Erschreckende Erfahrungen

Erschreckende Erfahrungen

Beitragvon Silvia K. Müller » Mittwoch 27. August 2008, 10:22

Nachfolgend ein Erfahrungsbericht der Selbsthilfegruppe für Chemikaliengeschädigte Wiesbaden, die bei den Hessischen Gesundheitstagen am Rathaus von Wiesbaden einen Infostand hatten. Herr Hill bat mich darum Euch diese Informationen zu übermitteln.



Gesundheitstage 22. und 23.8.08 am Rathaus in Wiesbaden:
erschreckende Erfahrungen!

An den genannten Tagen hatte unsere Selbsthilfegruppe für Chemikaliengeschädigte am Rathaus Wiesbaden einen Informationsstand, an dem wir Beratungsgespräche für Betroffene durchführten und Info-Material über Umweltchemikalien und ihre Wirkungen verteilten.

Wir mussten erneut und diesmal in weitaus stärkerem Umfang feststellen, dass es eine Vielzahl von Menschen gibt, die an schweren chronischen Krankheiten leiden, die aber vom Gesundheitssystem einschließlich der Krankenkassen, Berufsgenossenschaften sowie von Ärzten und Kliniken völlig im Stich gelassen werden. Die Begründungen klingen gleich: "Was, Sie sind Hartz IV? Sie können keine Zuzahlungen für Therapien leisten? Dann tut es uns leid, Sie sind im Rahmen der Kassenleistungen austherapiert!" Mögliche umweltbedingte Ursachen für die Krankheiten werden grundsätzlich in Frage gestellt oder abgelehnt. Für eine notwendige Diagnostik würden Zeit und Geld fehlen. "Wir können Sie aber in eine psychiatrische oder psychosomatische Klinik überweisen, das zahlt auch die Kasse", das ist die Standardlösung für Sozialhilfe-Empfänger.

Besonders erschreckend war,dass es meist junge Betroffene waren, im Alter zwischen 30 und 40 Jahren, arbeitunfähig, verzweifelt, hilflos und vom Medizinsystem abgeschoben. Darunter z.B. eine junge Frau, alleinerziehend, arbeitslos, Hartz-IV, die Haut von Ekzemen entstellt, in der Krankengeschichte massive Chemikalienbelastungen, darunter Anästhetika als ehemalige OP-Schwester, Wohnung gekündigt und ab Mitte September obdachlos. Die Ärzte verweigern notwendige Allergie- und Autoimmun-Diagnostik, weil Spezialtests nicht im Krankenkassen-Katalog stehen. Solche Menschen, mindestens etwa 10 ähnliche Fälle, kamen zum Stand unserer SHG und erwarteten Hilfe von uns, die wir selbst betroffen sind.

Muss man noch viele Worte verlieren über das grundlegende Versagen dieses Gesundheitssystems? Ein System, in dem das Budget der Ärzte und die staatlich verordnete Deckelung Priorität vor dem ärztlichen Auftrag zur Hilfe haben?

Wir haben den Eindruck, dass sich hier ein sozialer Sprengstoff ansammelt, der, wenn er einmal explodiert, unbeherrschbar sein wird, wenn nicht bald grundlegende Änderungen zu Gunsten der Patienten speziell im Bereich der Umweltmedizin und der Umwelt-Vorsorge geschehen. Hier sind Menschen, die außer einem elenden Leben nichts mehr zu verlieren haben!

Wiesbaden, 24.8.08, H.U. Hill
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Beitragvon Juliane » Mittwoch 27. August 2008, 10:44

Zitat:
\"Wir mussten erneut und diesmal in weitaus stärkerem Umfang feststellen, dass es eine Vielzahl von Menschen gibt, die an schweren chronischen Krankheiten leiden, die aber vom Gesundheitssystem einschließlich der Krankenkassen, Berufsgenossenschaften sowie von Ärzten und Kliniken völlig im Stich gelassen werden. Die Begründungen klingen gleich: \"Was, Sie sind Hartz IV? Sie können keine Zuzahlungen für Therapien leisten? Dann tut es uns leid, Sie sind im Rahmen der Kassenleistungen austherapiert!\" Mögliche umweltbedingte Ursachen für die Krankheiten werden grundsätzlich in Frage gestellt oder abgelehnt. Für eine notwendige Diagnostik würden Zeit und Geld fehlen. \"Wir können Sie aber in eine psychiatrische oder psychosomatische Klinik überweisen, das zahlt auch die Kasse\", das ist die Standardlösung für Sozialhilfe-Empfänger.\"




