Änderung des UBA Textes zu MCS

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Beitragvon Alex » Sonntag 12. September 2010, 17:35

Gesundheit und Umwelthygiene
Multiple Chemikalienüberempfindlichkeit (MCS, multiple chemical sensitivity)
Letzte Änderung: 10.08.2010

Was neu ist, ist für mich leider nicht erkennbar.

Als „Multiple Chemikalienüberempfindlichkeit” (MCS) wird ein Symptomenkomplex mit Allgemeinsymptomen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, psychischen Beeinträchtigungen und Störungen verschiedener Organsysteme bezeichnet. Diese Symptome werden von den betroffenen Personen mit der Exposition gegenüber Chemikalien unterschiedlicher Art in Verbindung gebracht, wobei schon Konzentrationen, die andere Menschen ohne Schwierigkeiten vertragen, zu Symptomen führen sollen. Eine klare und allgemein anerkannte Definition, welche Symptome zu „MCS” gehören, und gesicherte Kenntnisse, welche Ursachen dafür verantwortlich sind, existieren bisher nicht...

http://www.umweltbundesamt.de/gesundheit/effekte/mcs.htm
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Beitragvon Clarissa » Sonntag 12. September 2010, 17:43

da fällt mir nur ein wort ein: FRECHHEIT
Und allen Leugnern zum Trotz, im DIMDI
ICD-10-GM Version 2018 - Stand Oktober 2017 ist MCS immer noch im Thesaurus unter
T 78.4 zu finden und wirklich nur dort und an keiner anderen Stelle!
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Beitragvon Alex » Sonntag 12. September 2010, 17:58

Das Ausland wird sich fragen, ob wir hier in Deutschland hinter dem Mond leben
und ob hier keiner genug Englisch kann um die Literatur zu recherchieren vor einem offiziellen Statement.
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Beitragvon Kira » Sonntag 12. September 2010, 18:04

Klingt nach DGMCS.........
"Wo der Mut keine Zunge hat, bleibt die Vernunft stumm."
(Jupp Müller, deutscher Schriftsteller)

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Beitragvon Stier » Sonntag 12. September 2010, 22:36

Es wäre dringend angebracht, dem UBA Informationen auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft bezüglich gesicherter Kenntnisse des Krankheitsbildes "MCS" zukommen zu lassen.
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Änderung des UBA Textes zu MCS

Beitragvon Filiz » Montag 13. September 2010, 10:28

Wenn das UBA wollte, würde dort aktuelle Infos stehen.
Das UBA hat gute intelligente Mitarbeiter mit Zugang zu allen Datenbanken die es gibt.
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Beitragvon Amazone » Montag 13. September 2010, 11:16

Vor einiger Zeit hatte ich dem UBA nachstehendes Schreiben mit dem Artikel von Martin Pall geschickt, der in dem Toxikologie-Buch erschienen ist. Lest selber die Antwort unten vom UBA.

Zitat meines Schreibens ans UBA:
Sehr geehrter Herr Flasbarth,
Ihnen ist sicherlich bekannt, dass hier bei uns in Deutschland Menschen, die durch Umweltschadstoffe an Multipler Chemikaliensensitivität (MCS ICD-10 T78.4) erkrankt sind, seit mehr als einem Jahrzehnt im gesamten Sozialsystem diskriminiert und mit psychiatrischen Diagnosen wie „somatoforme Störungen, Persönlichkeitsstörungen, Zwangsstörungen, Phobien bis hin zum Wahn“ etikettiert werden. Der bei uns aus industriepolitischen Gründen herrschende wissenschaftliche Dissens und die Tatsache, dass der aktuelle Stand der Wissenschaft von Behörden, Versicherungen und so genannten Experten permanent ignoriert wird, wird systematisch auf dem Rücken schwer kranker Patienten ausgetragen, bei denen es in der Folge zu Fehlbehandlungen, Fehlbegutachtungen, Menschenrechtsverletzungen, Ablehnung sozialer Leistungen und finanzieller Unterstützung etc. kommt.

Aus diesem Grund erlaube ich mir, Ihnen als Anlage einen Review Artikel von Prof. Dr. Martin Pall, Professor für Biochemie und medizinische Grundlagenwissenschaften an der Washington State University, über die Pathomechanismen von MCS zu übersenden, der 2009 von angesehenen Toxikologen in dem Referenzwerk „General and Appplied Toxicology 3rd Edition“ veröffentlicht wurde.

Ich erwarte, dass Sie als Umweltbundesamt im Rahmen Ihrer Aufgaben des gesundheitlichen Umweltschutzes dafür Sorge tragen, dass in dieser Hinsicht eine gesundheitspolitische Aufklärung dahingehend erfolgt, dass es sich bei MCS nicht um eine Erkrankung psychischen Ursprungs, sondern um eine durch die toxische Wirkung von Umweltschadstoffen/Chemikalien ausgelöste Krankheit handelt, damit die Psychopathologisierung und Diskreditierung der MCS-Patienten in Deutschland endlich ein Ende hat. Dieser Themenkomplex gehört meines Erachtens u.a. auch zu den Fortbildungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes.

