Prof. Henningsen hält Kongressvorträge zu MCS

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Beitragvon Juliane » Freitag 25. November 2011, 12:01

84. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie mit Fortbildungsakademie
28.09.2011 - 01.10.2011

Somatoforme und Dissoziative Störungen

Donnerstag, 29. September 2011, 12:30 - 13:00

"Postborreliose, Chronic Fatigue und Multiple Chemical Sensitivity
P. Henningsen (München)

Die drei im Titel genannten Syndrome wirken auf den ersten Blick heterogen. Auf den zweiten lassen sich aber folgende Gemeinsamkeiten feststellen: Patienten, bei denen von Ärzten und z.T. in der Selbsthilfe- und Laienpresse derartige Syndrome diagnostiziert werden, klagen über unspezifische vorwiegend körperliche Beschwerden wie Erschöpfung, Schmerzen und Funktionsstörungen; das jeweilige Erklärungsmodell (chronische Borrelieninfektion, übermäßige Empfindlichkeit auch gegenüber unterschwelligen Chemikalien etc.) ist wissenschaftlich unklar bzw. umstritten, Psychosomatiker und Psychiater betonen die Nähe bzw. Zugehörigkeit derartiger Syndrome zu den somatoformen bzw. funktionellen Störungen. Im Vortrag sollen die drei Syndrome unter diesem Blickwinkel auf ihre Gemeinsamkeiten besprochen werden.............




Auch beim Thema Chronic Fatigue (CFS) und Multiple Chemical Sensitiviy Syndrom (MCS) finden sich jeweils Verfechter einer organischen - immunologischen bzw. toxikologischen - Erklärungstheorie unter Ärzten, allerdings scheint es sich hier um eine geringere Zahl zu handeln als beim Thema Chronischer Borreliose, das mit größerer Verunsicherung bezüglich möglicher infektiologischer Ursachen einherzugehen scheint.


Rein epidemiologisch spricht vieles dafür, dass das MCS-Syndrom viele Überlappungen mit CFS und anderen klassischen funktionellen Syndromen hat. In entsprechenden Studien zeigt sich, dass z.B. Patienten mit einem Fibromayalgiesyndrom in 55% auch die Kriterien eines MCS-Syndroms erfüllen (Aaron und Buchwald 2001), umgekehrt erfüllten Patienten mit MCS in einer neuen Studie in mindestens 68% auch die Kriterien eines Chronischen Fatigue-Syndroms (CFS) bzw. in 49% die Kriterien eines Fibromyalgie-Syndroms (Nogué Xarau et al. 2010). In einer anderen neuen Studie erfüllten 40% der Patienten mit MCS, FMS oder CFS die Kriterien von mehr als einem Syndrom, sie waren stark beeinträchtigt, 68% waren nicht mehr arbeitsfähig (Lavergne et al 2010).


Soweit Patienten mit MCS, und das gleiche gilt für Patienten mit chronischer Borreliose und mit CFS, überhaupt bereit sind, sich auf psychotherapeutische Behandlungsansätze einzulassen, entsprechen die Handlungsempfehlungen besonders für die Initialphase denen, die heute auch sonst für Patienten mit somatoformen/ funktionellen Störungen gelten: Akzeptanz für die Beschwerden und das Erklärungsmodell des Patienten, Fokus auf Bewältigung statt auf Heilung, Erweiterung des Erklärungsmodells hin zu einem bio-psycho-sozialen, Verzicht auf frühzeitige Psychologisierung etc..(Henningsen et al. 2007). Ähnlich wie in der Psychotherapie mit körperlich Kranken geht es also nicht darum, eine Psychogenese der Beschwerden zu unterstellen und Psychotherapie als Bearbeitung ursächlicher psychischer Konflikte und Belastungen zu konzipieren, sondern als Hilfe bei der Bewältigung beeinträchtigender Körperbeschwerden.