Dazu fällt mir ein Zeitunsartikel von Klaus Dörner ein:

\"Mehr als 95 Prozent der Sozialhilfeleistungen fließen in den stationären Bereich.
Rehabilitation: Deutschland hat etwa so viele Betten in psychosomatischen Rehabilitations- und Kurkliniken wie der Rest der Welt, der unser Jammern über Geldknappheit nicht versteht, solange wir uns diesen – von Bismarck zur sozialen Befriedung geförderten – Zauberberg-Sumpfblüten-Zopf noch leisten. Dieser garantiert mehr Schaden als Nutzen, statt die Rehabilitation konsequent dorthin zu „ambulantisieren“, wo die Menschen leben. Aber wo die unsichtbare Hand des Marktes regiert, darf niemand so recht steuern, maßt sich daher auch niemand die Autorität der Verantwortung an, egal wie katastrophal das Ergebnis für die Gesundheit ist.\"


Dörner, Klaus
Gesundheitssystem: In der Fortschrittsfalle

http://www.aerzteblatt.de/V4/archiv/artikel.asp?id=33941
- Editiert von Juliane am 27.08.2008, 11:02 -
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Beitragvon Monja » Mittwoch 27. August 2008, 11:29

Entsetzlich traurig der Bericht von Silvia! Ich habe früher ähnliche
Erfahrungen gemacht, als ich noch als ehrenamtlicher streetworker
mit einigen Berliner Sozialarbeitern unterwegs war. In Hamburg gehe
ich, wenn ich irgendwo Bettler sehe, meistens zu ihnen und spreche ein
wenig mit ihnen, gebe ihren Hunden ein Leckerli und ihnen mal Kekse und
so. Sie haben, auch wenn jünger als ich, kaum noch Zähne und kaputte Haut,
dünnes Haar, tote Augen und ein schweres Alkoholproblem... sie fallen
durch alle Sozial- Raster und haben sich längst selbst aufgegeben. Nicht
jeder ist zum Kämpfer geboren, was in dieser Gesellschaft aber offenbar
von Nöten ist. Ich bringe auch jeden Weinachten mühsam mit Bahn und Bus
Kleidung zu den Treffpunkten der Punks und Junkies, nur eine mini-kleine
gute Tat, die aber immer mit Tränen endet, Freudentränen über die große
Freude und Dankbarkeit über ein paar warme Handschuhe, eine Tüte Obst, ein
Lachen, Reden, Anteil- nehmen...
LG Monja
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Beitragvon salömchen » Mittwoch 27. August 2008, 16:31

hallo
sylvia hat es auf den pungt gebracht in dem threat "erschreckende erfahrung"
Das ist genau mein problem,ich bin sozialhilfe-empfänger und bekomme deswegen keine hilfe.Ich denke schon die ganze zeit darüber nach,wieso mir die uni-klinik nicht hilft
Erst soll ich 24 jahre psychopharmaka schlucken,dann werde ich davon krank.Um einer weiteren falschdiagnose aus dem weg zu gehen,mache ich einen lebensgefährlichen endzug zuhause ganz alleine.
Meine endzugssymthome wurden von besonders dummen ärzten als psychosomatische beschwerden gesehen auch die lichtallergie währe psychosomatisch....lach.
Meine lichtallergie ist aber eine autoimmunerkrankung.Mir wurde von ärzten erklährt ich müsse in eine psychatrie.
Als ich dann meinen mcs pass bekahm,sagten alle ärzte,frau....sie tun mir leid,sie sind wirklich körperlich sehr sehr krank.
Wenn ärzte ihren beruf ausgelehrnt haben,schwöhren sie alle,jedem patienten zu helfen und alles in ihrer macht zu tun, um zu helfen.Das gesundheits-system nötigt nicht nur uns kranke,sondern auch noch die ärzte in ihrer handlungsfreiheit zu helfen,wenn mann arm ist.
Ich habe so sehr gekämpft,sogar mit dem innenministerim
Es wahr im monat märz 08,da rief ich zum x ten mal beim innenministerium an,und baht verzweifelt um hilfe.Beim letzten anruf meinte die staatsangestellte:frau .... das geht jetzt schon so lange mit ihnen,ich rufe jetzt die behörden an (gesundheitsamt).
Das bedeutet zwangseinweißung in eine psychatrie.
Im nägsten atemzug sagte sie,ich kann gahr nicht dort anrufen,da ihr plötzlich einviel,das ich das gesundheitsammt angezeigt hatte.
Glück gehabt,dachte ich,satz mit x wahr wohl nichts.
Einen gesundheitsbeamten habe ich so mund tot gemacht,das ich von der behörde schrifftlich habe,daß der mich nicht mehr ansprechen darf.
Beim gesundheitsministerium wurde mir auch nicht weitergeholfen,die staatsangestellte mein:ich solle eine selbsthilfe-gruppe aufsuchen und ein bißchen sport treiben.
die nägste selbsthilfegruppe ist 50 km entfernt,wehr bezahlt mir das?
Und von wegen sport machen,Ich wahr 10 jahre lang profie worker,jeden tag 6 km,ich würde nichts lieber tun als das,wenn es denn ginge.
Ich habe mir den schwehrsten weg ausgesucht den es gibt,hilf dir selbst,sonst hilft dir keiner und wenn man sich auf andere verläßt dann ist mann verlassen.Aber ich habe den glauben an mich selbst noch lange nicht verlohren.Ich bin in der lage, meine sammel erkrankung aufzuklähren,denn ich weiß wie sie sich gegenseitig auswirkt.Keiner scheint sich dafür zu interresieren,weil das zu teuer ist,und wehr glaubt schon einer ehemaligen psychich kranken mit einer falschdiagnose,die noch dazu vom sozialamt lebt. lg s
salömchen
 

