MS und MCS

MS und MCS

Beitragvon Annamaria » Freitag 1. Mai 2009, 16:20

MS und MCS

Der Titel "MS und MCS" stammt von mir.
Warum ich ihn wähle, wird klarer nach Lesen der folgenden Text-Auszüge zu MS.

Auszüge aus http://news.doccheck.com/de/article/164102-graue-substanz-bei-ms-in-gefahr/

29.04.2009

Graue Substanz bei MS in Gefahr

Bei Autoimmunerkrankungen wird körpereigenes Material vom Immunsystem so aggressiv attackiert wie ein Krankheitserreger. Ein Beispiel ist die Multiple Sklerose. Die Erkrankung kann zu schweren Schäden bei den Patienten führen, weil die Körperabwehr das zentrale Nervensystem angreift.

Lange galt Myelin als wichtigster Angriffspunkt der fehlgeleiteten Immunreaktion. Schäden zeigen sich im Zentralnervensystem von MS-Patienten aber auch in der sogenannten grauen Substanz, die Nervenzellkörper enthält. Die Entwicklung der Behinderung der Patienten hängt wesentlich von der Schädigung dieser grauen Substanz ab. "Möglicherweise sind Proteine, die gleichzeitig im Myelin und in der grauen Substanz vorkommen, sogar die entscheidenden Angriffspunkte." (Prof. Meinl, LMU-München).

Die Multiple Sklerose verläuft meist in Schüben, wobei Nervenfasern durch Attacken bestimmter Immunzellen, sogenannter T-Lymphozyten, sukzessive und irreversibel zerstört werden.

Nach und nach zeigen sich ausgedehnte Schädigungen in Gehirn und Rückenmark. Je nachdem, wo und in welchem Ausmaß diese Läsionen vorliegen, können verschiedene Symptome auftreten. Sehverlust und Sprachschwierigkeiten gehören dazu, aber auch Zittern, Taubheitsgefühl oder eine Einschränkung der Blasenfunktion sowie der Mobilität.

Wie erst seit kurzem bekannt ist, wird schon frühzeitig neben dem Myelin auch die graue Substanz durch das Immunsystem attackiert.
Dabei identifizierten die Forscher Contactin-2 als neues Autoantigen. "Die Abwehrreaktion ähnelt in mancher Hinsicht denjenigen, die bei Erreger-bedingten Entzündungen auftreten."

Im Tiermodell reagierten autoreaktive T-Zellen auf TAG-1, das dem menschlichen Contactin-2 entsprechende Protein. Sie lösten eine Entzündung im Gehirn aus und zwar vorwiegend in der grauen Substanz. Zudem öffneten diese Immunzellen die Blut-Hirn-Schranke, eine für die meisten Moleküle und Zellen undurchdringliche Barriere. "Ohne dieses Hindernis konnten die Antikörper in großer Zahl in das Gehirn eindringen, wo sie schwere Schäden an der grauen Substanz verursachten", sagt Meinl.

Was mich an MCS erinnerte?
Die oben genannten Symptome bei Schädigung von Gehirn und Rückenmark, und die zerstörte Blut-Hirn-Schranke. (Und eventuell Veränderungen im Bereich der T-Lymphozyten-Population.)
Und außerdem: Wie sehen denn toxische Gehirnschäden makroskopisch aus? Doch wohl ähnlich.
Annamaria
Forenjunkie
 
Beiträge: 826
Registriert: Mittwoch 1. August 2007, 23:29

MS und MCS

Beitragvon Annamaria » Freitag 1. Mai 2009, 16:24

Eine Anmerkung noch:

Unsere s-Experten stellen gern die Frage, ob MCS eine Krankheitsentität sei (also eine Krankheitseinheit im Unterschied zu einfach einzeln auftretenden "Symptomen"). Schließlich seien die Symptome nicht bei allen Kranken einheitlich gleich, argumentieren sie.

Diese Frage nach der Krankheitsentität müssten sie eigentlich auch bei MS stellen, denn (Zitat von oben) "je nachdem, wo und in welchem Ausmaß diese Läsionen vorliegen, können verschiedene Symptome auftreten."

Bei MS (und auch bei anderen Erkrankungen) können die Experten eine Krankheitsentität nicht mehr in Frage stellen, weil geforscht wird und Ergebnisse vorliegen.

Wie gut für die s-Experten, dass sie bei MCS nicht forschen, sondern Psycho-Fragebögen ausfüllen lassen. So können sie weiter mauscheln, glauben sie.
Annamaria
Forenjunkie
 
Beiträge: 826
Registriert: Mittwoch 1. August 2007, 23:29

MS und MCS

Beitragvon Annamaria » Freitag 1. Mai 2009, 17:03

Weiteres neues Studienergebnis zu MS

Uni Münster, 30.04.2009
Laminin alpha-4 als „Türöffner“


Bei MS werden unterschiedliche Leukozyten in das Hirn gelockt, wo sie beispielsweise in der Form von T-Lymphozyten gegen Proteine des zentralen Nervensystems vorgehen, diese beschädigen und dadurch das Nervensystem mehr und mehr zerstören.