Entscheidend für einen gelingenden Umgang mit derartigen Patientengruppen ist es aber zu allererst, rechtzeitig an die Möglichkeit zu denken, dass es sich um ein Problem aus dem Bereich funktioneller Störungen handeln könnte, um dann das eigene Handeln entsprechend darauf einstellen zu können."

http://registration.akm.ch/einsicht.php?XNABSTRACT_ID=133106&XNSPRACHE_ID=1&XNKONGRESS_ID=143&XNMASKEN_ID=900
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 1. Februar 2012, 22:00

S 3 Leitlinie "Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden"



Patienten mit MCS, CFS, Fibromyalgie, Reizdarm ... können sich hier vorab informieren, welcher AWMF-Leitlinie Mediziner ab März 2012 folgen werden:

Unter Federführung der
Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie e.V. (DGPM) und des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM)
und unter Mitarbeit zahlreicher weiterer wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften und Verbänden wurde eine neue, Syndrom- und Fächerübergreifende Leitlinie erarbeitet, die aktuell von den einzelnen beteiligten Organisationen verabschiedet wird und bis zur endgültigen Veröffentlichung bei der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) öffentlich eingesehen und bewertet werden kann:

S 3 Leitlinie "Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden"

Diese Leitlinie versteht sich als Überarbeitung und Erweiterung der früheren, mit dem DKV-Cochrane-Preis ausgezeichneten, AWMF-S2-Leitlinie "Somatoforme Störungen". Die Bewertung dieser Fassung ist bis zum 29.2.2012 möglich.

http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/

Die Bewertung dieser Fassung ist bis 29.2.2012 möglich

http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/download.html


KURZFASSUNG
http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/S3-LL%20Nicht-spezifische,%20funktionelle%20und%20somatoforme%20Koerperbeschwerden%20Kurzfassung.pdf


LANGFASSUNG

http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/S3-LL%20Nicht-spezifische,%20funktionelle%20und%20somatoforme%20Koerperbeschwerden%20Langfassung.pdf

http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/

Mitgearbeitet an der Leitlinie haben u. a.

Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin (GHUP) (Mandatsträgerin: Caroline Herr)
Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) (Mandatsträger: Dennis Nowak)

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) (Mandatsträger: Markus Herrmann)

http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/">http://www.funktionell.net/
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Beitragvon mirijam » Mittwoch 1. Februar 2012, 22:47

Kennt ihr das: Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde?
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Beitragvon Clarissa » Mittwoch 1. Februar 2012, 22:56

Man kann dort zu diesen tollen Lei(d)tlinien eine Kommentar abgeben, na das lasse ich mir nicht zweimal sagen und damit niemand sagen kann das hätte nie statt gefunden, kann man es hier nachlesen:

Ihr könnt und solltet hier http://www.funktionell.net/download.html auch etwas hinterlassen und postet es bitte auch hier in kopie.

Ja ich hätte da eine Frage, wann wurde der WHO ICD 10 bzw. der WHO ICD 11 geändert und MCS ist nicht mehr im Thesaurus unter T78.4 zu finden? Ich konnte MCS mit keiner anderen Ziffer in Verbindung bringen. Sollten sie einen anderen ICD xx verwenden, teilen sie mir dieses bitte mit.

Ich halte mich an den internationalen wissenschaftlichen Sachstand und in diesem kann ich auch nichts von ihren Definitionen finden.

Natürlich steht es einzelnen Ländern frei eigene Erkenntnisse in die Behandlung einzubringen, jedoch fällt es auf, das gerade in Deutschland sehr viele Erkrankungen im Gegensatz zu vielen anderen Ländern gerne mit psychischen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden.

***************************************************************

Die Leitlinie formuliert klare Ziele, Zielgruppen und Fragestellungen.


Ja


Ihr Kommentar: Ja aber nur in eine bestimmte Richtung die den wirklich MCS-Kranken nicht hilft.

****************************************************************


Die Leitlinie deckt alle für die Versorgung betroffener Patienten relevanten Themenbereiche ab.

Nein

Ihr Kommentar: Wo bleibt die Behandlung, Vermeidung, Entgiftung der Kranken?

