Das Projekt Wikileaks könnte bald Gesellschaft bekommen: Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf damit vertraute Mitarbeiter berichtet, arbeiten ehemalige Wikileaks-Unterstützer an einer Website, um künftig ebenfalls die Möglichkeit zu bieten, anonym Geheimdokumente zu veröffentlichen.
"Es gibt einige Hinweise, dass Daniel oder andere ehemalige Mitarbeiter ein vergleichbares Angebot aufsetzen und wir wünschen ihnen Glück", zitiert die Zeitung Kristinn Hrafnsson, einen Sprecher von Wikileaks...
...Nach seinem Ausstieg bei Wikileaks hatte Daniel Domscheit-Berg in einem Spiegel-Interview gesagt, es brauche nicht eines, sondern "tausend Wikileaks". Er wolle auch weiter an der Idee einer Whistleblower-Plattform arbeiten. Bestrebungen, eine solche aufzubauen, gibt es einige. So arbeiten in Deutschland Datenschutz-Aktivisten daran, ein eigenes Angebot zu starten...
...Auf Cryptome findet sich ein Text - http://cryptome.org/0002/wikileaks-after.htm - im dem diskutiert wird, was sich aus dem Projekt Wikileaks lernen lässt und wie solche Plattformen künftig aufgebaut sein müssten. Dort heißt es unter anderem: Könnten verbotene Informationen direkt durch die Quelle verbreitet werden, gäbe es kein angreifbares und kompromittierbares Zentrum – wie es Wikileaks derzeit ist. Auch sollte es nicht ein kleiner Zirkel sein, der Informationen verbreitet, sondern eine Vielzahl von Menschen, denn das erschwere ebenfalls die Kontrolle. In dem Text heißt es, man müsse neue Wege der medialen Verbreitung finden, unabhängig von den bisherigen wie Websites und klassischen Medien...
http://www.zeit.de/digital/internet/2010-11/wikileaks-cryptome-pressefreiheit