Essen vertreibt Symptome

Essen vertreibt Symptome

Beitragvon Nele » Dienstag 21. Oktober 2008, 22:27

Mich beschäftigt seit langem folgendes phänomen und ich möchte gerne eure meinung dazu hören:

Wenn ich etwas esse oder nur ein bonbon im mund habe, verschwinden meine symptome augenblicklich und ich fühle mich absolut gut. folgende symptome verschwinden: brennende zunge/brennender mund und hals, beschleunigter herzschlag, schwächegefühl, schwindel, leichte atemnot.
Ein Umweltmediziner hat mir gesagt, dass meine schleimhäute extrem angegriffen sind.
Kann es also sein, dass die schleimhäute/der geruchssinn durch das essen an der wahrnehmung der chemikalien gehindert werden ?! könnte das bedeuten, dass die chemikalien, die für diese art von symptomen verantwortlich sind, dem organismus gar nicht so sehr schaden, sondern dass die schleimhäute \"nur\" überreagieren?
Welche Erklärung gibt es dafür?
Nele
 

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Beitragvon Maria Magdalena » Mittwoch 22. Oktober 2008, 17:58

Also dazu fällt mir 'ne Menge ein. Da wären z. B. die Bonbons ( sind die mit Pfefferminze? ). In diesem Fall könnte die Minze aufgrund ihrer nervenbetäubenden Wirkung vorübergehend die Reaktion aufheben oder zumindest drosseln. Das wäre allerdings ein Beweis dafür, dass die MCS-Symptome über das Nerversystem ablaufen. Dass man empfindliche Schleimhäute hat, schließt die Schädlichkeit der Chemikalien nicht aus. Wo ist hier der logische Zusammenhang, der eine solche Schlussfolgerung zulässt? Ich sehe keinen. Um bei dieser durchaus spannenden Frage tiefer zu schürfen bräuchte ich allerdings mehr Daten aus Deinen empirischen Beobachtungen, Nele.
Maria Magdalena
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Beitragvon Nele » Donnerstag 23. Oktober 2008, 07:58

@ Maria Magdalena
Ich finde dieses phänomen auch extrem spannend und frage mich, welche schlussfolerung man daraus ziehen kann.

Bei mir verschwinden symptome wie brennende zunge/mund, hals, schwächegefühl, unregelmäßiger herzschlag, schwindel, leichte atemnot unabhängig davon, was ich esse, bzw im mund halte. Danach kommen die symptome wieder.

manchmal treten zusätzlich viel stärkere symptome wie gliederschmerzen, gelenkschmerzen, zahnschmerzen, brain fog auf. ob diese symptome ebenfalls verschwinden kann ich nicht sagen, weil mir dann das essen vergeht. werd das mal untersuchen.

Welche Daten brauchst du aus meinen beobachtungen? ich tu mich leichter wenn du fragst.
Fällt dir noch was dazu ein?
Liebe grüße nele
- Editiert von Nele am 23.10.2008, 08:11 -
- Editiert von Nele am 23.10.2008, 08:16 -
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Beitragvon Monja » Donnerstag 23. Oktober 2008, 09:55

Ich kenne das auch,
Wenn es mir richtig schlimm schlecht geht und ich weiß
nicht mehr, was ich machen soll, dann "esse" ich etwas.
Es lindert etwas, nur ein klein wenig anders als bei Nele.
Als wäre der Körper dann ablenkt, mit anderen Aufgaben
beschäftigt oder so, keine Ahnung, geht mir schon so lange
ich MCS habe, so. Man sagte mir mal, das könne mit Unter-
zuckerung zu tun haben? Ebenfalls fast genau so lindernd ist
dann Bewegung, bis ich ins schwitzen komme. Da gibts irgend
einen Zusammenhang, vielleicht passiert nach dem Essen ähnliches,
wie nach Anstrengung? Wer weiß noch was dazu? Auch ich finde es
genau wie ihr, sehr erforschendwert.
Herzlichst Monja
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Beitragvon Nele » Donnerstag 23. Oktober 2008, 18:47

Danke Mona,

hab heut die HP gefragt, aber die wusste auch keine rechte Erklärung. Irgendwie hat sie nicht richtig verstanden, was ich sagen will.
Es kann doch eigentlich nur sein, dass die Schleimhäute die Chemikalien nicht mehr wahrnehmen können, wenn sie mit anderen Reizen (Essen)konfrontiert werden, oder?