****************************************************************

Die Statements und Empfehlungen der Leitlinie sind sachlich richtig.


Nein

Ihr Kommentar: Nein, in keinster Weise da sie den ICD xx T78.4 missachten.

****************************************************************


Die Statements und Empfehlungen sind so formuliert, dass sie nachvollziehbar bzw. in der Praxis umsetzbar sind.


Ja


Ihr Kommentar: Damit kann man in Zukunft schwer kranken Menschen das Leben noch mehr zur Hölle machen als es heute schon ist.


****************************************************************

Die Leitlinie ist anwenderfreundlich gestaltet.


Ja


Ihr Kommentar: Ja, die ist so gut, das man damit wunderbar Ärzte manipuliert und ihnen eine Werkzeug an die Hand gibt, dass einer geladenen Waffe gleich kommt. Wissen sie eigentlich was so eine Waffe in den Händen von Menschen mit psychischen Störungen darstellt? Sie leisten damit einem Genozid an MCS-Kranken Vorschub.




- Editiert von Clarissa am 01.02.2012, 22:04 -
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Kira » Mittwoch 1. Februar 2012, 23:18

@ Clarissa,
n1 für deinen Kommentar
"Wo der Mut keine Zunge hat, bleibt die Vernunft stumm."
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Beitragvon mirijam » Mittwoch 1. Februar 2012, 23:29

Einfach genial, Clarissa!
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Beitragvon Twei » Donnerstag 2. Februar 2012, 14:18

Möchten Sie uns einen allgemeinen Kommentar zur Leitlinie senden?

Die Leitlinien sind psycholastig und eines MCS/CFS-Patienten unwürdig. Sie stellen einen eindeutigen Aufruf zur Fehlbehandlung und zur Unterlassung tatsächlicher ernstgemeinter Patientenhilfe dar. Derartige Patienten benötigen einen chemischen schadstoffarmen Wohnraum, Lebensumfeld, Wasser und Luft - also für letzteres Filteranlagen. Ebenfalls einen erholsamen Kuraufenthalt und keine Psychoedukation!


Die Leitlinie formuliert klare Ziele, Zielgruppen und Fragestellungen:
Nein 2
Der Text ist hervorragend gegliedert und zusammengefügt. Allerdings werden MCS und CFS Patienten mit Traumaopfern vereinheitlicht, was überhaupt nicht zusammenpasst! Dieses verfälscht von Anfang an die Zielgruppen und Fragestellung und stellen somit die gesamten Leitlinien in Frage.


Die Leitlinie deckt alle für die Versorgung betroffener Patienten relevanten Themenbereiche ab:
Nein 1
Für Traumapatienten Ja - für MCS/CFS und EMC- Patienten - Nein! - Es fehlen für letztere die Entgiftungstherapien, grundsätzliche Expositionsvermeidung und Behandlungsempfehlung für einen Erholungsaufenthalt und dem wirklichen Teilhaben am sozialen Leben, durch Zusammenfindung gleichbetroffender Patienten vor Ort.


Die Statements und Empfehlungen der Leitlinie sind sachlich richtig:
Nein 1
Nein - es werden Behauptungen aufgestellt, das MCS, CFS und EMS eine psychische Erkrankungsform darstellen. Diese genannten Krankheiten sind eindeutig körperliche Erkrankungsformen und bedürfen einer körperlichen und nicht psychischen Behandlung. Ebenfalls wird durch die Vermittlung der Leitlinien versucht von dem für diese Krankheiten verbindlichen ICD 10 - T78.4 abzuweichen, d.h. es wird demnach auf kriminieller Weise, jedoch mit einer pseudomedizinischen Ausdruckweise, versucht eine körperliche Behinderung bei einem Menschen zu mißachten.


