von Gepaucker » Samstag 17. Oktober 2009, 15:37
Die beste Alternative steht aber leider, leider, liebe Monja, meiner Frau nicht zur Verfügung. Mir selbst wäre die rohköstlerische, veganische Lebensweise a la Franz Konz auch am liebsten. Da Manu aber durch MCS innerhalb von wenigen Monaten nicht nur 10 kg abgenommen hat, sondern auch auf so gut wie alle Lebensmittel allergisch wurde, ist sie auf genau die Lebensmittel angewiesen, wofür sie im EHC-Dallas Antigene erhielt, und die bei ihren massiven Einschränkungen genügend Eiweiß, Eisen, B12 und was weiß ich für Mineralstoffe liefern. Sie muss eine sehr strenge Rotationsdiät mit wenigen Lebensmitteln für eine sehr lange Zeit durchführen. Ihr steht auch keine normale vegetarische Kost, die Milchprodukte und Eier zulässt, zur Verfügung. Auch nicht das \"pflanzliche Fleisch\" der Sojabohne (Tofu). Sie darf eine Art von Lebensmittel erst nach vier Tagen wieder essen. An zwei Tagen hintereinander Weizen und dann Hafer geht auch nicht. Ich kenne eine andere MCS-Kranke, die bewahrt leider nur Fleisch und Öl vor den Hungertod, weil sie derzeit nichts pflanzliches (mit Ausnahme der Öle, was aber auch noch nicht ganz raus ist, weil diese Tests ihr erst noch bevorstehen).
Also was tun? Lieber sterben und kein Fleisch essen? Bei MCS-Kranken geht es eben ohne Fleisch oft nicht prima (jeder Fall ist anders). Wohlgemerkt: Ich rede hier von Schwerstkranken, die wirklich keine andere Alternative haben. Selbst die Ärzte in Dallas meinten, dass vegetarische Kost für Manu nicht machbar ist. Sie hatte danach gefragt.
Ich habe aber Respekt und Hochachtung vor Deiner Meinung und Deinen Prinzipien, liebe Monja. Wenn wir aber Tierschutz konsequent sehen, dann müssten man fast den gesamten Straßenverkehr lahmlegen, durch den jährlich zigtausende Tiere ums Leben kosten. Auch der Flugverkehr fordert viele Tierleben. Die intensive Landwirtschaft ebenso, wie Hochspannungsleitungen, Windturbinen, Schifffahrt, die großen Städte an sich schon, die Bekämpfung der Ratten, Bisamratten, Wühlratten, Kakerlaken usw.. Die Welt ist leider heute so, dass ein konsequenter Tierschutz wohl nicht möglich ist. Die Welt scheitert schon am Klimaschutz, am Kinderschutz, den Schutz der Frauen vor sexueller Schändung und Ausbeutung, die Ausrottung des Hungers (jährlich sterben 8 Millionen Kinder). Wir erleben, wie die Welt immer noch mit Umweltkrankheiten umgeht.
Für mich zählt derzeit, und das möge mir niemand verübeln, dass Manu wieder an Gewicht zunimmt und ein halbwegs normales Leben führen kann. Wenn das erreicht ist, können wir sehen, wie wir das Nahrungsspektrum so erweitern, dass wir auf tierische Kost verzichten können. Das geht derzeit aber nicht.
Übrigens, was die verwesenden Leichenteile betrifft: Alles Lebende, was vom Leben abgeschnitten ist, auch Obst und Gemüse, Eier, Milch und deren Produkte, Backwaren usw. verwesen oder beginnen zu verwesen. Nur trocken und kühl gelagerte Teigwaren bilden evt. eine Ausnahme. Diese Agrumentation mag zwar biologisch richtig sein, hilft aber MCS-Kranken kaum weiter. Wie schwer bist Du als MCS-Kranke von Lebensmittelallergien betroffen und wie löst Du dieses Problem? Hast Du Lebensmitteltests über Dich ergehen lassen müssen und wurden dabei viele maskierte Allergien festgestellt? Berichte doch bitte von Deinen Lösungen.
Gruß Gerhard
- Editiert von Gepaucker am 17.10.2009, 16:21 -