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Beitragvon Dundee » Mittwoch 27. August 2008, 16:41

Herr Hill hat das Statement geschrieben nicht Silvia, sie hat es eingestellt.

Der Bericht bringt es auf den Punkt und wie Dr. Hill sagt: "Wir haben den Eindruck, dass sich hier ein sozialer Sprengstoff ansammelt, der, wenn er einmal explodiert, unbeherrschbar sein wird, wenn nicht bald grundlegende Änderungen zu Gunsten der Patienten speziell im Bereich der Umweltmedizin und der Umwelt-Vorsorge geschehen. Hier sind Menschen, die außer einem elenden Leben nichts mehr zu verlieren haben!"

Es wäre besser, wenn ein Umdenkprozess eingeläutet werden würde. Umweltkrankheiten und MCS ignorieren schafft das Problem nicht aus der Welt, sondern schafft unverhältnismäßig viele neue Probleme.
Dundee
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Beitragvon salömchen » Donnerstag 28. August 2008, 07:36

hallo
Ein arzt aus der uni hat leztes jahr zu mir gesagt,das die stimmen der leute,die psychatriert werden immer lauter werden und das sie angefangen haben sich zu wehren.
Ich bin mitglied im bundesverband psychatrie-erfahrene und opfer und da sind gans viele kranke die mit med. krank gemacht,oder wie ich krank gehalten werden.
Psychiche erkrankungen sind nicht feststellbahr durch untersuchungen.
Vergifftungen durch mcs auch nur schwehr,da muß mann erst auch mal drauf kommen.Das zu untersuchen ist natürlich teuerer und einfacher die leute zu psychatrisieren.
Ich habe auch festgestellt,wenn mann sich wehrt,ist mann unbequem für andere lg s
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 28. August 2008, 12:41

Hallo salömchen,


ich habe es schon mal geschrieben.

Es gibt eine Sparte der Medizin, in der es durchaus anerkannt ist, Patienten ohne einen zuverlässigen Biomarker zu diagnostizieren. Das ist die Psychiatrie.

Hat man schon mal von einem Biomarker für Psychosen, Depressionen, Borderline etc. gehört? Nein. Das hält aber keinen Psychiater in dieser Republik davon ab, vollmundig eine Psychosen , Depressionen, Borderline etc. zu diagnostizieren.

Diese Diagnosen werden alleine durch Beobachtung des Patienten gestellt.

Ich bestreite nicht, dass es derlei Verhaltensauffälligkeiten eines Patienten gibt. Aber schon die Bandbreite der Auffälligkeiten, die üblicherweise unter Psychose, Depression, Borderline etc. subsummiert werden, zeigt, dass es sich sicher nicht um ein Krankheitsbild handelt, bei dem man von ein und derselben Ursache ausgehen kann bzw. das man mit ein und demselben Mittel behandeln kann.

Hier hat die Medizin im Gegensatz zu MCS/CFS keine Not, einen fehlenden Biomarker zu bemängeln.

Hier genügt es, in blumigen Worten zu beschreiben, was man beobachtet hat( Organische Ursachen vorher ausgeschlossen , was auch nicht immer der Fall ist).

