Kinder und MCS

Kinder und MCS

Beitragvon Anne » Montag 12. September 2005, 12:19

In der letzten Zeit lese ich gehäuft in meiner Tageszeitung Berichte, nach denen Kinder zunehmend an Befindlichkeitsstörungen leiden. Unter dem Titel "Störungen plagen Kinder immer öfter" fiel mir ein Artikel auf, der darüber informierte, dass mittlerweile jedes vierte (!!) Kindergartenkind an Sprach- und Stimmstörungen leide. Auch wenn in dieser Recherche nichts darüber steht, woher diese Beschwerden kommen, so bin ich sicher, dass alles wieder auf die Psyche gedeutet wird oder aber die Eltern dafür verantwortlich gemacht werden.
Nach derzeitigem Stand in Deutschland wird wohl kaum jemand auf die Idee kommen, dass die vielfältige tägliche Giftschoffeinwirkung auf noch nicht so widerstandsfähige kindliche Körper einen großen Einfluss haben können. Dazu kommt die allgegenwärtige Belastung durch elektromagnetische Wellen. Diese elektromagnetischen Wellen, die auch das Gehirn erwärmen, können ebenfalls durchaus Ursache für die festgestellten Sprach-und Stimmstörungen sowie für die oft angegebenen Kopfschmeren bei so vielen Kindern sein.

Aber wie leicht ist es, gerade bei Kindern, die sich noch nicht so richtig ausdrücken können und ihre Befindlichkeitsstörungen noch nicht zuordnen können, dafür dem Falschen die Schuld in die Schuhe zu schieben, nämlich den Eltern oder vielleicht sogar den Lehrern.
Die wahren Verursacher aber haben schon alles dafür vorbereitet. An täglicher Giftstoffeinwirkung und täglicher Gehirnerwärmung durch Handystrahlung kann (bzw. darf) es ja nach Meinung dieser "Experten" nicht liegen..........
Ob PISA evtl. auch schon ein Ausdruck dessen ist, was hier in Deutschland den Kindern angetan wird?

Anne
Anne
 

Kinder und MCS

Beitragvon Mary Poppins » Montag 12. September 2005, 15:01

Prof. Rapp spricht seit Jahrzehnten von diesen Phänomenen und versucht die Öffentlichkeit zu
mobilisieren ihr Augenmerk auf den unnötigen Chemikalieneinsatz zu richten und zu stoppen.
Man sollte mehr auf solche erfahrenen Praktiker und ihre Erfahrungen und Beobachtungen hören.

Die armen Kinder, was ist deren Zukunft und können wir das wirklich verantworten????
Mary Poppins
 

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Beitragvon Annette » Montag 12. September 2005, 16:52

Die beste Freundin meiner Tochter ist ein parade Beispiel dafür. Deren Mutter (krank, berentet wegen Depressionen) schwört auf ihr extrem duftendes Waschpulver und Weichspüler. Mutter, Vater, Sohn benutzen täglich Parfüm, kommen die Kumpels vom Sohn zu Besuch, dann besprüht die Mutter deren Schuhe mit Raumspray......usw.
Ohne zu übertreiben, wenn ich meine Tochter dort vom spielen abhole, dann kam es schon vor, dass ich meinen Mundschutz im Auto anziehen mußte.
Was ich aber eigentlich erzählen wollte. Die Tochter sieht aus wie eine Leiche, blass, dunkle Augenringe, Allergien auf Nahrungsmittel, ängstlich, Blutbild oftmals eine Katastrophe, klagt über Kopfschmerzen, Schwindel, ist nicht fähig 100 meter zu rennen ohne zu klagen usw.
Ich hatte mit der Mutter mal ein langes Gespräch, daraufhin fing sie an ein Waschmittel von PureNature zu verwenden, wir freuten uns, denn nun konnte das Mädchen auch mal unsere Tochter besuchen.
Nach ca 3 Monaten kam sie zu uns und ich bekam sofort heftige Reaktionen, daraufhin lies ich das Kind sofort von der Mutter abholen, diese bestätigte mir dann, dass sie wieder ihr altes Waschmittel benutzen würde, weil der Sohn sich beschwert hätte, dass die Wäsche wieder "riechen" sollte.
Sie hatte nichts, aber gar nix kapiert, ich bin ehrlich, ich bin mittlerweile sogar der Meinung, dass viele Menschen richtig dumm sind.

