MCS Betroffener lebt im Hotel

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Beitragvon Lucca » Freitag 15. Juni 2007, 13:27

In der Schweiz lebt ein MCS Betroffener für 3000 Franken monatlich im Hotel - auf Staatskosten.
Durch "Blick", die Schweizer "Bild Zeitung" kam der Fall nun in die Öffentlichkeit und sorgt
landesweit für Diskussion.


http://www.teletell.ch/pages/index.cfm?
dom=143&rub=100211786&arub=100211786&orub=100211786&osrub=100211786&srv=
tv&pg=front

dann zum Thema gehen: Urs Beeler Sozialfall Brunnen nimmt Stellung
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Beitragvon Mary Poppins » Samstag 23. Juni 2007, 12:23

Sicher ist dieser Fall nicht der einzige MCS Fall mit Wohnungsnot.
Für die monatlichen Kosten für diesen Einzelfall könnte die Schweiz
allerdings ein Wohnprojekt für mehrere Betroffene finanzieren.
Schade, daß man dort nicht in diese Richtung denkt.
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Beitragvon Frank-N-Furter » Mittwoch 1. Oktober 2008, 18:55

Er wohnt immer noch dort im Hotel.
Eine Wohnung für ihn zu finden oder zu bauen hat das Kanton nicht geschafft.
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Beitragvon Yol » Mittwoch 1. Oktober 2008, 23:08

Gut für ihn. Es gab 2007 kontroverse Diskussionen hierzu. Viele Schweizer regten sich auf, dass dieser Mann ein Schmarotzer sei. Ich habe damals einen Leserbrief in ? einer Zeitung geschrieben, dass ich andrer Meinung sei. Gäbe es mehr solcher Menschen mit MCS, die so extrem hartnäckig beiben könnten und somit auf die Misstände hinweisen würden, wie Menschen mit MCS gezwungen sind zu leben, es würde sich was ändern. Kein Land könnte sich 100derte solcher leisten und müsste auf die Problematik anders eingehen. Man kann es auch mal aus dieser Perspektive betrachten, selbst dann wenn man mit der Handlungsweise dieses Mannes nicht ganz einverstanden ist.
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 1. Oktober 2008, 23:41

In der Bundesrepublik bezahlt man lieber den Aufenthalt in Psycho-Kliniken.

Dazu nochmal das Zitat von Klaus Dörner:


"Mehr als 95 Prozent der Sozialhilfeleistungen fließen in den stationären Bereich.
Rehabilitation: Deutschland hat etwa so viele Betten in psychosomatischen Rehabilitations- und Kurkliniken wie der Rest der Welt, der unser Jammern über Geldknappheit nicht versteht, solange wir uns diesen – von Bismarck zur sozialen Befriedung geförderten – Zauberberg-Sumpfblüten-Zopf noch leisten. Dieser garantiert mehr Schaden als Nutzen, statt die Rehabilitation konsequent dorthin zu „ambulantisieren“, wo die Menschen leben. Aber wo die unsichtbare Hand des Marktes regiert, darf niemand so recht steuern, maßt sich daher auch niemand die Autorität der Verantwortung an, egal wie katastrophal das Ergebnis für die Gesundheit ist."


Dörner, Klaus
Gesundheitssystem: In der Fortschrittsfalle

http://www.aerzteblatt.de/V4/archiv/artikel.asp?id=33941
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MCS Betroffener lebt im Hotel

Beitragvon Frank-N-Furter » Donnerstag 2. Oktober 2008, 09:24

Nein, als Schmarotzer würde ich den Mann auch nicht bezeichnen Yol.
Warum soll er ein Schmarotzer sein, wenn die Behörden keine Unterkunft bereitstellen können?

Das Kanton Schwyz ist nicht arm und was hält die Entscheidungsträger davon ab, schadstofffreien
Wohnraum zu schaffen? Es wird bestimmt kantonseigene Gebäude geben, die umgebaut werden könnten.
Für unmöglich halte ich das jedenfalls nicht. Ein solches baubiologisch saniertes Haus
würde außerdem sofort im Wert steigen. In Zürich im Fall von Christian Schifferle sahen die Behörden
der Stadt das so und meinten, es sei kein Risiko, denn ein solches Haus bekäme man immer vermietet.

http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/02/18/anerkennung-von-mcs-durch-stadt-zuerich/

Wie ist eigentlich die Lage bei Christian, gibt es da Neuigkeiten?
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Beitragvon Yol » Donnerstag 2. Oktober 2008, 23:54

Christian arbeitet. Die Planungsphase ist mit sehr sehr viel Arbeit verbunden. Mehr hab ich in letzter Zeit auch nicht von ihm erfahren.
Jedenfalls ist dieser Weg ein gangbarer und es wird sich egal wie lohnen, für alle Seiten.
Es ist nur so, dass es Menschen wie Christian sein müssen, die das eigentlich Selbstverständliche mit sehr viel Mühe und Engagement (das Christian auch gesundheitlich teuer bezahlen muss)auf den Punkt bringen.

Jedenfalls ist die Stadt Zürich bereit, eine Vorreiterrolle zu übernehmen, was sehr zu begrüssen ist.

Da liegt Luxemburg noch sehr weit hinter Zululand, was MCS-Strukturen und Unterstützung angeht, obwohl viel Geld bei uns beheimatet ist, analog der Schweiz. Normale Ärzte und paramedizinisches Personal kennen nicht mal den Namen MCS, sie sind es aber die uns behandeln sollen...
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