Blut- oder Organspenden trotz MCS ?

Blut- oder Organspenden trotz MCS ?

Beitragvon Monja » Mittwoch 24. September 2008, 22:48

Ein post mit Energiefox eben brachte mich auf die Idee,
die Frage mal in den Raum zu stellen, bin sehr gespannt,
was ihr meint. Angeblich sollen ja die uns krankmachenden
Gifte und Zahnmetalle nicht in unserem Blut aufzufinden
sein. Dennoch war ich seit MCS nie wieder Blutspenden.

Energiefox schrieb eben, dass er sich danach besser fühlt.
Das erscheint mir sehr logisch ! Das mit Giften verseuchte
Blut erneuert sich dann ja. Also würde ich es doch gern mal
wieder machen. Aber: wird man damit MCS an die Empfänger über-
tragen, ohne dass etwas bei der Testung des Blutes darin gefunden
wird? Und wie ist es mit Organspenden? Darin müssten sich die
Gifte doch abgelagert haben, also auffindbar sein. Ob Organe auf
so etwas überhaupt getestet werden, wenn die Ärzte es doch nicht
als krankmachend einsehen?
Liebe Grüße von Monja
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Blut- oder Organspenden trotz MCS ?

Beitragvon sunday » Mittwoch 24. September 2008, 23:32

hallo monja,

mcs ist doch keine ansteckende krankheit (das muß sich jeder schon selbst holen *g*) und daher kann man auch blut spenden.
außerdem sind die gifte immer nur zum teil im blut, der empfänger bekommt also wahrscheinlich nicht mehr ab, als wenn er in der innenstadt spazieren geht oder parfümierte produkte benutzt (was die meisten leute ja jeden tag machen, auch wenn man ihnen sagt, daß es schädlich ist).

bei organspenden werden die organe nicht darauf untersucht, ob da gifte gespeichert sind. aber auch bei leuten ohne mcs sind gifte in organen gespeichert und der kranke tauscht also nur sein verseuchtes organ gegen dein verseuchtes organ (was besseres bekommt er heutzutage eh kaum noch).

da die organe der toten (falls sie überhaupt wirklich tot sind, fehlende hirnströme bedeuten ja längst noch nicht, daß einer schon ganz tot ist) ja sehr schnell transplantiert werden müssen, ist auch keine zeit für umfangreiche untersuchungen.

es wurden auch schon organe transplantiert, die so viele krebszellen enthielten, daß die vorher krebsfreien empfänger nach kurzer zeit an krebs starben (bei den empfängern wird ja dauerhaft das immunsystem plattgemacht).

und giftbelastungen sind für die ärzte, die transplantieren ja eh nur spinnerei (das sind ja keine umweltmediziner und selbst bei denen gibt es viele, die so denken. zu mir sagte mal einer, es wäre ja noch garnicht bewiesen, daß pcp und lindan überhaupt giftig sind).

liebe grüße
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Blut- oder Organspenden trotz MCS ?

Beitragvon Mia » Donnerstag 25. September 2008, 00:21

Mein Grund, weder Blut noch Organe spenden zu wollen, ist nicht so sehr MCS, sondern die voraugehende 4jährige Intoxikation mit dem Insektenvernichtungsmittel Deltamethrin, die den ganzen Körper geschädigt hat. Laut Auskunft meines Arztes bis in jede einzelne Körperzelle. Kranke Organe werde ich schon aus ethischen Gründen nicht weitergeben. Vielleicht sollte man SHGs der Nierenkranken usw. auf das Problem hinweisen, dass es Bürger gibt, die eine Unmenge an toxischen Stoffen im Körper speichern. So könnten diese Druck machen, damit schnelle Tests für Schadstoffbelastungen im Körper für Transplantantionen entwickelt werden.
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Blut- oder Organspenden trotz MCS ?

Beitragvon Mia » Donnerstag 25. September 2008, 00:22

Es muß natürlich "Transplantationen" heißen.
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Blut- oder Organspenden trotz MCS ?

Beitragvon Clarissa » Donnerstag 25. September 2008, 06:24

für alle die über 50 sind ist das thema sowieso vorbei, denn laut transplationsgesetz sollen / dürfen keine Organe von 50+ transplantiert werden. empfangen ja, spenden nein.
bei blut kenne ich keine altersgrenze aber ich würde mit gutem gewissen keinem mein blut geben, bei absoluter lebensgefahr würde ich es machen, denn die chance das der empfänger es ohne meine blutspende überlebt ist gegen 0 also würde ich das risiko eingehen. mit mcs kann man leben aber ohne blut sieht das sehr schlecht aus!
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Blut- oder Organspenden trotz MCS ?

Beitragvon Sissi » Donnerstag 25. September 2008, 07:02

Liebe Monja,

ich könnte so einen Blutspenderaum, wo die Desinfektionsmittel versprüht werden,
gar nicht betreten. Das wäre genauso wie einen Einkauf bei Douglas zu machen mit
Parfümprobe am Handgelenk.

Dass durch so einen "Aderlass" MCS besser wird, kann ich mir nicht vorstellen.Es ist doch auch nicht so, dass in den Adern immer dasselbe alte Blut rumkreist.

