiliar- und Liaisondienste

Beitragvon Frau Irene » Donnerstag 18. Juni 2009, 12:23

Liaison? Wie kommen die auf diesen Begriff.
Hat so einen Hauch von....., na ja ihr wisst schon.
Der Herr Doktor soll eine Liaison haben ......
Fällt mir doch gleich die Schwarzwaldklinik ein.
Die hatten aber den Prof. Brinkmann. Das waren
noch Zeiten.
Frau Irene
 

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Beitragvon Frau Irene » Donnerstag 18. Juni 2009, 12:31

Habt ihr das gelesen, was da alles noch steht. Alle für die Liaison.
Die haben es aber nötig. Irgendwie schon fast übergriffig.

Delir – Probleme von Diagnostik, Therapie und Verhaltensmanagement im Allgemeinkrankenhaus

- Demenz – Probleme von Diagnostik, Therapie und Verhaltensmanagement im Allgemeinkrankenhaus

- Alkoholabhängige Patienten im Allgemeinkrankenhaus

- Drogenabhängige Patienten im Allgemeinkrankenhaus

- Medikamentenabhängige Patienten im Allgemeinkrankenhaus

- Patienten mit Angststörungen im Allgemeinkrankenhaus

- Depression bei körperlichen Erkrankungen

- Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen im Allgemeinkrankenhaus: Von der Notaufnahme zur psychotherapeutischen Krisenintervention (unter besonderer Berücksichtigung von Diagnose und Empfehlungen bei Verdacht auf das Vorliegen häuslicher Gewalt)

- Psychische Störungen nach Unfall

- Versorgung von Patienten nach Suizidversuch, Beurteilung von und Umgang mit Suizidalität unter den Bedingungen des Allgemeinkrankenhauses

- Psychische Störungen bei Infektionskrankheiten (einschließlich der HIV- Infektion)

- Psychische Störungen bei herzkranken Patienten

- Psychische Störungen bei neurologischen Erkrankungen (Schlaganfall, Epilepsie, Parkinson, SHT)

- Psychische Störungen und Belastungen in der Transplantationsmedizin

- Selbstschädigendes Verhalten und vorgetäuschte Störungen (aritfizielle

Somatisierung, Konversion, Hypochondrie, Dissoziation

Würdigung der Bedeutung von sexuellem Mißbrauch bei somatoformen Störungen und chronischen Schmerzen unter den Bedingungen des Allgemeinkrankenhauses

Somatoforme autonome Funktionsstörungen (kardiovaskulär, gastrointestinal, respiratorisch, urogenital)

Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen im Allgemeinkrankenhaus

Schwindel und Tinnitus

Psychische Störungen und Belastungen („Psychosomatische Störungen") in der Andrologie, Gynäkologie, Reproduktionsmedizin und genetischen Beratung

Psychische Störungen und Belastungen („Psychosomatische Störungen") in der Dermatologie

Fibromyalgie, Chronic- Fatigue- Syndrom, Multiple Chemical Sensitivity, Elektrosmog, Sick- Building- Syndrom und andere "Umweltkrankheiten".
Frau Irene
 

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Beitragvon Juliane » Montag 6. Februar 2012, 19:40

S3- Leitlinie „Nicht-spezifische, funktionelle und somatoforme
Körperbeschwerden“ (051/001): Langfassung

Seite 126


Empfehlung 73: Subjektive Ursachenüberzeugungen des Patienten („Laienätiologie“, z.B. umstrittene
toxikologische Annahmen bei umweltbezogenen Beschwerden) sollten frühzeitig erfragt werden, auch um
später bei der Erweiterung in Richtung auf ein biopsychosoziales Krankheitsmodell daran anknüpfen zu
können (Praxistipp 8.3.). Dabei sollte dem Patienten ausdrücklich mitgeteilt werden, dass seine eigenen
Annahmen für die Einschätzung der Beschwerden wichtig sind (Evidenzgrad: 3).
CAVE: Somatische Erklärungsmodelle werden oft, gerade zu Beginn des Krankheitsverlaufs, durch
inadäquates ärztliches Verhalten gefördert!


