MCS doch auch psychisch?

MCS doch auch psychisch?

Beitragvon Sunflower » Samstag 11. November 2006, 06:10

Guten Morgen

ich hab mal eine Frage, hatte heute morgen Post mit links im Emailfach. Im Internet gibt es einen MCS Kranken Rüdiger. Der behauptet von sich er habe echte MCS. Er schreibt Onlinetexte und u.a. wie seine MCS entstanden ist "durch unterdrückte Gefühle". Der Hauptext handelt um "Depressionen, Neurosen und
psychosomatischen Erkrankungen", wobei er MCS unter diese psychischen Krankheiten schiebt. Dort ist auch präzise erklärt warum er MCS hat und wie er es Selbstheilte (bin nicht zum ganz lesen gekommen) Hier ist sein Text: http://home.arcor.de/spt/st.pdf

Nun aber mal meine Frage, er hat auf seinen Seiten auch öfters mal Links gesetzt zu diesem Forum hier (CSN Forum). Also z.B. wenn man bei ihm im Text auf "MCS" drückt kommt man hier auf die CSN Seite (zB in dem Text oben "Aufgrund meiner Erkrankung an MCS, arbeite ich usw usw usw........" auf MCS drücken: http://home.arcor.de/spt/changelog.html ).

Ich weiß ja ehrlich gesagt auch nicht was ich davon halten soll, weil wenn Leute seine MCS Erklärung lesen und dann noch hier auf dieses Forum kommen, dann denken die doch alle das wir alle psychisch krank sind und ich hoffe das es auch Leute gibt die MCS durch richtige Schadstoffexposition haben und nicht durch irgend welche psychischen Probleme oder sowas. Ich habe zB nie psychische Probleme gehabt oder Ärger, Streß nur ab und zu wegen Zeitdruck (Nur wenn ich zB mal einen Zug verpasst habe, so einen Streß halt, also positiven Streß, keinen psychischen!) Wenn aber so ein Streß schon MCS Verursacher ist, dann wären alle Omis und Opis die den Krieg mitgenmacht haben aber verdammt MCS krank?!

Meine Frage Gibt es hier noch mehrere die ausschließlich auch nur durch ihre Arbeit krank wurden und keine psychischen Probleme hatten? Oder bin ich fast der einizge der durch die Arbeit krank wurde?
Sunflower
 

MCS doch auch psychisch?

Beitragvon Teilzeithypochonder » Samstag 11. November 2006, 07:46

Hallo Sunflower

keine Angst,Du bist nicht allein. Viele hier im Forum sind durch Belastung auf Arbeit krank geworden.
MCS ist eine Somato-psychische Krankheit und keine Psychosache(Münchener Studie im MCS CSF Forum).In unseren Fall macht der Körper die Psyche mit krank.
Ich hoffe, mit dem kleinen Text bin ich niemanden zu nahe getreten.

Gruß Jens
Teilzeithypochonder
 

MCS doch auch psychisch?

Beitragvon Sunflower » Samstag 11. November 2006, 15:06

Hallo Jens

dein Username "Teilzeithypochonder" überzeugt mich ja ungemein davon das ich nicht der Einzige bin bei dem die Symptome definitiv nicht psychisch sein können ;-) Scherz bei Seite, ich verstehe was du meinst und glaube auch das manche auf Grund der Lage Depressionen entwickeln könnten, man muß mit MCS leider ziemlich abgeschieden Leben und das macht die Psyche nicht grade stark. In diesen Fällen war die MCS dann zuerst vorhanden und dann erst das andere, denke ich mir auch.

Viele Grüße
Sunflower
 

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Beitragvon Teilzeithypochonder » Samstag 11. November 2006, 17:10

Hallo Sunflower

Teilzeithypochonder wurde ich von einem Gutachter genannt,als ich doch mich erdreistete auf menschenrechte zu bestehen. Der Name hatt mir gefallen.
Es ist genauso,wie Du es geschrieben hast. Der Körper macht die Psyche krank,die Einsamkeit und Zurückgezogenheit hilft nur mit.

Gruß Jens
Teilzeithypochonder
 

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Beitragvon M. » Samstag 11. November 2006, 20:15

Wie können Chemikalien psychisch sein?
Nicht nur die Menschen werden krank, sondern auch die Natur, die Tiere. Das Wasser ist immer verseuchter, man kann nur die Chemikalie finden, die man auch sucht...Es gibt so viele Chemikalien, niemand kennt sie, die Vielzahl und die Auswirkungen. Nur weil die meisten Menschen eher ein stumpfsinniges dasein fristen und nichts merken...? Überall Gifte..und davon soll man nicht krank werden? Wenn Psychologen, Psychiater nur die Psychiche sehen, sind sie Betriebsblind und verdienen gut damit, davon abgesehen sind die Pillchen der Psychiater reinste Chemie, klar das der Blickwinkel solcher Personen sehr eingeengt ist, solche Chemiepillen haben auch starke Nebenwirkungen für Nerven, Körper, machen Abhängigkeiten und vieles mehr.
Menschen meinen immer, was sie nicht sehen gibt es nicht..ein fataler Irrtum, siehe Radioaktivität, Atom...etc.
M.
 

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Beitragvon Infoportal für Chemi » Samstag 11. November 2006, 21:00

Bei jedem Betroffenen war entweder ein einmaliger oder wiederholter Kontakt mit toxischen Substanzen der Auslöser, "Trigger".
Nach nur einmaliger Hochdosis-Exposition gegenüber Reizstoffen in der Luft kann auch bei vorher gesunden Personen eine Asthma-ähnliche, dauerhafte Hyperreaktivität der Atemwege auftreten.

Charakteristisch sind "asthma-ähnliche Beschwerden" und eine bronchiale Hyperreagibilität. Die sich anamnestisch meist auf eine einmalige inhalative Exposition gegenüber einer bekannten irritativen, hoch konzentrierten Noxe (z.b. Isozyanate, Rauchgase, SO2) zurückführen lassen.

Diese lässt sich nicht immunologisch erklären, sondern durch chemische Verletzung mit anschliessender Entzündung der Atemwege. Also ist hier nicht die Psyche die Ursache.
Infoportal für Chemi
 

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Beitragvon Sunflower » Samstag 11. November 2006, 23:50

Hallo ich hab den Text nun ein wenig überflogen und dort schreibt er das er zuerst Depressionen, Neurosen und psychosomatischen Erkrankungen hatte, Jahre später Polyneuropathie und dann die Diagnose MCS bekommen. Im Ersten Teil schreibt er etwas von unterdrückten Gefühlen und Emotionen.

