Wohnen in Beton?

Wohnen in Beton?

Beitragvon kati » Freitag 28. Juli 2006, 16:44

Ich habe das Angebot in ein Betonhaus zu ziehen, Baujahr 2000, also 6 Jahre alt und damit nach neueren Bestimmungen gebaut und trocken gewohnt. Ich duerfte Fussboeden, Kueche und alles erneuern wie ich mag. Mit welcher Schadstoffbelastung durch das Haus selbst muesste ich rechnen?
kati
 

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Beitragvon Udo » Freitag 28. Juli 2006, 20:35

Hallo Kati,
bedenke bei Deinem Ausbau, dass Beton eine direkte Kältebrücke ist.
Bei schlechtbelüfteten Einbau an den Aussenwänden bildet sich leicht Schimmel.
Schränke müssen an Aussenseiten immer ein Stück von der Wand stehen.
Frage einen Bausachverständigen, bevor Du in gutem Glauben ausbaust.
Na, dann gutes Gelingen!
Gruß
Udo
Udo
 

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Beitragvon Danni » Samstag 29. Juli 2006, 00:00

Ich würde mich in dem Haus mal probeweise länger aufhalten.
Ist nur das Hintermauerwerk aus Beton? Vormauerwerk Klinker, dazwischen
Isolierung?
Im Beton - Wände/Decken - ist Baustahl/eisen. Elektrosensible dürften
da Probleme bekommen.
Ansonsten in alle Ecken schauen, was ist vorhanden. Tapeten? Türfarben,
Fußböden u. andere Materialien.

Ich wohne seit 20 Jahren in einem Betonhaus (wie oben beschrieben) - keine Probleme. Hält sogar die Wärme bei Außenabkühlung einige Tage - sehr angenehm.
Danni
 

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Beitragvon Karlheinz » Samstag 29. Juli 2006, 09:59

Wenn das Haus 2000 gebaut ist, hat es auch eine ordentliche Isolierung (aufgrund der Bauvorschriften). Die in dieser Hinsicht problematischen Bauten sind älter (ca. vor ~1974). Die Frage ist, was wurde sonst (nach dem Rohbau) in die Wohnung eingebracht, auf den Fußboden, auf die Wände, Spanplattenzargen?, Papptüren?, PU-Schaum?. Wenn man sanieren kann wie man will, ist mit entsprechendem Aufwand jedoch praktisch alles behebbar.

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Wohnen in Beton?

Beitragvon kati » Montag 31. Juli 2006, 13:45

Danke fuer die Antworten!

Die Bauunterlagen kann ich einsehen. Da es nur einen Vormieter gibt kann ich den fragen was er denn ins Haus eingebracht hat. Tapeten, Teppichboden etc wuerde ich rundum erneuern lassen, bzw oekologische Alternativen einbauen lassen.
Das Haus gehoert einem Familienangehoerigen. Ich war bei der Bau-Endabnahme dabei, ist allerdings nun eine Weile her und damals habe ich noch nicht so heftig und auf so viele Stoffe reagiert. Ich habe damals keinerlei Irritationen feststellen koennen nachdem ich im Haus war.

Stimmt es dass Beton Chlor beigemischt werden darf?

Gruesse,
Kati
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Beitragvon Clarissa » Montag 31. Juli 2006, 15:15

hallo kati, chlor kommt da nicht rein, evtl. kunststoffe und frostschutzmittel, aber chlor ist da bestimmt nicht drin.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Karlheynz » Montag 31. Juli 2006, 19:04

Chlorgas wohl kaum, wäre auch egal da schon lange ausgegast oder reaktiv verarbeitet. Es gibt aber für verschiedene Anwendungen Zusätze, um den Beton leichter verarbeitbar zu machen (Treppen) oder die Festigkeit zu erhöhen. Inwieweit jedoch bei "normalen" Bauvorhaben sowas zum Einsatz kommt weiß ich nicht (ausgenommen Treppen).
Karlheynz
 

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Beitragvon Danni » Montag 31. Juli 2006, 19:20

Wir können nicht beurteilen, ob du bei der Hausübergabe im Jahre 2000 bereits
MSC-Reaktionen hattest.Frag doch bei Thomas-beton mal nach der Zusammensetzung
des heutigen Betons nach. So viele Bestandteile dürften es nicht sein.

Deine jetzigen MCS-Reaktion auf ........ solltest du eben im Zusammenhang
mit dem Haus abstimmen. Einige Materialen wirken leider ewig lange negativ.
Sogar der hübsche selbstgebaute Einbauschrank im Keller kann (Farb-)Streß bereiten.

Evtl. schmeißt du "gute" Sachen raus und ersetzt sie mit schädlichen Substanzen.
Jedes neue Material sollte ein MCS-Betroffener vorsichtshalber testen ( ein
Teppichstück eben neben das Schlafzimmerkissen legen - welche Reaktion? ).
Danni
 

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Beitragvon kati » Dienstag 22. August 2006, 15:50

Chemikalienunvertraeglichkeiten habe ich schon lange, wusste aber nichts von der Ursache meiner Beschwerden weil die Aerzte keinen Rat wussten oder es als "Allergie" oder "Migraene" bezeichneten. MCS habe ich erst im letzten dreiviertel Jahr entwickelt. Nun kam man auf aerztlicher Seite nicht mehr um die Diagnose rum, weil die Symptome so eindeutig sind.

Ich habe oft Probleme herzuszufinden was mir gerade Probleme bereitet. Bei direkten Reaktionen ist es meist lebensbedrohlich. Die meisten Symptome bilden sich bei mir aber mit Verzoegerung oder "schleichend", bzw. eine Chemikalie macht mir keine direkten Beschwerden, sensiblisiert mich aber fuer eine andere auf die ich dann reagiere.
Deshalb bin ich mittlerweile auch ziemlich ratlos und denke daran dieses Angebot in das Haus zu ziehen anzunehmen, alles rauszureissen (was ich dort endlich darf) und dann langsam, Stueck fuer Stueck alles was neu (oder alt) reinkommen sollte auszutesten und mir langsam ein neues Zuhause aufzubauen.

Danke fuer die Infos an alle!

Kati
kati
 

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Beitragvon Karlheynz » Dienstag 22. August 2006, 16:15

Hallo Kati,

wenn Du wirklich "alles" rausreißen kannst, denk vielleicht noch drüber nach, zumindest in einem Raum den Putz komplett zu erneuern (Kalkputz) und evtl. noch eine Edelstahlzarge plus Glastür, Boden natürlich fliesen (und dann weiter nichts, keine Möbel aus organ. Material). Man kann vorhandene Türen auch abkleben, allerdings kriegt mans u.U. nicht wieder ganz ab. Alternativ überall Fliesen (ist aber wohl auch nicht billiger, es sei denn man macht es selbst).

Viel Erfolg,

Karlheinz
Karlheynz
 


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