Eine Organspendeausweis habe ich nicht. Das hat seinen Grund. Ich hatte vor vielen
Jahren eine freundliche alte Nachbarin, der man eine Niere transplantiert hatte. Damals habe ich über diesen Ausweis nachgedacht. Dann aber habe ich erlebt, wie die Frau wegen der Medikamente, die man nehmen muss, wenn man eine Transplantation hatte, immer wieder an Hautkrebs erkrankte und schließlich dann starb. Ich weiss nicht an was sie letztendlich starb, aber sie hat sehr unter den Medikamenten gelitten. Sie hat kaum noch das Haus verlassen, Sonne gemieden und sah schrecklich krank aus.

Liebe Grüße Sissi
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Blut- oder Organspenden trotz MCS ?

Beitragvon sunday » Donnerstag 25. September 2008, 10:48

hallo,

die meisten leute, die ein organ transplantiert bekommen, sind darüber mehr als glücklich, auch einige jahre später noch. daß jemand die medikamente absolut nicht verträgt, kommt dabei natürlich, wie bei allen chem. medikamenten, auch schon mal vor.

eine blutspende ist für den, der das blut bekommt normalerweise kein problem (für den spender wegen der desinfektionsmittel etc. schon eher, weil es bei der 1. spende durchaus fast 1 stunde dauern kann, bis man da raus ist, weil man ja erst mal gründlich intersucht wird incl. blutuntersuchungen etc., ab der 2. spende dauert es nur ca. 10 minuten, wenn man zu einer zeit geht, wo wenig los ist).

im blut von mcs-kranken befinden sich nicht mehr gifte als in dem der anderen leuten (außer bei akuten vergiftungen, aber da hat jeder erhöhte blutwerte).
man hat ja genau deshalb die grenzwerte für pcp, lindan etc. festgelegt. gäbe es die nicht, würden alle leute als giftbelastet gelten, weil heutzutage jeder giftstoffe im blut hat (es atmet ja jeder den gleichen dreck ein und leute ohne mcs rauchen auch oft noch, nehmen chem.medikamente, arbeiten in räumen, die hoch belastet sind,parfümieren sich usw. usw., bekommen also noch mehr chemie ab als mcs-kranke, die das meiste ja vermeiden).

nichts ist lange im blut, weil es entweder von nieren usw. hinausbefördert oder in den organen, im fettgewebe usw. gespeichert wird (bei chemiekranken leider oft gespeichert und selten hinausbefördert). außerdem erneuern sich bei allen menschen sämtliche blutbestandteile sehr oft, das wird auch durch blut spenden nur geringfügig beschleunigt und das auch nur für den zeitraum unmittelbar nach der spende.
ich hab viele jahre regelmäßig gespendet, obwohl es mir danach sehr schlecht ging, oft bis zum nächsten tag (ich hab mich darüber zwar gewundert, aber ich wußte ja nicht, daß ich eigentlich schon krank war), aber ich hab halt eine sehr seltene blutgruppe. erst als ich dann eine virushepatitis hatte, hab ich damit aufgehört, weil man damit ja nicht spenden darf (viruserkrankungen sind ja per blut ansteckend, mcs aber absolut nicht ).

liebe grüße
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Blut- oder Organspenden trotz MCS ?

Beitragvon Monja » Donnerstag 25. September 2008, 21:48

Habe heut meine Ärztin dazu befragt. Alle 120 Tage erneuert
sich das Blut, sagt sie. Und sie hätte auch Bedenken, dass
ich das im Blut weitergebe, woran ich leide, man wisse nie so
genau, was da alles drin ist, wenn man nicht gezielt danach
sucht. Ich sagte, dann möchte ich bitte zur Ader gelassen werden,
damit mein Blut sich mal wieder erneuert, aber sie meinte, nein
nicht jetzt in meinem Zustand (und dann das mit den 120 Tagen).
Bin sehr froh, gefagt zu haben, aber sicher haben andere Ärzte wieder
andere Meinungen. Mein Gedanke war auch Dankbarkeit, ich hatte 3 OPs
im Leben und vermutlich da auch Blutspenden bekommen, weiß nicht. So
könnte ich dieses Geschenk zurückgeben an andere, die OPs haben. Aber
andererseits kann ich mir natürlich auch früher irgendwelche Sachen durch
die damals noch sehr wenig getesteten Blutspenden eingefangen haben.

Wer hat noch Meinungen dazu? Bin sehr gespannt.
LG Monja
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Beitragvon Energiefox » Donnerstag 25. September 2008, 22:08

http://www.arte.tv/de/wissen-entdeckung/hippokrates/ARTE-Gesundheitsmagazin/HIPPOKRATES/1007330,CmC=1007336.html
Wollte eigentlich einen anderen Artikel finden. Ich meine auch auf Arte kam ein Bericht , dass
Leute vor Operationen Eigenblut abgezapft wird. Man hat festgestellt das Restblut im Menschen läßt
sich prima verdünnen. Eigenblut verträgt der Mensch ja am Besten. Wie ich in Erinnerung habe, kann man jemanden sogar bis zu 1 Liter vor einer Operation entnehmen.
Den Link mit den Blutegeln finde ich auch interessant. Nur wie immer man sollte da einen Arzt fragen.
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Beitragvon Yol » Donnerstag 25. September 2008, 23:10

Wie steht es bei Bluttransfusionen für einen Empfänger der wahrscheinlich MCS hat? Meine Mutter ist während einer Bluttransfusion gestorben, bei der dritten.