Auf Seite 3 unter der Zeichnung "Kaffeegeruch" steht geschrieben "Ursache meiner Erkrankung". DOrt beschreibt er das es im Laufe seines Lebens große Mengen an unterdrückten Gefühlen gab die sich im Unterbewusstsein angesammelt hatten. Diese Ansammlung an Gefühlen sei der Ursprung der Erkrankung. usw usw

Aber in den ersten Zeilen auf Seite 144 steht extra noch das es bei jedem anders sein kann. Er will mit dieser Theorie niemanden psychatrisieren und es gibt bestimmt auch Gehirnschäden die nichts mit emotionale Erinnerungen zu tun haben aber trotzdem Depressionen, MCS-Symptome und viele
weitere psychische und körperlich Erkrankungen auslösen können. usw usw

Also es gibt anscheinend verschiedene Arten.
Sunflower
 

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Beitragvon Silvia K. Müller » Sonntag 12. November 2006, 08:57

Hallo Sunflower,
es handelt sich hier wohl eher um die philosophischen Ausführungen
eines Psychiaters, als um die Beschreibung von Chemikalienschädigung/-Chemikaliensensibilität. So betrachtet, kann man jede Erkrankung der Psyche zuführen, ohne großen Erfolg jedoch im Sinne einer gesundheitlichen Regeneration
zu erreichen. Der Betroffene bleibt mit solchen Strategien eher im Reich der Imaginisierung hängen, was je nach Schweregrad seiner Erkrankung schwere Folgen haben kann.

Liebe Grüsse
Silvia
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Beitragvon Elloran » Sonntag 12. November 2006, 11:51

Hallo,

interessant ist dieser Ansatz schon und sicher auch nicht ganz falsch. Aber offensichtlich hat auch Rüdiger es noch nicht geschafft ganz gesund zu werden.
Ich denke mal das man MCS auf körperlich, geistiger und seelischer Ebene angehen sollte.
Und manche haben es ja auch geschafft.

Viele Grüsse von Elloran
Elloran
 

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Beitragvon Sunflower » Sonntag 12. November 2006, 14:40

Hallo

ich glaube das die "echte" MCS durch Schadstoffe ausgelöst wird und das die "echte" MCS nur Leute haben die auch nur ausschließlich durch Schadstoffe krank wurden und keine psychischen Faktoren hatten. Andere Leute, die zB psychische Krankheiten haben können vielleicht ähnliches wie MCS entwickeln. Diese Leute, bei denen es eher psychisch ist, werden durch Therapien auf geistiger und seelischer Ebene bestimmt ganz gesund. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen das jemand der ausschließlich durch Schadstoffexposition krank wurde, durch geistige Meditationen wieder vollkommen gesund wird. Also so richtig gesund. Wer behauptet durch Meditation gesund geworden zu sein ist entweder ein Scharlatan und will andere mit reinziehen oder war nie körperlich richtig krank sondern hatte eher psychische Probleme. Die Schadstoffe haben sich nämlich bei richtig Geschädigten angereichert in den Körperzellen, im Gewebe, Gehirn, Lunge, Leber, Niere, usw. Das ist durch geistige Meditation nicht weg zu bekommen.

Viele Grüße
Sunflower
 

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Beitragvon M. » Sonntag 12. November 2006, 17:58

Wer MCS nur ansatzweise als Psychisch ansieht, weiß nicht was MCS ist, der hat noch nicht einmal die leiseste Ahnung davon. Meditation kann manchen vielleicht etwas beruhigen, aber der hat noch nie dieses aggressive Nervenzittern und toben erlebt, ganz abgesehen von den vielen anderen Dingen, die einen das Leben durch MCS wenig lebenswert machen.
M.
 

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Beitragvon Nikko » Montag 13. November 2006, 11:42

Besorgt um unsere Psyche glaube ich den Verantwortlichen nicht mehr, denn sonst würde man uns nicht so bewußt diskriminieren.
Das sorgt für psychische Schäden,
Nikko
Nikko
 

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Beitragvon Alex » Sonntag 19. November 2006, 21:11

Ein Brief als Antwort:

Positionen der DGUHT e.V.

Brief der DGUHT e.V. zum MCS-Forschungsvorhaben an das Umweltbundesamt
06.02.1999

Herrn
Prof. Dr. Andreas Troge
c/o Umweltbundesamt
Postfach 33 00 22
14191 Berlin


MCS-Forschungsvorhaben

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Troge,

in der letzten Vorstandssitzung befaßten sich der Vorstand unserer Gesellschaft und der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats mit dem ausgeschriebenen MCS-Forschungsvorhaben des Umweltbundesamtes.

Es sind uns Initiativen umweltmedizinischer Organisationen und von Betroffenenvertretungen bekannt geworden, die allesamt die Sorge ausdrücken, daß durch ein möglicherweise unqualifiziertes Design der beabsichtigten Studie des Bundesamtes die Ergebnisoffenheit und Neutralität der Ergebnisse nicht gewährleistet wird.

Die Deutsche Gesellschaft für Umwelt- und Humantoxikologie e.V. (DGUHT) beschäftigt sich seit über 5 Jahren interdisziplinär mit toxikologisch schädigenden Einwirkungen auf Umwelt und Mensch. Durch eigens veranstaltete Kolloquien mit vielen Kontakten zur praktischen Umweltmedizin und Betroffenen-Organisationen kann gesagt werden, daß auch Umweltkranken die Chance einer Rehabilitation gegeben werden muß, besonders da die Ursachen der Erkrankung meist auf giftige Chemikalien zurückzuführen sind. Patienten, die an dem Krankheitsbild MCS leiden, sind auch nicht überdurchschnittlich oft psychisch auffällig. Unabdingbare Voraussetzung für die MCS-Diagnose ist jedoch nicht nur eine sorgfältige allgemeine und umweltmedizinische Diagnostik, sondern auch eine standardisierte Umfeldanalyse der Schadstoffbelastung.

Unsere Gesellschaft bietet Ihnen an, bei Design und Qualitätssicherung der Studie, aber auch bei der Diskussion der Zwischen-/ und Endergebnisse sachverständig mitzuarbeiten. Unterstützung wird insbesondere auch durch unseren Wissenschaftlichen Beirat erfolgen.

In der Annahme, daß Sie an unserem konstruktiven Vorschlag Interesse zeigen, bitten wir Sie um Kontaktaufnahme und um Mitteilung der Beteiligungsmodalitäten.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Pesch
Präsident

gez. Prof. Dr. agr. Manfred Hoffmann
Vizepräsident

gez. Prof. Dr. Dr. med. Helmut A. Huebers
Vorsitzender Wissenschaftlicher Beirat
Alex
 

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Beitragvon Elloran » Dienstag 21. November 2006, 09:25

Hallo Alex,

danke für die Info. Das sagt schon mal was aus und zwar das MCS körperlicher Natur ist.

