von Yol » Mittwoch 3. Oktober 2007, 23:50
Hallo Moni,
Zu Deinen Beschwerden sind die wichtigsten Mitteilungen mehrfach genannt worden. Duftstoffe sind absolut zu meiden, das sagt Dir jeder mit MCS.
Was ich noch nicht als Bemerkung gefunden habe, aber meine Erfahrung ist, ist folgendes:
Seit meinem 8ten Lebensjahr war Migräne mein stetiger Begleiter, teils unmenschlich schlimm, teils bemeisterbar mit letzter Kraft. Dies 55 Jahre lang. Dennoch habe ich 25 Jahre lang ein Geschäft geführt (Migräne am Tag, nachts gearbeitet, was ja nicht förderlich ist bei Migräne). Kein einziges Migränemedikament vertragen....(auch sonst keins)
Seit ca 5 Jahren habe ich nahezu kaum noch Migräne (zumindest sehe ich es nur mehr als Andeutung von).
GLUTEN- UND KUHMILCHunverträglichkeit waren die Hauptverursacher, auch für Dermatitis (die beiden sind oft zusammen zu finden, weil der Dünndarm betroffen ist). Die klassichen Unverträglichkeiten von Kaffee, Kakao, Eier, Fisch fast alle Nussarten, idem Getreidearten, usw. gehören auch dazu. Die Test wurden bei mir nur gemacht, weil ich gar nichts mehr vertrug, über 80 Substanzen sind zum Essen bei mir nicht zulässig. Anfangs habe ich eine sehr strenge Rotationsdiät eingehalten, doch irgendwann ging das nicht mehr, weil von Fleisch, Obst usw. keine 5 Sorten übrig blieben, dies bis heute. Dennoch geht es mir die meiste Zeit immerhin so gut, dass ich arbeiten kann (zuhause und mit dem jeweils nötigen Schutz) Zugenommen habe ich auch wieder (nachdem 11,5KG in 6 Monaten weg waren). Eigentlich geht es mir besser als je zuvor (bin jetzt 62)
Unser Haus ist über 5 Jahre fit für mich gemacht worden. Vieles musste entsorgt, verschenkt werden. Umziehen mussten wir auch. Duftstoffe jeglicher Art gibt es bei uns nicht mehr, meine 3 Männer im Haus sind sowieso gegen diesen "unmännlichen" Trend, sodass hier keine Probleme sind. Besuchern wird vorab erklärt, dass Duftstoffe (Parfüm) mich sehr schwer krank machen und somit nicht ins Haus gebracht werden können. Meistens verstehen die Menschen das auch, wer nicht verteht, wird vor der Tür auf Distanz, mit Maske "abgefertigt". Auch Besuche bei Freunden werden so abgeklärt. Soziales Leben bleibt nicht in vollem Umfang erhalten, aber die Gesundheit festigt sich stetig, dies aber NUR BEI KONSEQUENTER ABSTINENZ aller schädlichen Substanzen. Deine Mutter ist noch nicht so weit, Deine Krankheit in der Gesamtheit zu verstehen. MCS baut sich teilweise schleichend auf. Je früher man die Bremse ziehen kann, umso grösser bleiben die Chancen der Reversibilität (bevor Organschäden auftreten). Diese werden deshalb aber auch im gleichen Masse verringert, JE MEHR CHEMIKALIENEXPOSITIONEN man ausgesetzt ist. Dazu gehören die omnipräsenten Duftstoffe, die nicht anderes als Chemiecocktails unbekannter Art, zusammengesetzt aus Chemikalien, deren GEFAEHRLICHKEIT NICHT KONTROLLIERT ist. Ein einziges Parfüm beinhaltet bis zu 181 dieser Chemikalien... Informier Dich hierzu bei csn-deutschland.de Es gibt sehr viel Information im Net, sehr viel auf englisch. Diese Problematik ist bekannt, doch sie muss auch angenommen werden. Versuch es mit soviel Information, wie möglich, Deine Mutter braucht Zeit zum Verstehen. Ganz klar sollte ihr aber erklärt werden, dass MCS eine körperliche Störung ist, deren Behandlung momentan fast nur in der Vermeidung der schädlichen Substanzen besteht. Pillen gibt es hierzu keine. Das erfordert für den heutigen Menschen einen radikalen Wandel des Denk- bezw. Lebensschemas.
Ich finde es fabelhaft, wie die Forumsteilnehmer Dir über Monate zur Seite gestanden haben.
Liebe Grüsse und Besserung.
yol