Diese Tochter, ist die MCS Patientin von morgen. Leider, aber vielleicht geht es nicht anders als so.
Annette
 

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Beitragvon sunday » Montag 12. September 2005, 17:51

hallo annette,
genauso ist es. ich bin schon lange der meinung, daß viele menschen richtig dumm sind, sehr, sehr viele.
schon allein die vielen millionen raucher, die auch noch viel geld dafür ausgeben, sich ihre gesundheit zu ruinieren (dabei ist die schädlichkeit des rauchens sogar offiziell anerkannt. die anerkennung von mcs wird dann wohl auch nichts weiter bewirken, weil`s den meisten leuten völlig egal ist, ob was schadet). und dann die irrsinnig vielen autofahrer, die zu schnell und/oder alkoholisiert fahren usw. usw.
man darf da garnicht so genau drüber nachdenken, sonst wird man noch depri.

an manchen tagen hat man doch das gefühl, nur noch von vollidioten umgeben zu sein (nur noch übertroffen von den tagen, wo man selber der idiot ist ;-))

liebe grüße
sunday
- Editiert von sunday am 12.09.2005, 17:51 -
- Editiert von sunday am 12.09.2005, 17:53 -
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Beitragvon manfred » Freitag 16. September 2005, 09:23

Ihr habt vollkommen Recht. Die Dummheit der Erwachsenen lässt immer mehr Kinder zu Umweltkranken werden. Ich bin Alleinerziehend geworden weil die Freundinnen meiner Frau und deren Eltern auch duftendes Waschpulver/ Weichspüler und duftende Kosmetik benutzten.
Durch ein hoch vergiftetes Haus hat meine Frau ein Kind mit MCS geboren - ich und das Kind haben die Hölle durchgemacht, natürlich auch nachträglich hoch verschuldet durch Arzt/Medikamenten und Nahrungsergänzungsmittel. Nun nachdem ich insgesamt umgernet 15 Tsd € in das Kind gesteckt habe und nun nach der Pubertät ( Benjamin ist nun 15 und wird im Sept 16 ) sein Gesundheitszustand sich sehr stabilisiert hat, hat er sich überlegt nun im Verlauf des Jahres zu seiner Mutter zu ziehen. Mal abwarten ob ein Rückfall kommt, denn wegen der in Mitleidenschaft gezogenen Nieren - er ist erst mit 14 Jahren nachts trocken geworden und einer Erkrankung der Leber inbezug seiner MCS mußte er viele homöopatische Mittel nehmen kann ich mir nicht vorstellen, dass das gut geht. Ich kann aber jetzt schon sagen, das ich dann nicht mehr für mein Kind da bin, denn meine Exfgrau und deren neuer Mann,übrigens verstehen wir uns blendend, hab bei derEx noch m,eine Tochter, aber von anderer Seite behauptet man, ich rede dem Kind die Krankheit ein - es ist alles reine Kopfsache - er solle einfach daran denken - so einfach ist von dummen Leutenm MCS heilen zu lassen. Nur in der Spezialklinik Neukirchen bei Prof Gruia Ionescu hat man genug Untersuchungen angestellt wie auch bei den von uns allen bekannten MCS Ärzten. Eine 6 cm dicke Arztakte kann wohl nicht lügen.
Deshalb gebe ich euch allen recht wenn ihr von dummen Eltern schreibt - ich werde bei enem Rückfall jedenfalls nicht mehr für meinen Sohn zuständig sein und auch nicht mehr aufnehmen, denn ich suche mir nun eine kleine Wohnung für mich.
manfred
 

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Beitragvon Annette » Freitag 16. September 2005, 10:11