Martin Pall ist im April d.J. auf Europareise und beginnt seine Vortragsveranstaltungen am 10.04.2010 bei einem von der Ärztekammer Berlin zertifizierten Seminar für Mediziner in Berlin. Einzelheiten zu dieser Veranstaltung finden Sie unter:
http://www.i-gap.org/app/dokumente/Anmeldung%20und%20Ablaufplan%20Berlin%2010.04.2010.pdf


In Erwartung Ihrer kurzfristigen Stellungnahme, welche diesbezüglichen Maßnahmen das UBA ergreifen wird, danke ich Ihnen im Voraus für Ihre Bemühungen.

Zitat Antwort des UBA:
vielen Dank für Ihre Hinweise und die Darstellung Ihrer Sichtweise zum Thema MCS. Uns ist bekannt, dass Menschen mit umweltbezogenen Gesundheitsstörungen wie MCS in Deutschland, aber auch in den meisten anderen Staaten, große Schwierigkeiten haben. So ist es beispielsweise für diese Patienten nicht einfach, geeignete medizinische Hilfe zu finden, die ihren Bedürfnissen genau so gerecht wird wie den naturwissenschaftlichen Ansprüchen unserer modernen Medizin.
Wir sind allerdings nicht der Ansicht, dass in Deutschland Menschen mit umweltbezogenen Gesundheitsstörungen wie MCS generell und systematisch diskriminiert werden. Auch können wir nicht bestätigen, dass der aktuelle Stand der Wissenschaft bei deutschen Wissenschaftlern ignoriert wird, wie sie behaupten.  
Bei MCS stehen neben Umwelteinflüssen auch psychische Einflussfaktoren zur Diskussion. Die eigentliche Ursache der in der Regel sehr unspezifischen Beschwerden bei MCS bleibt in den meisten Fällen unklar. Manche Diagnose- und Behandlungsmethoden, wie sie verschiedentlich angewendet werden, sind nach unserer Ansicht häufig nicht ausreichend validiert.

Es ist uns bewusst, dass MCS für die betroffenen Menschen ein großes Problem darstellt. Wir sehen dies aber zunächst unabhängig von der Ätiologie der Erkrankung.

Für uns stehen daher zwei Aspekte im Vordergrund:

Wir setzen uns dafür ein. dass der Zustand der Umwelt erhalten oder verbessert wird, so dass Erkrankungen der Bevölkerung durch schadhafte Umwelteinflüsse weitgehend ausgeschlossen sind.

Die medizinische Versorgung muss gewähleisten, dass auch seltene, auf einer besonderen Empfindlichkeit oder Prädisposition beruhende Erkrankungen, sicher diagnostiziert und nach dem gegenwärtigen Stand des medizinischen Wissens bestmöglich behandelt werden. Dies schließt allerdings eine psychotherapeutische oder psychiatrische Behandlung nicht unbedingt aus.

Für beide Punkte (schwerpunktmäßig im Rahmen unserer Zuständigkeit natürlich für den ersten) setzen wir uns im Umweltbundesamt seit langem ein und in beiden Fällen betreiben oder unterstützen wir die Forschung, die zu mehr Wissen über die Zusammenhänge zwischen Umwelt und Gesundheit beiträgt.

Über die Ursachen von MCS wissen wir immer noch zu wenig, aber dies ist für unser Denken und Handeln nicht entscheidend. Denn selbst wenn die Ursachen von MCS eines Tages vollständig aufgeklärt sein werden, sind wir der Meinung, dass damit den Patienten gesundheitlich nicht unbedingt geholfen ist. Eine adäquate Hilfe für MCS Patienten setzt eine geeignete, auf anerkannten wissenschaftlichen Grundlagen fundierte Therapie voraus. Eine solche Therapie bedarf in erster Linie der Akzeptanz von Ärzten und Patienten. Es wird eine wichtige gemeinsame Aufgabe sein, auch in der allgemeinen Bevölkerung die Aufklärung und Akzeptanz zu erzielen, so dass eine Diskriminierung von Kranken auch in Einzelfällen ausgeschlossen ist.
 
Dafür setzen wir uns ein. 


Mit freundlichen Grüßen
i.A.

Dr. med. Wolfgang Straff
___________________________________________________________________

Weitere Fragen an Herrn Dr. Straff zu seinem Antwortschreiben wurden von ihm als rein rhetorisch abgetan!

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Beitragvon Stier » Montag 13. September 2010, 14:38

Danke dir Amazone.

Immer wieder die gleiche Leier mit der Psychokiste. Es ist zum Kotzen.
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Beitragvon Alex » Montag 13. September 2010, 15:05

Ausländische Wissenschaftler in der Medizin fragen: “What’s up in Germany”?

