Taktischer Denkfehler ????

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Beitragvon darkat » Donnerstag 5. Mai 2011, 19:47

Bisher habe ich bei jeder günstig erscheinenden Gelegenheit dafür gekämpft, dass meine Umgebung meine MCS-Erkrankung ernst nimmt, dass immer mehr Leute Bescheid wissen.
Damit werde ich auch nicht aufhören, aber der Aufwand steht bislang in keinem Verhältnis zum Ergebnis.

Natürlich habe ich gleichzeitig auch die Anerkennung einer Schwerbehinderung beantragt.
Davon verspreche ich mir, dass dies u. U. hilfreich sein kann gegenüber Behörden oder …. Mir wurden zunächst 50 % bewilligt, mein Anwalt hat Widerspruch eingelegt, weil er mindestens 70 % für gerechtfertigt hält. Das Verfahren läuft noch.

Insgesamt hat sich an meiner Situation jedoch nichts geändert.

Ich habe mir nun überlegt, welches Problem für mich am schwerwiegendsten ist und was gleichzeitig am einfachsten zu lösen wäre.
Für mich persönlich sind die allgegenwärtigen Duftstoffe das größte Problem, mittlerweile sind ja nicht mal mehr die Geldscheine aus dem Automaten unbeduftet.

Da nun in den letzten Tagen dauernd über die Behindertenrechtskonvention und Barrierefreiheit geredet wird, werde ich meine Strategie ändern. Ein Rechtsanspruch auf Barrierefreiheit existiert ja schließlich.
Als MCS-Kranke wird uns Barrierefreiheit verwehrt. Auch stelle ich immer wieder fest, dass selbst wohlmeinende Personen, die sich wirklich um Erkenntniszuwachs bemühen, spätestens am Wust der widersprüchlichen Aussagen über MCS (im Internet) scheitern.
Was könnte ich da schon an Hilfe von Politikern erwarten?

Als Mensch mit Duftstoffunverträglichkeit hingegen (und die habe ich ja schließlich auch), habe ich vielleicht eine größere Chance als einzelne Person etwas zu bewirken. Kein Mensch wird ernsthaft bestreiten können, dass es Duftstoffunverträglichkeiten gibt.
Überzeugungsarbeit muss man diesbezüglich also nicht leisten.

Gestern gingen Briefe raus
- an das Bundeskompetenzzentrums Barrierefreiheit,
- an den Berliner Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung,Dr. Jürgen Schneider
- an das Kommunikationszentrum in Rostock, welches für den(Bundes)Behindertenbeauftragten
Hubert Hüppe tätig ist, der wiederum als erklärtes Hauptziel die
UN-Behindertenrechtskonvention umsetzen will
darkat
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Beitragvon darkat » Donnerstag 5. Mai 2011, 19:53

Sehr geehrter ……..

seit Jahren leide ich unter einer schweren Duftstoffunverträglichkeit.
Diese Unverträglichkeit bezieht sich auf Parfum, Rasierwasser, Weichspüler, beduftetes Reinigungsmittel, beduftete Körperpflegemittel, Haarspray usw.
Ich reagiere mit Atemnot, Benommenheit, Trunkenheitsgefühl, Konzentrationsproblemen, Wortfindungsstörungen, Übelkeit, Herzrasen, Bluthochdruck. Diese Reaktionen halten bis zu einer Woche an.

Das bedeutet für mich, dass das Bewegen in der Öffentlichkeit außerhalb von Gebäuden nur sehr eingeschränkt möglich und innerhalb von Gebäuden quasi unmöglich ist.

Einen Zugang zu Einrichtungen des Gesundheitswesens habe ich praktisch nicht.

Seit einiger Zeit beobachte ich eine Zunahme der Anzahl von Duftstoffallergikern.
Gleichzeitig nimmt seit ca. zwei Jahren leider auch die Beduftung von Kaufhäusern zu, und das ohne Warnhinweise an den Eingängen.
Ebenfalls gibt es inzwischen so gut wie keine öffentliche Toilette mehr, die ich gefahrlos benutzen könnte. Pinkelsteine und automatische Sprühanlagen werden eingesetzt, auch hier keine Warnhinweise.