Lieber Manfred,
das ist eine große Leistung von dir gewesen, du MCS und auch noch dein Kind schwer krank. Es ist ausschließlich dein Verdienst, dass dein Sohn da steht wo er heute ist.
Ja, dass mit der Dummheit anderer....... du wirst sehen, ob der Samen den du gelegt hast auch Früchte tragen wird, ich kann es für deinen Sohn nur hoffen.
Wie gesagt, den Samen hast du gelegt und nun ist anscheinend die Zeit gekommen mal nur an dich zu denken.
Viel Erfolg mit deiner Wohnung.
Liebe Grüße
Annette
Annette
 

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Beitragvon Anne » Freitag 16. September 2005, 12:05

Hallo lieber Manfred,

Deine Situation ist sehr traurig, aber auch wieder typisch. So lange man von der [b]industriegesteuerten[/b] Seite, die auch von einigen Ärzten vertreten wird, die Umweltkranken psychiatrisiert, so lange wird man wohl mit rechnen müssen, dass weder Kinder noch Erwachsene ernst genommen werden.

Aber wenn Dein Sohn wirklich zu Deiner Frau geht, wird sie wohl oder übel auch eigene Erfahrungen machen müssen und Dein Sohn sehr wahrscheinlich auch wieder eine Verschlechterung erleben. Das ist schon ziemlich sicher. Aber ich denke, dass Dein Mühen in all den Jahren nicht vergeblich war, denn auch ein Kind erinnert sich oftmals an das zurück, was hilfreich war.
Ich verstehe, wenn Du jetzt Dir Dein eigenes Leben einrichten willst. Ich weiß nicht, ob Du die Reaktion Deines Sohnes, jetzt nachdem Du so viel für ihn getan hast, als Undank ansiehst.
Ich möchte Dir nur ganz viel Mut machen, denn mit 16 Jahren lebt man noch voll in der Pubertät und in der Abnabelungsphase. Er muss jetzt seinen eigenen Erfahrungen machen, auch wenn diese uns Eltern oftmals weh tun. Ich kenne das von meiner Tochter auch.

Ich möchte Dich nur bitten, sei immer für ihn da, auch wenn Du Dir eine kleine Wohnung nimmst. Damit er jemanden hat, mit dem er reden und um Rat bitten kann. Deine Frau wird dann lernen müssen, was Chemikalienkrankheit heißt und muss sich dann auch mal bemühen.
Sieh es vielleicht von der positiven Seite, denn Dein Sohn kommt so langsam in das Alter, in dem er für sich selbst verantwortlich sein muss und ich glaube, er hat viel von Dir gelernt.

Wir können im Moment nichts anderes machen als dafür zu kämpfen, dass man uns ernst nimmt und wir die gleichen Lebensvoraussetzungen haben wie andere Kranke auch.

Liebe Grüße
Anne
Anne
 

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Beitragvon jeansgirl » Freitag 16. September 2005, 15:36

also ich glaube ja schon lange, dass diese steigende Zahl der Hyperaktiven... wie es offiziell genannt wird... für mich MCS Kranke Kinder sind und wenn es nur ein Stoff ist, bei dem Sie "ausflippen" aber lieber bekommen sie Ritalin
Die Ursache interessiert doch nicht, die Umsätze sind hier wichtiger
jeansgirl
 

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Beitragvon Anne » Freitag 16. September 2005, 18:01

Hallo Lisa,

ich war mal der Arbeitsgruppe Allergiekrankes Kind angeschlossen. Dort hat man tatsächlich die Erfahrung gemacht, wenn bestimmte Nahrungsmittelzusätze oder ähnliches weggelassen wurden, waren auf einmal die Kinder plötzlich wie umgewandelt.

Aber man merkt ja selbst bei einer Allergie, dass man sich innerlich nicht wohlfühlt. Wenn die Ursache ausgeschlossen werden kann, geht es auch dem Kind normalerweise besser, wenn nicht noch irgendwelche andere Ursachen mit zu Grunde liegen.
Aber das wird nur in sehr kleinen Ansätzen zugegeben. Ein rezeptpflichtiges Medikament bindet doch den kleinsten Patienten stärker an den Arzt als das Meiden von Allergenen oder chemischen Krankmachern.

