MCS auf asu-arbeitsmedizin.com

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Beitragvon Juliane » Freitag 20. Januar 2012, 15:30

http://www.asu-arbeitsmedizin.com


Dieser Eintrag ist ein Auszug aus dem Medizinischen Lexikon der beruflichen Belastungen und Gefährdungen, K. Landau - G. Pressel (Hrsg.), 2., vollständig neubearbeitete Auflage 2009.


Multiple Chemical Sensitivity Syndrome (MCS)

In den letzten 20 Jahren werden zunehmend Patienten mit multiplen unspezifischen Beschwerden registriert, als deren Auslöser die Betroffenen eine Vielzahl chemisch uneinheitlicher Stoffe und Verbindungen vermuten. Das als Multiple Chemical Sensitivity Syndrome (MCS – in Deutsch: Multiple Chemikalien-Sensitivität) bezeichnete Phänomen wird üblicherweise durch die folgenden Fallkriterien nach Cullen (1987; 1994) charakterisiert:


Die Störung ist erworben, meist im Zusammenhang mit einer belegbaren bzw. nachvollziehbaren Fremdstoffexposition (einschleichender Beginn aber nicht ausgeschlossen).
Die Patienten berichten über eine multiple (mehrere Organsysteme betreffende) Symptomatik.
Die Symptome treten besonders in Verbindung mit niedrigen und chemisch verschiedenartigen Fremdstoffexpositionen auf, die in der Bevölkerung üblicherweise toleriert werden und deutlich unter den toxikologischen Schwellenwerten liegen.
Die Symptome sind nicht durch bekannte organische Erkrankungen oder bekannte Funktionsstörungen bedingt (Ausschlussdiagnostik).

Wegen der im Wesentlichen ungeklärten Ätiopathogenese des MCS-Phänomens ist die Bezeichnung „Multiple Chemical Sensitivity“ in sich missverständlich. Diese Problematik veranlasste eine internationale Arbeitsgruppe bereits 1996 zu der Empfehlung, den Begriff „MCS“ aufzugeben und stattdessen die neutralere Bezeichnung „Idiopathic Environmental Intolerances“ (IEI) zu verwenden. Für IEI wurde die folgende Arbeitsdefinition vorgeschlagen: Es handelt sich um eine erworbene Störung mit multiplen, rekurrierenden Symptomen, die mit diversen Umweltfaktoren, die von der Mehrzahl der Menschen toleriert werden, assoziiert sind, wobei sich die Symptome nicht durch eine bekannte somatische oder psychische Störung erklären lassen (IPCS 1996). Während nach der auf Cullen zurückgehenden Fallcharakterisierung lediglich organische Erkrankungen und Funktionsstörungen bei der Ausschlussdiagnose zu berücksichtigen sind, fordert das IEI-Konzept auch die differenzialdiagnostische Berücksichtigung psychischer Störungen (Dietel et al. 2006). Trotz dieser umfassenderen Definition hat sich die Bezeichnung IEI bis heute nicht durchsetzen können, so dass weiterhin MCS als Terminus Verwendung findet.

http://www.asu-arbeitsmedizin.com/Fachlexikon-Arbeitsmedizin/Multiple-Chemical-Sensitivity-Syndrome-MCS,QUlEPTI0MTM0NSZNSUQ9MTA2MTk4.html
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Beitragvon mirijam » Freitag 20. Januar 2012, 23:57

Erstens kommt mir der Text bekannt vor, anscheinend schreiben viele wie Papageien voneinander ab.

Zweitens vermisse ich wissenschaftliche Kriterien im obigen \"Begriffssalat\". Es klingt wie \"aus den Fingern gesaugt\". Der Begriff IEI ist unwissenschaftlich und sehr verallgemeinernd, daher völlig ungeeignet, um als Diagnose eingesetzt zu werden. IEI=Idiopathic Environmental Intolerance=Umweltunverträglichkeit mit unklarer Ursache klingt in meinen Ohren wie \"Quatsch mit Sause\". So kann man doch keine Erkrankung nennen.

Außerdem bedeutet Intoleranz in der Medizin \" Stoffwechselstörungen wegen unzureichender Verarbeitung zugeführter oder freigesetzter Substanzen, oft durch defekten Enzymen oder Enzymmangel: (Enzymopathien).\"
(dazu siehe [url]http://de.wikipedia.org/wiki/Intoleranz_(Medizin)[/url] )
Das bedeutet, dass bei Intoleranzen die Ursachen wohl bekannt sind, also keinesfalls idiopathisch.

Weiterhin wird heftig geschwindelt- Zitat (aus o. Post):

\"Wegen der im Wesentlichen ungeklärten Ätiopathogenese des MCS-Phänomens ist die Bezeichnung „Multiple Chemical Sensitivity“ in sich missverständlich. \"

Der Begriff MCS ist sehr wohl belegt, schon seit vielen Jahren durch zahlreiche Studien untermauert. Dr. Tino Merz hat zu diesen billigen Tricks der Leugner der Wahrheit über MCS schon viele ausgezeichnete Abhandlungen geschrieben.

- Editiert von mirijam am 20.01.2012, 23:00 -
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Beitragvon mirijam » Samstag 21. Januar 2012, 00:07

Und ich vermisse im Text von asu-arbeitsmedizin den ICD-10-Diagnoseschlüssel für MCS.

Note: schlecht.
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Beitragvon Twei » Samstag 21. Januar 2012, 19:34

Zitat1 aus Post1:

"...wobei sich die Symptome nicht durch eine bekannte somatische oder psychische Störung erklären lassen..."

Zitat2 aus Post1:

"...fordert das IEI-Konzept auch die differenzialdiagnostische Berücksichtigung psychischer Störungen..."


So wird eine Behauptung zusammengebastelt, die als Rechtfertigung dafür dient, MCS-Patienten als Probanden für psychiatrische und psychische Tests und Analysen heranzuziehen.

Auch das Behandlungskonzept der Fachkliniken Nordfriesland basiert vorwiegend auf ein psychologisches Modell, siehe:

[url]http://www.csn-deutschland.de/forum/showthread.php?id=17615[/url]

In Wahrheit werden Schwerstkranke in eine unnötige und hilfeuntersagenden Warteschleife gezwungen, die laut Zitat1 rechtlich gesehen zu unterlassen wäre.
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Beitragvon mirijam » Samstag 21. Januar 2012, 23:05

Ja Twei, lauter Widersprüche, die inkompetente Geschreibsel-Autoren entlarven.

Das kommt davon, wenn man wie ein Papagei alles nachquatscht und selbständiges Denken scheut.
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