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Beitragvon sunday » Freitag 25. Dezember 2009, 17:26

hallo,

als ich heute wach wurde, ist mir mal wieder eingefallen, wie gut ich es trotz allem habe (anders als millionen menschen heutzutage muß ich nicht verhungern, bin nicht als kleines mädchen wegen einer \"tradition\" grausam verstümmelt worden mit lebenslangen grausigen schmerzen und muß nicht wie irrsinnig viele andere unschreiblich fürchterliche dinge ertragen).

ich liege auch nicht komplett gelähmt in einem unschönen staatl. pflegeheim, tag und nacht in einem zimmer zusammen mit einer fremden person, die mir vielleicht extrem unsympathisch ist und die schnarcht o.ä. und bin darauf angewiesen, daß ich gefüttert etc. werde und kann nichts mehr selbst tun, sondern habe immer noch die möglichkeit, irgendwas zu tun, mein leben doch noch selbst zu gestalten, vielleicht eine besserung meiner krankheiten zu erreichen usw.

das fällt mir oft ein, aber heute dachte ich, es wäre doch schön, einen thread hier zu haben, wo mal nur positives drinsteht.
heute dachte ich nach dem aufwachen, \"was für ein glück, daß ich jetzt nicht aufstehen m u ß, sondern aufstehen kann, wann ich will, ein schönes langes salzbad nehmen und dann wieder ins bett gehen kann, genug zu essen habe und dazu sogar noch internet, tv und bücher zur unterhaltung usw. usw.\" und damit ergab sich schon die überschrift für den neuen thread \"glück ist...\".

vielleicht fällt anderen zu dem thema ja auch einiges ein. vielleicht etwas, an das andere noch nicht gedacht haben und was sie auch mal ausprobíeren oder bedenken können und dadurch vielleicht ein wenig aufgeheitert werden.

lg
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- Editiert von sunday am 25.12.2009, 16:28 -
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Beitragvon Sina » Freitag 25. Dezember 2009, 20:39

Vielleicht, wenn man gerade keine Schmerzen und keine Angst hat, sich freuen, daß man noch am Leben ist !!!

Liebe Grüße von Sina
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Beitragvon karen.S » Freitag 25. Dezember 2009, 23:20

Vor 10 Jahren war ich wegen der 6-woechigen Einnahme eines Medikamentes das ich nicht verstoffwechseln konnte ein ganzes Jahr zu 80% bettlaegerig. Das fanden meine gesunden WG- Mitbewohnerinnen gar nicht mehr lustig,taten sich zusammen und schmissen mich prompt aus der Wohnung. Zur gleichen Zeit endete meine Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland und sollte ich in einem anderen Land eine Wohnung finden.......

Diese Zeit im Bett werde ich NIE vergessen !!!

Ich bin jeden Tag gluecklich und dankbar dafuer, dass ich wieder laufen kann, mir mein Essen und trinken selber kaufen kann,und dass ich wenn ich will jeden Tag einen Spaziergang am Meer machen kann( was ich auch oft tue).

Glueck ist fuer mich aber vor Allem: nicht unter dem Leben zu leiden sondern es eben zu nehmen wie es ist,
sich nicht mit Anderen, die ein \"normales\" gesundes Leben fuehren zu vergleichen oder sogar irgentwie neidisch zu sein,
Zufriedenheit zu empfinden mit dem wie es eben ist.
Ich fuehle mich Teil eines groesseren Zusammenhangs und finde mein Leben weder besser noch schlechter als das vieler Anderer.( was nicht heisst,dass ich nicht weiterhin versuche Dinge zu verbessern, eine geeignete Wohnung zu finden z.B.)
So zu leben wie ich jetzt lebe hat mir auch unheimlich viele Erfahrungswerte gegeben, die mir wertvoll sind und die ich sonst nicht gemacht haette.

Auch ich sehe wie es Millionen anderen Menschen geht und bin dann auch gluecklich ueber meinen eigenen \"Luxus\" wie ein Dach ueberm Kopf, immer zu essen und trinken, genug Kleidung usw...

Letzte Woche Sonntag im Weltspiegel: Kinder in den Slums von Manila, die den ganzen Tag auf einer riesigen Muellhalde nach brauchbaren Dingen herumsuchen.....
Da dachte ich noch: Was habe ich es doch gut!!!!

Ich wuensche noch einen schoenen zweiten Weihnachtstag.

