von Anna-Lena » Freitag 12. September 2008, 13:36
Hallo Mary Poppins
Leider nicht.
Alle halten mich für eine Übertreiberin. Sie können es nicht verstehen, dass ich praktisch von einem Tag auf den anderen diese Dinge nicht mehr vertrage.
Ich hatte meiner Schwester vor ein paar Tagen eine E-Mail geschrieben und ihr meine Beschwerden erklärt und auch auf eine Reportage über MCS und auf diese Seite verwiesen. Leider hat sie auch darauf nicht reagiert.
Ihr Zigarettenrauch macht mir am meisten zu schaffen, da er praktisch allgegenwärtig ist. Wenn ich im Computerzimmer bin, kommt er durch das geöffnete Fenster und wenn ich abends im Bett liege, kommt er durchs Dachfenster über meinem Bett. Morgens werde ich seit einigen Tagen auch von Rauchschwaden aufgeweckt, sodass ich jetzt noch früher aufstehen muss, um dem zu entkommen.
Wir haben seit Tagen kein Wort mehr gewechselt. Ich weiß nicht, wie ich mit ihr umgehen soll.
Meine Eltern und meine Schwester hatten sich an einem Abend alle zusammen gesetzt und über mich geredet und jetzt lässt sie den ganzen Tag ihr Fenster auf, sodass ich jetzt noch mehr von ihrem Rauch abbekomme.
Ich habe das Gefühl, dass das so eine Trotzreaktion ist, um mir zu zeigen, dass ich ihnen nichts zu sagen habe.
Meine Mutter ist die schlimmste, sie hat schon immer auf mir herumgehackt. Ich denke, dass sie die anderen anstachelt, mir nicht zu glauben und mich so zu behandeln. Sie ist auch diejenige, die von Anfang an extrem aggressiv darauf reagiert hat, sobald ich irgendetwas von meiner Krankheit erwähnt hatte.
Mir bleibt deshalb nichts anderes übrig, als die Fenster so wenig wie möglich zu öffnen und die Kopfschmerzen und dieses verätzte Gefühl im Hals auszuhalten.
Ich habe Schmerzen in der Lunge, stinke nach Eiter aus dem Hals, habe fast jeden Abend Fieber und seit ein paar Tagen ist mein Hals geschwollen. Es fühlt sich so an, als würde jemand meine Luftröhre zuquetschen.
Vorhin als ich mein Essen in der Küche zubereitet habe, kam plötzlich mein Vater rein und stank extrem nach Rauch. Daraufhin habe ich die Dunstabzugshaube angemacht und er redete irgendwas von hohem Stromverbrauch und dass ich nicht den ganzen Tag die Dunstabzugshaube anmachen kann (was ich überhaupt nicht tue!), sodass ich sie wieder ausgeschaltet habe und zur offenen Terrassentür geflüchtet bin.
Es hat ihn wieder sehr verärgert, weil ich mit ihm kein Wort gewechselt habe.
Aber ich kann nicht mehr mit ihnen reden, weil es keinen Zweck hat.
Wenn ich ihnen sage, dass ich den Rauch/Parfüm etc. nicht vertrage, werde ich sofort angegriffen.
Ich denke, früher oder später wird es darauf hinauslaufen, dass wir uns nicht mehr sehen.
Wenn das der Preis dafür ist, dass ich wieder einigermaßen beschwerdenfrei leben kann, macht es mir nichts aus. Auf solch eine "Familie" kann ich verzichten.
Zum Sozialamt zu gehen scheint wahrscheinlich auch nichts mehr zu bringen, denn dieser Papierkram zieht sich ja auch über Wochen und Monate hin.
Ich hoffe, dass mein Partner schnell eine Arbeitsstelle findet und ich bald zu ihm ziehen kann, damit ich endlich hier raus komme.
Liebe Grüße
Anna-Lena