Seite 159

Empfehlung 99: Dem Patienten sollten die Beschwerden in anschaulicher Weise erklärt werden, z.B. durch das
Vermitteln psychophysiologischer Zusammenhänge (Psychoedukation; z.B. Stressphysiologie,
Teufelskreismodelle; Praxistipp 9.9.) (Evidenzgrad 2). Dabei sollte an die subjektive Krankheitstheorie des
Patienten angeknüpft und nach und nach ein biopsychosoziales Krankheitsmodell aufgebaut sowie eine positive
Beschreibung der Beschwerden („nicht-spezifisch“, „funktionell“, „somatoform/psychosomatisch“, ggf. auch eine
entsprechende Diagnose) angeboten werden (Evidenzgrad: 2b).


Seite 165

Empfehlung 104: Mögliches Schon- und Vermeidungsverhalten hinsichtlich angenommener Auslöser der
Beschwerden (Bewegung, Anstrengung, Umwelteinflüsse wie Chemikalien, Lebensmittel oder
Lebensmittelzusätze) sollte in der Behandlung thematisiert werden. Eine Tolerierung kurzfristiger Schonung und
Vermeidung zur Angstminderung und Beziehungsstabilisierung kann im Einzelfall sinnvoll sein, grundsätzlich sollte
aber zur (Wieder-)Aufnahme sozialer und körperlicher Aktivität und zur (Re-) Exposition geraten werden
(Evidenzgrad: 2).

Empfehlung 105: Die mögliche Nutzung verschiedener Selbsthilfestrategien (z.B. Internetforen,
Selbsthilfegruppen und Patientenratgeber) sollte in der Behandlung thematisiert werden (Evidenzgrad: 5)


Seite 171

Praxistipp 9.3.: Gestufte Aktivitätssteigerung (ausgehend vom individuellen Aktivitätsverhalten des Patienten):
Bei Müdigkeit und Erschöpfung, Fibromyalgie-Syndrom, Rückenschmerzen sowie umweltbezogenen
Beschwerden besteht ein besonders hohes Risiko zu Schonung, Vermeidung und Rückzug. Hier ist es
besonders wichtig, in kleinen Schritten zur Erweiterung des Bewegungsradius zu ermutigen. Bei diesen
Beschwerdebildern gibt es allerdings auch eine kleine Gruppe übermäßig aktiver Patienten („Durchhaltern“),
denen mit Nachdruck zu nach Art und Umfang angemessenen Aktivitäten geraten werden soll.


Seite 174

Empfehlung 111: Die Motivation zur psychosozialen Diagnostik bzw. zur Psychotherapie sollte ggf. als ein
wichtiges Behandlungs(zwischen)ergebnis und nicht als Bringschuld des Patienten angesehen werden
(Evidenzgrad: 4).
Der psychosoziale Experte wird zusätzlich „mit ins Boot geholt“, der Patient wird NICHT an ihn „abgegeben“.

Empfehlung112b: Bei schwerer verlaufenden nicht schmerz-dominanten nicht-spezifischen, funktionellen und
somatoformen Körperbeschwerden (z.B. chronisches Müdigkeitssyndrom) sollte eine zusätzliche, zeitlich begrenzte
Gabe von Antidepressiva nur bei relevanter psychischer Komorbidität erfolgen (Evidenzgrad: 2; Kapitel 10.2.;
z.B. NVL-LL unipolare Depression).

Seite 184
Empfehlung 120b: Psychosoziale Fachkompetenz sollte zunächst im Rahmen eines psychosomatisch/ psychiatrisch/
psychologisches Konsils einbezogen werden ( LL „Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie und Psychosomatische
Medizin“). Ein entsprechendes Empfehlungsschreiben (d.h. ein(Arzt-)Brief mit Informationen zum Krankheitsbild
und konkreten therapeutischen Empfehlungen) an den primär behandelnden (Haus-)Arzt wirkt sich wahrscheinlich
günstig auf das Funktionsniveau des Patienten aus und kann Kosten sparen (Evidenzgrad: 1).