Liebe Grüße
Anne
Anne
 

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Beitragvon Emma » Freitag 16. September 2005, 21:58

Lieber Manfred,
es ist eine großartige Leistung die du vollbracht hast, deinem Sohn zu helfen. Aber ich möchte mich Anne voll und ganz anschließen, sei immer für dein Kind da! Er ist jetzt in einer schwierigen Phase und das er nun zu seiner Mutter möchte ist eigentlich auch eine typische Trotzreaktion für das Alter, er möchte dir beweisen das er ohne dich zurecht kommen wird, da er tief im Innersten merkt das er nicht ohne dich zurecht kommt und es ist ihm peinlich von seinem Vater Abhängig zu sein. Warum die Jungs in dem Alter manchmal sehr schwierig sind weiß ich nicht, aber laß ihn auf keinen Fall im Stich wenn es ihm wieder schlechter gehen wird!

Alles Gute

Gruß Emma
Emma
 

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Beitragvon Nautilus » Dienstag 4. Oktober 2005, 09:47

Hallo,

was kann man unternehmen, damit das Kind (6) weiter in die Schule gehen kann?

Mitschüler haben Weichspüler und andere Duftstoffe an sich. Ich sehe, daß mein
Kind immer mehr abbaut, aber ich will nicht, daß es jetzt schon die Chance ein normales Leben
zu führen verbaut bekommt.

Wer kann mir Tipps geben?

Nautilus
Nautilus
 

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Beitragvon Anne » Dienstag 4. Oktober 2005, 14:21

Hallo Nautilus,

das wird wohl sehr schwierig werden, wenn dein Kind auf Duftstoffe reagiert. Es sei denn, du kannst mit der Klassenleiterin sprechen und sie wiederum hat sehr viel Verständnis, spricht mit allen Eltern, die ebenfalls bereit sind, auf Duftstoffe zu verzichten. Aber nach meiner jetzigen Erfahrung werden da sicher viele kein Einsehen haben.

Am besten wäre es, wenn du ein Arztzeugnis vorlegen kannst, evtl. vom Allergologen oder von einem gut ausgebildeten Umweltmediziner, der deinem Kind Duftstoffunverträglichkeit bescheinigt.
Ich denke, mit einem ärztlichen Attest lässt sich noch etwas mehr bewirken.

Aber wenn Dein Kind in der Schule zunehmend abbaut, hast Du schon mal daran gedacht, dass es auch durch eine vorherige Sanierung oder Renovierung Gesundheitsstörungen geben kann? Ich habe schon gehört, dass Kinder und Lehrer dadurch sehr krank geworden sind und dass es ihnen nach Behebung der krankmachenden Ursachen bzw. Umschulung wieder besser gegangen ist.

Ich denke auch, ein guter Umweltmediziner kann Deinem Kind auf jeden Fall ein paar Präparate verordnen, welche das Immunsystem stabilieren helfen und die Entgiftung des Körpers erleichtern.

Möglichst gesund leben, ohne Zusatzstoffe in der Nahrung, wenig zuckerhaltige Speisen, viel Bewegung usw. das wirst du ja sicher mit deinem Kind schon alles machen.

Wenn Dein Kind wirklich wegen mangelnder Rücksichtnahme nicht mehr zur Schule gehen kann, würde ich einen Privatlehrer beantragen. Das ist sicher ein harter Kampf, aber es geht ja um die Gesundheit.

Dir alles Gute und viel Kraft
Anne
Anne
 

Kinder und MCS

Beitragvon Nautilus » Dienstag 4. Oktober 2005, 16:04

Liebe Anne,

die Kassenleiterin ist glücklicherweise sehr offen. Sie rief mich an, weil sie um den Kleinen besorgt ist.
Sie sieht, daß es ihm schlecht geht und wenn er garnicht mehr kann, dann weint er. Auch die anderen Kinder sind besorgt und lieb zu ihm, keiner macht etwas gegen ihn oder hänselt.