Herzlichst,

Karen

Eben sehe ich, dass es einen extra Thread gibt: \"Glueck ist....\" das hatte ich nicht gesehen, da gehoert diese beitrag eigentlich hin. Sorry
- Editiert von karen.S am 25.12.2009, 22:32 -
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Beitragvon Detlef » Samstag 26. Dezember 2009, 01:08

Danke Sunday, Sina, Karen!
Durch eure Worte ist mir gerade sehr (/zu) deutlich aufgefallen, wie negativ mein Denken (geworden) ist. Muß wohl dringend versuchen an mir zu arbeiten. Werde mir Mühe geben.
Schöne Grüße, Detlef
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Beitragvon sunday » Samstag 26. Dezember 2009, 03:23

@karen

sorry, ich hatte nicht deutlich genug geschrieben, daß ich dafür einen neuen thread aufgemacht habe, weil ich dachte, es wär schön, wenn es mal einen gäbe, wo nur positives drinsteht.

@detlef

das kann schon mal passieren, wenn es einem lange zeit sehr schlecht geht und keine besserung möglich scheint.
ich schieb solch negative gedanken immer schnell beiseite, weil ich keine lust habe, mir mein ohnehin nicht einfaches leben auch noch selbst zu versauen.
mit mcs, mehreren autoimmunerkrankungen, permanenten schmerzen usw. usw. hab ich schon mehr als genug negatives zu bewältigen, da muß ich nicht auch noch selbst was dazutun.
ich versuch lieber, auch weiterhin das beste aus allem zu machen, mein leben soweit möglich zu genießen, anderen zu helfen, die nicht so gut mit ihrem leben zurechtkommen und möglichst noch ein paar jahre zu leben.
oft schaffe ich es auch, trotz allem glücklich und fröhlich zu sein.

und wenn es mal allzu schlimm ist, klink ich mich auch schon mal kurz aus. 2 stunden im heißen salzbad und dann ins bett kann manchmal schon helfen.

im übrigen gibt es heutzutage millionen menschen auf der welt, die mich trotz allem beneiden und gern mit mir tauschen würden, weil sie garnichts haben und qualvoll verhungern.

da käm es mir schon sehr merkwürdig vor, wenn ich trotz wohnung, genug zu essen, genug kleidung, tv, pc, telefon usw. nicht glücklich und zufrieden wär (mein einkommen liegt zwar krankheitsbedingt seit ein paar jahren schon unter harz4, aber verglichen mit nichts ist das doch sehr viel).
außerdem ist das leben viel zu kurz und zu kostbar, um es mit negativen gedanken etc. zu verplempern. ich möchte nicht, wenn es dem ende zugeht denken "hätte ich doch" und "wäre ich doch", sondern, daß ich trotz allem ein schönes und vor allem interessantes leben hatte.

lg
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Beitragvon Sina » Sonntag 27. Dezember 2009, 04:03

@ Detlef

Also, ich habe auch manchmal negative Gedanken. Ist doch klar, wenn man so eine Erkrankung mit Schmerzen hat. Ein netter Umweltmediziner hat mir zwar geeignete Schmerzmittel verschrieben, aber die muß man sich auch einteilen. Es ist ja echt nicht gerade einfach mit dieser Krankheit zu leben, und man hat ja auch manchmal Angst, wie es weitergeht und halt Schmerzen. Da brauchst Du kein schlechtes Gewissen haben wegen Deinen negativen Gedanken.

Kannst ja mal den Thread \"Glück ist\" lesen - hier im Kaffee -. Da stehen nette Sachen drin. Vielleicht hilft Dir das ein wenig weiter. Ich fand`s nett zu lesen. Aber wie gesagt, negative Gedanken habe ich auch, oh je schon.