Viele Grüsse von Elloran
Elloran
 

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Beitragvon Infoportal für Chemi » Dienstag 21. November 2006, 18:08

Danke Alex, wo hast du den Brief gefunden, der ist aus dem Jahre 1999
Silvia
Infoportal für Chemi
 

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Beitragvon Alex » Dienstag 21. November 2006, 18:23

Hallo Silvia,

genau, das ist wichtig, daß es schon solange gesagt ist.
Er stand auf der Seite der DGUHT.
Wenn ich später etwas Zeit habe, suche ich den Link raus.

Grüße,
Alex
Alex
 

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Beitragvon Infoportal für Chemi » Dienstag 21. November 2006, 18:49

Lieber Alex

Ja, genau du hast natürlich recht. Ich finde deine Recherchen und sonstige Angaben die du hier im Forum gemacht hast einfach Lobenswert und genial.

Lieber Gruss
Silvia
Infoportal für Chemi
 

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Beitragvon Alex » Dienstag 21. November 2006, 22:29

Danke Silvia,

Deine Beiträge sind auch Gold wert.

Dies ist der Link: http://www.dguht.de/positionen_mcs.html

Liebe Grüße,
Alex
Alex
 

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Beitragvon Infoportal für Chemi » Dienstag 21. November 2006, 23:17

Oh, vielen Dank, das hört man gern, war mir gar nicht so bewusst. Motiviert mich weiter zu machen...
Dankeschön und liebe Grüsse aus Bern
Silvia
Infoportal für Chemi
 

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Beitragvon Lea » Donnerstag 7. Dezember 2006, 00:31

Hallo Ihr lieben,

habe mir Eure Antworten zu dem Thema sorgfältig durchgelesen. Ich habe selbst MCS, seit meiner Kindheit. Ich möchte folgendes zu dem Thema sagen. Mein Prozes der Erkrankung war sehr schleichend, von Kindheit an. Was ich ber mit großer Sicherheit sagen kann, und da spreche ich jetzt nur von mir, ist dass ich jahrelang täglichem unzumutbaren Dauerstress und Ängsten ausgesetzt war, die durch mein familiäres Umfeld entstanden. Jeden Tag dacte ich, ich breche zusammen, weil die psychische Belastung so enorm groß war und ich habe gespürt dass das irgendwann körperlich schief geht. Ich will nicht sagen, dass meine MCS psychisch ist, auf keinen Fall-auch ich hatte einigs an Schadstoffexpositionen und körperlichen Auslösern. Was ich aber glaube, ist dass es möglich ist, dass durch jahrelangen pychischen Terror oder Stress das Immunsystem so stark geschwächt wird, dass Krankheiten und zwar nicht nur MCS sondern generell ein leichtes Spiel haben. Es ist einfach ein Wechselspiel. Finde ich auch einleuchtend. Das hat nichts mit Psychatrisierung zu tun, oder dass man den anderen nicht ernst nimmt!!! Aber ich denke inzwischen, dass Körpr, und Psyche immer zuammen gehören. Hoffe dass sich dadurch jetzt keiner angegriffen fühlt, wie gesagt es ist halt meine Meinung. Ich würde aber nie sagen, es ist "nur" psychich!!!

LG, Lea
Lea
 

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Beitragvon Elloran » Donnerstag 7. Dezember 2006, 09:48

Liebe Lea,

das was du da beschreibst, das ist nichts ungewöhnliches, sondern entspricht unseren körperlichen Funktionen.
Psychischer Stress, verursacht im Körper, genauso wie Chemikalien, oxidativen Stress. Das heißt der Körper bildet Säuren, er verbraucht viel größere Mengen an Nährstoffen und steht sozusagen ständig unter Strom: Adrenalin.
Davon kann man genauso krank werden, wie durch Chemikalien. Es ist eine körperliche Verletzung. Und kommen jetzt noch erhöhte Mengen von Chemikalien dazu, dann bricht das Immunsystem zusammen und MCS kann entstehen.
Genauso gut kann man nur durch Chemikalien erkranken, selbst wenn man keinem größeren Streß ausgesetzt ist. Das ist bei vielen so.


Viele Grüsse von Elloran
Elloran
 

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Beitragvon Udo » Donnerstag 7. Dezember 2006, 11:18

Hallo Lea,
ja,ich kann Dir nur beipflichten, Stress und Schadstoffbelasteung sind wohl
sichere Voraussetzungen für MCS.
So wie Du es beschreibst, habe ich es auch erlebt.(70-80 Std.-Woche, Mobbing über
Jahre und Chemikalienbelastung)
Die ersten Anzeichen waren in den 80er Jahren. Ärzte sagten immer: "das bilden sie sich nur ein"!
Im Jahr 2000 hat mein ZNS sehr heftig ragiert, seitdem bin ich in umweltmed. Behandlung.
Viele Grüße
Udo
Udo
 

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Beitragvon Sunflower » Donnerstag 7. Dezember 2006, 17:00

Hallo,

ich glaube auch das Streßhormone bestimmt dazu beitragen können das man krank wird.

Nur was ist wenn jemand keinen täglichen psychischen Streß ausgesetzt war? Wenn er eigentlich nur Chemikalien ausgesetzt war? So wie ich. Bin ich dann auch MCS krank oder habe ich dann doch etwas anderes? Weil ich ja nur Chemikalien ausgesetzt war.

Spielt bei mir die genetische Disposition vielleicht die größte Rolle und ich habe kein MCS sondern eine Immunologische Krankheit? Kennt sich jemand damit aus? Ich war nämlich selten Psychostreß ausgesetzt, der Streß fing erst lange nach der Krankheit an (Ämter, Behörden, Verwandte, "Freunde").

