MCS ist anerkannt

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Beitragvon Thommy the Blogger » Montag 30. August 2010, 08:06

Weil die Diskussion "MCS muss anerkannt werden", "MCS ist nicht anerkannt"....nicht aufhört, stelle ich hier einen Kommentar ein, den ich zum letzten Blogartikel (Urteil Parfümbenutzung) eingestellt habe, nachdem den dort wieder die Diskussion von fehlender Anerkennung losging.

Zitat aus Kommentar Nr.13: "Bei Anerkennung von MCS"
http://www.csn-deutschland.de/blog/2010/08/27/gericht-entschied-parfum-ist-bei-therapie-von-duftstoffallergikern-nicht-akzeptabel/

Dazu mein Kommentar:

MCS ist in Deutschland anerkannt.
Sprechen wir lieber von fehlender Akzeptanz. Akzeptanz gewinnt man, wenn man breitflächig korrekt informiert.

Anerkennung von MCS kommt durch Folgendes zum Ausdruck:

- ICD-10 T78.4
http://www.csn-deutschland.de/DIMDI_MCS_2008_de-en.pdf

- MCS als anerkannte Behinderung im Einzelfall
(Ziffer 26.18).

- Mitteilung der EU Kommissarin, dass MCS kodiert ist im ICD-10 und dass MCS KEINE seltene Erkrankung ist

http://www.csn-deutschland.de/blog/2010/01/26/antwort-der-europaischen-kommission-auf-eine-anfrage-zur-umweltkrankheit-multiple-chemical-sensitivity/

- Das Wort "Somatisierungssyndrom" fiel Anfang des Jahres aus der Versorgungsmedizin-Verordnung weg (siehe Bundesgesetzblatt)

http://www.csn-deutschland.de/blog/2010/03/24/bundesgesetzblatt-teilt-mit-die-bezeichnung-somatisierungssyndrom-fur-mcs-in-der-versorgungsmedizin-verordnung-fallt-weg/

Wir haben also ANERKENNUNGEN. Damit müssen wir arbeiten, sprich, sie notfalls durch Prozesse geltend machen. Das ist in anderen Ländern, bzw. bei eine Reihe anderer Krankheiten nicht anders.

Schädlich für MCS-Kranke ist, dass SHG Leiter und Einzelaktivisten fortfahren, falsch zu informieren, bzw. hingehen und behaupten, es gäbe keine Anerkennung und keinen ICD-10 für MCS. Dieser Bullshit muss aufhören (siehe Blog Dr. Merz).

Den größten Schaden hat nicht die Industrie gegen uns MCS-Kranke lanciert in den letzten Jahren, sondern genau diese SHG Leiter und Einzelaktivisten. Sie haben die Kranken bewusst getäuscht, indem sie ihnen die Wahrheit und den Krankheitsbegriff "MCS" ausprügeln" wollten. Gelungen ist es nicht, aber diese gezielte Desinformation hat viele Kranke jahrelang davon abgehalten, für ihre Rechte zu kämpfen, weil sie dachten sie, hätten keine Rechte und es gäbe keine Anerkennung. Damit ist jetzt Schluß. CSN wird kontinuierlich aufklären und aufdecken, wenn Falschinformationen gestreut werden.
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Beitragvon Zebolon » Montag 30. August 2010, 11:11

Danke Thommy, dass Du die Anerkennung von MCS hier noch einmal mit Nachdruck
verdeutlichst. Ich finde die andauernde Diskussion, "ob oder nicht" schadet
uns allen ungemein. Wir sollten stattdessen das Erreichte gemeinsam nutzen,
um uns noch weiter nach vorne zu bringen. Das ständige Aufbauen von Zweifel
ist mehr als kontraproduktiv. Ich verstehe das ständige Infragestellen der
öffentlichen Anerkennung von MCS ehrlich gesagt auch nicht.

Gruß Zebolon
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Beitragvon Mia » Montag 30. August 2010, 11:22

Vielleicht weil es Krankenhausärzte gibt, die sich vor ihren MCS-Patienten, die im Krankenhausbett liegen, mit Duftstoffen einsprühen, um diese lächerlich und mundtot zu machen? Wer als MCS-Bürger derartig verunsichert wird, an was soll der dann noch glauben, wenn er schon 70 Jahre alt und zusätzlich krank ist?
Ich weiß, dass MCS anerkannt ist, um das klarzustellen. Aber der Gegenwind aus der Medizin ist nun mal unerträglich für manch andere MCS-Patienten.

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Beitragvon Osmanthus » Montag 30. August 2010, 11:39

Ich habe noch nie gehört, dass Ärzte Patienten mit Parfüm einsprühen. Sollte dass passiert sein,
dann ist ein Einzelfall trotzdem kein Argument MCS zu verschweigen oder andere aufzufordern MCS zu verschweigen.
Dadurch löst sich nämlich die Krankheit nicht in Luft auf.
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Beitragvon Mia » Montag 30. August 2010, 11:48

Noch einmal: MCS wurde im Krankenhaus nicht verschwiegen! Die Patientin wurde kurzerhand lächerlich gemacht. Das ist hier in Norddeutschland passiert und das nicht zum ersten Mal. Wir nennen die Krankheit beim Namen, so ist es doch gar nicht. Wir müssen hier noch viel Aufklärungsarbeit z.B. in den Krankenhäusern leisten, das weiß ich, nur fehlt uns oft die Kraft dazu. Ich frage mich auch, wer hier so vehement und so ristrikt gegen Patienten mit Multipler Chemikalien Sensitivität vorgeht. Es gibt viel zu tun, das ist mir klar.

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Beitragvon Thommy the Blogger » Montag 30. August 2010, 12:33

@Mia

Hier hat niemand von Dir oder dem von Dir zitierten und uns bislang unbekannten Einzelfall gesprochen.

Wer gemneint ist, kannst du im Forum nachlesen. Threads, "wer hier so vehement und so ristrikt gegen Patienten mit Multipler Chemikalien Sensitivität vorgeht",gab es genug und die Blogs von Dr. Merz sprechen auch eine klare Sprache.

Der Patientin, von der Du sprichst, ist es unbenommen zumindest eine Meldung bei der KV, der Ärztekammen und der Krankenkasse zu machen. Das kann man per Telefon oder per Brief, anonym oder (besser) namentlich.
Es ist egal wie lange der Vorfall her ist, jeder versteht, dass die Pat. dadurch traumatisiert wurde.

Mit der ursprünglichen von mir begonnenen Diskussion hat Dein Bericht nichts zu tun.
Wir sprechen hier im Thread davon, dass MCS behördlich anerkannt ist
und dass wir uns für Akzeptanz und nicht für schon verhandene Anerkennung einsetzen müssen.
Es braucht sich kein Einzelner auf den Schlips getreten zu fühlen und zu meinen, er MÜSSE persönlich loskämpfen.
Dass nicht jeder die Kraft und den Elan hat, ist jeden von uns klar.
Genau deshalb versuchen wir Möglichkeiten zu finden, wie wir gemeinsam breitflächiger informieren können.
Dazu hatte ich Tweitter und Facebook angeführt. Daraufhin hast Du Dich auch ganz persönlich angesprochen
gefühlt und gegenhalten. Es geht nicht um Persönliches Mia,
es geht um mittelfristige, koordinierte Vorgehensweise bei der Einzelne mithelfen können,
aber keiner einen anderen zwingt.

Ich hoffe, ich konnte jetzt etwas Klarheit einbringen und wir können wieder zum
Ursprungthema des Threads zurückkehren.
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