Suizid wegen MCS könnte vermeidbar sein

Suizid wegen MCS könnte vermeidbar sein

Beitragvon Thommy the Blogger » Samstag 31. Oktober 2009, 14:50

Angelika nahm sich das Leben, weil sie keinen anderen Ausweg mehr hatte.
Sie flüchtete in den Tod, dabei hätte sie nur ein Refugium gebraucht, wo ihr Körper nicht auf Chemikalien reagiert und mit nicht auszuhaltenden Beschwerden Alarm schlägt.

Lest dazu den Trauerblog auf CSN:


Angelika musste sterben
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/10/31/angelika-musste-sterben
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Suizid wegen MCS könnte vermeidbar sein

Beitragvon sunday » Samstag 31. Oktober 2009, 18:35

hallo,

daß von den politikern nichts brauchbares kommt, ist eigentlich klar. wie werden schon seit jahren in großem umfang von der chem industrie geschmiert (und der autoindustrie, tabakindustrie usw.). da ist doch klar, daß sie nichts unternehmen, womit sie sich dort evtl. unbeliebt machen könnten.

aber könnte man nicht in artikel oben im blog mal versuchsweise an alle möglichen (und unmöglichen wegen der breitenwirkung) zeitungen, tv-sender usw. schicken??

vielleicht finden sich dadurch leute mit geld, die bereit sind, ein haus gegen geringe miete für mcs-kranke und vor allem für notfälle zur verfügung zu stellen und eine entsprechende sanierung des hauses zu unterstützen bzw. evtl. sogar komplett zu finanzieren.

viele grüße
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Suizid wegen MCS könnte vermeidbar sein

Beitragvon Thommy the Blogger » Sonntag 1. November 2009, 13:02

Die letzten Monate im Leben von Angelika S. werden im heutigen CSN Blog von Mona und ihrem Mann beschrieben.

Reicht den Link zu diesem Blog bitte weiter, damit viele Menschen Bewusstsein erlangen was MCS heißt.


Die letzten Monate im Leben der chemikaliensensiblen Angelika S.
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/11/01/die-letzten-monate-im-leben-der-chemikaliensensiblen-angelika-s/
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Suizid wegen MCS könnte vermeidbar sein

Beitragvon Thommy the Blogger » Sonntag 1. November 2009, 14:20

Zum Blog von heute haben wir ein Video eingestellt, dass uns Eva aus Spanien geschickt hat.
Es handelt von einem jungen Mann der sein Leben wegen seiner Umweltkrankheit beendete. Er war
erst 28. Seine Eltern haben dieses Video zu seinem Andenken online gestellt. Es ist ein sehr
schönes Lied für Fabian und kritische Texte dazu.

Der Titel ist: Ich habe mich nicht umgebracht. Ich bin wegen Fibromyalgie gestorben.
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Suizid wegen MCS könnte vermeidbar sein

Beitragvon Nautilus » Sonntag 1. November 2009, 16:25

Der Artikel über Angelika berührt das Herz und schreit nach Maßnahmen die Änderung bringen.
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Suizid wegen MCS könnte vermeidbar sein

Beitragvon Juliane » Montag 2. November 2009, 11:08

Mein aufrichtiges Beileid an die Verwandten und Freunde von Angelika.

Ich kann es nur wiederholen:


Auch Angelika wurde Opfer eines Wirtschaft- und Gesellschaftssystems, dessen Protagonisten Kollateralschäden in Kauf nehmen. Das ist sehr einfach in diesem unserem Land. Augenfällig wird ja immer nur die intendierte Gewalt. Die jüdisch-christliche Ethik mithin die römische Rechtsprechung aber verknüpft den Schuldbegriff mit der Intention, nicht mit der Konsequenz.

Solange aber der Schuldbegriff nicht mit der Konsequenz verknüpft wird, ist es schwierig Recht zu sprechen. Der jeweils einzelne Handelnde kann sich die Hände in Unschuld waschen.

