von Martin » Mittwoch 17. November 2004, 13:28
Liebe Lisa,
ich kann Deine Situation gut nachempfinden. Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als Ereignisse oder Menschen, die uns in der Vergangenheit wehgetan haben zu vergessen und in die Zukunft zu blicken. Viele Dinge müssen wir als gegeben hinnehmen. Man muß erkennen, welche Menschen nicht verstehen wollen. Und aufhören sich bei diesen zu rechtfertigen und zu erklären. Ich habe diesen Sept. das erste Mal eine andere MCS-Kranke udn Ihren Mann pers. gesprochen. Alles, um was ich bei Freunden und Familie immer wieder betteln muß, war selbstverständlich, das tat gut.
Wenn ich zu tief in einer Krise stecke, probiere ich mir vor Augen zu führen, was ich noch habe, noch kann. In den Augen eines Gesunden wäre das nichts, so oft habe ich schon gehört:"So könnte ich nicht leben". Mein Hausarzt (kennt sich nicht mit MCS aus), sagte mir einmal als er an meinem Bett saß und es mir sehr schlecht ging: "Sie können noch so viel, sehen, hören, fühlen". Erst wollte ich ihm an die Gurgel, dann habe ich überlegt. Vielleicht Lisa magst Du, wenn Du kannst, einmal das Buch "Immer noch ich" von Christopher Reeve lesen. Hat mir vor Jahren geholfen.
Am besten wäre natürlich, wenn Du einmal aus Deinem Umfeld, und somit Deiner Situation ausbrechen könntest, um völlig neue Eindrücke zu bekommen. Aus gewisser Entfernung sieht alles anders aus.
Du darfst mich für diese Aussage beschimpfen (aber nicht so doll,bitte..): Es gibt viele Menschen auf der Welt, die gerne mit uns tauschen würden.
Ich finde es toll, dass Du hier bei CSN mitarbeitest!
Lieben Gruß, Martin