Wenn aber Symptome wie starkes Schwächegefühl, Atemprobleme und Herzrasen verschwinden, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass die Auslöser (Chemikalien) in dem Moment dem Körper wirklich so sehr zusetzen. Die Chemikalien dringen ja über die Atemwege weiterhin in den Körper ein. Dann müssten die Symptome doch weiter bestehen. Außerdem ist das System ja schutzlos ausgeliefert, wenn die Symptome nicht mehr warnen.

Das könnte doch heißen, dass die Schleimhäute auf Chemikalien überreagieren, daher entstehen die Symptome.

Bitte versteht mich nicht falsch. Ich sage nicht, dass Chemikalien dem Körper nicht schaden. Vielleicht besteht aber doch die Möglichkeit, dass auch unser Körper eine gewisse Menge "handeln" kann.
Nele
 

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Beitragvon sunday » Donnerstag 23. Oktober 2008, 21:12

das ist bei jedem verschieden. bei manchen funktioniert die entgiftung zwar nicht sehr gut, aber immer noch gut genug, um einen teil der chemikalien zu entgiften, bei manchen geht fast nichts mehr und sie bekommen immer schon von kleinen mengen massive symptome. außerdem gibt es auch bei manchen nahrungsmitelunverträglichkeiten (z.b. HIT) teilweise die gleichen symptome (brennen im hals, schwindel, tachykardie, kopfschmerzen usw.) wie bei mcs. und bei NU gibt es diesen effekt, daß reaktionen durch essen weniger werden, vor allem, wenn man etwas verträgliches ißt.

lg
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Beitragvon Maria Magdalena » Donnerstag 23. Oktober 2008, 22:08

Wie Sunday schon sagte, je nach persönlicher Veranlagung kann man mehr oder weniger gut Chemikalien neutralisieren. Die Entgiftungskapazität ist begrenzt. Man müsste sich mit Chemie allgemein und mit Biochemie gut auskennen, um das besser nachvollziehen zu können. Das Thema ist sehr umfangreich. Es gibt hier im Forum viele Informationen über genetische Faktoren, Menge der Schadstoffe, Dauer der Einwirkung, entgiftende Wirkung bestimmter Vitalstoffe etc. Es ist wohl klar, dass Du nicht gemeint hast, dass Chemikalien nicht schaden. Genauso wissen wir alle, dass das Gift Curare nach dem selben Prinzip wie Chemikalien die Nerven schädigt und zum Tode führt. Gegen Curare gibt es auch ein Gegengift. Damit meine ich, dass chemische Vorgänge alles im Körper bestimmen. Das Gegengift nützt jedoch nichts, wenn die Vergiftung vollzogen ist, es gibt irreversible Schäden, aber es gibt Giftschäden, bei denen Raparaturen möglich sind. Vielleicht komme ich später in diesem Zusammenhang auf Curare zurück.
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Beitragvon Maria Magdalena » Donnerstag 23. Oktober 2008, 22:31

Vielleicht kann man den vorübergehenden Rückgang der Symptome bei Dir während des Essens damit erklären, dass die Nahrungsaufnahme den Parasympathikus anregt, was im Körper bestimmte biochemische Reaktionen in Gang setzt, die wiederum eine die Erregbarkeit drosselnde, die Nerven allgemein beruhigende Wirkung erzielen. Da nach der Verdauung der Sympathikus, der Gegenspieler des Parasympathikus, wieder dominiert oder zumindest in seiner Wirkung verstärkt wird, kehren die Symptome wieder zurück.
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Beitragvon Nele » Freitag 24. Oktober 2008, 07:07

Vielen Dank für Eure Antworten.
Kann das Verschwinden der Symptome nicht doch was mit den Geschmacksnerven zu tun haben?
Sie können die Eindringlinge (Chemikalien) nicht mehr erkennen und ans Gehirn weiter melden. Deshalb bleiben die Symptome aus. Was ist aber mit den Chemikalien, die noch kurz vorher in den Körper gelangt sind. Warum reagiert der Körper darauf nicht mehr? Sind die Symptome also doch eine Überreaktion der Nerven?

@ Sunday
was ist NU? Nahrungsmittelunverträglichkeit?
Was meinst du? Wie hängt die Fähigkeit zum Entgiften damit zusammen, dass die Symptome ausbleiben, sobald die Geschmacksnerven "beschäftigt" sind?