Ein barrierefreier Zugang zu allen Lebensbereichen existiert für mich nicht mal ansatzweise.

Ich bitte Sie daher herzlich, sich einzusetzen für:

- Duftstoffverbot in Krankenhäusern, das heißt keine Duftstoffe bei Personal, Patienten und Besuchern,
ebenso keine Duftstoffe in Reinigungsmitteln, Seifen, Bettwäsche
- Duftstoffverbot in Rettungswagen
- Duftstoffverbote in Arztpraxen
- Duftstoffverbote in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen
- keine Beduftung öffentlicher Toiletten einschließlich Autobahntoiletten
- Reinigung öffentlicher Gebäude und öffentlicher Verkehrsmittel mit duftfreien Reinigungsmitteln
- keine Beduftung von Bus und Bahn

Alle oben genannten Maßnahmen kosten nicht einen Euro, erfordern vielmehr nur den guten Willen zur Rücksichtnahme.
Ausdrücklich möchte ich darauf hinweisen, dass eine Therapiemöglichkeit für mich nicht existiert und dass psychische Ursachen definitiv ausgeschlossen wurden.

Mit freundlichen Grüßen ……………
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Beitragvon Mike » Donnerstag 5. Mai 2011, 19:54

Gute Aktion! Ich drück Dir die Daumen.
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Beitragvon darkat » Donnerstag 5. Mai 2011, 20:03

Danke Mike.
Ich sehe eine klitzekleine Chance in der Tatsache, dass einschlägig bekannte Mediziner es bis jetzt versäumt haben, auch die Duftstoffunverträglichkeiten zu „psychogenisieren“.
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Beitragvon Melville » Donnerstag 5. Mai 2011, 21:49

Kein taktischer Denkfehler. Ein taktischer Schachzug;) Gut gemacht!
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Beitragvon Kira » Samstag 7. Mai 2011, 09:05

@Dakar,
auch ich finde deine Vorgehensweise gut, werde beide Daumen drücken und bin gespannt auf deren Antwort!!
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Beitragvon darkat » Sonntag 15. Mai 2011, 18:22

..... und das war die vorläufige Reaktion:

- das Bundeskompetenzzentrum für Barrierefreiheit hat mich um weiterführende Informationen gebeten, und zwar schon einen Tag nach meinem Anschreiben

- der Berliner Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung, Dr. Jürgen Schneider hat sich [b]gar nicht[/b] gemeldet

- das Kommunikationszentrum in Rostock (tätig für den Behindertenbeauftragten
Hubert Hüppe) schickte eine (wahrscheinlich automatisch generierte) Antwort, mit der Bitte um Verständnis, man werde sich zu gegebener Zeit bei mir melden.

Na dann wird es wohl Zeit nachzuhaken.....
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Beitragvon Kira » Sonntag 15. Mai 2011, 18:44

@darkat,
mal wieder Vogel Strauss-Syndrom!!!
Zitat"Na dann wird es wohl Zeit nachzuhaken....."
hoffe du hälst uns auf dem laufenden:0)
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Beitragvon Tohwanga » Sonntag 15. Mai 2011, 18:51

@darkat

ich habe eine Bitte an dich. Kannst du dich mit Herrn Hüppe, bzw. seinem Sekretariat auseinandersetzen.
Ich hatte im September 2010 ein gutes Gespräch mit einer seiner Sekretärinnen: Frau Claudia Merten Durchwahl Tel.: +49 (0) 30 18527 2930
Fax.: +49 (0) 30 18527 1871, buero@behindertenbeauftragter.de


Sie war damals sehr interessiert einmal an meiner persönliches Situation, aber auch an MCS und meinem Anliegen -Aufklärungsarbeit in den Dörfern mit Unterstützung des Behindertenbeauftragten -

Sie wollte sich mit dem Landes Behindertenbeauftragten RLP Herrn Ottmar Miles Paul in Verbindung setzen. Und wir verblieben so, dass ich von untern hier mit unserem Kreis Behindertenbeautragten Herrn Franz-Georg Kaiser agiere.

Irgendwo muss die Kette aber abgebrochen sein. Denn ich finde bei Herrn Kaiser (noch) kein Gehör, ich suche den Kontakt, doch er -Ich werde mich mit der Angelegenheit befassen und mich unaufgefordert erneut bei Ihnen melden.- ziert sich.