Das berechtigt dann sowohl zur Gabe von Medikamenten als auch zur Begutachtung zwecks Verrentung mit Psychdiagnose.

Da muss man sich doch mal Gedanken drüber machen, warum das so ist.

Mit Psychopatienten kann man noch Geld machen. Medikamente, Kliniken, Rehaeinrichtunegn. Aufbewahrungsanstalten usw. Und das Umettikettieren chemikaliensensitiver Patienten zu Psychopatienten erspart den Schadensverursachern immense Summen.

Natürlich kann man davon ausgehen, dass viele chemikaliensensitive Menschen in der Psychiatrie landen. Und es ist auch richtig, dass das dann eine psychiatrische Erkrankung erst manifestiert, wenn nämlich Medikamente verabreicht werden, die der Mensch nicht verstoffwechseln kann. Und meist ist es die volle Palette die verabreicht wird: Psychopharmaka und Antipeleptika. Alleine ein Mangel an CYPIID6 kann schon bei entsprechender Medikamentengabe zu cerabralen Störungem, Wahnvorstellungen führen.

Ich gehe mal davon aus, dass die Mediziner schon lange wissen, dass es gerade eine mangelde Entgiftungsleistung des Organismus ist, die die Menschen in die Psychiartrie bringen kann. Und wieviele Menschen wird das schon das Leben gekostet haben.

Ich stelle nochmal den Beitrag aus der "Zeit" hier ein, um zu verdeutlichen, dass man an Universitäten und Forschungsinstituten nicht so unwissend ist, wie man sich immer gern gibt, wenns um die Gene geht.

" die Pharmakogenetik (fahndet) augenblicklich vor allem nach erblichen Faktoren, die die Wirksamkeit bereits existierender Medikamente beeinflussen. Vor allem so genannte Biochips spielen hier eine wichtige Rolle. Sie decken genetische Muster auf, und sollen individuelle Nebenwirkungen von Medikamenten vorhersagen oder optimale Dosierungen für einzelne Patienten bestimmen. Für den Einsatz dieser Technik genügt ein wenig Blut: Zunächst muss die Erbgutsubstanz DNA aus den Zellkernen weißer Blutkörperchen isoliert werden. Dann wird sie mit einem leuchtenden Farbstoff markiert und auf kleine Glasplättchen aufgetragen, die mit ergänzenden DNA-Abschnitten ausgestattet sind. Finden sich zwei Gegenstücke, leuchten an der entsprechenden Position mithilfe von Lasertechnik kleine Punkte auf.


Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel genetische Varianten von Leberenzymen nachweisen, die für den Abbau von Medikamenten verantwortlich sind. Cytochrom P-450-Enzyme – kurz CYP – wandeln die Wirkstoffe in wasserlösliche Substanzen um, die dann über die Nieren ausgeschieden werden. Die Firma Roche Diagnostics hat bereits einen Genchip auf den Markt gebracht, der erbliche Tippfehler im Gen des Enzyms CYP2D6 aufspürt. Auf diese Weise lässt sich indirekt die Geschwindigkeit abschätzen, mit der ein Patient rund 40 unterschiedliche Medikamente abbaut - von Antidepressiva bis hin zu blutdrucksenkenden Mitteln.


„Einen solchen ‚Tippfehler’ der DNA weisen etwa sechs Prozent aller Patienten auf“, sagt der Pharmakologe Jürgen Borlak vom Fraunhofer-Institut. Die Herzkranken unter ihnen dürften von einem bestimmten Medikament nur ein Fünftel der üblichen Dosis bekommen, da sie den Wirkstoff extrem langsam abbauen und sehr anfällig für Nebenwirkungen sind. Wäre es da nicht sinnvoll, solche Tests für alle Patienten durchzuführen? „Die einfache Analyse kostet pauschal ungefähr 400 Euro, doch das wird leider nicht von den Krankenkassen übernommen“, moniert Borlak. Das sei sehr kurzsichtig, denn ein falsches Medikament oder eine Überdosierung könne schnell mehrere Tausend Euro an Folgekosten verursachen. Schätzungen zufolge sterben in Deutschland jährlich etwa 60.000 Menschen im Zusammenhang mit unerwünschten Arzneimittelreaktionen. "

http://www.zeit.de/zeit-wissen/heilung?page=all
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Beitragvon Maria Magdalena » Donnerstag 28. August 2008, 20:23

Auch wenn sie nur aufgrund von Beobachtungen psychologische oder psychiatrische Diagnosen stellen, muessen sie sich an bestimmte fachliche Kriterien halten und koennen nicht einfach nach Lust und Laune an den Haaren herbeigezogene Schlussfolgerungen, laien- und stuemperhafte Gebilde ihrer aufgrund von Profitgier krankhaft veraenderten Gedankenwelt hervorbringen.

