Zauberberge und angebotsinduzierter Nachfrage

Zauberberge und angebotsinduzierter Nachfrage

Beitragvon Juliane » Mittwoch 21. Oktober 2009, 12:14

Zauberberge führen zu angebotsinduzierter Nachfrage

"Die Wissenschaftler sehen außerdem Indizien für eine „angebotsinduzierte Nachfrage“, denn sie stellten fest: Regionen mit vielen Rehakliniken haben mehr Rehafälle pro Einwohner"

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=63191
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Zauberberge und angebotsinduzierter Nachfrage

Beitragvon Juliane » Mittwoch 21. Oktober 2009, 12:20

"Mehr als 95 Prozent der Sozialhilfeleistungen fließen in den stationären Bereich.
Rehabilitation: Deutschland hat etwa so viele Betten in psychosomatischen Rehabilitations- und Kurkliniken wie der Rest der Welt, der unser Jammern über Geldknappheit nicht versteht, solange wir uns diesen – von Bismarck zur sozialen Befriedung geförderten – Zauberberg-Sumpfblüten-Zopf noch leisten. Dieser garantiert mehr Schaden als Nutzen, statt die Rehabilitation konsequent dorthin zu „ambulantisieren“, wo die Menschen leben. Aber wo die unsichtbare Hand des Marktes regiert, darf niemand so recht steuern, maßt sich daher auch niemand die Autorität der Verantwortung an, egal wie katastrophal das Ergebnis für die Gesundheit ist."

http://www.aerzteblatt.de/V4/archiv/artikel.asp?id=33941
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 21. Oktober 2009, 12:21

"Deutschland hat etwa so viele Betten in psychosomatischen Rehabilitations- und Kurkliniken wie der Rest der Welt"
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Zauberberge und angebotsinduzierter Nachfrage

Beitragvon Drella » Mittwoch 21. Oktober 2009, 13:53

Dazu habe ich einen ganz frischen Bericht meiner Kollegin.
Sie hat heute Morgen ihren Mann in die Klinik gefahren. Er hat Morbus Crohn.
Als sie dort ankamen sei es sehr komisch gewesen, er musste in die Psychosomatische Abteilung.
Man redete dort mit ihm als sei er nicht ganz. Zu den Anweisungen gehörte auch, dass er
sein Handy nicht benutzen dürfe. Er dürfe nur über das Stationstelefon angerufen werden
und rausrufen. Alle Gespräche werden registriert.

Ich habe gefragt ob sein Arzt ihn auf Nahrungsmittelintoleranzen untersucht hätte.
Nein, das sei nicht notwendig. Seine Mutter hat schwere Laktoseintoleranz. Das sei unwichtig.
Jetzt ist er in den Zauberbergen. Aber seine Frau sagte schon wenn es da so weitergeht fährt er heim.
Tabletten für die Psyche schluckt er auch nicht, er hat keine Lust ein Zombie zu werden.
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Beitragvon Fee » Mittwoch 21. Oktober 2009, 15:09

Liebe Drella,

vielleicht kann diesen "Experten" ja geholfen werden, wenn sie mal unter http://www.darm-experte.de reinschauen würden!!!
M. Crohn ist eine Entzündung des Darms und NICHT des Oberstübchens...
Da steht auch drin, wie diagnostiziert und untersucht wird - für ignorante Psychopatientenproduzierer dringend empfohlen!
Ein guter Bekannter hat seit Jahren M. Bechterew und auch M. Crohn, der ist mit Sicherheit genau so ein patenter Mensch wie der Mann Deiner Kollegin...
Der soll bloß schnell wieder da raus, das hört sich ja echt gruselig an!

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Zauberberge und angebotsinduzierter Nachfrage

Beitragvon Juliane » Mittwoch 21. Oktober 2009, 16:26

Ist schon ein Ding, mit den Rehakliniken induLa.

Einerseits eigen sie sich wunderbar, um Mäuse zu machen.
Andererseits dienen sie auch der Disziplinierung kranker Menschen.

Mithin hat man mit Rehakliniken ein wunderbares Instrument zur Umetikettierung gesellschaftlich unerwünschter Krankheiten.
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Zauberberge und angebotsinduzierter Nachfrage

Beitragvon Juliane » Mittwoch 21. Oktober 2009, 16:30

Morgens Fango-Abends Tango.

Denkste.Das war mal.

Welche Klinik kommt heute noch ohne Psychogeschwader aus?
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Beitragvon Marina » Mittwoch 21. Oktober 2009, 18:04

Liebe Drella,

der Mann soll bloß schauen, dass er dort wieder rauskommt. Anrufe registrieren? Hallo!! Wenn das nicht rein zu Abrechnungszwecken dient, dann ist das alles mehr als bedenklich.

Viele Grüße

Marina
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Beitragvon Drella » Donnerstag 22. Oktober 2009, 08:11

Gleich sehe ich meine Freundin und höre wie es weiterging.
Merkwürdig war, dass der Hausarzt ihn ausgerechnet in diese KLinik überwies.
Die Klinik ist weiter entfernt und liegt sozusagen in Nirgendwo.
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Beitragvon Drella » Donnerstag 22. Oktober 2009, 08:13

@ Juliane

Das werde ich meiner Kollegin und Freundin auch berichten:

"Deutschland hat etwa so viele Betten in psychosomatischen Rehabilitations- und Kurkliniken wie der Rest der Welt"
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