Die Statements und Empfehlungen sind so formuliert, dass sie nachvollziehbar bzw. in der Praxis umsetzbar sind:
Ja 5
Leider Ja. Sie sind in der Praxis umsetzbar, allerdings unter der Berücksichtigung, dass der Anwender damit einverstanden ist, das MCS und CFS Patienten noch mehr von ihrer Restgesundheit einzubüßen haben und so einem lebensbedrohlichem Endstadium ihrer Erkrankung näherkommen.
Die Frage ist unethisch gestellt! Es wird vorrausgestzt, dass der Patient wissentlich zu Tode behandelt werden darf!


Die Leitlinie ist anwenderfreundlich gestaltet:
Nein 1
Für einen MCS oder CFS Patienten auf keinen Fall. Diese werden durch die neuen Leitlinien weiter in die Krankheit getrieben und dem Todesstadium nähergebracht. Sie sind für mich leider menschenunwürdig und behindertendiskriminierend.

Für Ärzte ja - sie können damit viel Geld verdienen.
Wie Sie zu so befremdlichen und vereinheitlichten Ergebnissen für Ihre Leitlinien kommen konnten, ist mir ein Rätsel. Vermutlich müßten die Verfasser und Patientenberichteschreiber selbst an einer MCS oder CFS Erkrankung leiden, um zu verstehen, dass die Leitlinien ihr Konzept und positive Wirksamkeit für den Betroffenen verfehlt haben.
Mir ist es auch nicht entgangen, dass in ihrer Schrift ein Passus eingegliedert ist, der den Umgang mit "schwierigen Patienten" erklärt. Dieser Passus dient vermutlich auch, um vor eventuellen Gerichtsprozessen wegen Fehlbehandlungen und Diskriminierung von Behinderten eine Ausweichserklärung parat zu haben.

Der Bundes- und Landesauftrag wurde hier m.E. zugunsten einer Ärzteschaft zum Leidwesen der Patienten verfehlt.

Ich bitte Sie hiermit, eine wesentliche Abänderung ihrer vorgestellten Leitlinien einzuleiten und für jeweilige Erkrankungsformen detaliertere und eindeutige für den Patienten zu Genesung geeignete Behandlungsforschläge und Abgrenzungen zu Fremden Krankheitsformen vorzunehmen.
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Beitragvon Twei » Donnerstag 2. Februar 2012, 14:22

Ja Clarissa - super,
ich konnte es gar nicht abwarten meinen Kommentar da reinzuschreiben, so dass ich eben erst jetzt zur Supersagung Deines Eintrages komme.
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Beitragvon Clarissa » Donnerstag 2. Februar 2012, 17:03

@Twei hast du gut gemacht, noch mehr bitte davon, leute rührt euch bitte und schiebt es nicht auf die lange bank.
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon darkat » Donnerstag 2. Februar 2012, 17:30

Mein Kommentar unter http://www.funktionell.net/download.html

[i]Sehr verehrte Hausärzte: Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass MCS und CFS bereits seit vielen Jahren durch die WHO als organische Krankheiten klassifiziert sind, entsprechende Diagnosekriterien sind selbstverständlich rechtsverbindlich.
http://www.blog.dr-merz.com/wp-content/uploads/2011/09/aerzteinfo_edited_5.pdf

Die Mechanismen, die zu MCS führen sind mittlerweile aufgeklärt, eine Kurzfassung findet man unter http://www.europaem.org/events/MCSMartin-PallARG.pdf, beachten Sie insbesondere S.8.

Seit Jahren wiederholen einige wenige Mediziner, insbesondere Psychologen, immer wieder, dass MCS und CFS somatoforme Störungen seien, wobei sich die immer gleichen Personen gegenseitig zitieren. Mit großem Energieaufwand wird versucht diese Auffassung in möglichst vielen fachfremden Abhandlungen zu lancieren (in einigen Fällen sogar unter Angabe einer falschen Kodierung mit F45.x), zum Schaden tausender Patienten.[/i]
- Editiert von darkat am 15.04.2012, 20:13 -
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Beitragvon Twei » Donnerstag 2. Februar 2012, 17:52

Danke Clarissa,
aber wie Du auch erkennen kannst, versteht jeder unter den Fragen mit der Bewertung 1-5 etwas anderes. Ich bin mir auch nicht richtig sicher. Das ist von den Machern so beabsichtigt. Die Fragen sind zweideutig gestellt, genau so wie ihre Leitlinienen verfasst sind.