Viele Grüße
Sunflower
 

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Beitragvon JüHe » Freitag 8. Dezember 2006, 14:04

Hallo Sunflower,
Du hast den Nagel ganz gut getroffen, genetisch ist da einiges möglich. Schädigungen deiner Ahnen, ohne dass was bei denen zum Ausbruch kam. Alter Deiner Eltern, bei Deiner Geburt - Änderung des Erbguts - wie z.B. bei Rauchern. Klar dass immunologische Krankheiten - wie MCS - dann auftauchen. Dass Du dann MCS verneinst, kann ich verstehen, da die immer wieder wiederholte Nähe zum "Psycho" einen ziehmlich nervt. Ich habe nachweislich keine "psychische MCS" sondern leide unter der Intoleranz zu verschiedenen Chemikalien. Deinen Stress kennen wir alle nur zu gut, dass sind Folgeschäden, denen reicht nähmlich die einfache Unverträglich nicht, da muss noch eins draufgesattelt werden. Übrigens mein Arzt hat mir auch geraten, in der Korrespondens mit Behörden etc. den Begriff MCS nicht zu verwenden, da DIESER DURCH GEZIELTE ARBEIT BEWUSST DISKREDITIERT WURDE.
JüHe
 

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Beitragvon Sunflower » Freitag 8. Dezember 2006, 21:06

Hallo Jürgen,

Vor ein paar Jahren hat ein Arzt mich mit Verdacht auf MCS zum Umeltmediziner geschickt. Der Umweltmediziner sagte das ich tatsächlich MCS habe. Ich war daraufhin bei mehreren Umweltmedizinern die alle in die Berichte die Diagnose MCS schrieben. Seit dem werde ich die schriftliche Diagnose MCS einfach nicht mehr los!

Seit Anfang des Jahres bin ich bei einem Umweltmediziner der Basophilen Degranulations Bluttests durchführt. Viele Test fallen bei mir postitiv aus. Dieser Test zeigt sowohl klassische Allergien des Soforttyps als auch des Spättyps (Pseudoallergien). Nun fragte ich mich ob es dann überhaupt MCS sein kann? Ich hatte gehört das MCS nicht mit Allergietest beweisbar seien. Doch die Diagnose MCS blieb mir.

Ich lies vor kurzem auf eigene Kosten eine genetische Untersuchung machen. Mir fehlen einige Entgiftungsenzyme der 2. Phase (GSTT1, GSTM1, usw), ich dachte auch das ich eventuell bei den Ämtern mit diesem Befund weiter komme, aber die erkennen nicht mal diese genetischen Dispositionen an! Der Gutachter meint das einzige was passieren kann ist das ich im Alter Krebs bekomme, aber Unverträglichkeiten können mit diesen Dispositionen nicht auftreten. Meine Arbeitsstelle ist Lösemittel und Formaldehyd belastet, dennoch "blüht mir dann im Alter nur mal Krebs und das nicht mal mit 100% Sicherheit" und "Parfümunverträglichkeit gibt es nicht, Lebensmittelunverträglichkeiten haben sie wirklich aber damit kann man arbeiten gehen". Aber auf Grund der unzähligen Nahrungsmittelunverträglichkeiten bin ich körperlich sehr schwach und völlig abgemagert, das Gutachterliche Ergebnis: "Gewichtsverlust lassen sich nie mit Nahrungsmittelallergien allein vereinbaren, deshalb liegt in diesem Falle eher eine schwere Depression mit Gewichtsverlust vor".

Das ist doch alles wirklich zum Verrückt werden!

Viele Grüße
Sunflower
 

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Beitragvon Juliane » Samstag 9. Dezember 2006, 22:46

Hallo,

ich habe gerade eure Diskussionsbeiträge gelesen.

Soweit mir bekannt ist, untersuchen auch deutsche Umweltmediziner bei MCS ein sogenanntes Neuro-Stress-Profil mit den Werten Adrealin, Noradrenalin, Dopamin, Serotonin, Cortisol-Tagesprofil, DHEAS. (z.B. Dr.Bieger in München). Behandelt wird dann oft mit einem Multivitaminpräparat namens GABA.

An der Universität Tübingen diagnostiziert man das Fibromyalgiesyndrom (oft eine Begleiterscheinung von MCS) durch die Untersuchung des Serotoninspiegels bzw. der Antikörper gegen das eigene Serotonin. (Prof. Klein)

Nachfolgend stelle ich aus Zeitgründen einfach mal einen Beitrag, den ich an anderer Stelle schon mal ins Netz gestellt habe, hier ein.

MCS-Kranke reagieren bereits auf geringste Mengen von Chemikalien mit unterschiedlichen Symptomen. Die Bandbreite der Symptomatik hängt wahrscheinlich von den jeweils vorausgegangenen Belastungen und der Empfindlichkeit des einzelnen Menschen ab.


Bekannt und anerkannt wurde MCS erst, als 1985 die US-Umweltbehörde EPA renoviert wurde und über 200 Beschäftigte der Behörde durch diese Maßnahme erkrankten. Einige Dutzend dieser Mitarbeiter blieben chronisch krank.


Während in den USA und Kanada MCS mittlerweile ein in der Ärzteschaft bekanntes Krankheitsbild ist, hat sich das Wissen über Umwelterkrankungen, insbesondere MCS, bei der bundesrepublikanischen Ärzteschaft; diplomatisch formuliert; noch nicht herumgesprochen. Nur wenige Ärzte sind in der Lage eine Umweltkrankheit zu erkennen bzw. zu diagnostizieren.


Umweltgifte können eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, die meist isoliert gesehen und deshalb nicht als Folge toxischer Verletzungen erkannt werden:

- Konzentrationsstörungen
- Gedächtnisprobleme
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Ohrgeräusche (Tinnitus)
- Benommenheit
- Krämpfe
- ADS / ADHD
- Panikattacken
- Koordinationsprobleme und Unfälle
- Schwindel
- Dauerschnupfen
- Husten und Halsentzündungen
- Asthma
- trockene oder brennende Augen, Sehstörungen
- Hautausschläge, Akne
- Durst
- Herzklopfen / Rhythmusstörungen
- eiskalte Hände und Füße
- veränderte Blutdruckwerte
- Dauerinfekte
- wiederkehrende Entzündungen des Rachens und der Stirnhöhle
- Schüttelfrost und/oder Fieber
- Knochenschmerzen
- Gliederschmerzen
- Gelenkschmerzen
- Schwäche
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Geruchsunverträglichkeiten
- Knoten in der Brust
- hormonelle Störungen
- Schilddrüsenprobleme
- endokrinologische Störungen
- chronische Müdigkeit
- Entzündungen


Diese Symptome können einzeln auftreten aber auch Vorboten einer Chemikalienüberempfindlichkeit sein.


Bisher gibt es für MCS-Kranke Menschen noch keine wirksame Therapie. Der Forschungsbedarf ist enorm, wenn man bedenkt, dass Wissenschaftler von allein in der BRD etwa einer Million kranker Menschen ausgehen.


MCS-Kranke müssen den Kontakt mit selbst geringsten Mengen von Chemikalien meiden:

- Duftstoffe (Wasch- und Putzmittel, Deo, Kosmetika, Raumspray etc.)
- Rauch
- Autoabgase
- Kaminabgase
- Ausdünstungen aus Kunststoffen und Druckerzeugnissen
- Desinfektionsmittel
- etc.