Da ist es vielleicht sinnvoll, wenn eine weitere Person/du vielleicht auch mit gleichen Belangen das Thema noch mal aufrollt.

Wer noch mit machen will, man ran ans Telefon. Vorher gut einarbeiten, Schriftsätze vorbereiten, relaxt, sachlich und konstruktiv verhandeln.
Ich habe im übrigen Frau Merten als überaus nett, einfühlsam und motiviert empfunden.
- Editiert von Tohwanga am 16.05.2011, 08:39 -
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Beitragvon Mike » Montag 16. Mai 2011, 06:07

Hallo Darkat,

vielleicht macht es Sinn die Adressen der Behörden hier zu veröffentlichen? Dann können auch andere sachliche Schreiben zu den Themen einreichen.
Mike
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Beitragvon Tohwanga » Montag 16. Mai 2011, 08:42

@Mike
das ist ein guter Vorschlag.
buero@behindertenbeauftragter.de oder über das Kontaktformular der http://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/Home/home_node.html
Tohwanga
 

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Beitragvon darkat » Montag 16. Mai 2011, 19:48

Okay, hier sind die Adressen der Behindertenbeauftragten für jedes Bundesland gelistet:
http://www.bsk-ev.org/1266/behindertenbeauftragte/

@Tohwanga, danke für die Telefonnummer, Herrn Hüppe werde ich auf jeden Fall anrufen, aber lass mir noch etwas Zeit. Ich halte es für sinnvoll, ihn erst einmal durch ein, zwei weitere Schreiben auf das Problem „Duftstoff-Barrieren“ aufmerksam zu machen.
Vielleicht irre ich mich, aber ich glaube, dass die meisten Menschen beim Begriff Barrierefreiheit zunächst an Menschen denken, die nicht oder nur eingeschränkt laufen, sehen, hören oder denken können, und da machen die Behindertenbeauftragten sicher keine Ausnahme. Ich möchte nicht riskieren, nur deshalb von jemandem abgewimmelt zu werden, weil ich ihm nicht genug Zeit gegeben habe, sich auf das Thema einzulassen.
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Beitragvon darkat » Montag 13. Juni 2011, 17:05

Da bin ich wieder, hatte was Falsches gegessen und war ein wenig außer Gefecht gesetzt.

Inzwischen hat eine Dame vom Büro des Landesbehindertenbeauftragten von Berlin geschrieben.
Sie entschuldigt sich für die späte Beantwortung meines Schreibens und sagt, dass man sich bewusst ist, dass die Duftstoffunverträglichkeit viele Menschen trifft

Der Behindertenbeauftragte wird die Problematik demnächst auf einer Sitzung der AG Gesundheit einbringen.

Wie sieht es bei euch aus. Hat jemand an einen anderen Landesbehindertenbeauftragten geschrieben? Und sind Antworten da? LG
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Beitragvon Tohwanga » Montag 13. Juni 2011, 19:19

jaein,

mein zuständiger Kreisbehindertenbeauftragte hat mich auf die KW 23 vertröstet, er würde sich dann unaufgefordert bei mir melden ich solle ihn nicht mehr anschreiben. Nun die KW 23 ist verstrichen und der Herr Kaiser hat mich wohl abblitzen lassen. So wie ich es schon geahnt hatte, er hat sich nicht gemeldet. Ich gehe jetzt ein Treppchen höher und wende mich an den Landesbehindertenbeauftrages von Rheinland Pfalz, Herrn Ottmar Miles-Paul.

@darkat, wenn du etwas Schriftliches hast, dann bitte ich hier um Einstellung oder um Zusendung per Mail, der Aussage der Dame. Du darkat, die Landesbehindertenbeauftragten sitzen aber nicht in Berlin. In Berlin sitze Herr Hüppe der Bundesbehindertenbe.., und seine Dame im Büro ist eigentlich Frau Merten. Hast du mit ihr gesprochen? Sie ist sehr verständnisvoll und kennt unsere Situation.
Tohwanga
 

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Beitragvon darkat » Montag 13. Juni 2011, 19:45

Missverständnis Tohwanga,

in Berlin sitzt der Bundesbehindertenbeauftragte [u]und[/u] der Landesbehindertenbeauftragte vom Land Berlin und da ich in Berlin wohne .....

