http://www.dailygreen.de/2011/04/29/oko-test-warnt-vor-giftigen-blumenstrausen-zum-muttertag-20557.html
In Deutschland und vielen anderen Ländern wird an jedem zweiten Sonntag im Mai der Muttertag gefeiert, ein Tag, an dem die Mütter und auch die Mutterschaft geehrt werden sollen. In diesem Jahr fällt der Muttertag also auf den 8. Mai. Als Zeichen des Dankes und der Zuneigung werden am Muttertag in der Regel Blumen verschenkt, doch laut einer aktuellen Untersuchung von Öko-Test sind viele Blumensträuße giftig. Schon im Februar warnte die Floristen-Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt vor Giftsträußen und empfahl den Verbrauchern, in den Blumenläden explizit nach giftfreien und fair gehandelten Blumen zu fragen. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat nun 22 Blumensträuße in ein Labor geschickt und sie auf giftige Inhaltsstoffe untersuchen lassen. Das Ergebnis ist erschreckend: Von den 22 getesteten Sträußen wurden gerade mal zwei mit “gut” und zwei mit “befriedigend” bewertet, alle anderen Blumensträuße fielen sang- und klanglos durch.
In den Laboren wurden 56 verschiedene Spritzgifte nachgewiesen, teilweise waren in einem einzigen Strauß bis zu 20 verschiedene Gifte enthalten. Doch nicht nur die Anzahl ist erschreckend, auch um welche Gifte es sich dabei handelt: 11 der nachgewiesenen Substanzen sind in der EU verboten und 14 Substanzen werden von der amerikanischen Umweltbehörde EPA als “möglicherweise krebserregend” eingestuft. Damit aber noch nicht genug: Von 4 der nachgewiesenen Substanzen sagt die Weltgesundheitsorganisation, dass die “hoch gefährlich” sind.
Der Einsatz solcher giftigen Substanzen ist gefährlich und zwar nicht nur für die Menschen, die auf den Blumenfarmen der Erzeugerländer arbeiten und durch die Gifte sehr häufig krank werden oder sogar an Vergiftungen durch Pestizide sterben. Auch in den Blumengeschäften und in der eigenen Wohnung können sie Gesundheitsschäden hervorrufen. Da es keine gesetzlichen Grenzwerte für Blumen gibt, sind Pestizide in Blumen völlig legal und dürfen somit ohne weiteres verkauft werden.
Es gibt zwar einige Labels wie das Fair Flowers Fair Plants (FFP) oder das Fairtrade-Label. Hier sollte man jedoch unbedingt auf die Kriterien des Labels achten, denn z.B. das FFP erlaubt laut Öko-Test den Einsatz vieler gefährlicher Pestizide. Öko-Test empfiehlt daher das Fairtrade-Label. Dieses Label trugen auch drei der vier besten Sträuße im Test. Die beste Alternative ist jedoch, Blumen aus dem heimischen Freilandanbau zu kaufen und selbst zu einem Strauß zusammenzustellen. (mh)