Das ist nicht rechtens. Das sind dann falsche Diagnosen. Vorsaetzlich! Und dann noch zu Unrecht kassieren und die Kassen leersaugen. Unser Gesundheitssystem als Selbstbedienungsladen. Und die Umweltkranken sind die Abgezockten.

Jawohl! Das ist in der Tat sozialer Sprengstoff der explosivsten Art. Es wuerde mich nicht wundern, wenn es in naher Zukunft knallt. Die Zeit fuer positive Veraenderungen scheint mir reif.

Und wir sind ein wichtiges Teilchen dieses Motors.

Ich wuensche uns Glueck und Erfolg!

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Beitragvon Monja » Donnerstag 28. August 2008, 21:16

Und ganz klar sitzen viele MCS- Betroffene in den Psychatrien,
die sich nicht "so wehren konnten" wie wir und nichts über Gifte
und MCS wissen. Und natürlich jede Menge Schwermetallvergiftete
auch. Ich habe mal drei Jahre ehrenamtlich mit psychisch kranken
Jungen Leuten eine kleine Zeitschrift herausgebracht, um sie zu
beschäftigen und ihnen eine kreative Aufgabe zu geben. Sie litten
zumeist unter Psychosen, standen unter extrem starken Medikamenten,
damit sie sich und anderen nicht schaden...
Unser Sozialarbeiter musste immer mal wieder in die Psychiatrischen
Kliniken fahren und seit er mich mit MCS und noch einen weiteren im
Ort kannte, hatte er genau wie ich häufig den Verdacht, dass dort
jede Menge "Vergiftete" einsitzen. Aber wie sollen sie das den dortigen
Ärzten klar machen? Sie tuen mir so unendlich leid. Kein Weg heraus.
LG Monja
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Beitragvon Manno » Donnerstag 28. August 2008, 23:05

Auch wenn ich weis, daß solche Mitteilungen nichts ändern werden, so muß ich doch zugestehen, daß sie der Seele gut tuen.
Wahrscheinlich wird selbst Herr Hill beim nächsten Mal wieder seine Volkspartei im Amt bestätigen, denn es ist nicht sehr
wahrscheinlich, daß er zu den sonstigen Wählern gehört. So haben neu gegründeten Bürgerrechtsbewegungen keine Chance ...

Dennoch: In mir kommt so ein erfrischendes Gefühl auf, wenn jemand einmal die Wahrheit ausspricht. Ich habe mich schon an
diesen modrigen Geruch der Verschwiegenheit gewöhnt, mit dem Presse, Funk und Fernsehen dieses Thema verschweigen. Nur
noch ganz selten könnte ich schreien, wenn eine Kanzlerin den Splitter im Auge eines Chinesen sieht und den Balken im
eigenen Auge nicht mehr wahrnimmt. Doch man gewöhnt sich daran, daß hier nur noch Bertelsmann etwas zu sagen hat. Man ge-
wöhnt sich an dieses erdrückende Gefühl der eigenen Bedeutungslosigkeit und kapituliert schließlich. Wie erfrischend ist
es dann aber, wenn eine kleiner Lichtstrahl in den Keller gefallen ist.

Gerade frage ich mich, ob das nur mir so geht und dann erkenne ich da noch ein anderes Gefühl, daß sich die Überlegenheit
nennt. Ist es nicht schön, wenn es anderen noch schlechter geht wie einem selbst ? Tja - solange dieses Gefühl noch in der
Mittelschicht vorherrscht, wird sich nichts ändern können. Doch die Globalisierung schreitet fort, die Weltlöhne gleichen
sich an und irgendwann wird auch die Mittelschicht am Globalisierungswahn der Bertelsmänner zu zweifeln beginnen. Dann
wollen die auch mal was dazu sagen, doch erst dann werden sie bemerken, daß sie schon längst nichts mehr zu sagen haben.
Ob man sich dann an WALTER LIPPMANN erinnert (der das Wort Informatik geschaffen hat):

[b]Für eine Gemeinschaft, der die Mittel fehlen, um sich Gehör zu verschaffen, kann es keine Freiheit geben. [/b]
Manno
 

