Holzöfen

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Beitragvon Lisa » Sonntag 7. November 2010, 14:02

Hallo Zusammen,
hat jemand Infos über die Schädlichkeit von Holzöfen und wie man den Bollerofenjunkies das rumfackeln verbieten kann bei auftretenden gesundheitlichen Beschwerden?
Danke
Lisa
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Beitragvon Moriko » Sonntag 7. November 2010, 14:20

Da wäre ich auch dran interessiert!!!
Mir wird hier auch die Luft oft knapp durch die Umweltverschmutzung der Ofenjunkies.
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Beitragvon Clarissa » Sonntag 7. November 2010, 14:41

Da geht eigentlich nur etwas bei Neuanlagen über den Feinstaub aber gerade da ist der Bullerjan fast ein Vorbild für alle anderen.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon schlumpf » Sonntag 7. November 2010, 16:00

Die EU-Feinstaubgrenzwerte werden auch immer wieder durch den Betrieb von Holzöfen überschritten.
Auch die Werte von Benzpyren können deutlich über den ab 2012 gültigen EU-Zielwerten für PAK liegen. Dazu kommt das der Ruß aus Holzöfen krebserregend ist. Für krebserregende Stoffe gibt es keine Grenzwerte, sie sind schon in geringer Konzentration als schädlich anzusehen!

viewtopic.php?t=8839
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/a-507680.html
http://www.zeit.de/2006/19/U-Holz_fen_xml
http://www.toxcenter.de/artikel/Feinstaub-ist-Koerperverletzung.php
http://www.toxcenter.de/suche/highlight.php?article=http://www.toxcenter.de/artikel/Feinstaub-Recht-auf-Reinheit.php&word=alzheimer
- Editiert von schlumpf am 07.11.2010, 15:07 -
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Beitragvon Tohwanga » Sonntag 7. November 2010, 16:11

derzeit können wir kaum was machen, die Beweislast liegt bei uns. Daher hoffe ich auf das Jahr 2014, wo endlich mal die Umsetzung erfolgen soll.
Lebe ja im Westerwald und hier wird gefeuert was das Zeug hält UND da wird nicht nur Holz reingeschmissen. In manche Dörfer kann man abends nach 18.00Uhr nicht mehr rein gehen. Ich finde diesen Rückschritt ins Mittelalter bedenkenswert.

Umweltbundesamt: Feinstaub aus Kaminen und Holz-Öfen verringern
...
Die mehreren Millionen kleinen Holzfeuerungsanlagen stoßen in Deutschland insgesamt etwa soviel gesundheitsschädlichen Feinstaub aus, wie die Motoren von Pkw, Lkw und Motorrädern.
...
Grenzwerte für Feuerungsanlagen sollen im Bundes-Immissionsschutzgesetz strenger geeregelt werden
...
Feuerungsanlagen in privaten Haushalten, Handwerks- und Gewerbebetrieben müssen zwar nicht genehmigt werden. Gleichwohl gibt es Anforderungen an deren Betrieb – geregelt in der 1. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (1. BImSchV - Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen).
...
Die Bundesregierung <<>> eine Novellierung dieser Verordnung.

Quelle: http://www.umweltschutz-news.de/123artikel957.html

(!!!!) Gemäß der novellierten 1. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) sind sämtliche Holzfeuerungsanlagen ab 2014 auszutauschen oder mit einem Filter nachzurüsten. (!!!!)
...
Ebenso nicht betroffen sind gelegentlich genutzte offene Kamine, Kochherde, Back- und Badeöfen sowie vor 1950 gebaute Anlagen mit Bestandsschutz. Attestiert der Bezirksschornsteinfegermeister bis spätestens 2012, dass der Kamin/Ofen nicht mehr als 100 mg Staub in einem Kubikmeter Abgas emittiert, ist eine Stilllegung oder eine Nachrüstung mit einem Filter ab 2014 nicht notwendig. Nach Schätzungen des Ministeriums sind von 2014 an bis spätestens 2024 sechs bis sieben Millionen betroffene Anlagen auszutauschen oder nachzurüsten.