Morgen mehr, LG.
darkat
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Beitragvon darkat » Dienstag 14. Juni 2011, 21:06

Tohwanga, ich schicke dir das gestern erwähnte Schreiben per PN, und jedem, der es auch haben will. Steht allerdings wirklich nur drin, was ich schon zusammengefasst hatte.
Die Art und Weise, wie Herr Kaiser mit dir umgeht ist, hat mich schon vor Wochen unglaublich wütend gemacht. Es ist schließlich sein Job, sich für deine Problematik zu interessieren und nach Auswegen zu suchen.

Ich fand die Idee von Mike, dass auch andere ein Schreiben an die Landesbehindertenbeauftragten schicken, wirklich gut.
Hier noch mal die Adressen:
http://www.bsk-ev.org/1266/behindertenbeauftragte/

Manchmal, besonders wenn es mir schlecht geht, spukt der Gedanke in meinem Kopf herum, gegen unsere unhaltbare Situation zu klagen. Der Gedanke ist noch nicht ausgereift, also ob eine Klage vor dem Verfassungsgericht in Frage kommt o.ä., da müsste auch noch ein wirklich guter Verfassungsrechtler gefragt und viel bedacht werden, aber eines ist klar:

Es wäre bestimmt hilfreich, nachweisen zu können, wen alles man schon auf unsere Problematik aufmerksam gemacht hat. Welche Antworten man bekommen hat oder von wem keine Antworten kamen.
darkat
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Beitragvon Mike » Mittwoch 15. Juni 2011, 08:02

Mike
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Beitragvon darkat » Mittwoch 15. Juni 2011, 18:20

Auf jeden Fall und auch die Tatsache, dass wir im nationalen Aktionsplan überhaupt nicht vorkommen.
Ich habe vor einigen Tagen beim Deutschen Allergie und Asthmabund nachgefragt, ob der daab zu der Duftstoffproblematik gehört wurde. Bis jetzt noch keine Antwort, na das kennt man ja schon.


Dem Büro Schneider habe ich mich in Erinnerung gerufen:

yyyyyyyyyyyyy

vielen Dank für Ihr mitfühlendes Schreiben bzgl. der Duftstoffproblematik.

Gerade im Moment, in Zeiten schwer verlaufender EHEC-Erkrankungen, wird mir wieder bewusst, dass eine derartige Infektion eine doppelte Gefahr für mich bedeutet und vermutlich keinen guten Ausgang nehmen würde.

Die in meiner letzten Mail beschriebenen Reaktionen wie Atemnot, Trunkenheitsgefühl, Herzrasen, Übelkeit, Bluthochdruck usw. beziehen sich auf den (inhalativen) Kontakt mit den meisten Duftstoffen nach nur wenigen Minuten. (Ich habe diese Reaktionen übrigens auch, wenn ich nichts riechen kann oder schlafe).

Ein längerer Aufenthalt in einem Krankenhaus dagegen, in dem Reinigungsmittel und Desinfektionsmittel beduftet sind, würde die beschriebene Symptomatik erheblich verschlimmern.

Kommen dann noch Personen dazu, die zumindest teilweise mit einem Duftmix aus Weichspüler, Duschgel, Waschpulver, Rasierwasser umgeben sind, hätte ich keine Chance.

Mir sind Fälle bekannt, wo dringend notwendige Klinikaufenthalte deswegen abgebrochen werden mussten.

In anderen Fällen verschlimmerte sich der Schweregrad der Duftstoff-Unverträglichkeit durch einen Krankenhausaufenthalt sogar bleibend.


In der augenblicklichen Lage wäre ich froh, wenn Herr Dr. Schneider meinen Leidensgenossen und mir, zunächst einmal wenigstens einen Zugang zu Gesundheitseinrichtungen verschaffen könnte, ohne dass wir uns dadurch auch noch zusätzlich gefährden müssten.

Mit vielem Dank für Ihr Interesse und mit freundlichen Grüßen xxxxxxx
darkat
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Beitragvon darkat » Donnerstag 16. Juni 2011, 18:11

Neuester Stand:

Das Büro Schneider schrieb wieder, man habe nun um Infos vom UmweltMedizinischenInformationsdienst gebeten.

