Umgang mit der Krankheit

Umgang mit der Krankheit

Beitragvon jeansgirl » Dienstag 2. November 2004, 13:05

wer kann mir Tipps geben, wenn man Jahrelang chronisch krank ist und immer wieder "Durchhänger" hat.
Ich habe seit ca. 14 Jahren MCS, dass man auch erst nach Jahren erkannte.
Immer wieder versuche ich gegen diese Krankheit anzukämpfen, anstatt sie anzunehmen und damit zu leben. Ich bin dann am Boden zerstört und sehe alles nur schwarz. Ich habe dann keine Kraft mehr, fühle mich mutlos und bin einfach mit allem überfordert und erledigt. Überall sind "unverträgliche" Sachen und das Leben ist echt oft nur noch ein Spiesrutenlauf und wirklich so nicht mehr schön.Wie komme ich wieder aus meinem Tief heraus und wer kann mit Tipps geben, damit meine Bronchien und Stirnhöhlen nicht mehr so empfindlich reagieren. Sind zZ. ständig entzündet. Die Kalte Luft bereitet mir Schmerzen.... Könnte nur noch schlafen und heulen
jeansgirl
 

Umgang mit der Krankheit

Beitragvon Chris » Dienstag 2. November 2004, 19:15

Hallo Jeansgirl,
ich gehe seit ein paar Wochen zu einer Psychologin. Ich habe lange gesucht (vorab per Telefon, z. B. wegen Bodenbelag usw.). Sie versteht mich, findet das Theater mit den Behörden und oft auch mit den Ärzten entsetzlich. Bei ihr kann ich mich als so richtig ausk...
Sobald es kälter wird ziehe ich mir immer was auf den Kopf. Für die Nase, Stirnhöhle habe ich immer Luffeel von Heel zu Hause. Es nimmt mir sehr schnell den Druck über der Nase und den Augen. Vielleicht hilfts auch Dir.
Natürlich gibt es immer wieder Zeiten, in denen auch ich gar keine Lust mehr habe. Ich habe aber langsam gelernt meine Situation anzunehmen. Das soll nicht heißen, dass ich resigniere, aber man muss halt wirklich das Beste daraus machen. Immer nur so, wie man es kann. Erzwingen klappt nicht. Jetzt kommt die schlechte Wetterzeit, aber sobald die Sonne scheint, geh raus. Und lach so viel Du kannst und wenn es über den blödesten Witz ist.
Machs gut Chris
Chris
 

Umgang mit der Krankheit

Beitragvon Anne » Mittwoch 3. November 2004, 00:00

Hallo Jeansgirl,

mit Stirnhöhlen und Bronchien kenne ich mich zwar nicht so richtig aus, meine aber, dass man früher einfach nur mit klarem Salzwasser inhaliert hat (evtl. 1 Eßl. Salz in die Schüssel geben). Hast du so was schon mal probiert? Die Dämpfe dürftest du aber wegen deiner Entzündung nicht so heiß einatmen, sondern nur in der Nähe dieser Dämpfe sitzen, nicht genau darüber.

Liebe Grüße und gute Besserung
Anne
Anne
 

Umgang mit der Krankheit

Beitragvon Sanne » Mittwoch 3. November 2004, 17:45

Hallo Jeansgirl,

jetzt gebe ich auch mal einen Tipp.

Ich habe auch MCS, vertrage auch so gut wie nichts und helfe mir mit den Schüsslersalzen.
Ich will hier keine Werbung machen, aber im Weltbildverlag bekommst Du ein gutes Buch mit Dosierungsanleitungen unter 10 Euro.

Bei Bronchitis und Stirnhölenproblemen nehme ich die Nr.4 Kaliumchloratum und die Nr.3 Ferrophosphoricum.
In der Apotheke oder in einem Reformhaus bekommst Du die Präparate nach Schüssler. Du kannst auch homöophatische Mittel nehmen aber les Dich mal im Schüsslerbuch durch.