Dr. Binz hat meinen Sohn schon gesehen und ich rief ihn an, er sagte, wir können weitere Schädigung nicht ausschließen und zur Not muß er von der Schule. Das möchte ich nicht gerne, weil er dann wohl kaum eine Chance hat. Dr. Kuklinski hat auch Schädigungen festgestellt.

Wie ist das mit einem Privatlehrer? Ist das finanzierbar?
Es ist zwar der letzte Ausweg, aber wenn nichts möglich ist in der Schule, was dann?

Ich danke Dir für Deine Tipps, ich überlege, wie ich weiter vorgehe, ohne zuviel
Aufsehen zu erregen. Es ist eine Gratwanderung, weil das Kind, wenn es zum Wochenende zugeht
sichtlich mehr abbaut von Tag zu Tag.

Unser Haus ist in Ordnung, es ist ökologisch, weil ich auch MCS habe. Wir habe es speziell gebaut.
Die Schäden kommen von früher her. Vitamine bekommt er und nur bio Essen, wir geben nichts mit Farbstoffen oder sonstigem. Wenn er etwas von der Großmutter bekam, drehte er gleich ab.

Es ist zum Verzweifeln, ich dachte es ginge irgendwie gut mit der Schule,
Nautilus
Nautilus
 

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Beitragvon Anne » Dienstag 4. Oktober 2005, 21:41

Liebe Nautilus,

es tut mir richtig weh, wenn ich höre, dass schon so kleine Kinder chemikaliengeschädigt sind. Aber andererseits macht es auch wieder Mut zu hören, dass die Lehrerin sehr verständnisvoll ist und die anderen Kinder auch sehr lieb sind.
Dann könntest du doch die Lehrerin bitten, dein Kind in seinem gesamten Umkreis neben duftstoffreien Schülern sitzen zu lassen.
Du könntest auch um ein Gespräch beim Elternabend bitten, in dem du noch mal die schwierige Situation deines Kindes vorträgst und die Eltern bittest, auf alles zu verzichten, was deinem Kind schaden würde. Auch die Konsequenz solltest du aufzeigen, dass bei mangelndem Verständnis dein Kind keinen Unterricht mehr besuchen könnte und dann isoliert leben müsste. Frage auch gleich, wer bereit ist, dich in deiner schweren Situation zu unterstützen.
Wenn jemanden so was gegenüber Kindern egal wäre, müsste der eigentlich sehr hartherzig und rücksichtslos sein. Aber so wie du es schilderst, scheint noch viel Hoffnung zu sein.

Mit "vorheriger" Sanierung meinte ich natürlich den Klassenraum. Dass du selbst alles tust, damit es deinem Kind besser geht, das glaube ich dir gerne.
Manchmal fallen auch einem Gesunden schon krasse Gerüche auf, die in der Regel auf ungesunde Substanzen hindeuten. Prüfe doch daraufhin mal den Klassenraum.

Mit einem Privatlehrer habe ich mich noch nicht weiter befasst. Aber da es in Deutschland eine allgemeine Schulpflicht gibt, der dein Kind evtl. aus gesundheitlichen Gründen nicht nachgehen kann, würde ich darum kämpfen, die Kosten für einen Privatlehrer ersetzt zu bekommen. Einfach ist so etwas bestimmt nicht, aber wenn keine andere Möglichkeit mehr besteht, dann muss deinem Kind doch auf irgend eine Art und Weise Bildung ermöglicht werden?

Aber vielleicht kennt sich hier auch noch jemand anders damit aus.

