"Ein Umzug oder die Trennung der Eltern kann bei Kindern das Risiko deutlich erhöhen, später an einer Allergie zu erkranken. Das geht aus einer Langzeitstudie über Zusammenhänge zwischen Lebensstil, Immunsystem und Allergien hervor, die vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig (UFZ), vom Helmholtz Zentrum München und vom Institut für umweltmedizinische Forschung (IUF) in Düsseldorf geleitet wird. Die Forscher hatten Blutproben von 234 sechsjährigen Kindern untersucht und im Zusammenhang mit Umzug oder Trennung der Eltern erhöhte Blutkonzentrationen des Stresspeptides VIP (Vasoaktives intestinales Peptid) gefunden. Der Botenstoff VIP aus der Gruppe der Neuropetide könnte eine Vermittlerrolle zwischen Stressereignissen im Leben und der Immunregulation einnehmen, schreiben die Forscher im Fachblatt Pediatric Allergy and Immunology.
Auch wenn die Ergebnisse wegen der vergleichsweise geringen Anzahl an betroffenen Kindern vorsichtig interpretiert werden sollten, so geben sie doch wertvolle Hinweise darauf, was genau durch Stress im Körper passiert.
Den Untersuchungen liegen Daten 6-jähriger Kinder der LISA-Studie zugrunde. LISA steht für "Lifestyle - Immune - System - Allergy" und untersucht Einflüsse des Lebensstils auf das Immunsystem und die Entstehung allergischer Erkrankungen bei Kindern. Neben dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig (UFZ), dem Helmholtz Zentrum München und dem Institut für umweltmedizinische Forschung (IUF) in Düsseldorf sind weitere universitäre und klinische Partner beteiligt, unter anderem das städtische Klinikum "St. Georg" in Leipzig. Für die LISA-Studie wurden zwischen Ende 1997 und Anfang 1999 über 3000 neugeborene Kinder in den Städten München, Leipzig, Wesel und Bad Honnef rekrutiert.
Weitere fachliche Informationen:
Dr. Irina Lehmann, Dr. Gunda Herberth
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Telefon: 0341-235-1216 /-1547
Department Umweltimmunologie
http://www.ufz.de/index.php?de=16934