Viele liebe Grüße von Sina


- Editiert von Sina am 27.12.2009, 19:02 -
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Beitragvon sunday » Sonntag 27. Dezember 2009, 17:13

ich habe seit fast 30 jahren permanent schmerzen, etliche jahre lang oft längere zeit so stark, daß selbst sehr starke schmerzmittel nicht geholfen haben und ich durch die nebenwirkungen noch schlimmer krank wurde.
als ich anfing, mich überwiegend selbst zu behandeln (vorher hatte ich das nur teilweise gemacht, da ich über nmu, homöopathie etc. erst zu wenig wußte und über mcs garnichts), wurde es nach und nach weniger und ich habe nur noch bei sehr starken kopfschmerzen tabl. genommen (gelenkschmerzen etc. konnte ich immer schon besser ertragen als kopfschmerzen).

als ich dann mehr über histaminintoleranz erfahren habe und meine ernährung weitgehend dementsprechend ändern konnte, wurde es noch mal etwas weniger und auch einige andere beschwerden besserten sich (sogar einige, die auch, aber eben nicht nur, durch die mcs ausgelöst werden, sind etwas weniger geworden).

ganz schmerzfrei bin ich immer noch nicht und werde es wohl auch nie werden, da es schon zuviele organ- und gelenkschäden gibt, aber es ist seitdem die meiste zeit einigermaßen erträglich und nur selten noch sehr schlimm (meist, wenn nahrungsmittel, die einige zeit lang halbwegs verträglich waren, plötzlich wieder absolut unverträglich sind). schmerzmittel gehen schon seit vielen jahren überhaupt nicht mehr, selbst von rel. harmlosen in geringer dosis gehen meine leberwerte wie eine rakete in die höhe usw. usw.

aber wenn man lange zeit irrsinnige schmerzen hatte, sind weniger schmerzen schon ein grund rel. glücklich zu sein.
außerdem geh ich davon aus, daß ich auch noch eine weitere besserung der schmerzen und sonstigen gesundheitlichen probleme erreichen kann, auch wenn es im moment nicht so aussieht.

aber da nur mein optimismus und mein unbedingter wille, irgendwas in meinem leben zu verbessern, mich (trotz etlicher zusammenbrüche mit tagelangem koma, nierenversagen usw.) überhaupt am leben gehalten hat, werde ich das auch weiter so handhaben, auch wenn es oft so schwer ist, das es eigentlich unmöglich erscheint.

trübe gedanken hat wohl jeder mal, das ist doch normal, aber man sollte sie so schnell wie möglich durch bessere ersetzen, weil es einen sonst immer mehr runterzieht.

ich hab mal irgendwo gelesen "wer kämpft, kann verlieren, aber wer nicht kämpft, hat schon verloren".
und noch etliche andere sprüche, die viel wahres beinhalten. ich werd mal einen thread aufmachen, in dem man mal positive sprüche etc. sammeln kann. manchmal hilft es, sowas zu lesen, darüber nachzudenken und es umzusetzen.

lg
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Beitragvon Sina » Sonntag 27. Dezember 2009, 17:39

Ja, liebe Clarissa, diesen Spruch "Wer kämpft, kann verlieren, aber wer nicht kämpft, hat schon verloren" kenne ich auch !!!

Gibt es sogar ein Lied , das heißt: "Kämpfen bis zum Schluß" !

Grüßle von Sina
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Beitragvon Seelchen » Sonntag 27. Dezember 2009, 17:40

Liebe Sunday:zu deinem neuen Thread passt doch mein Gedicht...das Positive.

Im Walde

Ich sitz im Walde
so vor mich hin
hab Zeit und Ruhe
das stärkt den Sinn.

Denk an die Vielen
die in Städten spielen
das Überlebensspiel
der Schwachen
die in Mülltonnen
suchen ihre Sachen.

Die verzweifelt ringen
Tag für Tag
die Existenz zu sichern
weil sie keiner mag.

Sie suchen und finden
und lassen verschwinden
das würdige Leben
die Gesichter erbeben
voll Schmerz und voll Gram
wer bleibt da noch zahm?

So sitz ich im Walde
und werd mir bewusst
wie schön ist mein Leben
kein Grund zum Frust.

Trotz Einsamkeit und Isolation
hab ich einen
vollen Lohn
in Gottes Schöpfung
zu regenerieren
und traurige Gedanken
einzufrieren.

Drum sei dir bewusst
was immer du musst
mit MCS zu bestehn
lässt dich auch Schönes sehn.

