UBA - Bei Schulsanierung auf Schadstoffe achten

UBA - Bei Schulsanierung auf Schadstoffe achten

Beitragvon Thommy the Blogger » Dienstag 10. November 2009, 16:57

An deutschen Schulen soll künftig gesünderes Innenraumklima herrschen. Schadstoffeintrag durch giftige Baumaterialen soll bei Sanierungen und Renovierungen vermieden werden, auch dann, wenn gesündere Baumaterialien mehr kosten.

Das ist die Richtung, die das UBA - Umweltbundesamt in einer aktuellen Pressemitteilung vorgab.


Näheres dazu im CSN Blog:


Schulen: Umweltbundesamt gibt Tipps, Fehler bei Renovierungsarbeiten zu vermeiden
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/11/10/schulen-umweltbundesamt-gibt-tipps-um-fehler-bei-renovierungsarbeiten-zu-vermeiden
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UBA - Bei Schulsanierung auf Schadstoffe achten

Beitragvon Spotlight » Dienstag 10. November 2009, 22:29

Das kommt einem Gesinnungswandel gleich.
Ich habe zweimal lesen müssen.

ZITAT UBA:

"Treten nach der Renovierung bei den Schülern Kopfschmerzen, müde Augen und Konzentrationsschwäche auf, wirkt dies dem angestrebten Lernerfolg entgegen und verursacht auch Kosten an anderer Stelle, etwa zur Wiederherstellung der Gesundheit. Die Einbeziehung von Umweltkriterien in die öffentliche Auftragsvergabe ist mittlerweile zweifelsfrei zulässig. Diese veränderte Rechtslage ist allerdings vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Beschaffungsstellen und den Gemeinden noch nicht bekannt."
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UBA - Bei Schulsanierung auf Schadstoffe achten

Beitragvon Maria » Dienstag 10. November 2009, 22:48

Ich denke, dass die massige Aufklärungsarbeit, die hier betrieben wird, nicht ganz unbeteiligt an dem Sinneswandel ist. Das Internet hat Macht, mehr als wir vielleicht alle denken.

Viele Grüsse
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UBA - Bei Schulsanierung auf Schadstoffe achten

Beitragvon Maria Magdalena » Mittwoch 11. November 2009, 00:47

Wollen wir hoffen, dass das auch wirklich in die Tat umgesetzt wird, denn schließlich brauchen die zukünftig gesunde Steuerzahler, die für die chronisch krank gemachten Bürger aufkommen. Die Politiker brauchen Wähler und Steuerzahler, die Industrie braucht Arbeiter und Spezialisten, die Krankenkassen und die Versicherungen brauchen Beitragszahler u.s.w., u.s.f.

Sonst sägen die am eigenen Ast, wenn sie es nicht tun, und dann gibt\'s eine harte Landung, die für an weiche Sessel gewöhnte Fettpolster ziemlich horrorhaft sein dürfte. Man muss eben sein vernebeltes Hirn anstrengen und etwas weitsichtiger denken und handeln. Hoffentlich wurde das kapiert.
- Editiert von Maria Magdalena am 10.11.2009, 23:48 -
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UBA - Bei Schulsanierung auf Schadstoffe achten

Beitragvon Juliane » Mittwoch 11. November 2009, 13:26

"Die Einbeziehung von Umweltkriterien in die öffentliche Auftragsvergabe ist mittlerweile zweifelsfrei zulässig. Diese veränderte Rechtslage ist allerdings vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Beschaffungsstellen und den Gemeinden noch nicht bekannt,"
schreibt das UBA.

Und in der Publikation "Umweltfreundliche Beschaffung - Ökologische & wirtschaftliche Potenziale rechtlich zulässig nutzen" kann man dann lesen:

"So kann der Auftraggeber beispielsweise verlangen, dass ein Produkt aus bestimmten Material (zum Beispiel Holz statt Plasik) besteht oder bestimmte Inhaltsstoffe nicht enthält (z.B. bestimmte Chemikalien)"

Seite 7

"Kriterien, die bei der Ausschreibung von Reinigungsmitteln einfließen können" Duftstoffe: Das Produkt darf keine Duftstoffe mit Nitromoschus- oder polyzyklischen Moschusverbindungen enthalten"

Seite 48

http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3687.pdf


Ja klar, was könnte man nicht alles in die Ausschreibung einfließen lassen.
Aber in der Realität sieht das leider ganz anders aus. Da muss dann das kostengünstigste ausgewählt werden oder das, was dem Schwager des Bürgermeisters Gewinn bringt.

Es gibt eigentlich nur einen gangbaren Weg:

Chemikalien, die Mensch und Umwelt belasten müssen verboten werden.
Ihre Produktion muss verboten werden und die Einfuhr solcher Produkte ebenfalls.

Das UBA hat ja auch schon mal so ein Papier über Duftstoffe erarbeitet.
Das hindert aber Niemand, das Land weiter in Duftwolken versinken zu lassen.

Ja noch nicht mal die Beduftung von Schülern von "Dufte Schule" wurde unterbunden.

Also: Ohne Gesetze geht es halt nicht.

Bei Schulen sollte man einen TÜV einführen: Innenraumluftmessungen bei jedem Neubau und jeder Sanierung. Ist die Luft sauber, kann unterrichtet werden. Ansonsten muss nachgebessert werden, bis die Luft sauber ist. Und natürlich sollte man auch alle Schulgebäude flächendeckend durchmessen.

Ob das Einer wagen würde?

Zur Erinnerung:

"Ich sage immer, lasst den alten Kram ruhen. Wir haben nur eine begrenzte Menge an Geld”.


Frau Dr. Elke Rosskamp, Institut für Wasser, Boden, Luft des Umweltbundesamtes weiß wovon sie spricht, wenn sie auf den “alten Kram” und die “begrenzte Menge an Geld” hinweist. Schließlich war sie federführende Toxikologin in der ehemaligen Arbeitsgruppe PCB auf Bundesebene für das ehemalige Bundesgesundheitsamt. (Zitat Ökotest 8/2000).
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