Nicht alles ist BIO nur weil Bio drauf steht!

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Beitragvon Clarissa » Freitag 22. Januar 2010, 09:58

Bio-Skandal: H&M, Tchibo und C&A verkaufen Genverändertes als \"Bio\"
Große Mengen Baumwolle aus Indien sind fälschlicherweise mit dem Bio-Siegel im Handel. Betroffen sind zahlreiche Unternehmen, darunter große Ketten wie H&M und Tchibo.[hr][url]http://www.suedkurier.de/news/brennpunkte/art407,4134110[/url]
- Editiert von Clarissa am 22.01.2010, 08:59 -
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Monja » Freitag 22. Januar 2010, 14:59

Der Enkel einer MCS- Betroffenen war letztens mit einigen Leuten
auf verschiedenen Bio-Höfen in Norddeutschland und brachte einige
Unterlagen mit, dort wurde ihm das gleiche gesagt !! Dass dieses
6-eckige-Biozeichen, weiß, schwarz, grün, gar kein richtiges Bio sein
soll, das kann ich kaum glauben. Stimmt das?

Herzlichst Monja
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Beitragvon Zauberperle » Freitag 22. Januar 2010, 16:08

Ich glaube auch, dass hier viel gelogen und geschoben wird.
Kontrollen gibt es sowieso kaum welche, das Nachsehen haben wir.
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Beitragvon Yol » Freitag 22. Januar 2010, 18:45

@ Zauberperle

Stimmt nur bedingt. Was heisst denn Bio eigentlich? Darunter kann man vieles verstecken.

Es gibt Bio-Labels, denen man vertrauen kann, man sollte nur wissen, dass BIO allein als Siegel keine Sicherheit bietet, weil es ein Sammelbegriff ist.
Es git bei den seriösen Bio-Labels durchaus Kontrollen, nur kann ja wohl nicht jeder Salatkopf geprüft werden, es bleibt auch hier bei Stichproben.
Allerdings wenn an einem Produkt ein Problem auftaucht dann wird dieses Produkt analysiert. Habe das 2x erlebt und ich habe auch die Laboranalysen von Fresenius ausgehändigt bekommen, mitsamt den Erklärungen warum und wie das Problem behandelt wird.
Ich finde das ausreichend.

Was aber in letzter Zeit zu bemerken ist: Bio geht immer mehr zur Bio-Industrie über.
Allergiker werden es in Zukunft auch hier schwer haben, reine Produkte zu finden.
Es gibt vermehrt den Bio-Konsumenten (der Bio kauft, weil es "Trendy" ist und er es auch bezahlen kann) und leider richtet sich auch diese Sparte immer mehr nach deren Vorlieben aus. Es passt wohl nicht zu Bio dass immer mehr Ware in gleicher Art vorverpackt ist, wie das für industriell hergestellte Lebensmittel gilt. Auch nicht, dass Linsen in Sonnenblumenöl gewwälzt sind, damit sie eine intensivere Farbe haben und somit mehr verkauft wird - d.h. ich kann keine rosa und gelben Linsen für Linsen-Dal mehr essen, ich vertrage kein Sonnenblumenöl, andere tlw. auch nicht.
Es bleibt dem Allergiker der direkte Kauf am Bauernhof. Wir tun das seit vielen Jahren bei verschiedenen Höfen. Und die Höfe haben sich schon auf diese Kundschaft eingestellt. Ich spreche von Bio-Bauernhöfen, die dürfen nicht 2-gleisig fahren und werden kontrolliert.