Dir ganz liebe Grüße und Deinem Kind gute Besserung von
Anne
Anne
 

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Beitragvon Chris » Mittwoch 5. Oktober 2005, 13:11

Hallo Nautilus,
Du schreibst, dass Dr. Binz und Dr. Kuklinski Schäden festgestellt haben. Aber - was sind die Auslöser? Das solltest Du erst einmal wissen. Erst dann kann man richtig darauf reagieren. Soll heißen, liegt es an den Räumen oder an den Kindern bzw. deren Kleidung, Haare, Radiergummis (Latexallergie) usw.
Alles Gute Chris (Wurde selbst endgültig in der Schule geschädigt)
Chris
 

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Beitragvon Silvia K. Müller » Mittwoch 5. Oktober 2005, 13:44

Hallo Nautilus,

wir können Dir das Video "Sick Schools" von Prof.Doris Rapp ausleihen.
Du kannst es bei einem Elternabend zeigen oder mit den Lehrern anschauen.
Es werden Reaktionen von Kindern auf Schulmaterialien, Dieselabgase vom Schulbus, Nahrungsmittel und Schimmelpilze gezeigt.

Herzliche Grüße
Silvia
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Beitragvon Lena-Maria » Dienstag 18. Oktober 2005, 15:03

Hallo,
was passiert, wenn ein Kind dann wirklich nicht mehr zur Schule kann?
Gibt es bei den Schulbehörden Verständnis oder wird da dann auch nur auf den Kindern herumgehackt
und sie psychiatrisiert?

Fernschule finde ich eine total gute Idee für solche Kinder. Nur wer zahlt das?
Muß man da dann selbst dafür aufkommen? Ist das bezahlbar?

Ich finde es schlimm, wenn Kinder nicht normal zur Schule können, wirklich traurig,
Lena-Maria
Lena-Maria
 

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Beitragvon Anne » Dienstag 18. Oktober 2005, 15:52

Hallo Lena-Maria,

leider werden auch Kinder psychiatrisiert mit der Bemerkung "schulische Leistungsüberforderung" usw. Sie können sich nicht mehr konzentrieren, wegen all ihrer Beschwerden. Wie auch? Ich möchte denjenigen erleben, dem es körperlich sehr schlecht geht und der geistig voll fit und leistungsfähig ist.

In einer Fernsehsendung vor etwas über einem Jahr waren auch mehrere Kinder betroffen, die nach der Sanierung der Klassenräume massivst Beschwerden hatten, angefangen bei täglichen Kopfschmerzen und
Verschiedenes mehr. Sie wurden auch nicht ernst genommen und selbst der Befund einer Schadstoffanalyse der Klassenräume wurde verharmlost.
Das einzige, was diesen Kindern geholfen hat, war eine Umsetzung in eine andere Schule. Für manche ist es noch möglich, weiterhin zur Schule zu gehen. Aber wenn die Krankheit weit fortgeschritten ist, was man tunlichst verhindern sollte, dann bleibt nur noch die Isolation. Deshalb lieber gleich handeln und Psychiatrisierungsbestrebungen widersprechen, zumindest so lange, bis im Umfeld der Kinder evtl. mögliche Beschwerdeauslöser in Form von Giftstoffen ausgeschlossen wurden.

Liebe Grüße
Anne
Anne
 

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Beitragvon Nautilus » Dienstag 18. Oktober 2005, 17:57

Hallo,

meinem Kleinen geht es jetzt so schlecht, daß ich ihn gestern und heute daheim ließ.
Freitag kam er heim und konnte nichts mehr. Nichts essen, sich kaum noch rühren.
Dann hatte er Migränekrämpfe und mußte nur noch brechen. Was in der Schule war, weiß ich nicht.
Mein Elternrundbrief blieb ohne Resonanz, keine Mutter hat mich angerufen.

Die Idee von Silvia "Chat-Cafe" finde ich toll und würde mich gerne dort
mit anderen Müttern oder Betroffenen die die Situation verstehen und Rat haben treffen.

Irgendetwas muß geschehen,
Nautilus
Nautilus
 

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Beitragvon Manfred » Mittwoch 19. Oktober 2005, 07:46

Traurig aber war !!!