Quelle: http://www.sachverstaendiger-rudolph.de/index.php?option=com_content&task=view&id=13&Itemid=1
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Beitragvon Clarissa » Sonntag 7. November 2010, 16:15

Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Amazone » Sonntag 7. November 2010, 18:09

Luftqualität in Wohngebieten bei Holzverbrennung:

http://www.goek.tu-freiberg.de/oberseminar/OS_07/Cornelius%20Oertel.pdf
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Beitragvon schlumpf » Sonntag 7. November 2010, 18:56

Am ehesten dürfte es wegen Geruchsbelästigung klappen (siehe Urteil Landgericht Stade)

viewtopic.php?t=8839
http://www.borgeest.de/holzheiz.html
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Beitragvon alena-norge » Sonntag 7. November 2010, 19:39

In Daenemark muss man jetzt Gruensteuer bezhal wenn man mit dem Holz heizt, ich glaube das war ca.900€ im Jahr.
Suche noch Link dazu.
Hier in Norwegen ist Holz viel teurer als Strom und troztem wird auf dem Land så viel mit dem Holz geheizt :(
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Beitragvon schlumpf » Sonntag 7. November 2010, 20:06

Interessant wäre auch mal mit Hinweis auf die UN-Behindertenkonvention (Artikel 17*) bei den zuständigen Behörden vorstellig zu werden und eine Regelung zu fordern der den Einsatz von Holz-/Kohleverbrennungen, Pestiziden und Duftstoffen in der Nachbarschaft von MCS-Patienten regelt. Momentan hat ja jeder das Recht die Atemluft nahezu nach belieben zu verpesten.

[b]* Artikel 17
Schutz der Unversehrtheit der Person
Jeder Mensch mit Behinderungen hat gleichberechtigt mit anderen das Recht auf Achtung seiner körperlichen und seelischen Unversehrtheit.[/b]

http://www.bmas.de/portal/2888/property=pdf/uebereinkommen__ueber__die__rechte__behinderter__menschen.pdf
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Beitragvon carbo_m » Sonntag 7. November 2010, 20:17

Grüßt Euch,

meine Vermieterin hatte letzte Woche wieder 3 Raummeter Brennholz (Scheidholz) geliefert bekommen. Der Lieferant sagte es habe 2 Jahre im Wald getrocknet und hätte ca. 22% bis 24% Restfeuchte.
Einige Tage später habe ich es mal nachgemessen es waren einmal 32,7% bei der zweiten Probe 34,5%.
Hier heizt kaum einer mit vernünftig getrocknetem Holz also drei Jahre trocknen und im dritten Jahr möglichst nicht im Freien der Witterung und Luftfeuchte ständig ausgesetzt. (Zielfeuchte kleiner 22% besser kleiner 20%).

Vor einigen Monaten hatte ich den Schornsteinfeger angesprochen. Er kannte das Problem sagte mir aber dass die gesetzlichen Grundlagen für eine Handhabe immer noch nicht umgesetzt seien.

Ganz konkret geht es einmal um Filterpflicht und deren Kontrollen durch die Bezirksschornsteinfeger zum anderen geht es um das Brennmaterial. Die Restfeuchte (läst sich sehr leicht messen und die Geräte sind nicht teuer) muß endlich gesetzlich geregelt werden. Wer keine Mögichkeit, Platz hat seinen Holzbedarf selber korrekt zu trocknen muß eben trockenes Holz kaufen oder anders heizen.

Auch ist das Verbrenen von feuchten Gartenabfällen, Spanplattenresten, Chlorgebleichtem Papier, Yoghurtbechern usw. inakzeptabel.

Anhlich wie bei den Fahrtenschreibern von LKW müssen über das zukünftige Filtersystem Übertretungen dem Verursacher nachweisbar sein.
Erst wenn die Strafen teurer sind als das Verbrennen von zu feuchtem oft sogar frisch geschlagenem Holz und Garten- und Haushaltsabfällen wird sich bei vielen das Handeln ändern.

Eine kleine Hoffnung macht vielleicht, dass mittlerweile auch viele nicht mcs-kranke oder Allergiker sich erheblich gestört fühlen, wenn sie ihr Bad, Küche, Schlafzimmer!! usw. nicht mehr lüften können, wann sie wollen oder es nötig ist, weil Nachbarn lustig alles verkokeln was ihnen in die Finger kommt.

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Beitragvon carbo_m » Sonntag 7. November 2010, 20:45

Noch zu den CO2 Emissionen:

Was zwar logisch scheint aber irgendwie auch wieder nicht, ist die Tatsache, dass CO2 Emissionen aus nachwachsenden Rohstoffen \"gut\" sind und Emissionen aus fossilen Brennstoffen \"schlecht\" weil umweltbelastend.