Für Chemikaliensensible ist die Umwelt eine chemische Barriere:
Arbeitsplatz, Schule, Auto oder öffentliche Verkehrsmittel, Geschäfte, Kinos, Sportplätze, Felder, Treppenhäuser, Fahrstühle etc. Kein Ort an dem ein chemikaliensensibler Mensch nicht von Chemikalien beeinträchtigt werden kann.


In der Bundesrepublik werden die meisten umweltkranken Menschen nicht als umweltkrank diagnostiziert. Umweltkrankheiten, insbesondere MCS, werden tabuisiert. Deshalb ist die Unkenntnis in der Bevölkerung, aber auch in der Ärzteschaft, sehr groß. Umweltkranke werden gern mit Psychodiagnosen versehen. Das ist spart vielen Verursachern und Kostenträgern immense Summen.


Andererseits verursachen Umweltkrankheiten eine Kostenlawine für die Krankenversicherungen und richten volkswirtschaftlich beträchtlichen Schaden an.
MCS ist eine Krankheit, die jeden treffen kann. Arm oder reich, jung oder alt, Arbeiter oder Akademiker.


Umweltkranke Menschen zeigen häufig psychische Symptome, da Chemikalien neurotoxisch und sehr „stoffwechselaktiv“ sind.


Viele umweltkranke Menschen sind Träger genetischer Polymorphismen. Es gibt signifikante Unterschiede in der Verteilung der Genotypen. MCS-relevante Genotypen sind Varianten auf CYP2D6, NAT1, NAT2, PON1, PON2 und MTHFR.


Schickt man einen Träger des Genpolymorphismus CYPIID6 bei Panikattacken, Schwindel etc. am chemikalienbelasteten Arbeitsplatz zum Psychiater, wird dieser weder mit klassischer Verhaltenstherapie noch mit Medikamenten etwas ausrichten können. „Abkonditionieren“ ist nicht, Pillen wirken nicht! Im Gegenteil: Ein Viertel der handelsüblichen Medikamente, vor allem Psychopharmaka, führen allein schon bei Mangel an CYPIID6-Enzymaktivität zu Nebenwirkungen wie cerebralen Störungen, Wahnvorstellungen.


Ein Polymorphismus CYPIID6 trägt immerhin 5-10% der einheimischen Bevölkerung. Die Pharmaindustrie hat im Jahr 2004 20,3 bzw. 14,1 Milliarden Dollar für Antidepressiva und Antipsychotika umgesetzt. Bei Antiepileptika lag der Umsatz bei 11,3 Milliarden. Leicht auszurechnen, wie viel „Nebenwirkungspsychosen“ so produziert wurden.


Auf dem Markt befinden sich Tausende von Chemikalien, von denen etwa 70000 regelmäßig Verwendung finden. Vom Beißring des Babys bis zum Baumaterial fehlen für fast alle Chemikalien bislang Untersuchungen hinsichtlich ihrer Toxizität. Und niemand wird sagen können, wie die Stoffe in den Stoffwechsel eingreifen und wie der Körper sie abbauen kann.


Dass nicht alle Menschen krank werden und dass die Menschen an unterschiedlichen Symptomen erkranken, liegt an der jeweiligen genetischen Ausstattung bzw. an der Belastung der jeder einzelne Organismus ausgesetzt war bzw. ist.

Also ehrlich gesagt, habe ich immer den Eindruck, dass viele Wissenschaftler viel mehr wissen, als an die Öffentlichkeit dringt. Vor kurzem gab es mal so eine Diskussion, ausgelöst vom Bundesamt für Risikobewertung, in der es um die toxischen Wirkungen von Zimt ging. Auch da gibt es wohl genetische Varianten, die Menschen anfällig für die Toxine in Zimt machen. In der Öffentlichkeit aber wurde auch hier wieder so getan, als seien alle Menschen gleich und nur die Dosis mache das Gift.

Wir werden also noch Jahre damit beschäftigt sein heraus zu finden warum der eine MCS hat und der andere nicht bzw. was wohl der oder die Auslöser gewesen sein könnten. Und so bleiben wir immer schön brav.

Herzliche Grüße
Juliane
Juliane
 

MCS doch auch psychisch?

