von Leckermäulchen » Dienstag 15. September 2009, 23:26
Hallo lieber Gerhard,
zunächst einmal, um keine Verwirrung aufkommen zu lassen, ich bin die Franzi im Blog, aber weil ich auch gerne nasche, hier im Forum das Leckermäulchen. Danke für Deine Ausführungen.
Was mir bei dem „Einkommen“ nahezu unmöglich geworden ist, sind eher die Ausgaben für die nicht essbaren Gebrauchsgüter und Leistungen, die man eigentlich immer wieder braucht. Wenn man sich bei Dingen, die sagen wir nach 4...5 Jahren verschlissen sind und erneuert werden müssen, an die 10 Jahre mit dem Kauf zurückhalten muss und kein Ende sieht, weil die Liste länger und länger wird, ist das bitter.
Und das alles ja nur deshalb, weil immer mehr und mehr von den Gesundheitsleistungen privat zu zahlen sind. Wenn mein Gebiss saniert ist, zahle ich monatlich einen höheren Betrag und mir bleibt so gut wie nichts mehr. Eigentlich bräuchte ich aber seit Jahren schon eine neue Brille, und auch die dürfte vor allem mein Geld und nicht das der Krankenkasse kosten ... solche Dinge meinte ich.
Ach ja, wichtig ist natürlich auch in diesem Zusammenhang, die Medis, die ich einnehme, haben meinen Diabetes auf eine nahezu vernachlässigbare Größe schrumpfen lassen. Ohne aber wäre ich auch da schnell wieder in der Gefahrenzone, wo ich früher jahrelang war und dann schreiten die dadurch auch im Frühstadium zum Stillstand gekommenen Spätschäden weiter fort. Und ich kann ja nicht ins Krankenhaus... Ein BZ-Meßgerät habe ich noch, weil ich früher immer Tagesprofile erstellen musste, aber die Streifen kosten ein Wahnsinnsgeld und die bekomme ich ja auch nicht mehr (bin nicht insulinpflichtig), kann also nicht messen. Und dass ich hin und wieder Unterzucker oder auch viel zu hohen Zucker habe, merkte ich anfänglich an gewissen Symptomen, die verändern sich aber im Laufe der Zeit oder verschwinden auch, ohne dass aber die Blutzuckerschwankungen auch verschwinden würden. Das ist dann ein Ratespiel für mich und geht auch schon mal schief, vielleicht gerade bei der Gartenpflege, aber auch bei weniger „anstrengenden“ Tätigkeiten. Tja, Pech gehabt.
Dass ich das alles im Griff habe und überhaupt „lebe“ anstatt von einer Gefahr in die andere zwangszustolpern, weil mal die MCS, mal der Diabetes, mal die Allergien mich in eine akute Notlage bringen – alles interagiert und ist ohne die Medis nicht kontrollierbar – habe ich nur diesen Medis und NEM sprich Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zu verdanken. Mit der Einnahme aufzuhören wäre in meinem Falle nach den Erfahrungen vergangener Jahrzehnte nahezu selbstmörderisch.
Ich wohne in einem Block, habe einen Garten, den ich aber äußerst selten nur nutzen kann. Ich schneide die Hecke und die Büsche, wenn es machbar ist, d. h. das Wetter stimmt und es hängt keine Wäsche von den Nachbarn draußen und es raucht und grillt niemand in der Umgebung und ich bin körperlich fit. Das alles zusammen kommt aber nicht wirklich häufig vor und wenn doch, sollte es auch eine angemessene Frist anhalten. Ich habe schon oft was angefangen und musste dann fluchtartig wieder weg. Wenn Unterbrechungen die Regel sind, kommt man aber auch nicht auf einen grünen Zweig.
Und bei etlichen Parzellengebieten hier fahre ich mit dem Fahrrad schnell durch, weil dort auch immer wieder irgendwelche „Mittelchen“ gegen Unkraut und Schädlinge verwendet werden, wo ich dann –zig Meter weit die Luft anhalten muss und froh bin, wenn ich aus der Gefahrenzone bin.
Was die Ernährung anbelangt, ein Test, den ich vor Jahren machen ließ, ergab, dass ich etliches an Obst, Gemüse und Kräutern nicht vertrage und bei einheimischem Obst bleiben mir beispielsweise noch Waldbeeren, Weintrauben, Äpfel ... um mal das wesentliche zu nennen, was mir aber auch schon über ist. Kartoffeln schenkt mir eine liebe Bekannte.
Allerdings kenne ich seit Jahrzehnten jemand, dessen Einstellung ähnlich der ist, wie Du sie von den Mitgliedern des „Bundes für natürliches Leben“ beschreibst. Ab und zu fahren wir mal ins Umland zum Spaziergang. Da kann man bestimmt solche Kräuter bzw. Blätter pflücken, wo auch nicht die Stadthunde alle Gassi gehen. Da würde ich mir dann was mitnehmen, er kennt sich aus, ich leider nicht wirklich.
LG
Leckermäulchen