Na ja, dachte ich, ist die Sackgasse jetzt schon erreicht?

Heute nun eine weitere Mail. Man sei vom Leiter des UBAs angerufen worden. Dieser habe sich bereit erklärt, mich zu beraten.

Jetzt bin ich aber gespannt.
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Beitragvon darkat » Donnerstag 16. Juni 2011, 19:11

P.S::
Das kommt davon, wenn man eilig ist beim Rüberkopieren von Text.
NICHT Leiter, es muss [u]Fachgebietsleiter[/u] heißen.
Die obige Meldung sieht zwar schön wichtig aus, aber so übertreiben
wollen wir doch nun auch wieder nicht. LG.
darkat
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Beitragvon Palau » Donnerstag 16. Juni 2011, 19:19

Wie wärs auch noch mit einem Schreiben an Frau Van der Leyen.

Sie will doch so viel für die Behinderten tun, auch viel Geld ausgeben für Barrierefreiheit. Das habe ich in den letzten Tagen im Radio gehört.

Die "Barrierefreiheit" von Allergikern und MCS Erkrankten heißt: DUFT-STOFF-FREI

Dazu bedarf es keines finanziellen Aufwandes.
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Beitragvon Kira » Freitag 17. Juni 2011, 07:55

Behinderte Menschen gehören in die Mitte der GesellschaftKabinett beschließt Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention

© R. Deischl Das Bundeskabinett hat heute den Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behin­dertenrechtskonvention beschlossen. Mit dem Nationalen Aktionsplan stößt die Bundesre­gierung einen Prozess an, der in den kommenden zehn Jahren das Leben der rund 9,6 Mil­lionen Menschen mit Behinderung in Deutschland maßgeblich beeinflussen wird. Der Natio­nale Aktionsplan umfasst rund 200 große und kleine Maßnahmen aus allen Lebensbe­reichen. Leitgedanke und zentrales Handlungsprinzip ist die Idee der Inklusion.

Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen: "Das Schlüsselwort heißt "Inklusion". Das bedeutet, nicht die Menschen mit Behinderung passen sich an die Ge­sellschaft an, sondern wir organisieren den Alltag so, dass die 9,6 Millionen Menschen mit Behinderung selbstverständlich mittendrin und dabei sind. Im Kindergarten, in der Schule, im Restaurant am Arbeitsplatz, eben überall, wo sich das Leben abspielt. Das ist ein anstren­gender Prozess und vor allem einer, bei dem es keine Zaungäste gibt. Bund, Länder, Ver­bände und Wirtschaft, alle müssen mitmachen und etwas beitragen. Die Bundesregierung geht jetzt mit ihrem Aktionsplan und mehr als 200 Maßnahmen in Vorleistung."

Beispiele für Maßnahmen des Nationalen Aktionsplans der Bundesregierung:
Bereich Teilhabe am Arbeitsleben
Schwerbehinderte Menschen sind deutlich seltener in Arbeit.
Junge Leute mit Behinderung bekommen noch viel zu selten die Chance einer regulären betrieblichen Berufsausbildung. (Im Beratungsjahr 2008/2009 haben 20.548 die BA bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, davon nahmen 14.057 eine geförderte Ausbildung auf, davon aber nur 1.404 in einer regulären betrieblichen Ausbildung.
Ältere schwerbehinderte Menschen sind deutlich häufiger arbeitslos als Nichtbe­hinderte.
Damit künftig mehr Menschen mit Behinderung dieses positive "mittendrin im Arbeitsleben" erleben können, startet die Bundesregierung die "Initiative Inklusion" (Gesamtvolumen: zusätzliche 100 Millionen Euro aus dem Ausgleichsfonds). Sie wurde zusammen mit Län­dern, Bundesagentur für Arbeit, Kammern sowie Integrationsämtern und Hauptfürsorge­stellen entwickelt.

