Im Büro besser die Luft anhalten
Raumluft. Wenn das Kopfweh hämmert und die Augen zufallen, können die Gebäude schuld sein, in denen wir arbeiten. Besser gesagt die Schadstoffe, die wir dort einatmen....
... Sensibel und übersensibel
Der Umwelt- und Arbeitsmediziner der Steirischen Ärztekammer Heimo Korber kennt die Problematik, plädiert allerdings für eine gesamtheitliche Betrachtung: „Die Ursachen der Beschwerden sind nicht so einfach auf die verwendeten Baustoffe und Materialien zu reduzieren. Früher noch war das Rauchen im Büro bei sensiblen Personen häufig der Auslöser von Beschwerden“. Heute seien es oft gesundheitsschädigende Stoffe wie etwa Formaldehyd im Holz. Ebenso wenig sei ein Kopierer im Raum automatisch schuld an der schadstoffhaltigen Luft oder an gesundheitlichen Problem. „Es sei denn, das Gerät steht in einem engen Raum, und eine Person muss dort den ganzen Tag kopieren“.
Die Gründe für gesundheitliche Beschwerden oder für Allergien können allerdings auch Hausstaubmilben sein, die sich gerne in Büroteppichen ihr Nest bauen. Ebenso gelten Schimmelpilzsporen als Auslöser von Allergien. Sie wachsen oft unbemerkt hinter den Bürokästen.
Auf der anderen Seite weiß man inzwischen, dass manche Menschen eine generelle Überempfindlichkeit gegen Chemikalien entwickelt haben. Diese „Multiple Chemical Sensitivity“ (MCS) kann bereits bei niedriger Konzentration wie in Putzmitteln für Übelkeit oder Schwindel sorgen. Daher ist es sinnvoll, wenn man das Gebäude als Auslöser verdächtigt, erst mal beim Putztrupp nachzufragen, welche Mittel und in welcher Dosierung zum Reinigen verwendet werden....
"Die Presse", Print-Ausgabe, 06.02.2010
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