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Beitragvon Sissi » Freitag 29. August 2008, 12:07

Lieber Manno,

es ist aber auch nicht so einfach, sich heute zu informieren. Woher sollen die
Menschen denn wissen, dass überall der Schein trügt. Das merkt man halt erst,
wenn man direkt mit Ämtern, Versicherungen, Gutachtern, Richtern konfrontiert
wird. Schau, früher habe ich immer gedacht, wenn ich in Magazinen Informationen
oder Artikel über Gesundheitsthemen fand, dass das alles stimmt, was dort steht.
Und auch eine deutsche Fernsehsendung mit einer Ärztin (glaube A. Kühnemann) habe ich immer geschaut. Man glaubt sich dann halt gut aufgehoben. Man denkt, dass die
Ämter schon alles gut überwachen und dass es im Krankheitsfall Therapien und Hilfen gibt. Manche erwachen nach einem Unfall bitterbös aus diesem falschen Glauben, manche nach Schädigung durch Chemikalien oder Schimmel. Manche nach der Chemo, wenn sie dann CFS haben. Wenn man gesunde Menschen darauf anspricht, was wirklich geschieht und wie viele Menschen betroffen sind, kommt ganz schnell eine Abwehrhaltung. Vielleicht hätten wir früher auch so reagiert. Das will man doch auch nicht wissen, was einem alles passieren kann und wie hilflos man dann ausgeliefert ist. Wenn Du mal schaust, wie die meisten Menschen damit umgehen,
wenn sie Angehörige in Pflegeheime geben müssen. Auch wenn sie sehen, welche Katastrophe da im Alter auch auf sie zukommen wird, schieben sie das schnell weg.
Es gibt nur ganz wenige Menschen, die sich zusammentun, um so einem "Lebensabend"
im Heim vorzubeugen. Die meisten lassen alles einfach auf sich zukommen. Immer in der Hoffnung, dass das Schicksal für sie Besseres bereit hält.

Wen sollte Deiner Meinung nach der Herr Hill und wir hier wählen?

Liebe Grüße Sissi
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Beitragvon Yol » Freitag 29. August 2008, 14:12

@ Sissi

Bei uns im Dorf stand vor 25 Jahren vor den Wahlen ein Schild, mitsamt Bild (friedlich grasendes Pferd in einer saftigen Wiese):
SETZT AUF DAS RICHTIGE PFERD! so stand dazu geschreiben.

Mein Kommentar dazu ist auch heute noch gültig:
AUF WELCHES PFERD, WENN NUR ESEL DA SIND?

Auch bei uns steht man als Wähler immer noch vor der Wahl eigentlich keine Wahl zu haben. Wir alle füllen immer wieder Blankochecks aus, wissen das auch, nur es gibt nicht mal einen Schleichweg, dies zu umgehen. Da bei uns Wahlpflicht besteht, wird man immer mitschuldig sein, für das was unsere "von uns frei gewählten Volksvertreter" in unserem Namen so alles tun oder unterlassen. Nicht hingehen kostet min. €1'000.- (ich kannte einen Lehrer, der das jedesmal vorzog).

Änderung in Sicht: siehe sozialer Sprengstoff, der sich überall aufbaut. Menschen die nichts mehr zu verlieren haben, sind zu allem bereit, das sollte eigentlich auch Politikern und Administrationen bekannt sein, es gibt ja weltweit genügend "Anschauungsmaterial".
Yol
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Erschreckende Erfahrungen

Beitragvon Monja » Freitag 29. August 2008, 14:53

süß liebe Yol, dein Spruch mit dem Esel,- aber meinst du nicht,
dass das eine Beleidigung für die lieben und fleißigen Esel ist? :-))

Ich vertrete schon seit jahrzehnten die Meinung, dass Junge Leute
unser Land regieren müssen, denn es ist "ihre" Zukunft, die hier
von den alten Zauseln, die eh schon meist dem Geld verfallen sind
(Geld verdirbt den Charakter?)zerstört wird. Junge Ideen braucht das
Land sowieso, vor allem auch ein Umdenken. Das ist im Alter kaum noch
möglich oder erwünscht. Mit der Technik versucht man immer auf dem
Laufenden zu bleiben, aber nicht mit dem Denken, dem Sozialen Denken.
Aber das ist jetzt das Wichtigste, damit sich nicht der alte Indianer-
spruch verwirklicht... erst stirbt der Baum...
LG Monja
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