Normalerweise müßte jede Frage grundsätzlich mit NEIN beantwortet werden, weil meine demokratische Erziehung es nicht erlaubt, eine Frage oder ein Gesamtsystem zu loben oder positiv zu bewerten, wenn es gegen die Menschenrechte, der Würde oder die Gesundheit eines einzelnen Menschen oder einer Gruppe verstößt.

Die Fragen auf eine Strukturierung, Gliederung, des Verständnisses, der Anwendbarkeit u.ä. zu beschränken und gleichzeitig mit der Bewertung des Inhaltes und der Aussagen zu MCS und CFS zu verknüpfen, halte ich schon für eine "propagandistische Meisterleistung".

Und genau das, was ich gerade Ausdrucksweise benutzt habe "propagandistische Meisterleistung" beinhaltet einen solchen Fehler. Etwas negatives und abscheuliches kann niemals eine Meisterleistung sein!
Demnach verbietet sich auch ein JA.
Ich hätte in meinem Beispiel schreiben müssen "propagandistische Irreführung", Abscheulichkeit oder ganz neutral ausgedrückt "Anwendung".

Damit aber meine Kommentare aber noch einigermaßen ernst genommen werden, habe ich mich dazu erwogen gefühlt, ein bißchen auf ihre propagandistischen Irreführung einzugehen.
Nun muß ich damit rechnen, dass bei einer eventuellen Prüfungskommission von Bund oder Land nur eine Liste von Ja 4-5 vorgezeigt wird und behauptet wird, dass es nur geringfügige Abweichungen von Kritikern gab, die aber aufgrund des positiven JA-Ergebnisses in der Grund- bzw. Hauptansicht des Bewertungsbogens, zur Erwähnung eines Kommentares überflüssig sind.

Vielleicht existieren die Kommentare dann wenigstens noch in einer Nebenakte unbeachtet weiter. Aber das Hauptsächliche JA-Ergebnis könnte zur endgültigen Wirksamkeit der Leitlinien führen. So oder ähnlich werden sich das die Macher mit ihrer jahrelangen Arbeit gedacht haben.

Diese Leitlinien und der Bewertungsbogen sind eben von hochausgebildeten Psychologen erdacht und verfasst worden - die propagandistische Handschrift und Vorgehensweise ist unverkennbar.

Ich hoffe, dass auch Staatsorgane bei Zeiten auf diesen Mißstand aufmerksam werden.

mfg Twei
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Beitragvon Twei » Donnerstag 2. Februar 2012, 17:57

Hallo darkar, Deinen Eintrag finde ich auch super.
- Editiert von Twei am 03.02.2012, 16:01 -
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 2. Februar 2012, 20:21

Henningsen arbeitet schon sehr sehr lange an seinem neuen Werk.
Und er hat sehr sehr viele Fachgesellschaften mit ins Boot geholt.




Zum Hintergrund der neuen Leitlinien:

Hier kann man die ganze Geschichte seiner Ideen zum ICD nochmal rückblickend anschauen:


56. Jahrestagung des DKPM Dresden, 17.3.2005

Somatoforme Störungenauf dem Weg zuICD-11:was sollbleiben?

http://www.dkpm.de/cms/wp-content/SOTA_Henningsen_somatoformeStoerungen.pdf


viewtopic.php?t=16754
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 2. Februar 2012, 20:39

„Körperbeschwerden ohne Befund – eingebildete Krankheit oder echtes Leiden?“
Professor Dr. med. Peter Henningsen, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Klinikum rechts der Isar der TU München, Pressesprecher des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM)


Seite 26

Es werden 2011 wichtige Leitlinien zur Diagnostik und Therapie dieser Störungsgruppe veröffentlicht(siehe auch http://www.funktionell.net). Erstmals werden dabei unterschiedliche Fachgesellschaften dersomatischen Medizin (Internisten, Orthopäden, Neurologen et cetera) zusammen mit Fachgesellschaften der psychosomatischen Medizin, der Psychiatrie und der klinischen Psychologie solche Leitlinien festlegen, was angesichts der Zersplitterung der Versorgung dieser Patienten, die zum
Beispiel beim Orthopäden derzeit in der Regel ganz anders behandelt werden als beim
Psychotherapeuten, einen ganz wichtigen Fortschritt bedeutet.