Ab September 2011 werden über zwei Jahre bis zu 10.000 schwerbehinderte Jugendliche intensiv auf das Berufsleben vorbereitet (40 Mio. Euro).
Nach neuesten Zahlen befinden sich rund 5800 schwerbehinderte Menschen in einer betrieblichen Ausbildung (Quelle: BA 2009). In den nächsten fünf Jahren werden zusätzlich 1300 neue betriebliche Ausbildungsplätze für be­hinderte Jugendliche auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt geschaffen (15 Mio. Euro) - Ziel ist also ein Zuwachs von 25 Prozent.
In den nächsten vier Jahren werden des Weiteren 4000 neue altersge­rechte/alternsgerechte Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen (50plus) auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt geschaffen. (40 Mio. Euro).
Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen werden noch zu selten Men­schen mit Behinderungen ausgebildet oder beschäftigt. Das BMAS stellt in den nächsten zwei Jahren 5 Millionen Euro zur Verfügung. Kammern sollen künftig gezielte Mitgliedsunternehmen beraten und für mehr Ausbildungs- und Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen werben.
Ursula von der Leyen: "Arbeiten heißt eine Aufgabe haben, Struktur im Tag, soziale Kon­takte und das gute Gefühl, gebraucht zu werden. Das ist für alle Menschen gleich. Ohne Teilhabe am Arbeitsleben wird es schwer mit der Inklusion behinderter Menschen."

Bereich Mobilität
Die Bahn schafft zum 1. September 2011 in allen ihren Nahverkehrszügen eine neue, groß­zügige, bundesweit einheitliche Regelung für die freifahrtberechtigten schwerbehinder­ten Menschen (1,4 Millionen Menschen, die gehbehindert, blind oder gehörlos sind). Damit sind erstmals deutschlandweit und lückenlos Freifahrten im Nahverkehr möglich.

Derzeit gilt die Freifahrt in DB-Zügen nur in Verkehrsverbünden und innerhalb von 50 km um den Wohnort. Wer außerhalb dieser 50 km in einem verbundfreien Gebiet fahren will, muss dafür einen Fahrschein kaufen - ein großes Hindernis gerade für blinde Menschen und Men­schen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind.

Ursula von der Leyen: "Keine Probleme mit dem Automaten mehr, einfach in den Zug und los. Die neue großzügige Freifahrtregelung der Bahn ist klasse und ein prima Beispiel, wie jeder in seinem Bereich etwas für behinderte Menschen verbessern kann."

Bereich inklusive Bildung
Fragen der inklusiven Bildung sind Gegenstand der Qualifizierungsinitiative von Bund und Ländern. Heute besuchen in Deutschland nur 20,1 % aller Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf eine Regelschule. Die Länder überarbeiten derzeit die "Empfehlungen zur sonderpädagogischen Förderung in den Schulen der Bundesrepublik Deutschland". Die ge­meinsame Bildung von Kindern mit und ohne Behinderung ist dabei ein wichtiger Schwer­punkt. Mit dem Jakob-Muth-Preis für inklusive Schulen flankiert die Bundesregierung diesen Weg und schafft einen zusätzlichen Anreiz für ein inklusives Bildungssystem. Darüber hinaus wird die Bundesregierung eine Nationale Konferenz zur inklusiven Bildung organisieren und einen Wegweiser für Eltern zum gemeinsamen Unterricht erstellen.

Ursula von der Leyen: "Wenn wir Inklusion ernst nehmen, dann muss sie so früh wie irgend möglich ansetzen. Durch ein sehr ausgeklügeltes Netz von Sondereinrichtungen und Son­derprogrammen haben wir auseinandergebracht, was eigentlich zusammengehört. In einigen Bundesländern gibt es schon gute Ansätze zur inklusiven Bildung, andere sind noch in der Planungsphase. Deshalb ist mir so wichtig, dass es nicht beim Aktionsplan im Zuständig­keitsbereich der Bundesregierung bleibt. Die Länder sollten nachziehen."

Datengrundlage erneuern für eine zielgenauere Politik
Die Bundesregierung wird den Behindertenbericht neu fassen und mit den Handlungs­feldern des Aktionsplanes verknüpfen. Eine indikatorengestützte Berichterstattung soll be­stehende Datenlücken schließen und vorhandene Daten praxis- und politikgerechter aufbe­reiten. So kann - auch im Verlauf - aufgezeigt werden, wo es Fortschritte gibt und wo es hakt. Im Herbst 2012 soll der neu konzipierte Behindertenbericht erstmals erscheinen.