Auch mein Sohn " hatte als Klein-und Schulkind " sehr mit MCS zu kämpfen. Auch ein Arzt stelle die Krankheit fest und ich bekam einen Sonderausweis-Vordruck (durch meine Selbsthilfegruppe) und der Arzt füllte diesen aus und stempelte es ab. Unser damaliger Hausarzt - dachte sich sofort in MCS als Krankheit ein - war außer kinderarzt noch Allergologe und "befahl" der Schule, das Kind muß unbedingt in die erste Reihe sitzen, sonst hat es keine Chance. Lange ging es wenigsten so gut , dass er wenigstens lernen konnte, bis eine tollpatschige alte Lehrerin sagte: Der hat nur eine Allergie und die kann man behandeln. bumms Das Kind wurde in die Mitte und am Ende des Klasseraumes gesetzt und das im letzten Halbjahr der Grundschule - ansonsten ein gutes Zeugnis - nun aber nach der Versetzung durch die nun aufkommenden gesundheitlichen Beschwerden, ein Zeugnis was nur eine Weiterbildung auf einer Hauptschule gerechtfertigte. Alle anderen Bewerbungen - Gesamtschule - Gymnasium wurden wegen der vielen 4ren im Zeugnis abgelehnt.
Danke Fraun Lehrerin

Hab duch intensieves studieren von MCS das Schicksal meines Sohnes selbst in die Hand genommen, in die Düsseldorfer Selbsthilfegruppe eingetreten, starke Ärzte kennengelernt und daraus Lehren gezogen - unter meiner mailadresse können sie sich mit mir in Verbindung setzen - kann ihnen vielleicht helfen und ihnen dann meine Telefon Nr. durchgeben zu einem gespräch.
Auf alle Fälle , mein Sohn ist soweit wieder hergestellt, auch die Pubertät hat hier wohl mitgeholfen - das er ein Praktikum abhalten konnte ( 4 Wochen ) , dabei aber leichte Rückfälle erlitt sodass er insges. während der 4 Wochen ca. 1 Woche ausfiel.
Von klein an hab ich ihn in Ernährung und Medizin selbst behandelt - bis zu 24 Tabletten/Kapseln am Tag - alles Homöopathie - meine Ehe ging zu Bruch - Frau und Tochter zogen aus, da wir keinen Besuch empfangen konnten - he3ute redet alles nicht mehr darüber - nur wie ich dem Jungen die Krankheitz eingeredet habe, denn heute sagen alle ! zu meinem Sohn: Deine Krankheit hat dir Papa eingeredet, deine Krankheit ist nur in deinem Kopf und davon mußt du dich befreuien dann ist alles o.k. - nun ich bin_war- alleinerziehend - ha
Manfred
 

Kinder und MCS

Beitragvon Lena-Maria » Sonntag 23. Oktober 2005, 10:48

Hallo,

es ist ganz schade, daß der Staat sowenig darauf achtet, daß
Schulen ok sind. Unsere weiterführenden Schulen hier in unserer Stadt
sind alle schlimme siebziger Jahre Bauten. Vor ein paar Jahren wurden sie
von Asbest saniert. Trotz Sanierung verkaufte der Hausmeister seine
Brötchen weiter.
Von Aussen wurden die Schulen mit Kunststoffplatten zugeschlagen, das sieht
recht nett aus, aber dahinter muß doch Schimmel vermutet werden, oder?
Container wurden während der Umbauphase aufgestellt um weiter zu unterrichten.
Material imprägniertes Preßspan.

So schlimm geht man mit unseren Kindern um,
Lena-Maria
Lena-Maria
 

Kinder und MCS

Beitragvon Manfred » Mittwoch 26. Oktober 2005, 07:50

Ihr habt im Grunde genommen ja alle recht und ich freu mich soviel zuschriften zu bekommen aber zu dem pafümerierten Waschpulver möchte ich noch was schreiben

Habe früher Persil - parfümfrei genommen - ging ganz gut - plötzlich gab es das nicht mehr und ich hab Persil angeschrieben und darauf aufmerksam gemacht dass dieses Waschmittel für viele MCS Kranke wichtig wäre - die Antwort lautete - das ist nun mal so . die leute verlangen duftendes Waschpulver und parfümfrei läuft nicht.

