MCS auf ZENTRA

MCS auf ZENTRA

Beitragvon Juliane » Mittwoch 25. Januar 2012, 14:12

MCS auf ZENTRA zentrale-deutscher-kliniken.de

Zitat


Zu den Ursachen von MCS gibt es im Wesentlichen zwei Positionen:

MCS als arbeits- oder umweltbedingte Störung (mit möglicher genetischer
Beteiligung), wie: Vergiftung
, Entgiftungsstörung, Fehlfunktion von Nerven-, Immun-, Hormonsystem oder Atemwegen, Herabsetzung nervlicher Auslöseschwellen für Mißempfindungen, Schmerzen und Fehlfunktionen. Chemische Auslöser von MCS können u.a. Lösemittel, Pestizide, bestimmte Metalle und ihre Legierungen, Verbrennungsprodukte und andere Schadstoffgemische sein (Ashford/Miller 1998).
MCS als psychosomatische oder psychiatrische Störung z.B.: Depression
, Zwangsneurose, Ökochondrie oder Chemophobie. Zahlreiche psychosomatisch orientierte Untersucher sehen die Symptome als Ausdruck einer Panikattacke
oder das Krankheitsbild als eine Somatoforme Störung
an. Dabei wird davon ausgegegangen, dass sich die Diagnose der Umweltbezogenheit ausschließlich auf die Überzeugung des Betroffenen, unabhängig vom objektiven Nachweis einer Exposition bezieht. Die klinische, umweltmedizinische, laborchemische Untersuchung erbringt nach dieser Auffassung keinen Nachweis einer Exposition, eines Kausalzusammenhangs zwischen Exposition und Ausmaß der Beschwerden und/oder von organisch begründbaren Erkrankungen, die die Beschwerden ausreichend erklären können. Was gegen diese Position spricht ist die Tatsache, daß durch Psychotherapien bei MCS-Kranken bisher praktisch keine nennenswerte Heilungserfolge erzielt wurden.
Nach einem relativ neuen Gedankenansatz auf dem Hintergrund eines "Bio-psycho-sozialen" Krankheitsmodells, sind Schadstoffe in Kombination mit psychischen oder körperlichen Vulnerabilitätsfaktoren (wie z.B. starker Stress, allergische Disposition, Asthma u.Ä.) als Risikofaktoren für MCS anzusehen (Bauer, Schwarz, Martens, 2004).
Bei einer zweiphasigen Gesundheitsstörung ist zu unterscheiden zwischen a) der Ätiologie und b) den symptomauslösenden Ursachen.

Die Aufklärung der Ätiologie wird im Einzelfall in vielen Fällen nicht gelingen, denn es gibt keine validierten differenzialdiagnostischen Methoden, die es erlauben würden, zwischen umweltbedingten oder psychogen bedingten psychischen Störungen zu diskriminieren.

Ob andere Krankheiten, wie psychosomatische, psychiatrische oder andere organisch bedingte Gesundheitsstörungen, überhaupt zur MCS zu rechnen sind, ist nach der Literatur leider unklar. In Deutschland gilt für die Diagnose der MCS das Prinzip der Ausschlussdiagnostik. Die genannten anderen Krankheiten sind von Ärzten bei der Diagnose ganz anderen Kategorien der deutschen Ausgabe der ICD 10 zuzuordnen. Man sollte dabei bedenken, dass die Patienten über Symptome entzündlichen Charakters klagen (ZNS-Vaskulitis) und dass diesen eine unnötige Stigmatisierung durch eine Diagnose auf der Basis einer psychogenen Hypothese und der damit verbundene Stress, nicht zumutbar ist.



Behandlung
Laut den Erfahrungen des Fachkrankenhauses Nordfriesland können bei MCS hilfreich sein (Schwarz und Bauer, 2006):

Schulungsmaßnahmen die das Coping (=Umgang mit der Erkrankung) verbessern
Schulungsmaßnahmen die den Wissenstand über die Erkrankung verbessern
Expositionsvermeidungs- bzw. minderungsstrategien
Eliminations-/Rotationskost u.a.
Behandlung und Supplementierung mit Mikro- und Makronährstoffen
Hyposensibilisierung
nach der modifizierten Millertechnik
psychotherapeutische Unterstützung
Ein Positionspapier des Arbeitskreises „Klinische Umweltmedizin“ der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin
und Umweltmedizin aus dem Jahr 2002 empfiehlt zur Behandlung von MCS Psychotherapie
und kognitive Verhaltenstherapie
. Eine stützende psychiatrische oder psychologische Behandlung sei sinnvoll wenn sie die Vermittlung von Bewältigungsstrategien
zum Ziel habe. (Vgl.: Deutsches Ärzteblatt 99, Ausgabe 38 vom 20. September 2002).

Liegen neben nichtallergischen Reaktionen auch andere Krankheiten entzündlichen Charakters vor, so müssen diese austherapiert werden.

Die Deutsche Gesellschaft Multiple-Chemical-Sensitivity warnt vor einer Selbstmedikation mit einer Megadosierung von Antioxidantien (7g tgl.) wegen der dabei bekannten pro-oxidativen Wirkung, verbunden mit vermehrter Freisetzung von freien Radikalen.

Nachdem Allergien nicht zur MCS rechnen, muss berücksichtigt werden, dass für nichtallergische Reaktionen mit unbekanntem Pathomechanismen keine validierte Therapie bekannt ist. Eine bei einer vasculitis allergica als gelegentlich Begleitsymptomatik auftretende Hypersensibilitäts-Vaskulitis rechnet ebenfalls nicht zur MCS. Sie ist auch in der Versorgungsmedizin nach einer anderen Ziffer der gutachterlichen Anhaltspunkte zu bewerten. Ebenfalls nicht zur MCS rechnen durch akute Noxen und Sick-Building-Syndrom bedingte Symptome. MCS ist demnach als Reaktion auf eine toxikologische Hintergrundbelastung charakterisert.



http://zentrale-deutscher-kliniken.de/lexikon-deu/Medizin/Krankheit/Syndrom/Multiple_Chemikalienunvertr%C3%83%C2%A4glichkeit.html
Juliane
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MCS auf ZENTRA

Beitragvon Flaunt » Mittwoch 25. Januar 2012, 14:55

Nicht ganz up to date, die Zentrale der Deutschen Kliniken.
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