Was mir auch immer prima hilft ist eine Wärmflasche in den oberen Rückenbereich, dass wärmt alles auf und die innere Kälte verschwindet, die Wärmflasche ist mein Hauptmedikament.

Draußen kannst Du nur mit einem Schal die feuchte kalte Luft abhalten. Ich habe inzwischen einen Hund und eines muß ich sagen, dass ich seitdem mehr raus gehe. Am Anfang hatte ich enorme Schwierigkeiten, aber ich zog das durch und habe den Eindruck gewonnen, dass das Immunsystem sich nach und nach umstellt (das kann aber Wochen oder Monate Training bedeuten).

Was mir schon seit Jahren hilft, ist täglich eine Kapsel Mutaflor 100, mußt Du leider selbst bezahlen.
20 Kapseln kosten um die 21 Euro.

Zu Beginn der Mutaflortherapie hatte ich enorma Schwierigkeiten, mein Immunsystem hat immer gemeckert, aber ich habe sie immer eingenommen.
Manchmal wenn es gar nicht ging mal einen Tag oder zwei ausgesetzt, aber inzwischen (ich nehme Mutaflor schon seit fast 4 Jahren), klappt es prima.

Bei MCS ist immer der Darm mit erkrankt. Eigentlich haben alle MCS'ler Darm-oder Magenprobleme. Der Darm stellt 80 % des Immunsystems dar. Mutaflor enthält gute Eschericolibakterien die das Immunsystem anregen und der Darmschleimhaut helfen mehr Sauerstoff aufzunehmen.

Wenn ich Mutaflor mal absetzen muß, wegen den Finanzen oder so, dann geht es mir immer schlechter nach einer Zeit und ich reagiere wieder mehr.
Aber bedenke, wenn Du mit Mutaflor beginnst (aller Anfang ist schwer).

Leider bekommt man Mutaflor nicht auf Rezept, die Wirksamkeit sei noch nicht nachgewiesen. Aber gib mal in der Suchmaschine Mutaflor ein, dann kommt einiges darüber.

Dann solltest Du darauf achten, dass Du Dich nicht so in Gegenden aufhälst wo viel Laub und Moder ist. Wenn die Blätter trocken sind, dann ist es ok, aber in der Regel ist bei dieser Jahreszeit alles feucht und schimmelt.
MCS'ler reagieren stark auf Schimmel und deren Toxine, die in zu dieser Jahreszeit leider übllich sind.

Wenn mir noch was einfällt, schreib ich Dir noch ein Posting.

Alles Gute!

Gruß
Sanne
Sanne
 

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Beitragvon jeansgirl » Mittwoch 3. November 2004, 19:09

danke für Eure Tipps. ich denke aber, dass mich eher
die ganze Situation für uns MCSler immer mehr belastet. Weil einfach keine Erfolge für uns in Sicht sind.
Dann die ganze Lebenssituation; entweder vereinsamt man oder man riskiert die Reaktionen.
Dann immer wieder die Problematik, wennst mal zu einem Arzt musst, dann wirst angeschaut als wäre man vom Mond; nur weil der in seinem Wissen nicht so weit ist, müssen wir Patienten darunter leiden.
jeansgirl
 

Umgang mit der Krankheit

Beitragvon Sanne » Mittwoch 3. November 2004, 20:32

Hallo Jeansgirl,

laß den Kopf nicht hängen.
Du hörst Dich so traurig an, ich verstehe Dich, aber bitte sei nicht so traurig.

Die Lebenssituation ist zum kotzen, Du hast recht, alle Träume hängen am Nagel und die Welt wird einem immer fremder.
Wut, Haß und Trauer sowie Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit wechseln sich im Rhytmus ab. Es ist schwer Tipps zu geben, aber ich versuche es dennoch.

Ich lese viel und kaufe mir immer gebrauchte Bücher zum Beispiel bei Oxfam. Vielleicht gibt es bei Euch in der Stadt auch solch einen Laden. Gebrauchte Bücher haben den Vorteil, dass sie nicht mehr oder kaum ausgasen und dazu auch noch billiger sind (unser Geld ist ja begrenzt).