Der Bio-Käufer sollte selber prüfen und nicht zu vertrauensselig sein, das würde auch den Bio-Bauern helfen ihre schwere Arbeit respektiert zu wissen.
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Beitragvon Janik » Freitag 22. Januar 2010, 20:55

Ein guter Bericht dazu auch in der Finacial Times Deutschland

Die Kunden getäuscht
Leitartikel Biokleidung und Gentechnik passen nicht zusammen - auch wenn der Anbau ohne Pestizide auskommt

http://www.ftd.de/wissen/technik/:biobaumwolle-die-kunden-getaeuscht/50063961.html

Den Schlußsatz finde ich sehr wichtig:

Obwohl Baumwolle nur auf 2,5 Prozent der weltweiten Ackerflächen wächst, werden hier 16 Prozent aller Insektizide und Pestizide gespritzt. Auch das ist ein Skandal.
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Beitragvon sunday » Freitag 22. Januar 2010, 23:24

was ich besonders übel finde, ist daß man auch im bioladen nichts mehr ohne genaueste kontrolle kaufen kann. sehr viele nahrungsmittel enthalten aromastoffe (wobei dieses "natürlich" krass gelogen ist. es handelt sich um chem. extrahierte aromen aus sägespänen, hefen usw.), citronensäure (hat nichts mit zitronen zu tun, sondern auch mit schimmel) usw.
die verkaufen da dreck für sehr viel geld. ich find sowas absolut unverschämt.
und dann ist da auch noch sehr vieles in plastik verpackt, wobei die verpackung ja wohl auch weichmacher enthält.

lg
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Beitragvon Kira » Freitag 22. Januar 2010, 23:52

Da muß ich Sunday recht geben. Spricht man dann die Verkäufer gezielt an, wollen oder können sie die Argumente von uns nicht verstehen. Hauptsache die Kasse stimmt nach Ladenschluß.
Also ich schaue überall und allmählich fangen ja einige Lebensmittelhersteller an umzu denken.(Hins. Konservierungsstoffe, Farbstoffe etc.). Was nützen mich z.B. Apfelsinen aus einem Ökoanbau, wenn ihre Schalen geschwefelt und gewachst und zudem wegen des Transports aber gespritzt werden??????

Gruß Kira
- Editiert von Kira am 22.01.2010, 22:52 -
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Beitragvon Holly Wood » Samstag 23. Januar 2010, 11:12

Oftmals sind auch die Verbraucher Schuld, weil sie genau die Auswahl an Bio-Lebensmittel haben möchten, wie bei konservativen Produkten, z. B. an Fertigprodukten. Bei richtig "Bio" geht eben vieles nicht. Aber auf Grund dessen, dass Bio ja sooo im Trend liegt, machen alle Bio letztendlich kaputt, weil man damit richtig Kasse machen will.

Ich kaufe keine Fertigprodukte und Obst und Gemüse hole ich lose aus regionalem Anbau oder zumindest aus Deutschland.
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Beitragvon karen.S » Samstag 23. Januar 2010, 18:02

da ich nicht die Moeglichkeit habe direkt beim Bio-bauern am Hof zu kaufen gehe ich so viel wie moeglich auf den Oeko-markt. Teilweise habe die Biohoefe dort einen eigenen Stand und das Gemuese kommt sozusagen frisch aus der Erde.
Ansonsten vertraue ich am Meisten auf das Guetesiegel "Demeter" was steht fuer Biologisch-dynamisch. Ich weiss nicht genau wie es heute ist, aber vor ein paar Jahren noch waren die Auflagen um als Bauer ein Demeter-zeichen tragen zu duerfen die strengsten ueberhaupt. Auch wurde bei Demeter viel kontrolliert.

Schoene Gruesse,

Karen
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Beitragvon Zauberperle » Samstag 23. Januar 2010, 20:20

Der aktuelle Vorfall mit der Biobaumwolle verdeutlicht, dass mit Bio schon betrogen wird.
Bekannte von mir haben einmal Bio-Geflügel von Wiesenhof gekauft, das Fleisch war extrem
zäh und sozusagen ungenießbar. Ich bin der Meinung, dass solche Konzerne betrügen können,
ohne groß aufzufliegen. Wer will das alles kontrollieren und außerdem ist der Faktor Korruption
auch nicht zu vernachlässigen. Wer weiß, wie viele Kontrolleure sich schmieren lassen?
Ich denke, schwarze Schafe gibt es überall, auch bei Bio-Produzenten. Die Hauptsache
ist für manche wenige, dass die Kasse klingelt.