Beitragvon Junkie- » Dienstag 12. Dezember 2006, 19:39

Ihr hab hier zwar viel über psychsich bedingte MCS geschrieben, aber ich vermisse trotzdem die Substanz. Wenn ich die Forschungsarbeiten aus Berlin lese werden durch Verlassenheit und Liebeskummer Stoffe ins blut abgebeben die hoch toxisch sind, aber ich bin kein Chemiker und kann mir darunter nur wenig vorstellen. Trotzdem hoffte ich, daß das mal irgendjemand deutlicher macht, denn Ärzte sind dafür bekannt nur nachzuplappern ohne richtig zu verstehen.
--
Dann brachte auch die Heidelberger UNI Forschungsergebnisse heraus bei denen man Studenten vor eine Prüfungskommision zitierte und ihnen dann unlösbare Rechenaufgaben stellte. Dei Professoren zeigten sich dann genervt weil die Studenten noch nicht mal so einfache Aufgaben lösen konnten. Darauf schütteten die Studenten so viel Gift wie bei einer richtigen bakteriellen Erkrankung aus. Die Studenten waren richtig giftig geworden ... Allerdings gab es hier gar keinen Hinweis auf den Stoff der ausgeschüttet worden sien soll.
--
Im Bezug zu Kieferknochen und Halswirbelsäule las ich einen Artikel, daß die Muskeln im obersten Wirbelbereich starke Gifte ausschütten, wenn sie unter Druck geraten. Es wurde gemutmaßt das das noch eine sehr frühe Verteidigungsreaktion darstellt, als uns Fleischfresser noch ins Genick gebissen haben. Da schütteten wir dann starke Gifte aus, damit der Angreifer nach dem ersten Giftbrocken keinen weiteren mehr fressen will. Wie gesagt- so wurde spekuliert und es wurde vor verklemmten Halswirbelmuskeln gewarnt, denn der Drehschwindel ist oft toxisch und nicht nur rein nervlich bedingt.
--
Zum Schluß hab ich gestern wieder mal in Mino Minox geblasen. So oder so ähnlich heißt eine Gerät - aber wenn ich jetzt nach der genauen Bezeichnung schauen machts hier wieder plopp und alles was ich eben geschrieben habe wird gelöscht. Ich frag mich wirklich was diese blödsinnige Einstellung soll, denn dadurch wird man nur zu vielen Rechtschreibfehlern genötigt, denn man muß verdammt schnell (und mit vielen Fehlern schreiben) sosnt war alles umsonst. In jedem Fall setzen die Zellen bei Streß, Belastung, Allergien, Viren- oder Bakterienbefall Kohlenmonoxid (NO) frei. Mit diesem Gift kann unser Körper viel besser umgehen, wie die Bakterien und Viren. Damit kann er sie abtöten und tut das bei Befall auch. Wenn wir also wissen wollen wie viele Allergene, Schimmelpilzsporen oder Viren sich in unserem Blut befinden, dann blasen wir mal eben über den NO Sensor. Der wird wohl bald genauso wichtig werden wie ein Fieberthermometer. Doch was ist das hier ? Hier wird viel geschrieben, doch irgendwie gehts doch alles an der Sache voll vorbei. Hier wird nicht in einem einzigen Beitrag auf die gifte hingewiesen die unser Körper selbst produziert oder bei Streß ausschüttet. Nicht einmal auf die Gifte wurde eingegangen die er bei einer Darminfektion ausschüttet um ein exposinsartigen Anstieg von toxischen Bakterien in unserem Darm zu stoppen. Was soll das ?
---
Dazu hab ich gestern wieder Gammelfleisch gegessen. Das enthält wie wir wissen große Mengen Histamin und darauf bekomme ich dann Zahnschmerzen. Eigentlich hab ich die sowieso, doch das Gehirn filtert die raus. Wenn ich aber Gammelfleisch zu essen bekomme (da rechne ich fast alles Wurstsorten der Supermarktketten dazu) dann bekomme ich richtige zahnschmerzen. Das gleiche gilt übrigens auch für hackfleishc, daß ich früher gegessen habe. Damals begannen meine zahnschmerzen wie mit einem Donnerschlag. Mit einem Schlag spürte ich alle Kunststoffüllungen schmerzen (die alle wieder beseitigt wurden) Erst durch hackfleisch / Gammelfleisch (ich vermute Histamin) bin ich auf meinen Kunststoffunverträglichkeit aufmerksam geworden. Ich sags jetzt nur, weil Histamin eigentlich auch ein körpereigener Stoff ist, den wir bei Allergien gehäuft ausschütten. Auch hier würden die MCS also nicht von außen kommen, sondern das was wir normalerweise noch tolerieren könnten, würde durch eine zusätzliche Dosis Histamin unverträglich. Eine Dosis, die evtl. durch einen Dufthauch ausgelöst wird, gegen den wir allergisch sind.
Also wo bleiben denn all die hundert Themen über unsere körpereigene chemische Abwehr ?
Junkie-
 

Technischer Tipp am Rande

Beitragvon Betty Zett » Dienstag 12. Dezember 2006, 21:44

Hallo Junkie,
kleiner Tipp für Dein Problem, daß der Text weg ist.
Schreib ihn in Word in Deinem normalen Programm vor und kopiere in
dann hier ein. Kein Streß und alles ist auf Nummer sicher.

Liebe Grüße,
Betty
Betty Zett
 

Depressionen durch Pestizide

Beitragvon Lucca » Samstag 6. Januar 2007, 19:36

In dieser Studie der Colorado University wurden 29.074 Ehefrauen von Schädlingsbekämpfern im Zeitraum von 1993-1997 untersucht. Die Probantinnen waren Frauen mit starken Depressionen die Medikamentierung erforderten. Die Wissenschaftler stellten fest, dass Pestizidexposition (hier sekundär durch denn Mann) zum Risiko an Depressionen zu erkranken führte.

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Depression and pesticide exposures in female spouses of licensed pesticide applicators in the agricultural health study cohort

Beseler C, Stallones L, Hoppin JA, Alavanja MC, Blair A, Keefe T, Kamel F.

Colorado Injury Control Research Center, Department of Psychology, Colorado State University, Fort Collins, Colorado 80523, USA. cbeseler@lamar,colostate.edu

J Occup Environ Med. 2006 Oct;48(10):1005-13.
Lucca
 

MCS doch auch psychisch?

Beitragvon bender123 » Donnerstag 11. Januar 2007, 15:35

[quote]Im Internet gibt es einen MCS Kranken Rüdiger. Der behauptet von sich er habe echte MCS. Der Hauptext handelt um "Depressionen, Neurosen und psychosomatischen Erkrankungen", wobei er MCS unter diese psychischen Krankheiten schiebt. Hier ist sein Text: http://home.arcor.de/spt/st.pdf
[/quote] wer ist denndieser rüdiger - kannauch ein "uboot" sein, eine kunstfigur, von einem psychologen oder sonst übelwollenden initiert.
MCS ist definiert als physicche erkrankung unklarer genese durch toxische Belastungen. fertig.
grüße von bender
bender123
 

MCS ist nicht psychisch

Beitragvon Alex » Donnerstag 11. Januar 2007, 15:57

Kommt mir auch so vor, als sei es eine Kunstfigur.
Miese Typen gibts immer und der Typ hier hört sich nicht irre an,
der weiß was er will.

Grüße
Alex
Alex
 

MCS doch auch psychisch?

Beitragvon Alex » Samstag 27. Januar 2007, 08:32

Ein Beispiel, daß die Psyche wohl sehr kompensationsfähig ist:

Die Psyche wird bei Chemikaliengeschädigten gerne vorgeschoben und soll schuld an allen möglichen und unmöglichen Symptomen und Erkrankungen sein. Ein gutes Beispiel, daß die Psyche verhältnismäßig nicht sehr oft betroffen ist, dürfte das Sarin Unglück in der U-Bahn von Tokio sein. Das Opfer eines solchen Terroranschlags unter PTSD - Post Traumatic Stress Disorder (Erkrankungen durch den Stress des Erlebten)leiden, würde man annehmen und könnte man leicht akzeptieren.
Fakt ist: Nur 8% der Opfer des Sarinanschlags leiden darunter und dieser schreckliche Terroranschlag und seine Opfer sind gut dokumentiert.


Quelle:
Sarin experiences in Japan: acute toxicity and long-term effects.Yanagisawa N, Morita H, Nakajima T.
Kanto Rosai Hospital, 1-1, Kizukisumiyoshicho, Nakahara-ku, Kawasaki, 211-8510, Japan. yanagisawa@kantoh.rofuku.go.jp

J Neurol Sci. 2006 Nov 1;249(1):76-85. Epub 2006 Sep 7

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?db=pubmed&cmd=Retrieve&dopt=AbstractPlus&list_uids=16962140&itool=pubmed_DocSum
Alex
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MCS doch auch psychisch?

