von sunday » Mittwoch 15. Oktober 2008, 11:00
hallo,
ein großes problem ist auch, daß viele garnicht wissen, welche möglichkeiten sie haben.
z.b. bekommt man bei geringem einkommen in den meisten städten problemlos einen beratungsschein (amtsgericht) für beratungen (incl. notwendiger schreiben) beim rechtsanwalt und wenn man sich vorher erkundigt (z.b. bei der arbeitslosenberatung, die es in vielen städten gibt), gerät man auch nicht an einen, der dafür fast nichts macht, sondern an einen, der engagiert ist und sich trotz der geringen bezahlung mühe gibt, etwas zu erreichen und sogar auf die einmalige zuzahlung von 10 euro verzichtet.
und wenn es vor gericht geht, bekommt man bei geringem einkommen sowieso prozesskostenhilfe und zahlt nichts oder bei etwas höherem einkommen sehr wenig in raten.(sind verfahren beim sozialgericht nicht sowieso kostenlos??)
wer wegen mcs seinen job verliert, sollte sich noch während der kündigungszeit krankschreiben lassen, falls er es nicht sowieso schon ist. dann erhält er statt alg das wesentlich höhere krankengeld.
und auch um zu verhindern, daß man 1 euro jobs oder sinnlose seminare o.ä. machen muß, hilft die krankschreibung und ist ja auch völlig legal, weil man als mcs-kranker ja chron. krank ist.
dann entfällt zwar die möglichkeit, durch einen nebenjob noch etwas geld zu verdienen, aber dazu ist man ja, wenn man schwer mcs-krank ist, sowieso nicht mehr in der lage.
ganz schwierig ist es mit mcs, wenn man allein lebt und niemanden hat, mit dem man sich die miete etc. teilen kann und auch keine verwandten, die einem ab und zu mal etwas zustecken und auch viel zu krank ist, um überhaupt noch etwas nebenbei zu verdienen.
man kann die zeit, die man dann ja reichlich hat, aber evtl. dazu nutzen, einen teil seiner nahrung selbst zu produzieren. entweder bei netten bekannten, die einen (ungespritzten) garten haben und einem ein beet überlassen oder auf dem eigenen balkon in unverseuchter erde vom nächsten bio-bauern (bekommt man von netten umsonst, sonst für ein paar cent, blumenerde geht nicht, weil sie dünger und schadstoffe enthält). ich hatte mal eine kollegin, die zwar nicht krank war, aber gern frisches gemüse hatte, die sich eine ganze menge gemüse, kräuter usw. auf dem balkon selbst gezogen hat.
man hat dadurch absolutes bio-gemüse und das für sehr wenig geld. bücher zum bio-anbau gibt es in der stadtbücherei kostenlos.
wer nichts gegen eine wg hat, könnte sich auch mit anderen mcs-kranken zusammen ein billiges haus mit garten auf dem land mieten und nicht nur gemüse usw. anbauen, sondern auch ein paar kleine tiere zur eigenversorgung halten (hühner, kaninchen usw.). ziegen hießen früher "bergmannskühe" weil die bergleute sie hielten,um geld zu sparen. auch schrebergärten wurden früher deshalb genutzt.
liebe grüße
sunday