@ Maria Magdalena
Der Parasympatikus spielt sicher eine große Rolle. Die Symptome kommen aber innerhalb einer Minute wieder, nachdem sich nichts mehr im Mund befindet.
Liebe Grüße Nele
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Beitragvon Monja » Freitag 24. Oktober 2008, 10:03

Mir fällt dazu noch ein: "Erwärmung",
denn durch ESSEN erwärmt sich mein Körper genau so, wie durch BEWEGUNG,
z.B. Gartenarbeit. Bei beidem gehen die Symptome ein wenig zurück,
weg sind sie nicht.
Mich hat der Schmerz schon wieder den 4. Tag voll im Griff und die Wut darauf,
dass jeder Mini- Versuch, die Heizung doch mal einzuschalten, in unerträglicher
Luft endet. Nach so vielen jahren MCS immer wieder neue andere Symptome. Bibber...
Herzlichst Monja
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Beitragvon Benny » Freitag 24. Oktober 2008, 11:09

Hi,
Anstöße, die ich zu dem Thema beitragen kann:
Der Cortispiegel geht beim/nach dem Essen etwas hoch...wenn man also durch Chemikalieneinwirkung eine Reizung/grippiges Gefühl hat...
Vielleicht generell durch Chemikalien eine empfindliche Schilddrüse und eventuell Nebennierenschwäche/Cortimangel....
Aus eigener Erfahrung mit Hashimoto und niedrigem Cortisonspiegel, die jetzt beide ersetzt werden....ich habe viiieeeel seltener dieses grippige Gefühl und Halsreizung.
Was nicht heißen muß das jeder hier chronisch Hashi oder Nebennierenschwäche hat...aber vielleicht momentan/zeitweise durch die Chemikalien verrückt spielende Spiegel...?

Übrigens besser fühlen bei Bewegung ist typisch für niedrig Schilddrüse.
LG, Benny
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Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 24. Oktober 2008, 11:55

Es gibt Menschen, bei denen eine Belastung mit Chemikalien und anderen Giften, die über das individuell verträgliche Maß hinausgeht, die Alarmglocken ( das sind die Schutzmechanismen des Körpers, bildlich dargestellt ) schrillen lässt. Die haben also noch 'ne Chance. Es gibt jedoch auch solche Menschen, bei denen diese " Alarmglocken " eingerostet zu sein scheinen. Ihr Körper toleriert die Gifte. Die können noch so viel Gifte ( Alkohol, Nikotin, bestimmte Medikamente, Schadstoffe in Innen- und Außenräumen, in Kleidung und Nahrung, Schwermetalle etc. ) aufnehmen, es bleibt still, also keine Warnung. Bis sie eines Tages total vergiftet sind und sterben, und zwar in der Regel sehr qualvoll. Ihr Schutzmechanismus, ihr Warnsystem hat eben nicht funktioniert. Ich kenne viele solche Leute. In ihren Krebsgeschwülsten findet man dann die angereicherten Gftstoffe.
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Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 24. Oktober 2008, 12:02

Hallo Monja,

bei mir geht heizen, wenn ich die Fenster ununterbrochen geöffnet lasse. Sonst geht es mir auch schlechter. Auch im Sommer, wenn die Heizung aus ist, muss ich sie offen lassen, weil ich durch Computer und andere schwer zu beseitigende Belastungen in den Räumen Beschwerden habe. Kannst Du das bei Dir auch so machen oder musst die Fenster doch aus bestimmten Gründen geschlossen halten?
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Beitragvon Nele » Freitag 24. Oktober 2008, 19:37

Hallo Monja
du Arme! kannst die Heizkörper nicht in Alu einpacken?
Auf diese Weise hab ich jetzt einen Tisch, wenn ich sonst schon
keine Möbel habe. Allerdings ist es zu dritt in ner kleinen Küche
mit winzigem Tisch manchmal auch recht eng.

Grüße Nele
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Beitragvon Maria Magdalena » Freitag 24. Oktober 2008, 22:41

Es gibt schöne Glastische mit Beinen aus Metall. Vielleicht kann man da preiswerte Angebote finden. Übrigens mir ist gerade blitzschnell etwas anderes eingefallen. Vielleicht kann man gegen das Frieren, Frösteln etwas mit Akupunktur tun. Wenn ich diesbezüglich einen Tipp finden sollte, dann werde ich berichten.
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Beitragvon Monja » Samstag 25. Oktober 2008, 11:15

ja danke ihr lieben,
habe gestern die Heizung schon mit Alufolie hinterlegt, muss
es aber noch dicker machen, dennoch, ein neuer unbekannter
Gestank, der die Raumluft verpestet, obwohl nichts renoviert
wurde. Ich breche die Akupunktur jetzt ab, denn solche Empfind-
lichkeiten hatte ich noch nie, auch das mit dem Strom ist ja neu.
Ich werde das mit den Bifido- Bakterien mal versuchen, wenns Geld
gibt. Anderen Rat weiß ich auch nicht mehr.
Herzlichst Monja
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