das ist die Antwort weil zu viele Leute dumm sind und das Angebot parfümfrei ablehnen.
Manfred
 

Kinder und MCS

Beitragvon Stella » Mittwoch 26. Oktober 2005, 08:38

Hallo Manfred,
habe das auch mitbekommen - mit Persil
die sind selber schuld ich kauf inzwischen
die Marke AS Sensitiv - die haben auch AS
Color Sensitiv. Sonst nehme ich schon auch
noch biolog. abbaubar.
VG
Stella
Stella
 

Kinder und MCS

Beitragvon Lucca » Montag 31. Oktober 2005, 19:40

Hallo,

ich war zwar bei letzten Chat nicht dabei, habe aber das Thema verfolgt und halte es für wichtig sich Gedanken um Kinder mit MCS zu machen.

Ich habe eine Webseite der "Scented Products Education & Information Association of Canada" gefunden. Dort könnt Ihr Euch Texte anschauen, die von der Parfüm Lobby erstellt wurden. Man soll die Infos auf deren Anraten, in Schulen ans Schwarze Brett hängen.
Wenn die Gegenseite sich so etwas ausdenkt, sollte man hingehen und die richtigen Informationen in vernünftiger Aufmachung, die für Jugendliche ansprechend ist, aufzuhängen. Das sollte man beginnen, bevor diese Leute ihre Thesen aufhängen. Da werden Wort- und Zahlenspiele zur Verunsicherung aufgeführt, versichert alles sei geprüft, nur 0,... % Duftstoff in diesen und jeden Produkten.
Lauter Verschleierungstaktik eben.

http://www.cctfa.ca/scented/DurhamMay02.pdf

Grüße
Lucca
Lucca
 

Kinder und MCS

Beitragvon Elloran » Dienstag 1. November 2005, 10:32

Das ist ja wohl ein Hammer.
Ja ich denke auch hier ist schnelles handeln gefragt. Ich war beim Chat dabei und wir haben uns dahingehend geeinigt, das wir einen Flyer und ein Plakat mit verschiedenen Umweltorganisationen entwerfen wollen. Dort soll, kindgerecht, vielleicht in Comicform darauf hingewiesen werden wieviel Schadstoffe der Mensch speichert, zum Beispiel in der Muttermilch, Nabelschnur. Und dann soll der Zusammenhang von Allergien, Erkrankungen aufgeführt werden. Leider habe ich nicht sehr viel Zeit zur Verfügung, doch ab dem 14. November werde ich mich verstärkt darum kümmern.

Liebe Grüsse und hoffentlich arbeiten viele daran mit. Denn wir müssen handeln.
Elloran
 

Kinder und MCS

Beitragvon Lucca » Dienstag 1. November 2005, 10:41

Liebe Elloran,

Umweltorganisationen einzubeziehen ist wohl die einzige Chance,
daß es gelingen kann. Dadurch wäre eine Streuwirkung besser gegeben und
die haben eine gute Infrastruktur.

Ich bin bei einer Kampagne selbstverständlich dabei,
Lucca
Lucca
 

Gute Initiative aus Kanada

Beitragvon Lucca » Dienstag 1. November 2005, 11:33

Hallo,

in Kanada gibt es eine gute vorbildliche Strategie geleitet durch das Gesundheitsministerium / Health Canada.
Es wurde ein Wettbewerb für Kinder ausgeschrieben. Der Wettbewerb hieß
"Clean Air Day" und die Kinder malten richtig gute Poster dafür.

Hier könnt Ihr die Gewinner sehen:
http://www.hc-sc.gc.ca/ewh-semt/air/out-ext/effe/entries-participation_e.html

Solche Beispiele gibt es bestimmt noch mehr, wir sollten sie suchen und
gemeinsam mit unseren Umweltorganisationen bei den deutschen Ministerien
als beispielhafte Maßnahmen vorlegen.

Solche schönen Umsetzungen machen Mut,
Lucca
Lucca
 


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