Zu Recht!

http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/02/14/auslaendische-wissenschaftler-in-der-medizin-fragen-whats-up-in-germany/
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Beitragvon Marina » Montag 13. September 2010, 16:56

Vielen Dank für Deine Mühe liebe Amazone.

Wie kann den die Ursache von MCS egal sein?
Damit setzt man ja evtl. die Gesundheit der ganzen Bevölkerung auf's Spiel. Und das sogar auch dann, wenn noch keine wirklich geeignete Therapie bekannt ist. Ich habe jedenfalls noch nichts von Heilung einer MCS mitbekommen.
Aber ist ja eh klar. Pille A - Z usw. wird erst mal durchprobiert, bringt Anderen ja fett Kohle.
Das kennen wir ja schon...
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Beitragvon Yol » Montag 13. September 2010, 18:30

@ Diese Symptome werden von den betroffenen Personen mit der Exposition gegenüber Chemikalien unterschiedlicher Art in Verbindung gebracht, wobei schon Konzentrationen, die andere Menschen ohne Schwierigkeiten vertragen, zu Symptomen führen sollen. Eine klare und allgemein anerkannte Definition, welche Symptome zu „MCS” gehören, und gesicherte Kenntnisse, welche Ursachen dafür verantwortlich sind, existieren bisher nicht...

Die Formulierung spricht eigentlich schon für sich:

von den betroffenen Personen mit der Exposition gegenüber Chemikalien unterschiedlicher Art in Verbindung gebracht - der so formulierte Satz ist dazu geeignet beim Leser Zweifel aufkommen zu lassen, bezw. zu säen.

Der letzte Satz spricht ganz simpel dafür, dass man alles was man selber nicht weiss einfach negiert, als Behörde hat man ja eine gewisse Macht die man nach Gutdünken "ge"/missbrauchen kann...

@ Über die Ursachen von MCS wissen wir immer noch zu wenig, aber dies ist für unser Denken und Handeln nicht entscheidend - hier wird's echt lustig!
Ich lese das so: Für unser Denken und Handeln ist das zuwenig wissen nicht entscheidend - nicht relevant - wir denken und handeln nach andern Kriterien, da hat das Wissen oder Nichtwissen eigentlich nichts damit zu tun - wir handeln auf jeden Fall...

Jeder einigermassen geistig bemittelte Mensch kann das so verstehen wie es geschrieben steht.

Ob man jemals der Statik behördlichen Denkens und Handels mit Vernunft beikommen kann? Bedarf es da nicht schwererer Geschütze? Geschütze die von selber entstehen - dann wenn es immer mehr Menschen gibt denen es immer schlechter geht. Ob diese Masse - die wie alle Massenbewegungen nicht mehr zu bremsen sind - nicht doch die recht wacklige/bröcklige Statik zum Wanken bringt? Und die dazugehörende Arroganz idem?

Wäre es nicht für so viele Menschen traurige Realität von allen Systemen im Stich gelassen zu werden, man würde sich beim lesen solch formulierter Texte fühlen wie in einer schlechten Komödie.
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Beitragvon Blümchen » Dienstag 14. September 2010, 12:55

[quote]Ich habe jedenfalls noch nichts von Heilung einer MCS mitbekommen.
[/quote]


Gibt es jemanden der früher eine schwerere mcs hatte und heute einigermaßen normal leben kann. Z. B. Einkaufen gehen ohne krank zu werden, wieder normal Kontakte pflegen, etc. Ich habe erst vor kürzerer Zeit mit der Entgiftung angefangen und hoffe irgendwann wieder einigermaßen einen normalen Alltag zu haben. Mein Umweltmediziner meinte zu mir als ich das erste mal bei ihm war ob ich eines Tages wieder ohne Maske rumlaufen möchte. Ich dachte mir klar will ich das, was ist das für eine Frage. Ist es möglich irgendwann ohne Maske auszukommen ohne krank zu werden?
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Beitragvon Silvia K. Müller » Dienstag 14. September 2010, 13:50

Das ist möglich Blümchen. Es gehört allerdings viel eigene Konsequenz dazu
und ein Wohnumfeld das clean ist. Ich kenne einige Chemikaliensensible die
wieder normaler leben können. Sie müssen zwar aufpassen wo sie hingehen
und dürfen sich nichts Extremem aussetzen, aber sie können wieder ohne Maske herumlaufen,
bis auf wenige Ausnahmesituationen.

Einige die ich kenne, können wieder arbeiten. Es gehört allerdings auch eine vernünftige Behandlung ohne Experimente dazu und da wird es eng. Hier in Deutschland gibt es keine Umweltklinik die eine Behandlung für schwere MCS Fälle anbietet. Man ist ziemlich auf sich selbst gestellt, was aber nicht heißt, dass
man sich nicht stabilisieren kann. Hier im Forum und im Blog findest Du viele Hinweise
was Anpassung des Wohnumfeldes, Ernährung und Entgiftung, etc. betrifft.
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