Kann es sein, dass sie auf Stoffe dieses Blutes so heftig reagiert hat, dass sie ins Koma fiel und nie mehr aufwachte?
Ich habe seither für mich beschlossen, kein Fremdblut anzunehmen, egal was mir passiert, weil ich das Risiko der Unverträglichkeit mit MCS als zu gross einschätze, ungeachtet aller andern Begleitumstände.
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Blut- oder Organspenden trotz MCS ?

Beitragvon Monja » Donnerstag 25. September 2008, 23:10

@ Energiefox
Ja hätten wir MCS- Erkrankten schon damals das heutzutage
abgezapfte \"Nabelschnur- Blut\" zur Verfügung, hätten wir
sicherlich eine bessere Genesungs- Chance. Das ist direkt
mal etwas, was ich gut finde im ärztlichen Bereich. Aber
die armen Blutegel (danke für den Link) werden in Alkohol
ersäuft, nachdem sie dem Menschen Gutes getan haben, sowas
unterstütze ich nicht, ist doch gemein. Naja und Eigenblut-
Therapien werden von sehr vielen Naturheilärzten und Heil-
praktikern ja inzwischen angeboten, nur weiß ich nicht, wie
es gereinigt wird und von was, bevor es wieder in den Körper
kommt und außerdem zahlts natürlich malwieder die Kasse nicht.
Vielleicht haben es ja schon Leute mit MCS ausprobiert.
LG Monja


- Editiert von Monja am 25.09.2008, 23:12 -
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Beitragvon Monja » Donnerstag 25. September 2008, 23:16

@ Yol
die Zeugen Jehovas verweigern ja auch jegliche Blutspenden,
sie erhalten bei OPs einen anderen Ersatz, habe vergessen,
wie er heißt.
Vielleicht hatten ja viele von uns mit MCS genau wie ich früher
OPs mit Blutspenden und sind auch deshalb so krank geworden,
wenn deine Mutter sogar dran verstarb. Ich habe mich deshalb
auch in den letzten Jahren auf Hepatitis A, B, C und auf HIV
testen lassen, da meine in den 70-er Jahren waren.
LG Monja
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Beitragvon Energiefox » Donnerstag 25. September 2008, 23:19

Also da würde ich denn darauf bestehen, diese Blutegel in irgend einen Tümpel aussetzen zu dürfen. Ich bin da deiner Meinung, die Tiere dann zu töten ist nicht fair.
Gruß Energiefox
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Beitragvon Monja » Donnerstag 25. September 2008, 23:25

...dürfen sie nicht, Energiefox, war mal im TV, weil die kleinen
Egel dann ja Krankheiten in die Tümpel bringen könnten, die sie
mit dem Blut aufgenommen haben. Aber es gibt inzwischen auch Egel-
schützer, die speziell nur für "diese benutzten Egel" einen kleinen
Gnadenhof- Teich haben. Dann ist es okay finde ich.
LG Monja
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Beitragvon Energiefox » Donnerstag 25. September 2008, 23:35

Danke für den Tipp, früher gab es in meinem Dorf auch noch wilde Teiche jetzt unnatürlicherweise
nicht mehr.
Gruß Energiefox
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Beitragvon Clarissa » Freitag 26. September 2008, 08:20

Es gibt einen Züchter der die "gebrauchten" Egel zurück verlangt und der hat so einen Gnadenteich wo sie dann wieder eingesetzt werden. Seine Egel sind wohl auch weit und breit die beliebtesten also von daher leben viele bis an ihr Lebensende.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
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T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Leckermäulchen » Freitag 26. September 2008, 12:30

Wer Bluttransfusionen ablehnt, kann als Ersatz z. B. Kochsalzlösung oder Ringer-Laktat-Lösung bekommen.

Es gibt noch andere Flüssigkeiten mit besonderen Eigenschaften. Aber meistens wenn bei einem Unfall oder einer OP jemand eine größere Menge Blut verliert, droht dadurch ein Schock, den man, nach Stillung der Blutung, verhindern kann durch Auffüllen des Volumens mit solch Volumenersatz.

Na ja, und ich weiß nicht wirklich, wie lange z. B. nach einer HIV-Infektion diese erst im Blut nachweisbar ist (und wie sich das bei anderen durch Blut übertragbaren Krankheiten verhält wie bspw. Hepatitis), aber wenn sich jemand, sagen wir, vor einem Monat angesteckt hat, dann mit dem noch nicht im Blut nachweisbaren Virus aber zur Blutspende geht, dann ist es ja trotzdem passiert. Und wer will das schon.

Ich denke auch: sicher ist sicher. Ich würd's auch nicht machen.
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