von Amazone » Mittwoch 4. Juni 2008, 22:58
Hier noch ein Abstrakt zur COMT Variante:
Gen für... Schmerzen
ForscherInnen um Jon-Kar Zubieta von der University of Michigan in Ann Arbor haben herausgefunden, dass kleine Variationen im so genannten COMT-Gen einen Menschen mehr oder weniger schmerzempfindlich machen können. COMT steht für Catechol-O-Methyl-Transferase. Dieses Enzym ist am Abbau der Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin im Gehirn beteiligt. Das COMT-Gen existiert in zwei Varianten, die gleichmäßig in der Bevölkerung verteilt sind. Entsprechend werden zwei unterschiedlich aktive Formen des COMT-Enzyms gebildet - sie heißen "Val" und "Met". Da das COMT-Gen stets in zwei Kopien vorliegt, gibt es neben Menschen, die ausschließlich das Val-Enzym herstellen können, auch solche, die nur das Met-Enzym produzieren, sowie solche, die beide Enzymarten besitzen. Zubieta und sein Team spritzten 29 Freiwilligen eine Kochsalzlösung in den Kaumuskel. Während des Versuchs sollten die Probanden die Stärke des Schmerzes bewerten. Träger von zwei Val-Kopien waren deutlich schmerztoleranter als die Träger zweier Met-Kopien. Probanden, deren Erbgut die Anlagen für beide Enzyme enthielt, lagen mit ihrer Schmerztoleranz genau in der Mitte. Offenbar ist die Met-Variante des Enzyms weniger aktiv und baut den Botenstoff Dopamin langsamer ab als die Val-Variante. Da Dopamin die Wirkung von schmerzlindernden Substanzen im Gehirn unterdrückt, fällt der Schmerz für Met-Träger heftiger aus. (Science, Bd. 299, S. 1240; Berliner Zeitung, 21.2.03) (sb)