Da das menschliche Gehirn ohne eine sorgfältige Abschottung gegen Moleküle aus dem restlichen Körper nicht funktionsfähig wäre, schirmen die dortigen Blutgefäße es besonders gut ab. Nur in bestimmten Fällen dürfen die Substanzen und Zellen, die mit dem Blutstrom herangeschwemmt werden, die „Absperrung“ passieren, die in diesem Bereich zudem aus mehr Schichten besteht.

Erst Erkrankungen (?) machen diese so genannte „Blut-Hirn-Schranke“ durchlässig - so die Multiple Sklerose. „Das heißt: Wenn wir verstehen, wie und wo genau die Leukozyten die Barriere durchdringen, können wir sie aussperren und so die zerstörerischen Prozesse vermeiden, die der Infiltration folgen. Die Abwehrkräfte der MS-Patienten blieben dann erhalten“, beschreibt Professorin Sorokin das Ziel der Studie.

Die jetzt in „Nature Medicine“ publizierte Forschungsarbeit belegt, dass sich T-Lymphozyten an einem bestimmten Proteintyp in der Basalmembran, den Lamininen, orientieren.

"Damit haben wir nun einen Ansatzpunkt, um das Fortschreiten der Multiplen Sklerose durch Sperrung des Zustroms von T-Lymphozyten zielgenau zu blockieren“, freut sich Lydia Sorokin.

Auszüge aus http://campus.uni-muenster.de/141.html?newsid=152

Das (?) stammt von mir und soll z.B. bedeuten: Was ist mit Toxinen?
Annamaria
Forenjunkie
 
Beiträge: 826
Registriert: Mittwoch 1. August 2007, 23:29

MS und MCS

Beitragvon Annamaria » Samstag 2. Mai 2009, 00:36

Trichlorethylen wird in großem Umfang in Industrie und im Haushalt als Lösungsmittel eingesetzt.

Vermutlich spielt Trichlorethylen eine ursächliche Rolle bei der Entstehung von Autoimmunerkrankungen (wie z.B. M.Crohn, MS, Rheumatoider Arthritis):

A Clearer View of TCE: Evidence Supports Autoimmune Link

More than 80 known or suspected autoimmune disorders—such as Crohn disease, multiple sclerosis, and rheumatoid arthritis—affect 5–8% of the U.S. population, according to the National Institute of Allergy and Infectious Diseases. The underlying causes of these disorders remain largely unknown, but one agent suspected to play a role is trichloroethylene (TCE), a solvent widely used in industrial and household applications. Researchers from the U.S. Environmental Protection Agency’s National Center for Environmental Assessment and the Medical University of South Carolina searched the scientific literature for studies linking TCE with selected immunologic connections, including immunosuppression, hypersensitivity, and autoimmune-related effects [EHP 117:696–702; Cooper et al.]. On the basis of their review, the authors concluded that the evidence to date in mice and humans supports an etiologic role of TCE in autoimmune disorders.

Weiteres in http://www.ehponline.org/docs/2009/117-5/ss.html#acle

Danke, Janik, für deinen Hinweis auf http://www.ehponline.org/docs/2009/117-5/toc.html
Annamaria
Forenjunkie
 
Beiträge: 826
Registriert: Mittwoch 1. August 2007, 23:29

MS und MCS

Beitragvon Amalie » Samstag 2. Mai 2009, 11:36

Eine Zusammenfassung des Textes:

Die Substanz TCE (Trichlorethylene) und ihre chemischen verwandeten Metaboliten könnten eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Autoimmunkrankheiten spielen. Studien mit Mäusen zeigten, dass die Exposition zur deutlichen Häufung von Autoimmunerkrankungen führt. Beobachtungen von Personen, die TCE häufig ausgesetzt sind zeigten, dass bei diesen Personen entzündliche Immunreaktionen, Sklerodermie und schwere generalisierte Überempfindlichkeitsstörungen der Haut zu beobachten sind.

TCE findet man in vielen alltäglichen Produkten. Allerdings gibt es viele Lücken im Wissen über TCE . Die einzelnen Autoimmunerkrankungen seien an sich eher selten, was es erschwere, Personen zur Beobachtungen für Studien zu finden, auch wenn diese insgesamt laut National Institute of Allergy and Infectious Diseases.5-8 % der US-Bevölkerung betreffen. Die Studien wurden von Forschern der U.S. Environmental Protection Agency’s National Center for Environmental Assessment and the Medical University of South Carolina durchgeführt.

http://www.ehponline.org/docs/2009/117-5/ss.html#acle
Amalie
 

MS und MCS

Beitragvon Annamaria » Samstag 2. Mai 2009, 12:49

Danke Amalie
Annamaria
Forenjunkie
 
Beiträge: 826
Registriert: Mittwoch 1. August 2007, 23:29

MS und MCS

Beitragvon Arnfried » Montag 4. Mai 2009, 19:05

Bei MS können auch eindeutige CFS-Symptome auftreten.

Die zuständige Wissenschaft nennt sich Neuroimmunologie. Leider gibt es bislang nur wenige Ärzte, die sich damit befassen, und die beschäftigen sich (fast) nur mit den populären, gewinnversprechenden Krankheiten wie MS, Epilepsie usw.
Arnfried
Fingerwundschreiber
 
Beiträge: 678
Registriert: Sonntag 13. Januar 2008, 00:24


Zurück zu MCS & MCS Community

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste

cron