Auch das konnte man hören bei DN
6. Gute Fallbeispiele geben Anlaß
zu Hypothesen, die getestet werden,
und eröffnen den Weg
zu höheren Stufen der
Evidence based Medizin
7. Fallberichte: Großer Wert für Hypothesen-
Generierung und Hypothesen-Testung –
aber Zeit ist vorbei, wenn Studien vorliegen
MCS-Besserung durch Alternativmedizin / Psychotherapie
Was ist MCS?
Bei der multiplen chemischen Sensitivität (MCS) handelt es
sich um eine von den Betroffenen mit Chemikalienexpositionen
assoziiert erlebte Überempfindlichkeit, die
durch rezidivierende Symptome an mehreren
Organsystemen charakterisiert ist.
Die Symptome werden auf die Exposition einer Vielzahl
chemisch nicht-verwandter Stoffe zurückgeführt, deren
Konzentrationen weit unter denen liegen, die in der
allgemeinen Bevölkerung zu gesundheitlichen Störungen
führen.
Theorien zur Ätiologie der MCS
• Biologisch/physische oder psycho-physiologische Reaktion mit
unklarem Mechanismus, z.B.:
- toxisch bedingter Toleranzverlust
- Veränderung der Riechfähigkeit
- neurogene Entzündung
- Störung der zentralen sensorischen Informationsverarbeitung
- neuronale Sensitivierung und Kindling
• Reaktion auf psychologischen Stress mit wahrnehmbaren oder
vermuteten Umweltexpositionen als Auslöser
• Platzhalter für nicht- oder fehldiagnostizierte körperliche oder
psychische Krankheiten
• Zeitgemäßes, kulturell geprägtes Krankheitsverhalten
MCS: Provokationsstudien
37 Studien, 784 MCS-Patienten, 547 Kontrollen. Verblindung oft Problem.
In 21 Studien Geruch wahrnehmbar, 19 zeigten pos. Befunde
In 7 Studien < Geruchsschwelle: 6 negativ
“We conclude that persons with MCS do react to chemical challenges;
however, these responses uccur when they can discern differences
between active and sham substances, suggesting that the mechanism of
action is not specific to the chemical itself and me be related to
expectations and prior beliefs.“
Das-Munshi, J., et al., JACI 118 (2006) 1257-1264
Eigenes Vorgehen bei Patienten mit
„Symptomatik im Sinne einer MCS“
• Von Anfang an Psyche und Soma „gleichberechtigt“
• NORMALES Vorgehen (Arzt-Patient, nicht Toxikologe-Spinner)
• Befunde sorgfältig sichten
• Internistische, allergologische etc. Diagnostik
• Biomonitoring meist schon erfolgt (Laborqualität?),
in der Regel unergiebig
• Keine rechthaberische Diskussion
• Wer heilt, hat recht
• Augen öffnen für potentielle Risiken der Alternativmedizin
• Klinik für Naturheilweisen
• Psychosomatik... zum Umgehen mit der Krankheit...
http://arbmed.klinikum.uni-muenchen.de/aum_nowak_umwelt_0809.pdf