Beitragvon Alex » Montag 12. März 2007, 21:32

Die Psychodiskussion wird bei Umweltkrankheiten künstlich hochgehalten.
Gezielte Artikel in Zeitungen wie im Deutschen Ärzteblatt und der Apotheken-Rundschau informieren Arzt
und Volk. Eine Teilschuld an dieser endlosen wie sinnlosen Diskussion haben wir Umweltkranken auch selbst. Oft entwickeln wir wegen dieser unwissenschaftlichen Artikel ein Schuldbewusstsein und sind geneigt uns oder die Krankheit zu entschuldigen und darauf zu verweisen, daß MCS, CFS, EHS,... nicht psychisch sind.
Kein Krebskranker entschuldigt sich für seine Krankheit und aus Verzweifelung, Schmerzen, Ausgrenzung und so weiter entwickelte depressiven Verstimmungen.

Diese Psychostrategie kann gekappt werden, wenn wir als Umweltkranke nicht mehr dazu beitragen, das Thema weiter mit Psychoerkrankungen in Verbindung zu bringen. Legen wir lieber in unserem Umfeld Studien und Berichte vor, die über Diagnostik berichten oder Ursachen von MCS. Psycho ausklammern, aushungern, ist eine gute Möglichkeit, wie man damit umgeht, damit man als Patient nicht noch wirklich psychisch zugrunde geht vor lauter forcierter Ungerechtigkeit.

Grüße,
Alex
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MCS doch auch psychisch?

Beitragvon Infoportal für Chemi » Dienstag 13. März 2007, 00:10

Mein Arzt sagt:
Es handelt sich ganz sicher um keine Erkrankung des neurologischen und psychiatrischen Fachgebietes, und die Krankheit gehört auch nicht in die Pulmologie. Wenn sich unterschiedlichste Symptome im Sinne von uncharakteristischen Beschwerden scheinbar auf keinen gemeinsamen Diagnosen-Nenner bringen lassen: muß immer an eine toxisch-induzierte Vaskulitis gedacht werden.
Infoportal für Chemi
 

MCS doch nicht so psychisch wie gewünscht

Beitragvon Konstantin » Sonntag 25. März 2007, 16:34

Prävalenz psychischer Erkrankungen in der Umweltmedizinischen Ambulanz einer Klinik der Maximalversorgung

Prevalence of Mental Disorders in the Out-Patient Clinic for Environmental Diseases (Umweltmedizinische Ambulanz) in Augsburg Central Hospital

Lydia Teufel-Maier1, Monika Schulze2, Max Schmauß1, Thomas Messer1
1 Bezirkskrankenhaus Augsburg
2 Institut für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie und Umwelthygiene, Zentralklinikum Augsburg

Zusammenfassung
Einleitung: Die Umweltambulanz des Zentralklinikums Augsburg wurde im Juli 1999 neu konzipiert. Methodik: Bis April 2003 wurden 441 Patienten mit umweltbezogenen Gesundheitsstörungen untersucht. Retrospektiv wurden der prozentuale Anteil und die Art der psychischen Störungen sowie die Akzeptanz der psychiatrischen Therapieempfehlung analysiert.

Ergebnisse: Eine psychiatrische Diagnose wurde 5 % der Patienten zugeordnet, davon am häufigsten eine somatoforme Störung. Die Therapieempfehlung nahm die Hälfte der Patienten nicht an.

Diskussion: Im Vergleich zu anderen Studien ist die niedrige Prävalenz psychischer Erkrankungen kritisch zu diskutieren.

http://www.thieme-connect.com/ejournals/abstract/psychiat-praxis/doi/10.1055/s-2004-828422;jsessionid=D162E9F81E55E430C46335AC0C051359.jvm2
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MCS nicht psychisch zu interpretieren...

Beitragvon Dundee » Sonntag 25. März 2007, 22:08

Da leg ich gleich noch eins nach Konstantin. Sozusagen Kritik aus eigenen Reihen:

Toxikologische Messmethoden oft unzureichend Herr Kollege Röttgers weist auf die unwidersprochene Tatsache hin, dass psychisch
Kranke ihre Störungen häufig als umweltbedingt interpretieren und die Wertigkeit von „Entgiftungs-“ und „Ausleitungs-“Behandlungen mit äußerster Zurückhaltung interpretiert werden sollten. Problematisch wird diese Ansicht jedoch dann, wenn Patienten mit Beschwerden, aber ohne toxikologisch erfassbare Einflüsse, allzu pauschal als psychisch krank eingestuft
werden.

Erfahrungen beim Umzug in einen Klinikneubau zeigten mir vor einigen Jahren, dass die Korrelation zwischen „toxikologisch fassbaren Einflüssen“ und der Reaktion der Bewohner eines Neubaus gering ist. In einigen dieser Räume berichteten zum Beispiel mehrere Mitarbeiter über einen unangenehmen „Neubaugeruch“ sowie über Schleimhautreizungen und zum Teil erhebliche Konzentrationsbeschwerden. Diese Zimmer waren nicht mit einer Klimaanlage versehen, sodass die von Herrn Röttgers akzeptierten
„ungünstigen Verhältnisse klimatisierter Großbauten“ nicht vorlagen. Interessanterweise ergab die Raumluftanalyse keinen auffälligen Befund. Dies wiederum bedeutet, dass die Toxikologen in diesen Dingen noch erheblich dazulernen müssen und dass es verheerend wäre, Beschwerden ohne toxikologisch erfassbare Parameter als psychogen einzustufen. Schließlich ist die
Medizingeschichte voll von Beispielen,in denen Ärzte ihr mangelndes Verständnis einer Krankheit der Psyche der Patienten anlasteten. Hierzu sei nur auf das Magenulkus verwiesen, das bis vor gut 15 Jahren noch dem psychosomatischen
Formenkreis zugeordnet wurde; seit der Entdeckung des Helicobacter ist es um diese Hypothese plötzlich sehr still geworden.
Eine einfache Unterscheidung zwischen psychischen und chemisch induzierten Störungen mag dadurch möglich sein, dass chemisch induzierte Beschwerden sich nach Aufenthalt von einigen Minuten oder Stunden im Freien zurückbilden. Es gibt jedoch mit
ausreichender Sicherheit auch länger anhaltende chemisch bedingte Störungen, und hierzu dürfte auch die vom Autor als „vermeintlich“ eingestufte chronische Amalgamvergiftung durch Zahnfüllungen gehören. Problematisch scheint hier insbesondere die Entfernung von Amalgamfüllungen zu sein, die offensichtlich zu mehrere Monate anhaltenden Beeinträchtigungen führen kann. Mir ist zum Beispiel der Fall eines Sportlers bekannt, bei dem die Entfernung von sehr vielen Amalgamfüllungen
zu einer circa sechs Monate lang anhaltenden Reduzierung seiner Leistung um etwa fünf Prozent führte. Diese Beeinträchtigung war also nicht dramatisch, aber immerhin mit der Stoppuhr eindeutig messbar. Ich möchte mit diesen Ausführungen nicht bestreiten, dass psychische Störungen von dem Betroffenen selbst als umweltassoziiert interpretiert werden können. Umgekehrt bin ich jedoch
sicher, dass der Mensch empfindlicher reagieren kann als ein Gaschromatograph. Und wenn mehrere Mitarbeiter in einem Raum, dessen Luft chromatographisch unauffällig ist, über Beschwerden klagen, dann liegt das wahrscheinlich nicht an der Psyche der
Mitarbeiter, sondern an der Unzulänglichkeit einer toxikologischen Messmethode.