Behindertenpolitik im Spiegel der öffentlichen Meinung:
Nach einer aktuellen repräsentativen Allensbach-Umfrage im Auftrag des BMAS begrüßt eine überwältigende Mehrheit von 86 % der Befragten einen Nationalen Aktionsplan.

Dabei sehen die Befragten nicht nur die Bundesregierung und die Politik sondern auch Organisationen und Institutionen wie Arbeitgeber, Gewerkschaften, Wohl­fahrtsverbände und Medien in der Pflicht (86 %).
Wichtigstes Handlungsfeld ist danach der Ausbau der Barrierefreiheit im öffent­lichen Raum - bei Verkehrsmitteln (78 %), in Kultureinrichtungen (68 %) sowie in Ge­schäften und Restaurants (63 %).
Hohe Bedeutung haben für die Befragten auch die Gleichberechtigung am Arbeits­platz (68 %), der gemeinsame Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Kindern (52 %), eine stärkere Berücksichtigung der Belange von Menschen mit Be­hinderungen bei der Gesetzgebung (52 %) und das noch stärkere Engagement der Wohlfahrtsverbände in diesem Bereich (51 %) gesehen.
Daten und Fakten zum Thema Menschen mit Behinderung in Deutschland
In Deutschland sind mehr Menschen von Behinderung betroffen, als viele denken. Mehr als 11,7 % der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland leben mit einer Behinderung - das sind etwa 9,6 Millionen. Die Mehrzahl davon - 7,1 Millionen lebt mit einer schweren Behinderung, 2,5 Millionen mit einer leichteren. Nur 4 bis 5 % der Menschen mit Behinderungen sind von Geburt an behindert, die Mehrzahl der Behinderungen wird erst im Laufe des Lebens erworben. Die Güte einer Politik für Menschen mit Behinderungen kann zwar nicht ausschließlich finanziell gemessen werden, aber die finanziellen Eckdaten sind beeindruckend: Mehr als 44 Milliarden Euro wurden 2009 in Deutschland von Seiten des Staates und der Sozialversicherungen allein für die Leistungen zur Rehabilitation, Teilhabe und Pflege ausgegeben. Gegenüber 2007 ist das eine Steigerung von ca. 10,4 %.

http://www.bmas.de/portal/51992/2011__06__15__nap.html
"Wo der Mut keine Zunge hat, bleibt die Vernunft stumm."
(Jupp Müller, deutscher Schriftsteller)

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der Kreisbehindertenbeauftragte hat sich gemeldet

Beitragvon Tohwanga » Sonntag 19. Juni 2011, 14:23

gestern, 18.06.2011 bekam ich folgendes Schreiben, vom 15.06.2011:

Zunächst einmal bitte ich um Ihr Verständnis, dass ich Ihnen erst jetzt antworte. (Erste Kontaktaufnahme 05.05.2011)

Ich danke Ihnen für die Hinweise und Links zum Thema MCS sowie Umwelterkrankungen. Ihre emotionale Reaktion auf die negativen Entscheidungen der von Ihnen beantragten Leistungen im Rahmen des Schwerbehindertengesetzes in Bezug auf die Feststellung des Grades der Behinderung sowie der Gewährung von Mehrbedarfe kann ich sehr gut nachempfinden. (sehr sachlich habe ich die Diskriminierung des Gesundheitsamtes geschildert, siehe viewtopic.php?t=15379 )

Im Rahmen meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Beauftragter für die Belange behindertet Menschen ist es mir nicht möglich, Ihnen eine Rechtsberatung zu geben. Meine Möglichkeiten beschränken sich auf vermittelnde Tätigkeiten zwischen den einzelnen Beteiligten.

Die Entscheidungen der jeweiligen Sachbearbeiter/innen beruhen stets auf den eingereichten Unterlagen. Sollten diese Unterlagen zum Beispiel ärztliche Befunde oder nachweise über vorhandene Mehrbedarfe (z.B. Kosten für besondere Ernährung usw.) nicht ausreichen, können die Sachbearbeiter für die Entscheidung weitere Stellungnahmen von Ärzten oder dem Gesundheitsamt einholen. Das hat der Sachbearbeiter/in im Falle der beantragten Leistungen auf Mehrbedarfe gemacht. Eine Bewertung, ob die Beurteilung des Gesundheitsamtes falsch ist, kann ich nicht vornehmen, da ich kein Mediziner bin.

