Die Medikamente Prozac (Fluctin), Zoloft (Sertralin) oder Paxil (Seroxat), die gegen psychische Krankheiten wie Depressionen eingesetzt werden, erhöhen bei den Patienten offenbar das Selbstmordrisiko.
Das zeigt eine Untersuchung des Ottawa Health Research Institute in Zusammenarbeit mit der McGill University in Montreal und der University of Wales.
Patienten, die diese so genannten Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) konsumierten, zeigten ein zweifach höheres Selbstordrisiko wie Patienten, die Scheinmedikamente nahmen oder auf andere Weise behandelt wurden.
Anders war es allerdings bei den so genannten trizyklischen Antidepressiva, die bereits länger auf dem Markt sind. Der Studie zufolge ist das Risiko hier genauso hoch wie bei den SSRIs.
Selbstmord bei Kindern
Erst kürzlich hatte eine Studie der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA ergeben, dass die Mittel bei Kindern Selbstmordgedanken und die Tendenz zum Selbstmord verstärken.
Dieser Verdacht bestand bereits seit 15 Jahren. Von Pharmaunternehmen und vielen Fachleuten war er jedoch nicht ernst genommen worden.
Die kanadischen Forscher überprüften insgesamt 702 klinische Studien mit 87.650 Patienten, die unter anderem an Depressionen, Angststörungen oder Bulimie (Ess-Brech-Sucht) litten, auf die Zahl der Selbstmordversuche und Selbstmorde hin.
Wie die Wissenschaftler um Dean Fergusson jetzt im British Medical Journal berichten, zeigte die Untersuchung „einen Zusammenhang zwischen Selbstmordversuchen und dem Einsatz von SSRIs“. (BMJ, Vol. 330, S.396 2005)
Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/570/324436/text/