Ich bin entsetzt

Ich bin entsetzt

Beitragvon Ute » Donnerstag 7. Oktober 2004, 20:01

Hallo nochmal,
ich bin durch Zufall auf diese Seite gekommen und ich muß sagen, ich bin entsetzt.
Was habt Ihr alle auszustehen, was für eine Erkrankung, womit man noch nicht mal ernstgenommen wird!
Was ist das für ein Gesundheitssystem, daß diese kranken Menschen derart verhöhnt und sie als psychosomatisch hinstellt.
Ich selber habe CFS und kenne das alles - aber nur in Ansätzen.
Was ein MCS Kranker durchmachen muß, ist wirklich entsetzlich.
Eine Frage; kann man diese Erkrankung irgendwie verhindern?
Ist es so, daß man mit chemischen Substanzen zugeschüttet wurde und nun reagiert man auf alles?
Ich kenne einige Menschen, wo ich CFS vermute, aber MCS kenne ich überhaupt nicht aus dem täglichen Leben.
Nicht mal eine Selbsthilfegruppe gibt es hier darüber.
Also, es ist wirlich gut, daß es so eine Seite hier im Internet gibt, die anderen Tipps geben kann.
Wenn man bloß irgendwie helfen könnte.
Auch der Fall Daniela ist ja nicht vorzustellen. Daß sich da noch jemand hinstellt und sagt, unser Gesundheitssystem sei auf so einem hohen Niveau - der blanke Hohn.
Ich wünsche den Betroffenen, daß in Deutschland die Forschung trotz der Gesundheits"reformen" (Einsparungen auf dem Rücken der Kranken) voranschreitet und diese soziale Stigmatisierung aufhört.
Ich glaube nur durch die Information geht das.
Nie habe ich irgendwo in der Presse oder Fernsehen dieses Thema behandeln gesehen.
Sowas von traurig.
Und was will man diesen ewigen Verfechtern, daß alles psychosomatisch ist, auch immer antworten. Wenn diese Menschen selber krank werden, dann werden sie klug, haben davor aber schon viel Schaden angerichtet.
Also ich hoffe, daß sich das mit MCS viel mehr herumspricht und daß die Medien auch darüber berichten, nicht allein über Krebs, Schlaganfälle und Schlaflosigkeit.
Alles Gute, Ute
Ute
 

Ich bin entsetzt

Beitragvon Silvia K. Müller » Freitag 8. Oktober 2004, 12:06

Liebe Ute,

so ging es meiner Familie, meinen Freunden und mir auch, als uns bewußt wurde, daß ich sehr krank bin, mir aber keiner hilft. Ganz gleich wo man um Hilfe bat, wurde man im besten Fall vertröstet.

Meine Familie könnte ein Buch darüber schreiben, wie von Seiten der Verantwortlichen in Gesundheit, Politik und Justiz abgeblockt, schnöde zu Seite geschoben, Abmachungen getroffen, mit meinem Leben gespielt wurde.

Dennoch können wir heute sagen, wir sind daran gewachsen. Meine Krankheit hat uns viel an Naivität genommen und mit Wissen über Hintergründe ersetzt. Keiner von uns ist bereit die sich in Deutschland für chemikaliengeschädigte Menschen bietende Situation hinzunehmen. Deshalb gibt es CSN und selbst wenn uns die Flut der Telefonate von hilfesuchenden Menschen manchmal überfordert, wir kämpfen weiter, bis es hier in Deutschland Akzeptanz und Hilfe gegenüber den Betroffenen gibt.

Ganz lieben Dank für Deine Worte, die vielen Menschen aus der Seele gesprochen sind!
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