Für die Anerkennung einer Schwerbehinderung sind zunächst die eigenen Angaben über die anzuerkennende Behinderung, insbesondere die daraus vorhandenen dauerhaften Einschränkungen im täglichen Leben, wichtig.

Diese Einschränkungen bzw. Behinderungen werden durch ärztliche Befunde oder Stellungnahmen Ihrer behandelnden Ärzte bestätigt.

Wie sie sicherlich wissen, werden diese Angaben anhand der für den Grad der Behinderung maßgebenden Anhaltspunkte für die Gutachtertätigkeit im sozialen Entschädigungsrecht und nach dem Schwerbehindertengesetz in 10 Grade eingeordnet, Der DdS für z.B. CFS und MCS sind jeweils nach den funktionellen Auswirkungen zu beurteilen.

Die Erkrankung MCS ist bekannt mit vier Schweregraden. (Kennt Ihr die?)

Deshalb erhalten nicht alle die an MCS erkrankt sind dasselbe Niveau an Behinderung und Isolation (vergleiche 18.4 der AHP).

Sie haben gut daran getan, in beiden Verfahren den Rechtsweg zugehen. Hier können und sollten noch nicht vorgetragnen relevante Punkte zur Sache genannt werden, um die Entscheidungen zu überprüfen. Ich gehe davon aus, dass Sie einen Rechtsbeistand in beiden Verfahren haben. (kein Rechtsbeistand vorhanden, das teilte ich ihm auch mit)

Zu Ihrer Schilderung der physischen und psychischen Verletzungen an Ihrem Wohnort sowie die bewussten Belastungen durch Chemikalien im Alltag schlage ich vor, ein Aufklärungsgespräch mit den Betroffenen zu machen. Sie haben dies ja sehr erfolgreich mit den Eltern und Mitschülern an der Schule Ihres Sohnes durchgeführt. (super, also immer noch alleine und wer trägt wieder mal die Kosten für solche eine Kampagne?)

Ich hoffe ich konnte Ihnen ein wenig weiterhelfen und wünsche Ihnen alles Gute. (nein, es wurde mal wieder gar nicht geholfen)

Falls Sie noch Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. (JA!, immer noch steht die Frage: würden Sie mich unterstützen?)

Mit freundlichen Grüßen
Franz-Georg Kaiser
Der Beauftragte für Belange behinderter Menschen im Westerwald
Tohwanga
 

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Beitragvon Tohwanga » Sonntag 19. Juni 2011, 14:24

Die Erkrankung MCS ist bekannt mit vier Schweregraden.


Kennt Ihr die?
Tohwanga
 

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Beitragvon Tohwanga » Sonntag 19. Juni 2011, 14:26

Was sagt denn Ihr dazu? Wie kann ich diesen Menschen wohl bewegen, mal zur Tat zu schreiten?

Es kann nicht sein, dass wir Chemikaliensensiblen so allein gelassen werden und jegliche Kampagnen aus eigener Tasche finanzieren müssen!!!
Infoveranstaltungen zum Thema Umwelterkrankungen, Duftstoffe, Schadstoffe in Schulen, etc. mit Info-Material müssen vom Staat finanziert und angeboten werden. Also bitte, und wer ist unser Ansprechpartner dazu? Ist das nicht der Behindertenbeauftragte???
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Beitragvon Tohwanga » Sonntag 19. Juni 2011, 14:39

die vier Schweregrade

Der hat den Satz hier raus:
http://www.csn-deutschland.de/blog/2011/04/
MCS ist eine Erkrankung mit vier Schweregraden, deshalb erleiden nicht alle von uns die erkrankt sind das selbe Niveau an Behinderung und Isolation.

und hier kann man auch lesen: http://www.csn-deutschland.de/blog/tag/multiple-chemical-sensitivity/


aber konkret? Wo und Wie sind die 4 Schweregrade definiert? Weiß das jemand
Tohwanga
 


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