Priv.-Doz. Dr. med. Michael Fink
Medizinische Klinik II, Klinikum Fürth
Jakob-Henle-Straße 1, 90766 Fürth

M E D I Z I N
A 2538 Deutsches Ärzteblatt½Jg. 97½Heft 39½29. September 2000
Dundee
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MCS doch auch psychisch?

Beitragvon Janik » Donnerstag 19. April 2007, 08:34

Hierzu Eikmann und Gieler,... / Uni Giessen, Höchst, BG Unfallklinik FFM:

Werden Patienten in der Umweltmedizin „psychiatrisiert“?
Ratschläge zum Umgang mit umweltbedingten Belastungsreaktionen

Gieler, U.1, Heudorf U.2; Beck W.3, Schopper-Jochum S.4, Te�mann R.5, Eikmann T.61 Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie;Justus-Liebig-Universität Giessen; Ludwigstrasse 76; 35392 Giessen2 Stadtgesundheitsamt Ffm; Braubachstrasse 18/22; 60311 Frankfurt/M3 Wolframstrasse 10; 63067 Offenbach4 InfraServ Höchst, Arbeitsmedizinisches Zentrum, D 810, Industriepark Höchst, 65926 Frankfurt/M5 Chefarzt Anästhesiologie; BG-Unfallklinik Ffm; Friedberger Landstrasse 430; 60389 Frankfurt/M6 Direktor des Inst. für Hygiene und Umweltmedizin an der Justus-Liebig-Universität Giessen; Friedrichstrasse 16; 35385 Giessen


http://scholar.google.de/scholar?hl=de&lr=lang_de&q=cache:i2JbQIopPW8J:http://www.fortbildungszentrum-aerzte.de/HessAerzteblatt/2001/02_2001/Fortbildung.pdf+%22multiple+chemical+sensitivity%22
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MCS doch auch psychisch?

Beitragvon Mäuschen » Montag 30. April 2007, 15:08

also ich kann mir schon vorstellen, dass, wenn man extreme nervliche belastungen über jahre hinweg ertragen muss, dass nervensystem auch anfälliger ist. dies schliesst ja nicht aus, dass man durch chemikalien krank wurde / wird, oder?
Mäuschen
 

MCS doch auch psychisch?

Beitragvon Elloran » Donnerstag 3. Mai 2007, 09:16

Hallo Mäuschen,

das stimmt, so wie du das sagst. Wenn man weiß wie Streß wirkt, denn weiß man auch das er schädliche Oxidationen im Körper hervorruft. Das kann Zellen zerstören und die Entgiftung herabsetzen, was dann Tür und Tor für Chemikalien öffnet.
Das hat nichts mit der Psyche zu tun, aber wenn man sich selbst immer wieder unter Streß setzt, dann tut man sich sicherlich nichts gutes.
Diese Frage kann nur jeder für sich selbst beantworten.

Viele Grüsse von Elloran
Elloran
 

MCS doch auch psychisch?

Beitragvon Lawya » Freitag 11. Mai 2007, 11:14

Ich arbeite mich erst mal durch die Geschichte von "Rüdiger" durch.
Ich persönlich will nicht ausschließen, dass es so sein kann, bin aber der Meinung, dass MCS nicht psychisch verursacht wird (ist wohl eher ne Folge). Ich halte es für eine sehr komplexe Sache, in der das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.
Ich war jetzt wieder bei einem Arzt (Prof.), der meinte, was von MCS zu wissen. Als er von "psychisch" anfing war die Sache für mich beendet. Immerhin kam er noch auf die Idee, mal die Problematik mit dem Zeckenbiss zu untersuchen, hatte ich aber nie sowas.
Ansonsten bin ich nach den Studien sehr vorsichtig, dass die Verfechter der psycho-somatischen Schiene nicht hier und da was einstreuen.
Bis dann (nach dem Lesen)
Lawya
 

MCS doch auch psychisch?

Beitragvon Konstantin » Samstag 12. Mai 2007, 11:59

Umkehrfrage:

Warum ist keiner mit MCS durch Psychotherapie oder Psychopharmaka gesund geworden?
Oder kennt Ihr Gesundete?

Grüsse
Konstantin
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MCS doch auch psychisch?

Beitragvon Lulabee » Montag 2. Juli 2007, 15:48

Psychisch Kranke in der Umweltmedizin: Umweltbelastung - auch ein psychischer Stressor
Deutsches Ärzteblatt 97, Ausgabe 39 vom 29.09.2000, Seite A-2539 / B-2169 / C-2032
MEDIZIN: Diskussion

Dunkelberg, Hartmut; Paufler, Patrick

zu dem Beitrag von Dr. med. Hanns Rüdiger Röttgers M.A.in Heft 13/2000

Zitat:
Dem ist jedoch entgegenzuhalten, dass auch die psychosomatische Untersuchung häufig nicht die erhoffte Klarheit bringt.
Lulabee
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MCS doch auch psychisch? Wie man sieht nicht

Beitragvon Janik » Montag 8. Oktober 2007, 12:31

Überreaktion auf Kohlendioxid kann Panikattacken auslösen

Angst und Panik: "Eine erhöhte Kohlendioxiddosis kann bei gesunden Patienten Panikattacken auslösen. Das ergaben Versuche niederländischer Wissenschaftler. Eine mögliche Ursache für krankhafte Panikstörungen könnte daher eine Überempfindlichkeit eines Kohlendioxidsensors im Gehirn sein, erklären die Forscher um Eric Griez von der Universität in Maastricht..."


Eric Griez (Universität in Maastricht) et al.: PLoS ONE, Band 2, Seite e987, DOI: 10.1371/journal.pone.0000987
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Kohlendioxid kann Panikattacken auslösen

Beitragvon Janik » Montag 8. Oktober 2007, 12:32

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