Prof. Dr. Nowak im Interview der FR

Prof. Dr. Nowak im Interview der FR

Beitragvon Juliane » Mittwoch 19. November 2008, 10:39

Prof. Dr. Dennis Nowak, Direktor des Instituts für Umweltmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität
im Interview mit Frauke Haß von der Frankfurter Rundschau


"In der Krankengeschichte vieler MCS-Patienten fänden sich schon vor den MCS-Symptomen psychische Probleme, so Eikmann: „Die Patienten lehnen das allerdings klar ab.“ Und dann gibt es Streit. Genau den will Dennis Nowak, Direktor des Instituts für Umweltmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München, vermeiden: „Es ist wenig hilfreich, wenn Schulmediziner sagen, ,Sie haben nichts, Sie müssen jetzt zum Irrenarzt!‘“ Er bespreche deshalb mit den Patienten, „dass es eben eine Menge Phänomene gibt, die man nicht erklären kann. Und genauso wie ich das Krankheitsbild der Patienten nachvollziehe, bitte ich sie darum, hinzunehmen, dass ich MCS naturwissenschaftlich nicht erklären kann. Um dann zu überlegen: Wie kann der Patient konzeptionell mit der Krankheit umgehen?“.....

Manche Patienten hätten eine Bindung an ihre Ärzte, „wie an eine Sekte“. Sein Team versuche den Patienten andere Erklärungsmuster zu geben, „um sie aus dem Teufelskreis herauszukriegen“. So sollen sie versuchen, Gerüche auszuhalten, „ohne gleich umzufallen. Die müssen aus der sozialen Isolierung raus.“ (Zitat Eikmann) Das sieht auch Nowak so. „Es bringt nichts, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, warum etwas nicht geht. Wir müssen den Betroffenen helfen, sich Teile des Alltags zurück zu erobern.“ Vielleicht gebe es für eine Sekretärin, die Parfüm- Ausgasungen nicht ertragen kann, ein separates Büro mit alten Möbeln, die nicht mehr riechen. Oder sie kann einen Teil der Arbeit zu Hause erledigen."


FR vom 3.11.2007 "Wenn Parfüm zur Ohnmacht führt"
Juliane
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