Diese bringen dann die gesamte Bio-Branche in Verruf, was sehr bedauerlich ist.
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Beitragvon Monja » Sonntag 24. Januar 2010, 11:51

Genau, du sagst es, Zauberperle, ich höre immer und immer
wieder von Otto-Normalos: ach Bio, son Blödsinn! Die sind
eben nur über diese schwarzen Schafe informiert und lachen
mich aus mit meinem Bio-"Wahn", selbst Schwerstkranke hier
im Haus glauben nicht an Bio, echt schlimm schlimm, sie haben
keine Ahnung, verbreiten nur Gedankenmüll und bleiben unbelehrbar.
Wie auch, wenn immer wieder diese Bio-Betrügereien an die Öffent-
lichkeit kommen, aber NICHT das wirklich Richtige und Wichtige
über Bio/Öko und die Notwendigkeit z.B. bei Erkrankungen wie MCS.

Herzlichst Monja
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Beitragvon Leckermäulchen » Montag 25. Januar 2010, 14:05

Vorhin war eine Sendung auf Deutschlandradio zum von Clarissa angestoßenen Thema:

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/01/25/dlf_20100125_1146_4f1f3160.mp3
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Beitragvon Maria Magdalena » Montag 25. Januar 2010, 16:32

Am besten sind die goßen Bioverbände Demeter, Bioland, Naturland, Gäa. Die haben sich seit langer Zeit bewährt, verfügen über gute Erfahrungen und Fachwissen und leben vom Biogeschäft. Ihre vielen Stammkunden sind in der Regel anspruchsvoll und konsequent und würden keinen Skandal verzeihen.

Alle anderen Anbieter von Biowaren haben keinen echten Bezug zur Bio-Pholosophie und machen beim Bio-Trend nur mit wegen des Geschäfts. Auch die Kriterien sind weniger anspruchsvoll als bei Demeter und Co.

Beliebt sind auch Einkäufe direkt bei Erzeugern, die den oben genannten großen Bio-Verbänden angehören, nach ihren strengen Vorgaben arbeiten und produzieren und von ihnen kontrolliert werden.
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Beitragvon Leckermäulchen » Dienstag 26. Januar 2010, 20:42

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Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 9. Februar 2010, 03:44

Hallo Kira,

zu Apfelsinen und allgemein Zitrusfrüchten:

"Dienstag, 09. Februar 2010

Redaktiononline
SerienPhänomene der Natur 2007
KW 48 – Rund um die Zitrusfrucht

Liebe Leser,
Apfel, Nuss und Mandelkern, essen nicht nur Kinder gern – Mandarinen und Orangen erst recht.
Zitrusfrüchte stellen alles in den Schatten. Mit einem Anbaugebiet von rund acht Millionen Hektar sind sie noch vor Weintrauben die Früchte mit der weltweit größten Anbaufläche, schreibt die Internetenzyklopädie Wikipedia. Ihren Ursprung haben die Zitruspflanzen in Südostasien. Schon vor 4000 Jahren sollen die Früchte kultiviert worden sein. Sie zählen daher auch zu den ältesten Kulturpflanzen der Erde. Botanisch zählen Orange, Mandarine und Co. zur Familie der Rautengewächse. Die leckeren Exemplare dieses Verwandtschaftskreises gehören der Gattung Citrus an. An den immergrünen Bäumen und Sträuchern gedeihen die begehrten Früchte, eine Sonderform der Beere.