In unserem Land wird das Wissen um MCS totgeschwiegen. Mediziner sollen an Umweltambulazen schicken.

Über das ganze Bundesgebiet verteilt gibt es diese Umweltambulanzen. Eine Auflistung findet man (erstaunlicherweise?) auf der Seite der ALLUM gGmbH

http://www.allum.de/service-umweltmedizinische-beratungsstellen.html

Diese gGmbH scheut sich nicht, einen “Beipackzettel” ins Netz zu stellen, der dem mutigen Patient schon vorher sagt, was ihn erwartet, falls er chemikaliensensitiv ist:

http://www.allum.de/service-links-checkliste_umweltmedizin.html

Weder die WHO noch DIMDI bestreiten, dass es MCS Erkrankungen gibt.
http://www.csn-deutschland.de/dimdi_icd-schreiben.pdf

Gleichwohl antwortete Frau Prof. Dr. Herr im Forum der Apotheken Umschau gesundheitpro.de auf die Anfrage eines Lesers nach MCS Fällen an der Uniklinik Gießen:

„Antwort Prof. Herr – 28.07.2008 15:39

Ihre Fragen zur Ausstattung werden Ihnen bei einem persönlichen Gespräch mit der Ambulanz in Gießen beantwortet werden. Bisher haben wir kein Patienten mit dieser Diagnose. Es fanden sich immer andere Erklärungen für die beklagten Beschwerden“

https://http://www.gesundheitpro.de/forum/viewthread?thread=3839

Man ettikettiert MCS Kranke einfach um. Und glaubt damit, das Problem vom Tisch zu haben.
http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/11/03/mcs-multiple-chemical-sensitivity-eine-krankheit-die-in-deutschland-nicht-sein-darf/



Patienten, die zufällig an einen Mediziner geraten, der Mumm genug hat, die Diagnose MCS zu stellen, haben Glück im Unglück. Ihnen bleibt die Fehlbehandlung mit Psychotherapie und/oder Psychomedikamenten (meist) erspart.

Gleichwohl schließt die richtige Diagnose noch lange nicht die richtige Therapie ein.
Denn es gibt induLa keine einzige Klinik, die MCS Kranke nach dem Stand der Wissenschaft therapieren könnte. Dieser Umstand führt dazu, dass Patienten sozusagen nach Versuch und Irrtum therapiert werden. Ein jeder Therapeut wendet an, was er gerade für die Methode der Wahl hält. Sicher handelt ein jeder Therapeut aus guter Absicht und aus Überzeugung.

Gleichwohl: Diese Vorgehensweise ist falsch.
Sie ist mithin ein Kunstfehler.

Es macht keinen Sinn MCS Kranke mit irgendwelchen Produkten zu behandeln dazu noch ambulant. Zuallererst hat muss der Patient in eine Umgebung, die seinem Körper die Möglichkeit gibt, sich zu regenerieren.
Dann ist eine ordentliche Diagnostik vonnöten.
Danach kann man mit Therapie beginnen.
Aber man muss kontrollieren, was geschieht, wenn man ein Mittel verabreicht.

viewtopic.php?t=11420

Angelika musste sterben, weil dieses Gesellschaftsystem es nicht auf die Reihe bekommt,
angemessene Diagnostik und Therapie für MCS Kranke zur Verfügung zu stellen. Mithin, weil MCS Erkrankungen aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verdrängt werden. Und das gezielt.

Wir sollten uns bewusst machen, dass sicherliche tausende chemikaliensensitive Menschen ihr Dasein in Fehlbehandlung fristen und sicher auch tausende Menschen an Fehlbehandlung versterben, weil man ihre Krankheit nicht beim Namen nennen will.
Juliane
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Suizid wegen MCS könnte vermeidbar sein

Beitragvon Silvia K. Müller » Dienstag 17. November 2009, 22:35

Heidi aus der Schweiz hat mit ihren Freunden diesen Artikel zum Gedenken an Angelika ins Italienische übersetzt:

http://www.mcs-sos.ch/18469/52322.html

Eine englische Fassung ist gerade in Korrektur und wir in Kürze im EMM Blog erscheinen.