Liebe Grüße von Seelchen
Seelchen
 

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Beitragvon sunday » Sonntag 27. Dezember 2009, 19:57

ja, das paßt gut. ein schönes gedicht.
ich sitz hier manchmal auch auf der bank im park, schau mir die schönen bäume und blumen oder die niedlichen enten an und denke, wie gut ich es doch habe.
und wenn das wetter zu schlecht ist oder ich nicht raus kann, weil es mir zu schlecht geht, kann ich mir schöne landschaften, ferne länder, süße tiere usw. im tv ansehen. und hab gsd noch genug verträgliche kleidung und decken, um nicht zu frieren, obwohl ich wegen der chemie hier und auch wegen der kosten nur sehr wenig heizen kann. das sind schon mehrere gründe, zufrieden und glücklich zu sein.

und ich kann zwar garnichts mehr ohne beschwerden essen und vieles geht überhaupt nicht mehr, aber im gegensatz zu vielen millionen menschen, die jedes jahr grausam verhungern, habe ich genug zu essen (und kann sogar für andere, die weniger haben, noch ein bißchen was spenden). und da ich nur noch wenige stunden pro woche arbeiten kann, habe ich genug zeit, um trotz der erheblichen einschränkungen, aus dem noch halbwegs verträglichen etwas leckeres zu kochen. noch ein grund glücklich zu sein.

und ich finde zwar trotz intensiver suche keine verträgliche wohnung, aber ich habe doch im gegensatz zu vielen millionen menschen ein dach über dem kopf und dank der erhöhung des wohngelds in diesem jahr, wodurch mein einkommen endlich um fast 30 euro über dem harz4 satz liegt (die letzten jahre lag es drunter, da ich zwar mit wohngeld den gleichen betrag hatte, aber davon noch tv-gebühren etc. zahlen mußte, was bei harz4 ja nicht gezahlt werden muß. mehr arbeiten geht wegen der schweren krankheiten und der mcs seit jahren nicht mehr) ein bißchen geld gespart und kann versuchen, die wohnung ein bißchen schöner zu machen (verträglicher geht nicht, weil kachelboden o.ä. hier verboten ist und die stinkenden nachbarn, die oft verhindern, daß ich genug lüften kann, kann ich auch nicht wegzaubern und auch die stark befahrene straße mit den abgasen nicht). das allein ist doch schon wieder ein grund, glücklich zu sein (schon allein die vorfreude darauf, daß die wohnung demnächst wieder ein bißchen schöner sein wird).

und ich habe zwar, trotz erheblicher besserungen seit ich mich selbst behandel, immer noch viele beschwerden, ständige schmerzen und sehr oft (teils massive) innere blutungen, aber ich lebe noch (meine eltern und ein paar andere verwandte und freunde sind wegen ärztlicher fehldiagnosen und falschbehandlungen sehr früh gestorben und viele millionen menschen überleben noch nicht mal die kindheit) und habe dadurch die möglichkeit, immer noch mehr zu verbessern. millionen haben das nicht, weil sie früh sterben oder komplett gelähmt in einem scheußlichen pflegeheim liegen o.ä. dagegen geht es mir doch trotz allem sehr gut.

und ich lerne es nach und nach immer besser, auch ohne schlechtes gewissen einfach nichts zu tun (auch nichts bzw. nur noch wenig für andere, was mir erst sehr schwer gefallen ist). ich liebe meinen beruf und möchte nicht darauf verzichten und da ich kein geld für eine putzfrau habe, muß ich natürlich auch in der wohnung einiges tun, aber jetzt hatte ich 4 tage hintereinander sonntag (und habe noch ein paar stunden :-)) und habe absolut nichts getan, außer etwas leckeres zu kochen (und ganz schnell zu spülen, damit sich das nicht zu viel arbeit auftürmt) und im net zu surfen und ganz viel im bett oder im salzbad zu liegen und zu lesen oder mir was nettes im tv anzuschauen, schöne musik zu hören oder ein bißchen zu träumen (was mich wieder auf eine idee gebracht hat, was ich hier mit wenig geld verbessern kann). sowas ist doch absoluter luxus, den sich millionen menschen nicht leisten können. wie könnte ich da unzufrieden sein?
ich könnte noch einiges aufzählen, aber ich möchte mich jetzt erst mal wieder ein bißchen ins bett legen.

lg
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Beitragvon Detlef » Montag 28. Dezember 2009, 18:32

Hallo Sunday
Wieder einmal meinen herzlichen Dank an Dich!
Diesmal, weil Du immer wieder auf Histaminintoleranz hinweist und ich jetzt endlich mal dem Libase Link gefolgt bin. Und siehe da, alle meine unverträglichen Lebensmittel sind dort als negativ gelistet. So weiß ich jetzt wenigstens die Ursache und kann mich gezielt an der positiv Liste orientieren.
Schöne Grüße, Detlef
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