Ich frage mich da immer wieder, ob das die Ozonschicht und die Umwelt auch weiss!!

In den letzten 10 Jahren hat der Hausbrand hier im Saarland so extrem zugenommen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das das Co2 Problem in irgendeiner Weise bessern soll - im Gegenteil.

Ich war vor 20 Jahren in einem Dorf in der Tschechoslowakei. Über dem ganzen Dorf hingen beissende Stein- und Braunkohlerauchschwaden aus den Hausverbrennungen. Wir nähern uns hier immer mehr diesen Zuständen und es wird als der korrekte Weg gepriesen. Ich kann das nicht nachvollziehen.

carbo
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Beitragvon Katze » Mittwoch 8. Dezember 2010, 11:17

Holzofenverbot wegen Überschreitung der Geruchsimmissionsrichtlinie
Dabei wurde von einer Betriebszeit von nur 20% ausgegangen. Bei längerem Betrieb werden auch die Staub-Grenzwerte wahrscheinlich überschritten.
http://www.vkz.de/de/heute/redaktion/archiv/lokal/oktober-2007/24/feinstaub-nein-gestank-ja/?0
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Beitragvon Gepaucker » Mittwoch 8. Dezember 2010, 11:48

Hallo Leute,

bei uns ist das auch im Sommer der Fall! Wir haben einen Schrebergarten, in dem ich mich eigentlich erhohlen will, aber Fehlanzeige! Unser Gartennachbar heizt sogar bei 25 Grad. Darüber haben wir uns schon beschwert, aber es wird nichts unternommen, da der Betreffende ein aktives Mitglied im Gartenverein ist, da Rentner und überall mithilft. Demzufolge benimmt er sich auch, wie der sogenannte Platzhirsch.
Er verheizt von Spanplatten angefangen wirklich alles!

Überall wird man vertrieben es ist furchtbar!
Gepaucker
 

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Beitragvon Tohwanga » Sonntag 12. Dezember 2010, 12:27

ich habe dazu gefunden:

http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3151.pdf

kann man auch kostenlos als Printfassung beim UBA bestellen.

Nur dieser Sätze:

Um Verbraucherinnen und Verbraucher nicht übermäßig zu
belasten, gelten für alte Öfen sehr lange Übergangsfristen, die je nach Datum
der Typprüfung zwischen 2015 und 2025 auslaufen. Auch danach sind die
Grenzwerte, die für alte Geräte gelten weniger streng als die für Neuanlagen.

sind ja wohl das Letzte!!
Tohwanga
 

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Beitragvon schlumpf » Freitag 14. Januar 2011, 15:59

schlumpf
 

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Beitragvon Tohwanga » Freitag 14. Januar 2011, 17:20

@ schlumpf
Vielen Dank für diesen Beitrag!! Der letzte Satz des TV-Beitrages ist bezeichnend.

Ich wohne in einem kleinen Westerwalddorf, wo der Dorfkern abends so zugequalmt ist, das es mich wundert das dort noch Menschen leben können. Am 12.12. hatte ich ja in meinem Post auf die Broschüre des UmweltBundesAmtes hingewiesen, diese habe ich bestellt und werde sie demnächst an meine umliegenden Nachbarn verteilen.

Weihnachten habe ich sie schon mit unserer Schnüffelhund-Karte und dem Positionspapier der Grünen http://www.gruene-bundestag.de/cms/publikationen/dokbin/298/298292.reader_chemie_und_umweltgesundheit.pdf beglückt.
War für mich dahin gehend ein voller Erfolg, das sie mir mit den Inofmaterialien den Briefkasten nicht vollgestopft haben. (mit solch einer Reaktion habe ich nämlich gerechnet...). Vielleicht hat der eine oder andere gelesen. Das wäre schön.

In der Hoffnung, das vielleicht der ein oder andere den liest und damit nicht mehr Hausmüll, etc, sowie nicht gut abgelagertes Holz verbrannt werden. Denn die Hoffnung stirbt zuletzt.
Tohwanga
 

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Beitragvon schlumpf » Sonntag 16. Januar 2011, 09:29

Heizen mit Holz: Wenn's dem Nachbarn stinkt

Rechtsanwalt: "Bei einer erheblichen Gesundheitsgefährdung hat man gute Chancen vor Gericht zu siegen ..."

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=6257196
schlumpf
 


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