Seite 197


Empfehlung 132: Stationäre Psychotherapie nicht-spezifischer, funktioneller und somatoformer Körperbeschwerden
sollte in einer Klinik mit multimodalem Therapiekonzept (siehe Definition oben: interdisziplinäre Behandlung unter
Einbeziehung von mindestens zwei Fachdisziplinen, davon eine psychosomatische, psychologische oder
psychiatrische Disziplin, nach festgelegtem Behandlungsplan unter qualifizierter ärztlicher Leitung) stattfinden.

Seite 204

Empfehlung 134: Folgende Haltungen, Denk- und Verhaltensweisen sollten VERMIEDEN werden:
Ein eigenes dualistisches oder hierarchisches Erklärungsmodell („Entweder-Oder-Modell”;
„körperliche Erkrankungen sind wichtiger/ gefährlicher als psychische”, „Krank ist nur, wer
entsprechende somatische Befunde aufweist“)......


Einseitige „Somatisierung“ (Nicht-Einbeziehung psychosozialer Umstände und Beschwerden) bzw.
einseitige „Psychologisierung“ (mangelnde Einbeziehen des Körpers, mangelnde Flexibilität im
Umgang mit somatischen Behandlungswünschen eines Patienten insbesondere in der Initialphase der
Therapie).........


Seite 207

Empfehlung 135: Folgende Fehler beim diagnostischen Vorgehen sollten VERMIEDEN werden:
Mangelnde psychosoziale Diagnostik:
Mangelnde somatische Basisdiagnostik:
Unnötige oder sogar schädliche Überdiagnostik:


Seite 218

Empfehlung 141: Bei der Rehabilitation von Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und
somatoformen Körperbeschwerden sollte primär ein pragmatischer, multimodaler Therapieansatz
verfolgt werden. Dabei sollten in geeigneten Einrichtungen (z.B. Tageskliniken mit entsprechendem
Indikationsspektrum und Therapieangebot), evtl. auch in einer engen Kooperation von Haus- bzw.
somatischem Facharzt und Psychotherapeut, zunächst ambulante Rehabilitationsmaßnahmen
durchgeführt werden, wobei für deren Wirksamkeit keine ausreichenden Daten vorliegen. Stationäre
Rehabilitationsmaßnahmen sollten in Kliniken mit multimodalem Therapiekonzept durchgeführt werden
(Evidenzgrad: 3).


Seite 220

Empfehlung 143: Der Schweregrad nicht-spezifischer, funktioneller und somatoformer
Körperbeschwerden und die Wahrscheinlichkeit einer Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit sollten –
in Auseinandersetzung mit eventuellen Vorgutachten – nach folgenden Kriterien beurteilt werden

Tabellen 8.2. und 8.3.):

• Konsistente Auswirkungen der Störung in allen Lebensbereichen

• Intensität der Inanspruchnahme des Gesundheitswesens

• Vergeblichkeit adäquater Therapieversuche

• Chronifizierung und Komorbidität

• Einfluss von Aggravation oder Simulation

• Spezielle berufliche Anforderungen (bei der Frage nach Berufsunfähigkeit).


Seite 224

Empfehlung 148: Bei der Abwägung dieser Prinzipien soll dem „Nicht-Schaden“ relativer Vorrang
gegeben werden.


http://www.funktionell.net/S3-LL%20Nicht-spezifische,%20funktionelle%20und%20somatoforme%20Koerperbeschwerden%20Langfassung.pdf
Juliane
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Konsiliar- und Liaisondienste

Beitragvon Jens R » Dienstag 7. Februar 2012, 06:30

Leider meinen die das Ernst. Ansonsten wäe es gute Realsatiere. Meine Hoffnung ist,dass kein Umweltkranker darauf hereinfällt.
Bei mir steht die nächste RV-Begutachtung an. Bin gespannt nach welchen Richtlinien.
Jens R
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