Vielen Dank an Heidi und ihre Freunde für die Mühe,
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Beitragvon Thommy the Blogger » Donnerstag 19. November 2009, 13:00

Heute ging die englische Übersetzung des Artikels über die letzten Monate von Angelika im EMM Blog online.
Gebt den Link dazu an Eure englischsprachigen Freunde weiter.


The last few months of the life of Angelika S. who was chemically sensitive
http://www.csn-deutschland.de/blog/en/the-last-few-months-of-the-life-of-angelika-s-who-was-chemically-sensitive
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Beitragvon Yol » Donnerstag 19. November 2009, 14:32

Gibt es eine französische Übersetzung schon?
Unser Freund Denis L. aus Frankreich würde das in seinem Lande verbreiten, falls verfügbar.
Falls noch keiner daran gedacht hat oder dran gearbeitet hat, ich könnte das übernehmen.
Yol
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Suizid wegen MCS könnte vermeidbar sein

Beitragvon Thommy the Blogger » Donnerstag 19. November 2009, 14:43

Liebe Yol,

es gibt noch keine französische Übersetzung. Es wäre großartig wenn Du das übernehmen könntest.
Jedes andere Land darf wissen welche Mißstände für MCS Kranke in Deutschland herrschen.

Lieben Gruß,
Thommy the Blogger

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Bericht jetzt auch auf japanischer Sprache

Beitragvon Silvia K. Müller » Freitag 20. November 2009, 08:50

Heute Morgen fand ich in meinem E-Mail Kasten eine Mail vom Leiter der japanischen MCS Organisation
mit der wir in Kontakt stehen. Takeshi schrieb, dass er sehr schockiert über den Bericht zu Angeklika's Tod gewesen sei und ihn nach dem Lesen sofort ins Japanische übersetzte.

Der letzter Satz in Takeshi's Mail lautet: Es wird nicht für immer so sein müssen.

Dass es nicht für immer so sein muss, dazu werden auch die Berichte in den anderen Sprachen beitragen. Nur Schweigen lässt solche Situationen bestehen, ausssprechen führt zwangsläufig auf die eine oder andere Weise zu Änderug.

Wer sich den Artikel auf der japanischen Seite anschauen möchte:

http://www.ne.jp/asahi/kagaku/pico/sick_school/cs_kaigai/Germany/CSN_Angelika.html
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Beitragvon Thommy the Blogger » Freitag 20. November 2009, 19:46

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Beitragvon Yol » Dienstag 24. November 2009, 22:36

@Thommy The Blogger

Ich arbeite an der französischen Übersetzung. Es dauert leider noch irgendwie 2 Tage weil mein kleiner Hund Marli vor 2 Tagen hier angekommen ist und mich fast total beansprucht.
Bis Donnerstag sollte ich fertig sein, denke ich.
Yol
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Suizid wegen MCS könnte vermeidbar sein

Beitragvon Maria » Dienstag 24. November 2009, 23:21

Ich finde es prima, dass der Bericht in viele Sprachen übersetzt wird. Angelikas Schicksal muss an die Öffentlichkeit, damit sich so etwas Trauriges nicht noch einmal wiederholt. Wir sollten weiter gemeinsam versuchen, dieses traurige Kapitel um MCS fleißig zu verbreiten.

Dankeschön an alle fleißigen Übersetzer!

Liebe Grüsse
Maria
- Editiert von Maria am 24.11.2009, 22:51 -
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Suizid wegen MCS könnte vermeidbar sein

Beitragvon Maria Magdalena » Dienstag 24. November 2009, 23:23

Hallo Yolande,

es ist wunderbar, dass Du übersetzt. Ich wollte schon immer mal französisch lernen, eine schöne Sprache. Leider kam ich bisher nicht dazu.

Ich wünsche Dir viel Spaß mit Deinem kleinen Marli. Dann wird die Übersetzung besonders gut werden.
Maria Magdalena
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