Auch bei Schmuddelwetter wollen Kinder im Freien herumtollen - wozu gibt es wasserdichte Regenjacken? Doch auch diesmal haben wir nach unserem Test leider schlechte Nachrichten: Was die Inhaltsstoffe betrifft, lassen alle Jacken ihre Träger im Regen stehen.
Bei jedem Wetter draußen spielen und toben, das macht Kindern Spaß! Dafür brauchen sie Kleidung, die bequem und angenehm zu tragen ist, jedes Abenteuer mitmacht und ordentlich was aushält. Regenjacken sollen deshalb wasserdicht, atmungsaktiv und extrem robust sein - vor allem für die ganz Kleinen, die sich damit auch mal auf dem Boden herumwälzen.
Solche guten Eigenschaften können aber auch ihre Schattenseiten haben: "Sondermüll im Kleiderschrank", titelte vor einiger Zeit das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz die Veröffentlichung einer Untersuchungsserie von Regenbekleidung für Kinder. Der Grund: In den wasserdichten Beschichtungen der Regenjacken verarbeiten die Hersteller problematische Chemikalien. Das zeigte sich auch in früheren ÖKO-TESTs. So enthielten bei einer Untersuchung im Jahr 2001 fast alle Produkte zinnorganische Verbindungen in rauen Mengen, sieben Mal wurden "erhöhte" Gehalte an Tributylzinn nachgewiesen, das wegen seiner Giftigkeit in Schiffsanstrichen verboten ist. 2005 fielen fast zwei Drittel der getesteten Jacken mit "ungenügend" durch, die Hälfte steckte voller Phthalateweichmacher.
Inzwischen sind einige Phthalate, zum Beispiel die weitverbreiteten DEHP und DINP, in Babyartikeln und teilweise auch in Spielzeug verboten, weil sie fortpflanzungsgefährdend wirken können. Zinnorganika sollen laut Forderung vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Textilien nicht mehr eingesetzt werden. Doch wo es keine gesetzlichen Grenzwerte gibt, tut sich nach Erfahrung von ÖKO-TEST meist wenig.
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http://www.ökotest.de/cgi/index.cgi?artnr=96361;bernr=07;co=