Auch europaweit wird aktuell daran gearbeitet, das Bewusstsein von Ärzten, aber auch vonGesundheitsplanern und Ökonomen für die hohe Bedeutung dieser Patientengruppe und für die Notwendigkeit ihrer besseren Versorgung zu erhöhen. Unter der Schirmherrschaft der European Association of Consultation-Liaison Psychiatry and Psychosomatics ist hierzu derzeit ein Buch bei Cambridge University Press im Druck, das die derzeitigen Versorgungsprobleme analysiert und konkrete Vorschläge zur Verbesserung, zum Beispiel durch engere Verschränkung von somatischer und psychosozialer Medizin, macht (Creed et al. 2011).

http://www.medizinkongress.com/dkpm2011/presse/Pressemappe_Deutscher_Kongress_fuer_Psychsomatische_Medizin_2011_digital.pdf


http://www.csn-deutschland.de/forum/printthread.php?id=16055
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 2. Februar 2012, 20:40

Nochmal hervorgehoben:


"Auch europaweit wird aktuell daran gearbeitet, das Bewusstsein von Ärzten, aber auch vonGesundheitsplanern und Ökonomen für die hohe Bedeutung dieser Patientengruppe und für die Notwendigkeit ihrer besseren Versorgung zu erhöhen. Unter der Schirmherrschaft der European Association of Consultation-Liaison Psychiatry and Psychosomatics ist hierzu derzeit ein Buch bei Cambridge University Press im Druck, das die derzeitigen Versorgungsprobleme analysiert und konkrete Vorschläge zur Verbesserung, zum Beispiel durch engere Verschränkung von somatischer und psychosozialer Medizin, macht (Creed et al. 2011)."
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 2. Februar 2012, 22:51

"Die Kategorie “somatoforme Störungen” wird ersetzt durch
eine deutlich veränderte Nachfolge-Kategorie

war nicht selbstverständlich!

Auswirkungen noch nicht absehbar…


.......

Ätiologiemodelle sind bio-psycho-sozial,

diagnostisch-therapeutische Haltung entsprechend:

“Sowohl-als-Auch statt Entweder-Oder”

Verschränkung der Versorgungsebenen und stepped care

Psychosomatische Behandlung ist “Störungsorientierte
Psychotherapie plus”

Die Behandlung auch dieser “schwierigen” Patienten kann
befriedigen und Spaß machen!"

http://www.ameos.eu/fileadmin/user_upload/Bad_Aussee/PDF/Praesentationen_Symposium/Klinik_somatoformer_Stoerungen.pdf


http://www.ameos.eu/3727+M58c0bf5a57f.html
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Beitragvon Kira » Freitag 3. Februar 2012, 20:58

@darkat und Twei
euch beiden auch n1 für euren Kommentar
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Beitragvon Twei » Samstag 4. Februar 2012, 16:15

Eine tolle Information von Clarissa, (die ich schon verwertet habe), Zitat:

"Man kann dort zu diesen tollen Lei(d)tlinien eine Kommentar abgeben, na das lasse ich mir nicht zweimal sagen und damit niemand sagen kann das hätte nie statt gefunden, kann man es hier nachlesen:

Ihr könnt und solltet hier [url]http://www.funktionell.net/download.html[/url] auch etwas hinterlassen und postet es bitte auch hier in kopie."

So kann man Prof.Henningsen und seinen Freunden endlich mal außerhalb des Forums etwas mitteilen. "Wer sich nicht wehrt, der hat schon verloren".
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