Der hohe Vitamin-C-Gehalt der Zitrus-Arten ist legendär. Die Sonnenfrüchte liefern außerdem die Vitamine A, B1, B2 und Folsäure sowie eine Menge Mineralstoffe. Das Verbrauchermagazin Öko-Test: „Natürliche Bitterstoffe etwa in Grapefruits regen den Appetit an und sind gut für Verdauung und Stoffwechsel.“

Allerdings dreht es einem ja gleich den Magen rum, wenn man sich die neuesten Öko-Test-Ergebnisse zu Gemüte führt. In konventionell angebauten Zitrusfrüchten einiger Handelsketten stellten die Tester zu hohe Pestizid-Werte fest. Eine Probe von Rewe war derart belastet, dass sie nicht mehr verkehrsfähig ist. Mit „sehr gut“ schnitt nur die beprobte Bio-Ware ab.

Zungenbrecher wie Imazalil, Thiabendazol und Orthophenylphenol sind nur einige der Substanzen, die die Früchte vor dem Verderb schützen sollen. Dabei klingen nicht nur die Namen furchterregend, auch die Wirkung auf den menschlichen Körper kann unliebsame Folgen haben.

Besonders das als Fungizid angewandte Orthophenylphenol, auch als Lebensmittelzusatzstoff E 231 bekannt, ist nicht unumstritten. Es tötet nicht nur unliebsame Pilze auf den Früchten, sondern kann auch beim Menschen schon in geringen Mengen Übelkeit und Erbrechen auslösen. Allergiker sollen sich ganz von dieser Substanz fern halten. Im Tierversuch fördert es Blasenkrebs. Auf der Internetseite der „International Chemical Safety Card“ heißt es sinngemäß: „Aufgrund unzureichender Daten, die über die Wirkung dieser Substanz auf die menschliche Gesundheit vorliegen, ist äußerste Vorsicht angebracht.“ Teilweise wird auch das Einwickelpapier mit dem Konservierungsstoff behandelt. Verbrauchermagazin Öko-Test: „Es ist ratsam, Kinder nicht mit den Einwickelpapierchen spielen zu lassen.“ Prost Mahlzeit!

Das Landwirtschaftsministerium Baden-Württembergs rät, mit Konservierungsstoffen behandelte Zitrusfrüchte „vor dem Schälen unbedingt gründlich mit warmem Wasser und ein wenig Spülmittel zu waschen. Nach dem Waschen sollten sie gut abgetrocknet werden“. Damit nicht genug: „Waschen Sie Ihre Hände nach dem Schälen noch einmal gründlich, um eine mögliche Übertragung der Konservierungsstoffe auf das Fruchtfleisch zu vermeiden.“ Ja, pfui! Fehlt nur noch, dass vor dem Verzehr von Zitrusfrüchten die Schutzkleidung angelegt werden soll.

Aber, so das Ministerium: „Eine Alternative sind Bioprodukte.“ Wie wahr! Öko-Test legt noch einen drauf: „Bio-Orangen enthalten rund 30 Prozent mehr Vitamin C als konventionell angebaute.“ Also: Her mit den Bio-Mandarinen! Ab mit der Bio-Zitronenschale in den Kuchenteig! Nur die ganz konsequenten Hardliner können nun einwenden, dass der Genuss der Exoten nicht dem Ideal einer regionalen, saisonalen und ökologischen Ernährung entspricht. Vollkommen richtig. Ja, ehrlich – Moment, ich muss kurz mein Mandarinenscheibchen schlucken – also ab der nächsten Saison – mampf – werde ich darüber nachdenken.

Sabine Rücker
Fragen und Anregungen per E-Mail an info@vkz.de oder per Fax: (07042) 91999"

Quelle:
http://www.vkz.de/de/heute/redaktion/serien/phaenomene-der-natur-2007/kw-48-rund-um-die-zitrusfrucht/
Maria Magdalena
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Beitragvon Kira » Dienstag 9. Februar 2010, 22:23

@Maria Magdalena,
danke für deine Infos hinsichtlich Bio-Verbände.
Hinsichtlich Orangen u.Co bestätigtst du ja meine Bedenken, habe das ja nur als Beispiel gebracht.

Gruß Kira
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