Dann habe ich jetzt wieder zwei Hobbys ausgegraben (Malen und Musiziren).

Ich gehe viel mit dem Hund raus und genieße die bunte Herbstwelt.

Aber ich glaube ich kann schreiben was ich will, Du fühlst Dich einfach scheiße und im Moment sitzt Du gefühlsmäßig unten.

Ich kenne das alles und ich weiß dass man am Ende nur alleine da raus kommt.

Ich denke an Dich!

Liebe Grüße
Sanne
Sanne
 

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Beitragvon jeansgirl » Donnerstag 4. November 2004, 14:04

Danke Sanne
Ja Du hast Recht. ich bin momentan wieder seelisch, moralisch am Boden
jeansgirl
 

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Beitragvon Sanne » Freitag 5. November 2004, 10:00

Hallo Jeansgirl,

ich sitze hier am frühen Morgen und "unterhalte" mich mit dem Forum. Eben war ich draußen Gassi mit dem Hund und habe mal wieder mit Schwindel gekämpft, es liegt viel Moder und verschimmelte feuchte Blätter herum, daran liegt es wohl.
Dann habe ich mein Kind zum Bus gebracht und die Autos und Buse die anhalten und anfahren geben mir den absoluten Rest.
Ja, ein wenig gefrustet bin ich dann nach Hause getrottet.

Heute scheint die Sonne ein wenig und der Himmel hat sogar blaue stellen. Gleich koche ich mir mal einen Tee und dann räume ich die Bude ein wenig auf. Zwischendurch spiele ich für mich Gitarre (Behind blue eyes von Limp Bizkit), tolles Lied,und dann sehe ich mal weiter.

Vielleicht lese ich dann noch ein wenig, bis ich dann am Herd stehe und Essen für die Familie koche.

Ja, Jeansgirl so sieht mein Alltag aus.

Meine Gedanken kreisen zwar nicht rund um die Uhr um MCS, aber ich denke schon viel darüber nach wie ich alles in Griff bekommen soll und was ich alles noch bewerkstelligen könnte um gesund zu werden.

Kopf hoch!!!!!!!!!!

Gruß
Sanne
Sanne
 

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Beitragvon Heike » Freitag 5. November 2004, 16:39

Hallo Jeansgirl,

diesen Frust und die Niedergeschlagenheit kennen wir wohl alle.

Ich bin am Morgen froh, wenn ich nicht so schwindelig aus dem Bett steige und meine Kopfschmerzen mich nicht gleich zum Klo rennen lassen.
Dann kann ich nämlich wie andere Mütter auch meinen Kindern Frühstück zubereiten und den Kleinen zum Bus bringen.
Am Vormittag bin ich dann meist mit Schlafen und in der Wohnung beschäftigt, oft sind es Schreiben an Ärzte oder die Krankenkase, die mich in Atem halten.
Eine sehr große Erleichterung war es für mich, als ich mein Kind nicht mehr in den Kindergarten bringen musste. Oft ging es mir dabei richtig schlecht.
Jetzt habe ich Probleme, wenn z. B. Elternversammlungen anstehen, da muss dann mein Mann dorthin.
Bei Arztbesuchen ist es ähnlich.Das Leben gestaltet sich nicht immer leicht. Auch ist es nicht täglich gleich. Eine große Stütze ist mein Mann, aufgrund meines Schwindels und den anderen Problemen bin ich sehr unselbstständig geworden.
Ein Leben als Hausfrau hatte ich mir nie erträumt, ich hatte einen schönen aber auch anstrengenden Beruf.Wenn es jetzt so ist, dass es mir zu Hause einigermaßen geht, das wäre schön, dafür muss ich aber noch gesundheitsmäßig stabiler werden.
Wir haben und das alle nicht ausgesucht und es kommt meistens anders als man denkt.Jetzt müssen wir das Beste versuchen daraus zun machen und das gestaltet sich nicht immer einfach, aber die Hoffnung habe ich deshalb nicht aufgegeben. also Kopf hoch und durch.
Liebe Grüße Heike
Heike
 


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