Neuseeland befürchtet Ölpest

Neuseeland befürchtet Ölpest

Beitragvon Kira » Freitag 7. Oktober 2011, 06:48

Wellington - Nach der Havarie eines grossen Containerschiffes wird an der Küste Neuseelands eine Umweltkatastrophe befürchtet. Aus dem Frachter laufe Öl aus, teilte die staatliche Schifffahrtsbehörde (MNZ) am Donnerstag mit.

Auf dem Meer habe sich ein etwa fünf Kilometer langer Ölteppich gebildet. Der Einsatz von Lösungsmitteln gegen das Öl sei erfolglos gewesen. Daher seien Spezialschiffe sowie zusätzliche Ausrüstung angefordert worden, sagte MNZ-Einsatzleiter Rob Service. Das Schiff sei eine ernste Gefahr für die Umwelt.
Die 236 Meter lange «Rena» war am Mittwoch rund 20 Kilometer vor dem Hafen von Tauranga an einem Riff auf Grund gelaufen und leckgeschlagen. Zwei Laderäume wurden überflutet. Der 32 Jahre alte Frachter hat eine Schlagseite von etwa zehn Grad. Die 23 Besatzungsmitglieder des unter liberianischer Flagge fahrenden Schiffes seien wohlauf.

Katastrophe befürchtet

Das ausgetretene Öl ströme vermutlich aus beschädigten Leitungen, hiess es. Die Treibstofftanks des Frachters schienen dagegen noch intakt zu sein. Sollten diese jedoch bersten, sei eine Umweltkatastrophe zu befürchten, da die Tanks mit rund 1700 Tonnen Schweröl gefüllt seien.

«Unsere Priorität ist es, das Öl aus dem Frachter zu entfernen, damit es keinen weiteren Schaden anrichtet», sagte ein Einsatzleiter. Ein Bergungsteam sei bereits an Bord.

Risse im Rumpf

Unklar war, wie viel Öl bereits ins Meer gelangt ist. Es seien schon vier tote Vögel gefunden worden. In der Gegend gebe es zudem eine Seehund-Kolonie sowie Zwergpinguine, teilte die Schifffahrtsbehörde weiter mit. Sie ist auch für den Meeresschutz zuständig.

Der «New Zealand Herald» berichtete online, bei schwerer See drohe der Frachter auseinanderzubrechen. Der Rumpf weise mehrere Risse auf. Für die kommenden Tage ist aber ruhiges Wetter angesagt. Die «Rena» hat etwa 2100 Container mit Holz, Milchpulver, Fleisch und Fisch an Bord. Vor einer Bergungsaktion müsse das Schiff vermutlich entladen werden, sagte ein Experte im Radio.

http://www.news.ch/Neuseeland+befuerchtet+Oelpest/511425/detail.htm
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(Jupp Müller, deutscher Schriftsteller)

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immer mehr Öl an den Strand gespült

Beitragvon Kira » Mittwoch 12. Oktober 2011, 07:38

Schifffahrt
Minister fürchtet schlimmste Umweltkatastrophe Neuseelands
Starke Wellen und Unwetter haben den havarierten Frachter „Rena“ vor Neuseeland weiter beschädigt. Die Mannschaft musste wegen der Gefahr, dass das Schiff sinkt, von Bord.

Umweltminister Nick Smith warnte angesichts der zugespitzten Lage und des auslaufenden Schweröls vor der schlimmsten Umweltkatastrophe des Landes. Die Umweltorganisation WWF befürchtet, dass, wenn das Schiff auseinanderbricht, Öl in die Nahrungskette geraten könnte.
http://www.focus.de/panorama/welt/schifffahrt-minister-fuerchtet-schlimmste-umweltkatastrophe-neuseelands_aid_673470.html
Die neuen Löcher im Rumpf des Containerschiffes stammen aus der Nacht zu Dienstag. Das Öl strömt nach Angaben des Umweltministers nun fünfmal so schnell aus dem Frachter wie zuvor.

Bislang sind aus den Treibstofftanks nach Angaben der Behörden rund 300 Tonnen Schweröl ausgelaufen. Davon sei eine große Menge aus dem Rumpf ins Meer geflossen. Von insgesamt 1700 Tonnen Öl konnten nach Angaben der neuseeländischen Schifffahrtsbehörde MNZ bislang nur rund 10 Tonnen auf ein Spezialschiff gepumpt worden.

Dabei hatten auch 25 Männer geholfen, die nach dem Unglück noch an Bord waren. Doch nachdem das Wetter immer schlechter wurde, brachten Rettungskräfte die Besatzung mit Helikoptern in Sicherheit. Inzwischen ist die 236 Meter lange „Rena“ ein Geisterschiff.

Es gibt Befürchtungen, dass das Unglücksschiff auseinanderbricht. Das könnte eine noch größere Ölpest verursachen. Was genau passieren wird, scheint schwer einzuschätzen: Ein Sprecher der Schifffahrtsbehörde sagte, dass auf Luftaufnahmen keine „ernsthaften Deformierungen“ am Frachter festgestellt wurden. Experten glaubten deshalb nicht, dass das Schiff bald auseinanderbrechen werde.

Über Nacht gelangte der Frachter zwar zwischenzeitlich in eine aufrechtere Position. Inzwischen stehe das Schiff aber ungünstiger als zuvor. Die Situation sei mehr und mehr „besorgniserregend“, sagte der MNZ-Sprecher. Die Wettervorhersagen für die kommenden zwei Tage sind schlecht. Kommende Woche soll ein australisches Schiff die Fracht der „Rena“ mit einem Kran übernehmen und wegtransportieren.

Geht alles schief, warnt der WWF vor den schlimmsten Konsequenzen: Bricht das Containerschiff auseinander, hätte das gravierende Folgen für die Nahrungskette. „Wenn die Gesamtladung ausläuft, dann befürchte ich Schlimmeres. Dann gerät das Öl auch in die Nahrungskette über mehrere Jahre, bis hin zu einem Jahrzehnt“, sagte WWF-Meeresschutzexperte Stephan Lutter in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag.

An den weißen Sandstränden der Nordküste Neuseelands sind unterdessen Folgen der Umweltverschmutzung entdeckt worden. Bei Mount Maunganui, einem beliebten Badevorort der Hafenstadt Tauranga, wurden Ölplacken angeschwemmt. Mehrere tote Vögel seien geborgen worden, berichtete die Schifffahrtsbehörde. Weitere ölverschmierte Tiere würden behandelt. Laut Behörden wird immer mehr Öl an den Strand gespült. Man werde noch Monate gegen die Folgen kämpfen.

Berichte, wonach die „Rena“ erhebliche Mängel aufgewiesen haben soll, wollten die neuseeländische Schifffahrtsbehörde und die Regierung weiterhin nicht kommentieren. Verkehrsminister Steven Joyce sagte, die neuseeländische Schifffahrtsbehörde habe der „Rena“ eine Freigabe gegeben und lediglich ein Problem mit einer Seekarte von Südchina festgestellt.
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